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Veröffentlicht am 09.06.2022

Voller Klischees, aber unterhaltsam

Crave
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Grace wechselt nach dem Tod ihrer Eltern an die Katmere Academy in Alaska. Neben der Höhenluft und der eisigen Kälte ist auch das Internat selbst für Grace sehr gewöhnungsbedürftig. Die anderen Schüler*innen ...

Grace wechselt nach dem Tod ihrer Eltern an die Katmere Academy in Alaska. Neben der Höhenluft und der eisigen Kälte ist auch das Internat selbst für Grace sehr gewöhnungsbedürftig. Die anderen Schüler*innen scheinen sie abzulehnen, mysteriöse Vorfälle geschehen von Tag eins, und nicht selten wird sie vor Gefahr gewarnt – und vor allem vor Jaxon Vega. Doch sie fühlt sich sofort unerklärlich zu ihm hingezogen und schlägt die Warnungen in den Wind.

Crave war so ungefähr das, was ich erwartet habe. Und weil ich spät dran war und schon viele Stimmen dazu gehört hatte, hatte ich so in etwa fragwürdigen Lesespaß erwartet, den ich auch bekommen habe. Das Buch hat mich auf "wtf"-Weise amüsiert. Ich habs mit Neugier und irgendwie auch ganz gern gelesen, aber ernst nehmen konnte ich es nicht. Ich hab den Vampirhype damals richtig mitgemacht und sowas total gern gelesen, und deshalb hat das Buch auch noch irgendwas in mir angesprochen. Aber es war wirklich klischeehaft, Grace sehr naiv, Jaxon zu übertrieben der düstere, geheimnisvolle Hottie mit ständig gerunzelter Stirn und oft dachte ich mir bei sämtlichen Leuten "ach komm". Auf der einen Seite wollten alle die Geheimnisse vor Grace bewahren, auf der anderen Seite hat sich auch niemand richtig Mühe gegeben, unauffällig zu sein. Und dieses ständige "du musst auf mich hören. Es ist hier gefährlich", aber dann keine weitere Erklärung liefern, das find ich ja immer sehr speziell.

Aber es war auch unterhaltsam, der Handlungsbogen etwas lang, aber interessant, und wie Grace immer weiter reinschlitterte und immer mehr Seltsames passiert, war durchaus gut aufgebaut. Es hätten für mich mehr als 5 Tage sein müssen, so wirkte es teilweise unrealistisch, wie stark die Bindungen in der kurzen Zeit geworden sein sollen; andererseits fühlte es sich teilweise an, als wär schon mehr Zeit vergangen, und so störte es mich gar nicht so sehr. Grace' Gedanken zu verfolgen war irgendwie spannend und es gab auch süße und schöne Szenen zwischen ihr und Jaxon. Auch Macy mochte ich. Was für ein Hintergrund im Laufe des Buches enthüllt wird und wo die Geschichte damit hinsteuert, fand ich ebenfalls sehr interessant. Trotzdem weiß ich noch nicht, ob ich die Reihe wirklich weiterverfolgen will. Sie war witzig für zwischendurch, aber da noch drei Teile kommen und die Bücher so dick sind, bin ich mir nicht sicher, ob ich dafür genug Zeit und Interesse aufbringen kann. Mal sehen.


Im Fazit war Crave also irgendwie ganz unterhaltsam, klischeebehaftet und nicht ernst zunehmen, aber ich hab mich auch nicht gelangweilt oder war mega genervt beim Lesen. War auf jeden Fall eine Erfahrung. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Wie Band 1: Gutes Konzept etwas verwirrend umgesetzt

The Run 2: Die Gaben der Götter
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Kampf. Weisheit. Tod. Leben.
Den Run haben Sari und die anderen überstanden. Doch nun wartet ein zweiter auf sie – der Herrscherrun. Als göttliche Nachfahren sollen sie ein neues Zeitalter einläuten. Dabei ...

Kampf. Weisheit. Tod. Leben.
Den Run haben Sari und die anderen überstanden. Doch nun wartet ein zweiter auf sie – der Herrscherrun. Als göttliche Nachfahren sollen sie ein neues Zeitalter einläuten. Dabei muss Sari auch gegen den antreten, dem ihr Herz gehört: Keeran, mit dem sie so vieles verbindet und doch trennt sie auch vieles von ihm. Doch beim Run erwartet sie alle etwas, womit niemand gerechnet hat, denn in Wahrheit geht es um etwas viel Größeres.

Nachdem mich Band 1 gar nicht so ganz überzeugen konnte, weil ich das Gefühl hatte, es war zwar super viel Potenzial da, aber zu wirr und überladen dadurch, dass die Autorin zu viel wollte, war ich trotzdem neugierig auf die Fortsetzung und musste sie lesen. Die Kurzfassung ist: Eigentlich kann ich das gleiche über Band 2 sagen.
Ein bisschen schwer fiel es mir, wieder reinzukommen, denn es war schon ein bisschen her, dass ich den Vorgänger gelesen hab, und da ich da schon nicht alles verstanden habe, ist natürlich noch weniger hängen geblieben. Oberflächlich kam ich aber tatsächlich wieder ganz gut rein und konnte der Handlung relativ schnell gut folgen und fand auch durch. Auf tieferer Ebene wusste ich allerdings so einiges nicht mehr, was sich in Band 1 ergeben hat oder erklärt wurde, weshalb ich dann manche Schlussfolgerungen hier auch nicht (mehr) kapiert habe. Und ich war immer noch (oder schon wieder?) bei vielem was die Götter, die ganze Geschichte von früher, wie alles zusammenhängt, sehr verwirrt. Ich hab es diesmal abgetan und dachte "ok, dann versteh ich das halt nicht, egal, der Handlung kann ich ja trotzdem folgen". Aber ich hatte eben das Gefühl, dass mir dadurch einiges entgeht, was genial gewesen wäre.
Denn keine Frage, es sind super viel coole, interessante, kreative Aspekte dabei. Ich hätte gern noch besser durchgefunden und war etwas traurig, dass es irgendwie nicht klappt. Wobei ich damit ja gerechnet hatte, war ja in Band 1 nicht anders. Trotzdem war die Handlung irgendwie cool und ich hab gerne verfolgt, was alles passiert ist und wo es sie alle hinführt. So eine richtig tiefe Bindung hab ich hier jetzt auch nicht mehr zu den Charakteren aufbauen können, aber interessiert haben sie mich schon und tatsächlich habe ich mich auch sehr über das Ende gefreut (und war vorher an mancher Stelle traurig), was ja bedeutet, dass ich schon emotional ein wenig mit drinsteckte.

Insgesamt find ichs immer noch schade, weil ich glaube, dass das eine richtig richtig epische Fantasyreihe hätte werden können, weil mega gute Konzepte drin stecken, aber so richtig überzeugend war die Umsetzung dann nicht ganz. Oder ich habs einfach nicht geschafft, genug zu verstehen. Trotzdem bin ich sehr froh, Band 2 auch noch gelesen und die Geschichte nun beendet zu haben. Irgendwie hatte ich doch auch meinen Spaß. Von mir gibts 3 Sterne, diesmal mit Tendenz eher etwas in Richtung 3,5.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Faszinierend, mit Schwächen (3-3,5)

Soulbird - Das Geheimnis der Nacht
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Alice kehrt in die Parallelwelt Londons zurück, obwohl sie dort viel Leid erleben musste. Sie möchte mehr über ihre Herkunft und ihre Gabe, die mit Nachtschwalben und dem Tod verbunden ist, herausfinden. ...

Alice kehrt in die Parallelwelt Londons zurück, obwohl sie dort viel Leid erleben musste. Sie möchte mehr über ihre Herkunft und ihre Gabe, die mit Nachtschwalben und dem Tod verbunden ist, herausfinden. Doch während Alice sich selbst immer mehr fürchtet, befällt eine noch größere Gefahr die Rookery, der sie sich ebenfalls stellen muss. Oder hat beides was miteinander zu tun?

Band 1 hat mir wirklich gefallen, denn ich mag dieses Konzept hinter der Reihe, das ich sonst noch nicht oft gelesen habe. Die finnische Mythologie, die Nachtschwalben und die Verbindung zur/das Verständnis der Seele in diesem Universum. Die Parallelwelt und die Gaben, die die Menschen dort haben. Das alles fand ich auch hier in Band 2 wieder super interessant, es wurden viele tolle Ideen vereint und das hab ich total gern gelesen. Vor allem dieses leicht Mystische dahinter war echt besonders. Auch Alice' Rolle in dem Ganzen war gut durchdacht und hat alles auf eine neue Ebene gehoben. Alles für eine spannende Fantasydilogie war da, und vieles wurde auch genutzt.

Aber so richtig packen konnte mich dieser Band dann leider noch irgendwie nicht. Die erste Hälfte zog sich ziemlich, weil wir Alice lange nur dabei begleitet haben, wie sie versucht ihren Alltag zu bestreiten und sich zurechtzufinden. Es passierte zu wenig, das mich am Ball bleiben ließ. Danach gings richtig los und es gab auch viel Action, aber manche Verknüpfungen, die da in der Handlung gemacht wurden, erschlossen sich mir dann leider nicht so richtig oder holten mich nicht vollständig ab.
Was die Charaktere anging, so mochte ich Alice als Protagonistin gern, aber weder zu ihr noch zu einem der anderen konnte ich wirklich eine Verbindung aufbauen. Sie blieben alle, obwohl wirklich interessant, sehr distanziert, nicht so richtig greifbar. Das zwischen Alice und Crowley war ganz schön, aber auch das hab ich nicht wirklich gefühlt.

Trotzdem war das Buch sehr interessant und vieles hat mir gefallen, ich hab defintiiv nicht bereut, diese Reihe gelesen zu haben. Aber so endgültig überzeugen konnte es mich leider nicht. Von mir gibt es 3-3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Ganz schön für Nebenher

December Dreams. Ein Adventskalender
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24 Adventskalendergeschichten plus eine zu Silvester. Geschrieben von vielen verschiedenen Autorinnen. Manche Story geht nur einen Tag, einige strecken sich auf zwei aufeinanderfolgende.



Die Storys ...

24 Adventskalendergeschichten plus eine zu Silvester. Geschrieben von vielen verschiedenen Autorinnen. Manche Story geht nur einen Tag, einige strecken sich auf zwei aufeinanderfolgende.



Die Storys sind alle ganz süß, man kann sie super gut zwischendurch lesen und viele Schreibstile haben mir gut gefallen. Aber es ist nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte.
Ich wollte ganz viel Weihnachtsflair - Weihnachtsmärkte, Kekse backen, romantische Lichter, Weihnachtspartys, Geschenke (kaufen), Bäume, Adventsstress und und und. Dabei dann süße Begegnungen zwischen Menschen. Womit ich zum Beispiel nicht gerechnet habe, ist, dass auch Fantasygeschichten dabei sind. Das war nicht schlimm, ich liebe ja Fantasy, passte für mich aber nicht in meine Erwartungshaltung. Zudem ging es teilweise in den Storys gar nicht oder kaum um Weihnachten bzw,. es wurde nur im Hintergrund erwähnt. Dazu kam, dass einige Geschichten wohl auf bereits erschienenen Büchern der Autorinnen basierten. Das ist toll für die, die die Bücher kennen. Mir fehlte dadurch aber der Zugang.

Insgesamt war es schön, das Buch in der Vorweihnachtszeit zu lesen, aber wirklich hängengeblieben ist da eher nichts. Von mir gibts 3 Sterne. Es ist definitiv kein schlechtes Buch!

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Zu wenig Kommunikation

Nightsky Full Of Promise
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Sydney und Luke lernen sich in der Nacht ihrer Abifeier kennen und verbringen wundervolle Stunden miteinander. Doch Luke will für ein Jahr ins Ausland, ein weiteres Treffen ist also nicht drin. Sie beschließen, ...

Sydney und Luke lernen sich in der Nacht ihrer Abifeier kennen und verbringen wundervolle Stunden miteinander. Doch Luke will für ein Jahr ins Ausland, ein weiteres Treffen ist also nicht drin. Sie beschließen, sich nach seiner Rückkehr dort wiederzutreffen, und selbstverständlich ist Sydney da. Von Luke eine Spur. Nach fünf Jahren ist Sydney immer noch verletzt, als sie ihn plötzlich wiedersieht. Doch er erinnert sich nicht an sie.

Werbung/Danke an den LYX-Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

Abgesehen vom wundervollen Cover hat mich auch der Klappentext direkt angezogen, denn der Ausgangspunkt der Geschichte klingt total super und macht neugierig. Die Frage danach, was damals geschehen ist, wieso er nicht gekommen ist. Und dann das überraschende Wiedersehen ...
Ich bin gut in das Buch reingekommen, der Schreibstil ist super schön, liest sich flüssig und angenehm und auch der Perspektivwechsel zwischen Sydney und Luke hat mir durchweg gut gefallen, gerade bei dieser Geschichte. Mit dem Prolog ist ein schöner Einstieg gelungen und dann gab es bald darauf schon eine große Überraschung, was ich echt gelungen fand. So schnell ein großer Knall, das war mal was anderes und ziemlich genial. Dann das Wiedersehen, bei dem ich echt den Atem anhalten musste.

Aber dann hat das Buch für mich persönlich leider immer weiter nachgelassen. Mein Problem war glaube ich, dass ich nicht so recht mit den Charakteren mitfühlen konnte, ich hab einfach keine emotionale Bindung zu ihnen aufbauen können und so fiel es mir z.B. schwer, nicht von Sydney genervt zu sein. Denn für meinen Geschmack war sie viel zu dramatisch und over the top. Ich hätte ihr das eher abgekauft, wenn diese eine Nacht noch intensiver und magischer gewesen wäre, aber so fand ich ihr Verhalten oft übertrieben. Luke mochte ich schon mehr, er war sympathisch und ihn konnte ich besser verstehen, aber so richtig ins Herz geschlossen hab ich ihn irgendwie auch nicht.
Während ich lange noch gespannt verfolgt habe, wie sich das Drama zwischen den beiden weiter zuspitzt, fand ich deren mangelnde Kommunikation irgendwann nur noch anstrengend. Ja, im echten Leben redet man nicht immer sofort offen und ehrlich miteinander, das ist schon realistisch. Aber über so langen Zeitraum überhaupt kein gehaltvolles Gespräch in irgendeiner Richtung zu führen, das war mir zu viel des Guten. Ich bin einfach kein Fan von diesen „Niemand redet mal Klartext“-Geschichten.

Das Ende fand ich dann noch ganz schön, außerdem haben mir die Nebencharaktere wie die Oma oder auch die Freundinnen gut gefallen, und es gab auch wirklich immer wieder lustige, süße Szenen. Dazu kam die tolle Berlin-Atmosphäre, das supercoole Café, in das ich mich am liebsten sofort reingesetzt (und eine von Sydneys Torten genascht) hätte, und eben der Schreibstil.


Leider hat es das allein für mich nicht rausreißen können. Aber wer sich nicht so schnell aufregt wie ich, kann die Geschichte sicher sehr genießen. Von mir gibt es 3 Sterne.

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