Voller Klischees, aber unterhaltsam
CraveGrace wechselt nach dem Tod ihrer Eltern an die Katmere Academy in Alaska. Neben der Höhenluft und der eisigen Kälte ist auch das Internat selbst für Grace sehr gewöhnungsbedürftig. Die anderen Schüler*innen ...
Grace wechselt nach dem Tod ihrer Eltern an die Katmere Academy in Alaska. Neben der Höhenluft und der eisigen Kälte ist auch das Internat selbst für Grace sehr gewöhnungsbedürftig. Die anderen Schüler*innen scheinen sie abzulehnen, mysteriöse Vorfälle geschehen von Tag eins, und nicht selten wird sie vor Gefahr gewarnt – und vor allem vor Jaxon Vega. Doch sie fühlt sich sofort unerklärlich zu ihm hingezogen und schlägt die Warnungen in den Wind.
Crave war so ungefähr das, was ich erwartet habe. Und weil ich spät dran war und schon viele Stimmen dazu gehört hatte, hatte ich so in etwa fragwürdigen Lesespaß erwartet, den ich auch bekommen habe. Das Buch hat mich auf "wtf"-Weise amüsiert. Ich habs mit Neugier und irgendwie auch ganz gern gelesen, aber ernst nehmen konnte ich es nicht. Ich hab den Vampirhype damals richtig mitgemacht und sowas total gern gelesen, und deshalb hat das Buch auch noch irgendwas in mir angesprochen. Aber es war wirklich klischeehaft, Grace sehr naiv, Jaxon zu übertrieben der düstere, geheimnisvolle Hottie mit ständig gerunzelter Stirn und oft dachte ich mir bei sämtlichen Leuten "ach komm". Auf der einen Seite wollten alle die Geheimnisse vor Grace bewahren, auf der anderen Seite hat sich auch niemand richtig Mühe gegeben, unauffällig zu sein. Und dieses ständige "du musst auf mich hören. Es ist hier gefährlich", aber dann keine weitere Erklärung liefern, das find ich ja immer sehr speziell.
Aber es war auch unterhaltsam, der Handlungsbogen etwas lang, aber interessant, und wie Grace immer weiter reinschlitterte und immer mehr Seltsames passiert, war durchaus gut aufgebaut. Es hätten für mich mehr als 5 Tage sein müssen, so wirkte es teilweise unrealistisch, wie stark die Bindungen in der kurzen Zeit geworden sein sollen; andererseits fühlte es sich teilweise an, als wär schon mehr Zeit vergangen, und so störte es mich gar nicht so sehr. Grace' Gedanken zu verfolgen war irgendwie spannend und es gab auch süße und schöne Szenen zwischen ihr und Jaxon. Auch Macy mochte ich. Was für ein Hintergrund im Laufe des Buches enthüllt wird und wo die Geschichte damit hinsteuert, fand ich ebenfalls sehr interessant. Trotzdem weiß ich noch nicht, ob ich die Reihe wirklich weiterverfolgen will. Sie war witzig für zwischendurch, aber da noch drei Teile kommen und die Bücher so dick sind, bin ich mir nicht sicher, ob ich dafür genug Zeit und Interesse aufbringen kann. Mal sehen.
Im Fazit war Crave also irgendwie ganz unterhaltsam, klischeebehaftet und nicht ernst zunehmen, aber ich hab mich auch nicht gelangweilt oder war mega genervt beim Lesen. War auf jeden Fall eine Erfahrung. 3 Sterne.