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Veröffentlicht am 02.09.2021

Perfekt für den Strandkorb

Bis ans Ende aller Fragen
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„Und interessant, ja, das ist mein Retter durchaus."

Hinter dem Pseudonym „Anne Hertz" verbirgt sich ein patentes Autorinnenduo. Beim Blick auf das Cover von „Bis ans Ende aller Fragen“ habe ...

„Und interessant, ja, das ist mein Retter durchaus."

Hinter dem Pseudonym „Anne Hertz" verbirgt sich ein patentes Autorinnenduo. Beim Blick auf das Cover von „Bis ans Ende aller Fragen“ habe ich sofort Lust auf die Lektüre des Unterhaltungsromans, der sich wohl primär an eine weibliche Leserschaft richtet, bekommen. Die Umschlaggestaltung ist unaufdringlich, aber ansprechend. Man wird nicht mit Nackenbeisser-Ästhetik belästigt, da hat der HarperCollins- Verlag ganze Arbeit geleistet.
Worum geht's in der Geschichte?
Wir erhalten Einblick in das Leben von Maxi. Die Protagonistin ist Anfang vierzig, und ihre Bilanz fällt ernüchternd aus. Ihr Freund hat ihr den Laufpass gegeben und sie gegen eine jüngere Gespielin eingetauscht. Ihren Kinderwunsch kann die sympathische Frau wohl zu den Akten legen. Karriere gemacht hat Maxi auch nicht, sie arbeitet in einem stinknormalen Café in Norddeutschland. Sie ist nicht „Kinderärztin mit eigener Praxis“ geworden, wie sie es sich einst erträumte. Null Glamour! Da kommt Maxis Nichte die Idee, ihre Tante in eine Trauergruppe einzuschleusen. Und tatsächlich gibt es in dieser Gruppe einen Witwer, der Maxi gefällt. Als sie jedoch flunkern muss und selbst die trauernde Witwe mimt (was natürlich gelogen ist), überschlagen sich die Ereignisse…
Geht es nicht vielen Frauen so wie Maxi? „Bis ans Ende aller Fragen“ ist jedoch keine deprimierende Angelegenheit. Die Erzählung ist durchaus humorvoll, verzichtet jedoch auf dümmliche Kalauer; dies gefiel mir ausgesprochen gut. Eine Ich-Erzählerin führt durch das Geschehen, über die Tagebucheinträge einer Teenie-Maxi musste ich richtig schmunzeln! Jugendlicher Enthusiasmus aus dem Jahr 1991 trifft auf die Realität eines neuen Jahrtausends. Den schwärmerisch-naiven Ton eines Teenagers hat Anne Hertz (es handelt sich wie gesagt um zwei Schriftstellerinnen) perfekt getroffen. Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet. Maxis Objekt(ihre Nichte nennt ihn „Mcsexy") der Begierde, Gregor Blomberg, ist ein kultivierter Familienvater, der sich rührend um seine zwei Kinder kümmert. Maxi ist eine Chaotin, die das Herz am rechten Fleck hat. Die Handlung ist abwechslungsreich und spannend. Der Stil ist eher simpel. Trotz dieses kleinen Wermutstropfens hat mich die Geschichte prima unterhalten, es ist eine Story zum Träumen und Entspannen, einfach perfekt für den Strandkorb!

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Runde zwei

Die Zeit der Kirschen
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„Ein Jahr lang waren wir glücklich".
Das sagt der Ich-Erzähler, der seine Freundin zunächst unter Pseudonym eroberte, denn er ist eigentlich gar kein englischer Schriftsteller. Die Protagonisten ...

„Ein Jahr lang waren wir glücklich".
Das sagt der Ich-Erzähler, der seine Freundin zunächst unter Pseudonym eroberte, denn er ist eigentlich gar kein englischer Schriftsteller. Die Protagonisten schweben nicht mehr auf Wolke sieben. Worum geht's also in „Die Zeit der Kirschen"? Wunsch oder Wirklichkeit, Kunst oder Kommerz?


Fortsetzungen sind selten so gut wie die Auftaktwerke, das gilt für Filme, aber auch für literarische Texte. „Die Zeit der Kirschen“ von Nicolas Barreau ist ein gutes Beispiel für diese These. Zwar handelt es sich um einen lesenswerten und durchaus charmanten Unterhaltungsroman,er kommt aber nicht ganz an „Das Lächeln der Frauen“ heran. Die Geschichte rund um ein französisches Liebespaar geht in die zweite Runde. Der Alltag ist eingekehrt beim gefeierten Autor und der patenten Köchin. Als diese unversehens eine Auszeichnung erhält und sich die Ehrung letztendlich als Verwechslung entpuppt, ist guter Rat teuer. Denn der Koch und Preisträger weckt das Interesse seiner Konkurrentin. Professionelle Kameradschaft oder romantische Gefühle? Plötzlich merkt der Autor Andre , dass die Liebe seiner Angebeteten keine Selbstverständlichkeit ist!Schon längst hätte er seiner Liebsten einen Heiratsantrag machen können,tja! Und dann tut er es ausgerechnet am Valentinstag. Es kommt zu Eifersucht und Konkurrenz…
Der Stil des Autors liest sich sehr angenehm und flüssig, aber auch gefällig. Nicolas Barreau schrammt für mein Empfinden haarscharf am Paris-Kitsch und am Frankreich-Klischee vorbei. Die Protagonistin ist natürlich wunderschön. Müssen Frauen immer gute Köchinnen sein? Fragen über Fragen! Trotz kleiner Schwächen hat mich der Belletristikroman aus Nicolas Barreaus Feder gut unterhalten, ich habe die Lektüre nicht bereut! Es schadet allerdings nicht, „Das Lächeln der Frauen“ zu kennen, obgleich der hier vorliegende Roman auch als stand alone funktioniert.
Fazit
Für „Die Zeit der Kirschen“ von Nicolas Barreau vergebe ich vier von insgesamt fünf möglichen Sternen!

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Steampunk

Florance Bell und die Melodie der Maschinen
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Der hier vorliegende Roman richtet sich primär an ein Teenagerpublikum, er kann jedoch von jungen und alten Menschen gelesen werden. Ein großer Spaß! Genretechnisch handelt es sich bei "Florance ...

Der hier vorliegende Roman richtet sich primär an ein Teenagerpublikum, er kann jedoch von jungen und alten Menschen gelesen werden. Ein großer Spaß! Genretechnisch handelt es sich bei "Florance Bell..." um eine Steampunk Story. Angesiedelt im Viktorianischen Zeitalter, ein Mix aus historischem Roman und antiquiert futuristischem Fantasyabenteuer wird dem Leser oder der Leserin präsentiert. Die Macht der Automaten! Es lebe der technische Fortschritt! Liebevoll ausgearbeitete Figuren führen durch eine abwechslungsreiche Handlung. Vornweg eine starke Protagonistin und ein Filou mit französischem Akzent. Wie die Geschichte endet, soll an dieser Stelle nicht verraten werden, um potentiellen Leserinnen und Lesern nicht die Freude am Entdecken zu nehmen, mich hat die Geschichte aber nicht enttäuscht!

Fazit: Der Roman hat mich prima unterhalten, das Genre Steampunk mag ich sehr gern. Gail Carrigers Reihe gehört zu meinen Favoriten, aber auch "Florance Bell und die Melodie der Maschinen " konnte mich überzeugen. Daumen hoch!

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Veröffentlicht am 11.08.2021

The Killing Hills

Unbarmherziges Land
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Kentucky, ein „Flyover State“? Nicht bei Chris Offutt! Mit „Unbarmherziges Land“ hat der Autor einen Krimi vorgelegt, der nicht in den glitzernden Metropolen an der US – Ostküste spielt, auch ...

Kentucky, ein „Flyover State“? Nicht bei Chris Offutt! Mit „Unbarmherziges Land“ hat der Autor einen Krimi vorgelegt, der nicht in den glitzernden Metropolen an der US – Ostküste spielt, auch kalifornische Lässigkeit sucht man vergebens. Der englische Originaltitel des Romans verrät, worum es in der Geschichte geht – „The Killing Hills“ oder „Nomen est Omen“. Ein auktorialer Erzähler führt durch das Geschehen:
Eigentlich möchte Mick Hardy, der als Ermittler der amerikanischen Armee tätig ist, seinen wohlverdienten Heimaturlaub genießen, als ihn der Hilferuf seiner Schwester Linda erreicht. Sie hat es in einer Männerdomäne weit gebracht: Als erster weiblicher Sheriff von Rowan Country hat Linda das Sagen, bis ein Mordfall ihre Position gefährdet. Eine Frau wurde tot aufgefunden. Die lokalen Politiker vertrauen Linda nicht, im konservativen Kentucky würden sie der weiblichen Führungskraft den Fall am liebsten entziehen. Als Linda & Mick mit den Ermittlungen beginnen, wird der Fall immer mysteriöser…

Auf den ersten Blick erinnert „Unbarmherziges Land: Ein Kentucky-Krimi“ an „Winters Knochen“ – die Menschen vertrauen der Zentralregierung und auch den lokalen Würdenträgern nicht, Selbstjustiz vor dem Hintergrund einer kargen Landschaft ist keine Seltenheit. Sprachlich und stilistisch kommt „Unbarmherziges Land“ jedoch nicht ganz an Daniel Woodrells Meisterwerk heran.
Man darf als Leser/in auch keinen schnöden Spannungskracher erwarten, mich hat Offatts Roman jedoch gut unterhalten, auch wenn Eheprobleme im Krimigenre fast schon zum Inventar gehören – mit seiner schwangeren Frau verbindet Mick nicht mehr viel.
Interessant fand ich die zwischenmenschlichen Verwicklungen dennoch, insgesamt habe ich „Unbarmherziges Land“ gerne gelesen. Dank der kurzen Kapitel konnte ich der Erzählung rasch folgen. Offutts Erzählweise evoziert bewegte Bilder - „Im Morgengrauen sangen die ersten Vögel. Wenigstens hatte ihn kein Alptraum geweckt.“
Wie die Geschichte endet, will ich an dieser Stelle nicht verraten, ich kann nur sagen, dass mich „Unbarmherziges Land“ nicht enttäuscht hat. Vier verdiente Sterne!

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Snack für Zwischendurch

Wild Irish - Cillian
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C.M. Seabrook hat mit „Wild Irish – Cillian: Eine Rockstar-Romance“ den ersten Teil der Wild – Irish – Trilogie vorgelegt.
Es handelt sich um einen New – Adult-Roman (eine Liebesgeschichte mit einem Schuss ...

C.M. Seabrook hat mit „Wild Irish – Cillian: Eine Rockstar-Romance“ den ersten Teil der Wild – Irish – Trilogie vorgelegt.
Es handelt sich um einen New – Adult-Roman (eine Liebesgeschichte mit einem Schuss Erotik), in welchem im Wesentlichen die klassischen Elemente des Genres präsentiert werden. Der Untertitel ist allerdings ein wenig irreführend, da das Rockerleben nicht im Mittelpunkt steht, anders als in Samantha Youngs „Fallen Dreams“ etwa.

Worum geht’s?
Delaney flüchtet nach dem Tod ihrer Schwester Maeve nach Irland. In den USA hält sie wenig, sie hat ihren Job verloren und zu allem Überfluss muss sie den Betrug ihres Verlobten verarbeiten.
Doch Delaney hat einen Plan: sie möchte ihrer verstorbenen Schwester die letzten Wünsche erfüllen. Als sie in einen Autounfall verwickelt wird, bietet ihr der Verursacher Cillian Obdach an. Also zieht Delaney in sein Cottage – nicht ahnend, dass sie es mit einem waschechten Rockstar zu tun hat. Cillian fühlt sich von seinem Umfeld betrogen, daher verhält er sich Delaney gegenüber anfangs abweisend, er erklärt sich jedoch bereit, den Touristenführer zu spielen, da die Bucket List schließlich der Grund für Delaneys Reise ist. Bald schon knistert es ganz gewaltig zwischen dem Iren und der Amerikanerin…

„Wild Irish“ hat meine Vorab- Erwartungen nicht erfüllt, da sich die Geschichte anders als gedacht entwickelte, dies stellte sich jedoch nicht als Nachteil heraus, da der Roman in sich unglaublich stimmig ist. Selten hat mich eine story so gut unterhalten. Durch die Kürze der Erzählung gelingt es Seabrook, die meisten Klischeeklippen zu umschiffen, Pathos und Melodramatik nehmen daher (anders als in anderen NA – Romanen) erfreulich wenig Raum ein, lediglich das Ende war mir zu kitschig, daher ziehe ich bei meiner Bewertung einen Stern ab. Es gefiel mir auch nicht, dass Delaney Cillians manipulatives Verhalten nicht in Frage stellte; außerdem fand ich es unglaubwürdig, dass der Rockstar der Amerikanerin völlig unbekannt war. Ich habe aber auch schon Schlechteres gelesen. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet; Cillian ist allerdings glaubwürdiger als Delaney (auch wenn mir seine Art stellenweise auf die Nerven ging), und die Nebenfiguren weckten meine Neugier. Seabrooks flüssiger Stil ohne Längen konnte mich überzeugen.

Fazit:
Gute Unterhaltung. Perfekt für Zwischendurch! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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