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Veröffentlicht am 18.04.2017

Ein kleiner Junge und ein großes Abenteuer

So, und jetzt kommst du
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Lachen und Weinen, das liegt beim Lesen dieser Geschichte dicht beieinander. Jedenfalls bei mir war es so. Wunderbar erzählt aus der Sicht eines Kindes, mal begeistert und mal frustriert, aber immer mit ...

Lachen und Weinen, das liegt beim Lesen dieser Geschichte dicht beieinander. Jedenfalls bei mir war es so. Wunderbar erzählt aus der Sicht eines Kindes, mal begeistert und mal frustriert, aber immer mit einer Prise Humor. Die Kinder versuchen, ihre Eltern und ihr manchmal seltsames Verhalten zu verstehen; sie können es nicht. Die Eltern, die ihre Kinder ja verstehen könnten, versuchen es nicht. Der Vater hat Geld unterschlagen, er muss fliehen und nimmt seine Frau und seine drei Kinder mit. Für die Kinder wirkt das zunächst wie ein Abenteuer, das Familienleben scheint intakt zu sein, jedenfalls so lange, wie sie ein Auskommen haben. Doch irgendwann in Südfrankreich ist das Geld aufgebraucht. Was dann kommt, ist zwar auch noch ein Abenteuer, aber für die Kinder wird es zunehmend zur Belastung. Und auch die Eltern sind bald überfordert, es kommt zu unschönen Situationen. Das Leben wird zum Überlebenskampf, auch das Essen wird knapp. Der Vater weigert sich bis zuletzt, sich in das Unvermeidliche zu fügen. Die Mutter steht nur noch neben sich. Es sind die Kinder, die schließlich dem Grauen ein Ende bereiten.
Da die Geschichte wahr ist, hat sie die Kinder natürlich geprägt. Sie haben auf dieser Odyssee am meisten gelitten, aber sie haben auch wichtige Erfahrungen gesammelt. Man muss die Erfahrungen sammeln, wie sie kommen. Und sie sind nicht immer gut. Es ist, wie es ist. Ein tolles Buch, den Schreibstil fand ich großartig, sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 18.04.2017

Sympathisch und spannend

Lost in Fuseta
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Kommissar Leander Lost kommt im Rahmen eines internationalen Austauschprogramms für ein Jahr zu einer Polizeidienststelle an der Algarve. Fuseta in Portugal. Lost ist ein Autist mit Asperger-Syndrom, er ...

Kommissar Leander Lost kommt im Rahmen eines internationalen Austauschprogramms für ein Jahr zu einer Polizeidienststelle an der Algarve. Fuseta in Portugal. Lost ist ein Autist mit Asperger-Syndrom, er hat ein fotografisches Gedächtnis, kann aber mit Menschen nur schlecht umgehen. Er denkt logisch, er kann nicht lügen und Gefühle sind ihm nur schwer verständlich. Das führt zu Missverständnissen mit seinem neuen Team, den Sub-Inspektoren Graciana und Carlos. Situationskomik und -tragik liegen dicht beieinander. Aber die Schwierigkeiten können überwunden werden, nicht zuletzt dank der sympathischen Kollegen aus Portugal. Schließlich gilt es, einen Mörder zu ermitteln. Eine gute Zusammenarbeit ist dafür die Voraussetzung.
Ein spannender Fall mit einem überraschenden Ende, sympathische Charaktere in landschaftlich beeindruckender Atmosphäre – ein guter Krimi. In der Realität würde ein Polizist wie Lost vermutlich nicht im ermittelnden Außendienst tätig sein können, in der Spurensicherung vielleicht. Aber es ist eben ein Roman, und wie ich finde, ein sehr gelungener. Die Örtlichkeiten werden sehr gut beschrieben, bei mir entstand sogar so etwas wie ein Feeling für die portugiesische Lebensart. Man merkt, dass der Autor da von etwas schreibt, was er persönlich gesehen und erlebt hat. Sehr gut rübergebracht! Mir hat das sehr gefallen, absolut lesenswert und gerne mehr von Leander und seinem neuen Team.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Ein neues Team für alte Fälle

Die Grausamen
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Das neue Team: Er, Gabriel Dickinson, ist nach dem Tod seines Schwagers dem Alkohol verfallen. Sie, Marta Rodriguez-Johnson, hat aus Versehen ihren Kollegen im Einsatz erschossen hatte. Beide hadern mit ...

Das neue Team: Er, Gabriel Dickinson, ist nach dem Tod seines Schwagers dem Alkohol verfallen. Sie, Marta Rodriguez-Johnson, hat aus Versehen ihren Kollegen im Einsatz erschossen hatte. Beide hadern mit ihrem Schicksal, stehen kurz vor dem Ausscheiden aus dem Polizeidienst. Doch sie werden nicht entlassen. Sie werden abgeschöben in die neu eingerichtete Abteilung Cold Cases. Dort können sie nach Meinung ihrer Vorgesetzten keinen großen Schaden mehr anrichten. Alte ungelöste Fälle sichten und schauen, ob sich da neue Erkenntnisse ergeben. Und genau das passiert. Der zwanzig Jahre alte Fall eines entführten Mädchens weckt das Interesse des neuen Teams. Tessa war 13 Jahre alt, als sie auf dem Weg von ihrer Freundin nach Hause verschwand. Sie wurde nie gefunden. Marta und Gabe müssen sich zusammenreißen, jeder hat noch mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Und sie müssen sich zusammenraufen – als Team müssen sie funktionieren, um diesen alten Fall zu lösen. Der Mord an vier jungen Männern scheint mit dem Verschwinden von Tessa zusammen zu hängen. Langsam arbeiten sich die beiden Detectives in diesen Fall ein. Erstaunlicherweise scheinen ihre Vorgesetzten gar nicht interessiert an der Aufklärung zu sein. Haben sie möglicherweise etwas zu verbergen? Marta und Gabe müssen einige Felsen aus dem Weg räumen, um der Lösung näher zu kommen. Und sie sind plötzlich selbst in großer Gefahr. Was gegen Ende der Geschichte zu großer Spannung und einer Überraschung führt.
Die beiden Protagonisten sind sehr einfühlsam dargestellt, ihre Probleme, ihre Schwächen, ihre Zweifel werden gut herausgearbeitet. Die Spannung steigt kontinuierlich an, am Anfang noch verhalten, dann aber kräftig. Sehr gut zu lesen, sehr gute Unterhaltung!

Veröffentlicht am 31.01.2023

Sehr spannend

Die Siegel des Todes
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Die Geschichte von Elias und Ranghild, die als Kinder Schreckliches erleben mussten und nun ihren Weg suchen und zum Teil auch ihre Erinnerung. Elias wurde von einem Abdecker aufgegriffen, der ihn für ...

Die Geschichte von Elias und Ranghild, die als Kinder Schreckliches erleben mussten und nun ihren Weg suchen und zum Teil auch ihre Erinnerung. Elias wurde von einem Abdecker aufgegriffen, der ihn für sich arbeiten lässt. Er trägt ein Medaillon um den Hals, kann sich aber nicht erinnern, wie er es bekam oder was es bedeutet. Ranghild landet bei einer Heilerin im Wald, wo sie viel über Kräuter und Heilkunst lernt. Doch diese Orte sind keineswegs die letzten Stationen auf dem Weg der beiden Protagonisten. Abwechselnd verfolgt der Leser den abenteuerlichen Weg der beiden, der sie erst gegen Ende der Geschichte zusammenführt.

Sehr spannend geschrieben, angenehm kurze Kapitel, es fällt nicht leicht, das Buch aus der Hand zu legen. Die fiktive Geschichte spielt im 14. Jahrhundert vor realem Hintergrund, die Geschehnisse im Spätmittelalter sind gut dargestellt, man kann sich die Ereignisse bildhaft vorstellen. Mir hat das sehr gut gefallen, es bleibt spannend bis zum Schluss.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Der Weg nach Hastings

Der eiserne Herzog
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„William the Conqueror“, das war die erste Geschichte in meinem Englischunterricht in der 5. Klasse, die wir lesen mussten. Das war allerdings schon in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. ...

„William the Conqueror“, das war die erste Geschichte in meinem Englischunterricht in der 5. Klasse, die wir lesen mussten. Das war allerdings schon in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Immer mal wieder lief mir dieser Normanne danach über den Weg, die bekannten Daten waren mir geläufig. Ulf Schiewe macht aus diesen Daten in seiner Geschichte eine lebendige Story. Man erlebt Guilhem und sein Umfeld, man kann sich in das damalige harte Leben gut hineinversetzen. Der Weg bis zur Schlacht von Hastings war für den eisernen Herzog keineswegs einfach. Die historischen Daten hat der Autor korrekt wiedergegeben, was die Gedanken, Gespräche und Gefühle der handelnden Personen betrifft, handelt es sich natürlich um Spekulationen. Es könnte so gewesen sein, muss es aber nicht unbedingt. Trotzdem fand ich die Geschichte, die Schiewe rund um die realen Geschehnisse geformt hat, durchaus nachvollziehbar. Und er hat sie, wie wir es von ihm gewohnt sind, spannend dargestellt. Ob es jetzt unbedingt notwendig war, die damals realen Namen im Roman zu verwenden sei dahingestellt. Meiner Ansicht nach hätte es der Geschichte nicht geschadet, wenn man bei den heute geläufigen Namen geblieben wäre, aber das ist eher eine Nebensache. Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen, eine klare Leseempfehlung!

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