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Veröffentlicht am 31.07.2022

Blut der Drachen

Blut der Drachen
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Mit dem vierten Teil finden die Regenwildnis-Chroniken einen würdigen Abschluss, auch wenn die Autorin hier noch einiges der Fantasie ihrer Leser überlässt. Die Autorin nimmt uns mit nach Kelsingra, der ...

Mit dem vierten Teil finden die Regenwildnis-Chroniken einen würdigen Abschluss, auch wenn die Autorin hier noch einiges der Fantasie ihrer Leser überlässt. Die Autorin nimmt uns mit nach Kelsingra, der Stadt der Drachen, die nach und nach ihre Geheimnisse preisgibt und damit immer greifbarer wird, die Stadt erwachte vor meinem inneren Auge mehr und mehr zum Leben. Allerdings hat Kelsingra auch am Ende der Reihe noch längst nicht alle Geheimnisse preisgegeben, doch so wie mein Bild der Stadt wuchs, so wuchs auch mein Bild der Protagonisten, da ist Alise, die zunächst dagegen war, dass Kelsingra von den Hütern und Drachen in Besitz genommen wurde, sie will alles bewahren so wie sie es vorgefunden hatten, um die Stadt und ihre Geheimnisse zu erforschen, doch im Laufe der Zeit muss sie einsehen, dass sie sich eine andere Aufgabe suchen muss denn Kelsingra gehört den Drachen und den Uralten.
Und da ist da natürlich noch Thymara, die sich lange selbst im Wege stand, ihre Erziehung und die Regeln ihrer Heimat blockierten ihre innere Freiheit, was sie meiner Meinung nach auch daran hinderte sich entweder für Tats oder Rapskal zu entscheiden.

Und die Drachen?

Es war eine Freude ihre Entwicklung zu verfolgen, von erschöpften Seeschlangen über missgestaltete Drachen zu den Herrschern der Lüfte, die stolz und arrogant und so gar nicht liebenswert nur auf ihre Bedürfnisse achten, ihre Hüter sind nur dazu da sie zu pflegen und zu nähren und sie im schlimmsten Fall mit dem eigenen Leben zu verteidigen und doch konnte ich nicht genug von ihnen bekommen. Und ich muss zugegeben, ihren Rachegedanken gegen ihre Peiniger aus Chalced durchaus begrüßt habe.

Die Regenwildnis-Chroniken sind ein besonderes Leseerlebnis das ich gern weiterempfehle.



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Veröffentlicht am 16.04.2022

Warten auf ein Wunder

Warten auf ein Wunder
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Zwei Frauen, getrennt durch viele Jahrzehnte, vereint durch eine gemeinsame Hoffnung. Anna McPartlin erzählt dramatisch, witzig, rührend und lebensnah wie keine Zweite.

2010: Als Caroline ihren verzweifelten ...

Zwei Frauen, getrennt durch viele Jahrzehnte, vereint durch eine gemeinsame Hoffnung. Anna McPartlin erzählt dramatisch, witzig, rührend und lebensnah wie keine Zweite.

2010: Als Caroline ihren verzweifelten Wunsch nach einem eigenen Kind gegen alle Versprechen nicht aufgeben kann, verlässt ihr Mann sie, er kann die Verzweiflung und die Trauer bei jedem gescheiterten Versuch trotz aller Liebe nicht mehr ertragen.

Mit 16 Jahren wird Catherine schwanger, im Jahr 1976 in Irland kommt das einer Katastrophe gleich, ihr Freund, der Vater des Kindes weigert sich Verantwortung zu übernehmen und Catherine bringt ihr Kind in einem Magdalenenheim zur Welt.
(“Magdalenenheime“ wurden ursprünglich als Auffanghäuser für sogenannte “gefallene“ Mädchen eingerichtet. Doch vor allem in Irland entwickelten sie sich unter dem Deckmantel der Kirche zu Arbeitslagern, in denen junge Mädchen unbezahlter Zwangsarbeit ausgesetzt wurden.)
Verzweifelt versucht sie, ihr Kind zu behalten, doch Catherine hat keine Chance, gegen die hartherzigen Nonnen anzukommen und so bleibt ihr nur der Wunsch und der feste Wille, ihr Kind, das sie Daisy nennt, wiederzufinden.


Durch reinen Zufall las ich vor einigen Jahren den Roman «Die letzten Tage von Rabbit Hayes» der Autorin Anna McPartlin und ich war mehr als angenehm überrascht, als ich dann mitbekam, dass es ein neues Buch mit einem sehr interessanten Thema von ihr erschienen ist, musste ich das einfach lesen.

Und ich wurde nicht enttäuscht, sehr einfühlsam beschreibt die Autorin die Situation.
Für uns ist es aus heutiger Sicht unvorstellbar, wie im Namen des Herrn mit den jungen Frauen umgegangen wurde, die ungewollt oder einfach minderjährig schwanger wurden und in einem der Heime landeten, körperliche und seelische Misshandlungen waren an der Tagesordnung. Das zu lesen, ist nicht immer leicht zu ertragen. Genauso wie schwierig ist es von den Kämpfen der Frauen zu lesen, die sich nichts weniger wünschen als ein eigenes Kind. Außer Caroline, lernen wir noch Janet, Natalie und Ronnie kennen, die vier verbindet dieser kaum zu stillende Wunsch. Verstehen kann das in seinem ganzen Ausmaß wohl nur jemand der ebenfalls in dieser Situation war, aber die Autorin schafft es das Gefühl ganz nah an ihre Leser zu bringen.

Trotz aller Ernsthaftigkeit der angesprochenen Themen, bleibt eine Leichtigkeit in der Art und Weise wie Anna McPartlin schreibt erhalten, die das Lesen zu einem Vergnügen macht, bei dem sich Trauer und Schmunzeln wohldosiert abwechseln. Da gebührt sicherlich auch der Übersetzerin Sabine Längsfeld die Anerkennung für die gute Arbeit.

Ich spreche sehr gern eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Das schwarze Mal

Das schwarze Mal
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Eine unheimliche Tätowierung an den Fingerspitzen macht aus einem normalen Jungen den »Puzzler«. Nur er kann in einer Stadt voller tödlicher Rätsel überleben.

Die Stadt der Türme ist ein Ort voller Rätsel. ...

Eine unheimliche Tätowierung an den Fingerspitzen macht aus einem normalen Jungen den »Puzzler«. Nur er kann in einer Stadt voller tödlicher Rätsel überleben.

Die Stadt der Türme ist ein Ort voller Rätsel. Hier kämpfen Gilden, die über Magie gebieten, gegen Cyborg-Banditen, welche nach Artefakten einer untergegangenen Zivilisation suchen. Jene Schätze befinden sich im Inneren der Stadt der Türme, das von Monstern bevölkert, von Fallen gespickt und voll verschlossener Türen ist. Und genau hier kämpft ein Junge ums Überleben: Rafik ist der einzige Mensch, der die Rätsel der Stadt der Türme knacken kann. Denn er ist ein Puzzler, an dessen Fingern sich wie Schlüssel geheimnisvolle Tätowierungen befinden. Doch was Rafik im unheimlichen Herzen der Stadt der Türme findet, verändert den Jungen – und seine ganze Welt.

Ich habe ein Problem, ich weiß nicht, wo ich beginnen soll euch von dieser genialen Geschichte zu erzählen.
In der Stadt der Türme taucht eines Tages ein Schreiber der Historiker Gilde auf, der Namenlose ist schon lange auf der Suche nach Vincha, einer ehemaligen Salutistin, welche die Geschichte eines Jungen kennt, der die Welt verändern kann. Um Vincha überhaupt zu finden, muss sich der Schreiber, in die gefährlichste Gegend der Stadt der Türme begeben und dorthin wagen sich nur Lebensmüde oder Übermütige auf der Suche nach dem Kick der Gefahr ohne Leibwache. Der Schreiber heuert Galinak an, einen alternden Söldner, der gegen Bezahlung sein Leben für andere riskiert. Als sie Vincha endlich finden erfahren sie unglaubliches.

Eyal Kless hat eine faszinierende Welt geschaffen, nach der großen Katastrophe nutzen die Menschen die zurückgebliebene Technik der Tarakanier, ohne überhaupt zu wissen, wie sie funktioniert. Supertrucks mit 30 Rädern transportierten Güter auf den Tarakanieschen Highways, vollgestopft mit Technik. Knoten, eine Art Depot, die sich immer wieder von allein mit Waren auffüllen und die nur von den Puzzlern geöffnet werden können und natürlich blieben auch Waffen zurück, Waffen die sich die Söldner und Kämpfer der verschiedenen Gilden transplantieren lassen, ein schmerzhafter Prozess, der sich fast nur mit dem Konsum einer Droge namens Skint ertragen lässt. Einige Menschen werden mit Zeichen auf der Haut geboren oder diese tauchen irgendwann in ihrem Leben tauchen sie auf. Diese Menschen haben besondere Fähigkeiten.

Abseits dieser hoch technisierten Welt wächst Rafik in einem kleinen Dorf auf, dessen Bewohner als Anhänger des wiedergeborenen Propheten alle Technik, die nicht unbedingt notwendig ist, ablehnen und die vor allem alle Menschen, auf deren Körpern Tätowierungen auftauchen, gnadenlos töten. Als auf Rafiks Fingern kleine Male auftauchen, greift sein Vater zu einem drastischen Mittel, er hackt dem Jungen die Finger ab, um ihn zu schützen, doch vergebens, nach ein paar Tagen ist seine Hand wieder unversehrt. Rafiks Eltern sehen nur einen Ausweg, sie schicken ihn weg.
Und damit beginnt die Odyssee des Jungen, er trifft auf Feinde und Freunde um am Ende seines Weges an eine Gilde verkauft zu werden, die aus seinen Fähigkeiten Kapital schlagen will, die Gilde steht kurz vor dem finanziellen Ruin, ihr letztes Geld gaben sie für den Kauf Rafiks aus, mit dem Ziel, das er die Puzzles in der Stadt im Berg löst, dort versprechen sie sich, stoßen sie auf unendlichen Reichtum.

Eyal Kless Dystopie ist ein wahrer Pageturner, er hat es geschafft das meine Neugier immer auf einem hohen Level gehalten wurde, vielleicht kennt ihr das in manchen Büchern kommt, man zuweilen an die Stelle an der man denkt. Komm endlich zum Punkt, es wird langweilig.
Diesen Punkt gabe es hier zu keiner Zeit, im Gegenteil, je näher ich dem Ende kam, desto langsamer habe ich gelesen um die unweigerlich nahende letzte Seite so lange wie möglich hinauszuzögern.
Ich bin froh das es noch einen zweiten Band gibt, den ich sobald wie möglich lesen werde.

Das schwarze Mal
bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.08.2021

Glaube mir

Glaube mir
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Die Moderatorin Anna und der Polizist Jack waren ein Paar bevor ein Schicksalsschlag sie auseinander brachte und sich ihre Wege trennten. Jack ging zurück nach Blackdown , Annas Heimatdorf. Anna blieb ...

Die Moderatorin Anna und der Polizist Jack waren ein Paar bevor ein Schicksalsschlag sie auseinander brachte und sich ihre Wege trennten. Jack ging zurück nach Blackdown , Annas Heimatdorf. Anna blieb in London und machte Karriere bei der BBC wo sie als Vertretung für eine Kollegin in Elternzeit ein Mittagsmagazin moderiert.
Als die Kollegin zurückkehrt, verliert Anna ihren Moderatoren - Status und sie wird als Reporterin eingesetzt, ihr erster Job führt sie ausgerechnet nach Blackdown, dem Ort an den sie eigentlich nie zurückkehren wollte. In den Wäldern um Blackdown wurde eine Frauenleiche gefunden und die Frau ist keine Unbekannte für Jack, sie war seine Geliebte und die erste fatale Entscheidung, die er trifft, ist es zu verschweigen, dass er sie überhaupt kannte. Auch Anna kannte die Tote aus ihrer Schulzeit.

Mein erstes Buch von Alice Feeney und ganz sicher nicht mein letztes.
Die Autorin lässt abwechselnd Anna, Jack und eine unbekannte Person erzählen und so erfährt man als Leser nach und nach Details aus Annas und Jacks Vergangenheit und schon bald glaubte ich zu wissen wer der Täter ist, doch dann gab es diese eine Wendung und schon änderte ich meine Meinung und legte meinen Focus auf jemand anderen. Aber ihr ahnt es schon, dabei blieb es nicht und durch diese Verwirrspiele blieb das Buch über die gesamte Zeit extrem spannend und interessant.
Manchmal ermüden diese Verwirrspiele aber auch, wenn man das Gefühl hat, das der Autor sich selber in ihnen verfangen hat und verzweifelt versucht die Fäden zu entwirren. Hier nicht, so überraschend die Wendungen auch kamen, so unerwartet ihre Protagonisten auch Informationen preisgaben, es ergab alles vom ersten Moment an einen Sinn bis zur nächsten Wendung.
Ich habe das vom ersten Moment an geliebt, diese Klarheit, die sie bewahrte, hat mich, wirklich beeindruckt. Falls ihr nicht versteht was genau ich meine: Lest das Buch, lasst euch überraschen.
Es fiel mir schwer zu den Protagonisten eine Beziehung aufzubauen und das lag ausnahmsweise nicht an den Klischees, die die Autorin verwendet hat, Anna trinkt, Jack ist ein Ehebrecher und irgendwie lieben sie sich doch noch, ich habe sie aus der Distanz beobachtet, habe sie absichtlich nie nah an mich herangelassen, denn ich wurde das Gefühl nicht los, kontinuierlich belogen zu werden.

Ich gebe für GLAUBE MIR eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.12.2020

Der Spiegelmann

Der Spiegelmann
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Pamelas Tochter Alice kommt bei einem Angelausflug mit ihrem Stiefvater Martin ums Leben, der darauf hin zusammenbricht und sich in einer psychiatrischen Klinik behandeln lässt. Nach seiner Entlassung ...

Pamelas Tochter Alice kommt bei einem Angelausflug mit ihrem Stiefvater Martin ums Leben, der darauf hin zusammenbricht und sich in einer psychiatrischen Klinik behandeln lässt. Nach seiner Entlassung wird er Zeuge des Mordes an der Schülerin Jenny Lind die Jahre zuvor auf dem Heimweg von der Schule entführt wurde und seitdem als vermisst galt.
Martin ist nicht in der Lage das gesehene in Worte zu fassen, zu sehr quälen ihn die Schatten seiner Vergangenheit.
Pamela kämpft um Martin und um ihre eigene geistige und körperliche Gesundheit, sie entschließt sich Mia, eine junge Frau im Alter ihrer Tochter als Pflegekind aufzunehmen, doch bevor es soweit ist, wird Mia entführt und Pamela bekommt eine Botschaft:
Wenn Martin redet, wird Mia sterben.
Joona Linna ermittelt auf Hochtouren, um den Täter zu fassen, denn er glaubt nicht an eine einzelne Tat.

Den Inhalt dieses Buches zusammenzufassen ist wirklich schwierig, das Autorenduo Keppler, erzählt mehrere Handlungsstränge, die sich erst nach und nach zu einem verbinden.
Der Weg dorthin ist mit kaum zu überbietender Grausamkeit und Einblicken in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele gepflastert.
Der Spiegelmann ist der achte Band der Reihe die mit Der Hypnotiseur begann und mit diesem Buch sicher nicht enden wird. Ich war zunächst etwas skeptisch, ob ich nach einer längeren Pause,, wieder in die Reihe einfinden würde, ich hatte sie irgendwann aus den Augen verloren. Aber ich muss sagen, ich hatte keinerlei Schwierigkeiten. Jonna Linna und seine Ermittlungsmethoden, die nicht immer regelkonform sind und nicht nur ihn in Gefahr bringen, waren mir schnell wieder vertraut, was nicht heißt, dass er mir auch sympathisch ist, das war er noch nie, aber darauf kommt es nicht an, er tut was getan werden muss um den Opfern und deren Angehörigen zu helfen und das ist es, was ich mir wünschen würde, wäre ich in deren Situation, dafür muss ich ihn nicht mögen.
Der Spiegelmann ist ein echter Pageturner, seit langem endlich mal wieder ein Psychothriller der den Namen auch verdient und definitiv nichts für schwache Nerven.

Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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