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Veröffentlicht am 16.11.2021

Zu wenig Kommunikation

Nightsky Full Of Promise
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Sydney und Luke lernen sich in der Nacht ihrer Abifeier kennen und verbringen wundervolle Stunden miteinander. Doch Luke will für ein Jahr ins Ausland, ein weiteres Treffen ist also nicht drin. Sie beschließen, ...

Sydney und Luke lernen sich in der Nacht ihrer Abifeier kennen und verbringen wundervolle Stunden miteinander. Doch Luke will für ein Jahr ins Ausland, ein weiteres Treffen ist also nicht drin. Sie beschließen, sich nach seiner Rückkehr dort wiederzutreffen, und selbstverständlich ist Sydney da. Von Luke eine Spur. Nach fünf Jahren ist Sydney immer noch verletzt, als sie ihn plötzlich wiedersieht. Doch er erinnert sich nicht an sie.

Werbung/Danke an den LYX-Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

Abgesehen vom wundervollen Cover hat mich auch der Klappentext direkt angezogen, denn der Ausgangspunkt der Geschichte klingt total super und macht neugierig. Die Frage danach, was damals geschehen ist, wieso er nicht gekommen ist. Und dann das überraschende Wiedersehen ...
Ich bin gut in das Buch reingekommen, der Schreibstil ist super schön, liest sich flüssig und angenehm und auch der Perspektivwechsel zwischen Sydney und Luke hat mir durchweg gut gefallen, gerade bei dieser Geschichte. Mit dem Prolog ist ein schöner Einstieg gelungen und dann gab es bald darauf schon eine große Überraschung, was ich echt gelungen fand. So schnell ein großer Knall, das war mal was anderes und ziemlich genial. Dann das Wiedersehen, bei dem ich echt den Atem anhalten musste.

Aber dann hat das Buch für mich persönlich leider immer weiter nachgelassen. Mein Problem war glaube ich, dass ich nicht so recht mit den Charakteren mitfühlen konnte, ich hab einfach keine emotionale Bindung zu ihnen aufbauen können und so fiel es mir z.B. schwer, nicht von Sydney genervt zu sein. Denn für meinen Geschmack war sie viel zu dramatisch und over the top. Ich hätte ihr das eher abgekauft, wenn diese eine Nacht noch intensiver und magischer gewesen wäre, aber so fand ich ihr Verhalten oft übertrieben. Luke mochte ich schon mehr, er war sympathisch und ihn konnte ich besser verstehen, aber so richtig ins Herz geschlossen hab ich ihn irgendwie auch nicht.
Während ich lange noch gespannt verfolgt habe, wie sich das Drama zwischen den beiden weiter zuspitzt, fand ich deren mangelnde Kommunikation irgendwann nur noch anstrengend. Ja, im echten Leben redet man nicht immer sofort offen und ehrlich miteinander, das ist schon realistisch. Aber über so langen Zeitraum überhaupt kein gehaltvolles Gespräch in irgendeiner Richtung zu führen, das war mir zu viel des Guten. Ich bin einfach kein Fan von diesen „Niemand redet mal Klartext“-Geschichten.

Das Ende fand ich dann noch ganz schön, außerdem haben mir die Nebencharaktere wie die Oma oder auch die Freundinnen gut gefallen, und es gab auch wirklich immer wieder lustige, süße Szenen. Dazu kam die tolle Berlin-Atmosphäre, das supercoole Café, in das ich mich am liebsten sofort reingesetzt (und eine von Sydneys Torten genascht) hätte, und eben der Schreibstil.


Leider hat es das allein für mich nicht rausreißen können. Aber wer sich nicht so schnell aufregt wie ich, kann die Geschichte sicher sehr genießen. Von mir gibt es 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Viel Potenzial, aber nicht ausgereift genug

The Run 1: Die Prüfung der Götter
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Einst läuteten vier Götter das Zeitalter der Menschen ein und schufen vier Reiche: des Kampfes, der Weisheit, des Todes und des Lebens. Sari lebt im Reich der Weisheit, ihre Lebensaufgabe besteht darin, ...

Einst läuteten vier Götter das Zeitalter der Menschen ein und schufen vier Reiche: des Kampfes, der Weisheit, des Todes und des Lebens. Sari lebt im Reich der Weisheit, ihre Lebensaufgabe besteht darin, ihren Bruder zu schützen. Doch als sie 18 wird, muss sie wie alle anderen einen gefährlichen Run durch alle vier Reiche absolvieren. Nur so kann sie ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft werden. Doch der Run ist noch härter, als erwartet und unterwegs beginnt sie, die wahre Geschichte ihres Landes zu verstehen – nicht zuletzt durch die Hilfe des mysteriösen Schattenbringers, der ihr nichts als Rätsel aufgibt ...


The Run klang nach spannender High Fantasy und ich war super neugierig, denn der Klappentext klang vielversprechend. Allerdings muss ich leider sagen, dass meiner Meinung nach das Potenzial hier nicht ganz ausgeschöpft wurde.

Erstmal liebe ich die Grundidee, das Gefüge dahinter. Die Götter, die verschiedenen Reiche, der Run, die Magie in dieser Buchwelt, Fähigkeiten und Personen wie Alben, Schattenbringer, Seelenseher und vieles mehr. Es war alles super spannend, die Ideen total genial, auch die Reiche wurden faszinierend und gut beschrieben, ich konnte sie mir gut vorstellen. Der Bezug zu den Göttern und die Auszüge aus einer der heiligen Schriften waren ein toller Zusatz. Dazu viel Action durch den Lauf, ein möglicher Love Interest und viele Geheimnisse, die es aufzudecken galt. Ich liebe sowas! Und dadurch, dass hier so viel grandiose Grundzüge drin waren, hab ich das Buch auch immer noch ganz gern gelesen.

Aber ... leider ein Aber. Für mich war das alles nicht ausgereift. Ich hatte das Gefühl, die Autorin wollte zu viel, hat alle möglichen Ideen reingepackt und die Geschichte damit überladen. Dadurch wurde es unübersichtlich, verwirrend, Sachen wurden nur angekratzt und nicht endgültig ausgearbeitet oder erklärt. Auch gegen Ende hab ich einiges an Regeln oder an der Geschichte der Götter immer noch nicht kapiert (die Alben, die Masken, generell vieles zu den Vorfahren, die Funktion von Schicksalsgefährten, die Gaben und wer welche hat und welche wie benutzt werden kann). Es war alles irgendwie sehr wuselig. Und zu viel. Was mich sehr verwirrt, aber auch enttäuscht hat, denn ich fand doch das Grundprinzip so super. Aber leider wurde mir vieles nicht nachvollziehbar genug entwickelt.
Dazu kommt, dass ich der „Beziehung“ zwischen Sari und dem Schattenbringer nicht sonderlich viel abgewinnen konnte, obwohl schöne, spannende Momente dabei waren.
Das Ende war dann, wie fast schon erwartet, etwas zu plötzlich und schnell, denn es gab ja so viel, das im Buch aufgemacht wurde, das irgendwie noch zu irgendeinem Abschluss gebracht werden musste.


Meiner Meinung nach wäre es gut gewesen, wenn etwas weniger eingebaut worden wäre und das dafür ausgefeilter. Bzw. – das was da alles drinsteckte, hätte locker eine Dilogie, vielleicht sogar Trilogie werden können, dann hätte das alles etwas entzerrt werden können und mich glaub ich ziemlich begeistert. So war es bei weitem kein schlechtes Buch, aber mehr als 3 Sterne kann ich persönlich nicht geben. Ich bin ein bisschen traurig deshalb.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Hinterlässt mich zwiegespalten

ELFENKÖNIG
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Jude hat Cardan auf den Thron gesetzt, doch nur um ihren Bruder Oak zu schützen. Nun zieht sie im Geheimen die Fäden für den neuen König. Doch der lässt sich nicht gern herumkommandieren. Gleichzeitig ...

Jude hat Cardan auf den Thron gesetzt, doch nur um ihren Bruder Oak zu schützen. Nun zieht sie im Geheimen die Fäden für den neuen König. Doch der lässt sich nicht gern herumkommandieren. Gleichzeitig steht Jude neuen Gefahren und Intrigen gegenüber – und einem Verrat aus ihrem vertrauten Umfeld. Sie muss alles tun, um nicht die Kontrolle über die Krone zu verlieren.


Spannend und wieder voller Intrigen geht es in Band 2 weiter, diesmal gab es aber nicht so langes Vorgeplänkel, sondern es ging direkt los mit dem Kern der Dinge, den Machtspielen rund um die Krone und das hat mir besser gefallen als im Auftakt. Die Handlung macht neugierig, fesselt einen, und hat mich fasziniert – aber auf eine angewiderte Art. Denn ich hab auch weiterhin so meine Probleme mit der Welt.

Für mich wirkt das Reich irgendwie willkürlich und durcheinander geschrieben, so auch der Schreibstil, weshalb ich manchmal das Gefühl hab, es werden Dinge nicht ordentlich erklärt oder spontan dazugedichtet, weils grad passt, obwohl davon vorher nie die Rede war. Dazu kommt, dass mir das Elfenreich mit all seinen Charakteren unfassbar unsympathisch ist. Ich werde mit Jude einfach nicht warm, ich find sie seltsam und kann keinerlei Bindung zu ihr aufbauen. Auch mit Cardan kann ich nicht viel anfangen. Ebenso Judes Familie und Bekannte etc.
Aber darüber hinaus ist eben auch das Reich an sich abstoßend. Es scheint einzig und allein daraus zu bestehen, dass alle Welt sich an Demütigungen und Pein ergötzt (Stichwort: Königin des Frohsinns). Dabei scheint keine wirkliche Logik dahinter zu stehen, es wird einfach zum Spaß ständig beleidigt, gedemütigt, hintergangen und das ist alles völlig normal und okay so, niemand hinterfragt da irgendwas (eher wird es noch gefeiert), das ist allgemeiner Konsens. Und zwar so, dass es unangenehm ist, das ständig zu lesen. Das ist mir teilweise zu viel.

Dazu sind viele Beziehungsdynamiken ziemlich fragwürdig, vor allem das ganze Jude-Locke-Taryn-Geflecht. Es ist irgendwie echt toxisch und unschön, aber auch das ist in der Welt scheinbar ganz selbstverständlich, es wird unkommentiert akzeptiert.

Es stört mich also schon einiges. Warum ich trotzdem weitergelesen habe und auch weiterlesen und die Reihe beenden werde? Weil die Handlung trotz allem spannend ist und ich mit Neugier verfolge, was da passiert, welche neuen Entwicklungen entstehen, und es das Buch schafft, mich zu überraschen. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht und auch das Ende dieses Buches kam mit einem Knall und ich dachte nur „oh wow und jetzt? Wie geht’s weiter?"


Ich bin also etwas zwiegespalten. Ich kann mich viel und lange über die Reihe aufregen. Gleichzeitig will ich sie aber weiterlesen und finde sie interessant. Ich denke ich pendel mich irgendwo in der Mitte bei 3 Sternen ein.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Hat lang gebraucht, um mich zu packen

ELFENKRONE
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Judes Eltern wurden ermordet, als sie noch klein war. Aufgewachsen sind sie und ihre Schwestern danach im Elfenreich. Sie versucht mit allen Mitteln, dazu zu gehören, doch fast alle Elfen haben nichts ...

Judes Eltern wurden ermordet, als sie noch klein war. Aufgewachsen sind sie und ihre Schwestern danach im Elfenreich. Sie versucht mit allen Mitteln, dazu zu gehören, doch fast alle Elfen haben nichts als Verachtung für Menschen übrig. Ihr größter Feind ist dabei der jüngste Elfenprinz, Cardan. Doch Jude gibt nicht auf und weiß, wie sie sich ihren Platz erkämpfen will.


Elfenkrone hat ein tolles Setting und einen spannenden Ausgangspunkt. Eine sterbliche im Reich der Elfen, ein Königshaus. Möglicherweise eine Liebe?
Ich fand die Situation von Jude sehr interessant. Sie hat noch eine Zwillingsschwester, außerdem haben sie eine ältere Schwester – eine Elfe! Sie alle leben im Palast des Vaters ihrer älteren Schwester. Obwohl sie da gut aufgehoben zu sein scheinen, kämpft Jude mit widersprüchlichen Gefühlen. Auch in ihrer Schulzeit hat sie es nicht leicht. Dazu kommt das Elfenreich – ich freu mich ja immer riesig über eigene Welten (sogar mit Karte) und fand die Hierarchien mit verschiedenen Höfen, Rängen etc. ziemlich cool und interessant.

Allerdings hatte ich vielleicht etwas zu hohe Erwartungen, da ich auch schon viel Gutes über die Reihe gehört hab. Mich hat Elfenkrone leider nicht ganz abgeholt. Zum einen bin ich mit keinem der Protas warm geworden. Sie alle wirkten auf mich ein bisschen steif und nicht so emotional greifbar. Jude konnte ich nicht viel abgewinnen – sie hat es sehr schwer, und doch konnte ich nicht mit ihr mitfühlen. Ich fand sie manchmal etwas seltsam.
Bei Prinz Cardan vermutet man aufgrund des Klappentextes, dass er der Love Interest werden könnte. Aber ich hab die ganze Zeit gebetet, dass das nicht passiert! Denn er ist ein wirklich furchtbarer Typ. Für mich gibt es einen Unterschied zwischen „dunkel vor sich hinbrütender, nicht allzu freundlicher, manchmal etwas arroganter heißer Typ, der aber unter seiner Fassade in Wahrheit leidenschaftlich und sympathisch ist“ und „grausamer, boshafter Typ, der der Protagonistin willentlich und mit Freude das Leben aktiv zur Hölle macht (und kleiner SPOILER: zusieht, wenn seine Freunde sie umbringen wollen und von sich selbst angewidert ist, dass er überhaupt nur an die Prota denken muss. SPOILER ENDE). Letzteres ist Cardan. Und auch wenn da ebenfalls noch mehr unter seiner Fassade steckt, wie man schon teilweise erleben durfte, rechtfertigt das für mich in keiner Weise das, was er hier tut. Das vermittelt für mich kein gutes Bild.

Außerdem hat die Handlung für mich lang gebraucht, bis sie mich gepackt hat. Ich war schon zur Hälfte durch und eigentlich ging es die ganze Zeit nur um das Mobbing von Jude, ohne dass ich ein größeres Ganzes erkennen konnte. Teenies bei brutalen Streichen beobachten war lange Zeit das einzige, was passiert ist. Die Intrigen des Königshofs etc. bekamen erst später Relevanz. Ab da fand ich es wirklich spannend, hatte aber trotzdem hin und wieder das Gefühl, dass das alles irgendwie nicht ganz schlüssig zusammenpasst und einiges aus dem Nichts kam. Trotzdem, als es dann richtig Fahrt aufgenommen hat, hatte ich Spaß mit dem Buch, hab interessiert verfolgt, was da abging und war neugierig, wie es weitergeht.


Weil das Setting und der zugrundeliegende Plot mir gefallen und das Buch für mich zum Ende noch deutlich besser wurde, gebe ich 3 Sterne. Ich werde die Reihe weiterverfolgen und hoffe, dass es so gut weitergeht, wie Band 1 aufgehört hat. Dann könnten mir die Fortsetzungen gefallen.

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Etwas zäher Mittelteil, aber Neugier geweckt

Das unendliche Meer
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Cassie hat ihren Bruder gefunden – und ausgerechnet Ben Parish, den sie aus der High School kennt. Mit weiteren Verbündeten formen sie eine Widerstandsgruppe und überlegen sich, wie sie vorgehen sollen. ...

Cassie hat ihren Bruder gefunden – und ausgerechnet Ben Parish, den sie aus der High School kennt. Mit weiteren Verbündeten formen sie eine Widerstandsgruppe und überlegen sich, wie sie vorgehen sollen. Doch das Problem sind nicht nur die Gefahren von außen, sondern auch Streit, Misstrauen und Uneinigkeiten innerhalb der Gruppe ...


Für mich irgendwie ein „typischer“ zweiter Band, bei dem man darauf wartet, dass das Finale kommt. Wieder mochte ich die Atmosphäre, und die Handlung hielt sich größtenteils mit kleineren Szenen über Wasser, die an sich spannend waren, wobei man aber auf größere Entwicklungen wartete. Dann gab es einen riesigen Abschnitt über Ringer (die mir nicht sympathisch ist), der mich leider irgendwie eher gelangweilt hat. Es passierte einfach zu wenig.

Die Aufklärung, was es mit den „Anderen“ auf sich hat, war irgendwie nur zur Hälfte existent und das dann sehr undurchsichtig. Ich bin nach dem Buch irgendwie kein Stück schlauer, dafür eine ganze Ecke verwirrter. Wenn man erstmal noch im Dunkeln tappt, finde ich das super, das macht es spannend, aber irgendwann wird es frustrierend.


Die Charaktere blieben weiterhin eher blass und wurden zunehmend unsympathisch. Trotzdem bin ich gespannt auf den nächsten Teil und gebe hier doch noch 3 Sterne, weil mir das Gesamtgerüst immer noch gut gefällt.

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