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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2022

Roman mit Spannungselementen

Sieben Lügen
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Eine Lüge führt oft zur nächsten und ehe man es sich versieht, befindet man sich in einem Strudel aus Lügen, aus dem man mit eigener Kraft nicht mehr entkommen kann.
Genau so ging es Jane, die ihrer besten ...

Eine Lüge führt oft zur nächsten und ehe man es sich versieht, befindet man sich in einem Strudel aus Lügen, aus dem man mit eigener Kraft nicht mehr entkommen kann.
Genau so ging es Jane, die ihrer besten Freundin Marnie eine kleine Notlüge unterbreiten musste, die in immer größer werdenden Lügen und letztendlich in einem Mord endete.

Die Geschichte ist in 7 Teile unterteilt, die für die einzelnen Lügen stehen. Anfangs wird der::die Leser:in vermeintlich persönlich angesprochen, was sich für mich anfangs befremdlich las. Da der restliche Teil aber in der normalen Ich-Perspektive geschrieben ist, taten die wenigen Absätze mit Du-Passagen der Geschichte keinen Abbruch.

Auch wenn Jane, die Protagonistin, nicht immer nachvollziehbar handelte, hab ich dennoch ganz schnell eine Bindung zu ihr aufbauen und ihre Emotionen verstehen können.
Ebenso war Marnie sehr authentisch und rund gezeichnet.
Auch wenn ich die Familienverhältnisse von den einzelnen Charakteren hin zu deren Familie nicht wirklich verstanden habe, sie aber immer wieder thematisiert wurden.

Der Schreibstil an sich hat mir wirklich gut gefallen. Er las sich flüssig und plätscherte nur so dahin, sodass man sich voll und ganz auf die Geschichte konzentrieren konnte.

Lediglich die Einordnung "Thriller" machte für mich keinen Sinn. Es gab immer mal wieder kleinere Spannungsmomente, die aber absolut unverhältnismäßig waren. Auch das Ende, erzielte keinen Peak. Zwischendrin gab es einen Moment, bei dem ich über die Seiten hinweg am liebsten die Luft angehalten hätte, aber danach flachte es ziemlich ab und es blieb Drama anstatt Spannung zurück.

Wer aber einen Roman mit Spannungselementen sucht, bei dem man nah an der Protagonistin der Storyline folgt, dramatische und tragische Familienverhältnisse mag, der:die kann sich "Sieben Lügen" annehmen.

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Veröffentlicht am 14.01.2022

Gesellschaftskritisch

Identitti
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Ein Roman, der sich mit Race, Gender, Feminismus und vielem weiteren befasst.

Der Roman wird in verschiedenen Textgattungen erzählt. Darunter fallen Blogeinträge, Tweets, Facebookeinträge, Erzählungen, ...

Ein Roman, der sich mit Race, Gender, Feminismus und vielem weiteren befasst.

Der Roman wird in verschiedenen Textgattungen erzählt. Darunter fallen Blogeinträge, Tweets, Facebookeinträge, Erzählungen, Interviews und vielen weiteren. Eine wirklich interessante Herangehensweise, um einen möglichst allumfassenden Blick zu bekommen bzw. die Geschichte nicht nur im Buch zu lassen, sondern auf reale Formate anwendbar macht.

Die reale Begebenheit, die in ein fiktives Setting verwoben wurde, konnte mich leider nur teilweise erreichen. Die gesellschaftlichen Fragen und Hintergründe, die unsere heutige Gesellschaft stark prägen und ebenso die verschiedenen Blickwinkel der Charaktere fand ich unfassbar spannend. Ich wurde zum Nachdenken angeregt und stellte Begebenheiten infrage, von denen ich teilweise nie davon ausgegangen bin, dass sie alles andere als selbstverständlich sind.

Jedoch hat mir die fiktive Geschichte, in die die Gesellschaftskritik verwoben wurde, leider gar nicht zugesagt. Personenkult, teilweise sehr langwierige und nicht unbedingt relevante Textpassagen machten es mir teilweise wirklich schwer, weiterzulesen.

Das Setting, in der die Geschichte spielt, war für mich einfach anstrengend. Die Verehrung einzelner Personen (in dem Fall die der Professorin) ist für mich schlichtweg nicht nachvollziehbar und unfassbar naiv.

Nichtsdestotrotz sind die behandelten Themen wichtig und sollten, auf welchem Weg auch immer, Gehör finden und zum Nachdenken anregen und das hat definitiv stattgefunden.

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Veröffentlicht am 20.12.2021

Verschwundene Mädchen

DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest
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Die Lehrerin Margot Lewis schreibt nebenbei für eine Ratgeber-Kolumne namens "Dear Amy". Als eines Tages ein Mädchen aus ihrer Klasse verschwindet, ist sie extrem beunruhigt. Kurz darauf erhält sie einen ...

Die Lehrerin Margot Lewis schreibt nebenbei für eine Ratgeber-Kolumne namens "Dear Amy". Als eines Tages ein Mädchen aus ihrer Klasse verschwindet, ist sie extrem beunruhigt. Kurz darauf erhält sie einen Brief von einem vor Jahren verschwundenen Mädchen, deren Fall stark an das Verschwinden ihrer Schülerin erinnert.
Doch ist der Brief des Mädchens echt? & warum schickt das Mädchen Margot den Brief?

Die Geschichte wird aus mehreren Blickwinkeln beschrieben. Hin und wieder sind die Erzählenden die verschwundenen Mädchen, selten der Entführer, der Großteil wird jedoch aus Margots Sicht geschrieben. So erzählt die Leser*in einen allumfassenden Einblick in die momentanen Gefühlslagen oder sogar in die Vergangenheit der Charaktere.

Die Charaktere sind nicht unbedingt rund beschrieben, sondern tauchen lediglich mit dem Kopf an die Wasseroberfläche, was für die Geschichte aber vollkommen ausreichend ist.

Der Schreibstil hat mir wahnsinnig gut gefallen. Er plätscherte nur so dahin, hielt sich nicht mit unnötigen Füllwörtern auf und ließ es zu, dass ich mich voll und ganz auf die Geschichte konzentrieren konnte.

Die Spannung war nicht nonstop auf dem Höhepunkt und ließ manches Mal auch auf sich warten, jedoch reichte es für mich aus, um den Thriller in einem Rutsch zu lesen. Solide Geschichte, die hier und da ein paar Spannungsmomente misste, aber dennoch einen Twist am Ende bereithielt.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Treuetesterin

Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.
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Claire versucht sich mit einem ganz besonderen Nebenjob ihr Schauspielstudium zu finanzieren: Sie ist Treuetesterin & flirtet für Geld mit verheirateten Männer. Ist sie sonst jedes Mal erfolgreich, so ...

Claire versucht sich mit einem ganz besonderen Nebenjob ihr Schauspielstudium zu finanzieren: Sie ist Treuetesterin & flirtet für Geld mit verheirateten Männer. Ist sie sonst jedes Mal erfolgreich, so scheint sie bei Patrick Fogler zunächst auf Granit zu beißen. Doch irgendetwas ist dieses Mal anders: Die Ehefrau scheint nicht nur misstrauisch zu sein, sondern regelrecht Angst vor ihrem Mann zu haben. Am Morgen nach der Begegnung ist sie tot. Die Polizei verdächtigt zunächst den Witwer, doch um diesen Verdacht zu bestätigen, soll Claire mit der Polizei zusammen arbeiten.

Die Geschichte wird aus Claires Sicht erzählt, die teilweise Drehbuchgestalt annimmt. Naheliegend, da die Protagonistin eine Schauspielerin ist und der:dem Leser:in so die Chance gegeben wird, sich auf Claires Charakter einzustimmen. Zunächst brauchte ich eine Weile, um in diesen Stil hinein zu kommen, aber da er nicht überwiegt, konnte ich mich voll und ganz auf die Handlung einlassen.

Die Charaktere hielten bis zum Schluss einige unvorhergesehene Charakterzüge unter Verschluss, die man so niemals vermutet hätte. Und auch wenn ich schnell Sympathie zu Claire entwickelte, konnte ich sie bis zur letzten Seite kaum einschätzen. Trotzdem lernte ich sie nach und nach immer besser kennen, was mir einen Draht zu ihr verlieh.

Der Schreibstil ist sehr flüssig & baut eine ungemein bedrohliche Atmosphäre auf, die auf jeder Seite zu spüren ist.

Die vielen Wendungen hielten mich bei Laune, auch wenn sie mich hin & wieder verwirrten. Einen kleinen Abzug gibt es für mich bei der Spannung, die nicht nonstop aufrechterhalten wurde. Jedoch handelt es sich hierbei um einen soliden Psychothriller, der mir ein kurzweiliges Lesevergnügen verschaffen konnte.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Kampf ums Überleben

No Exit
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Eigentlich möchtest du auf schnellstem Wege nach Hause fahren, weil deine Mutter Bauchspeicheldrüsenkrebs hat und du dir nicht sicher bist, ob sie die Operation übersteht. Auch wenn ihr kein gutes Verhältnis ...

Eigentlich möchtest du auf schnellstem Wege nach Hause fahren, weil deine Mutter Bauchspeicheldrüsenkrebs hat und du dir nicht sicher bist, ob sie die Operation übersteht. Auch wenn ihr kein gutes Verhältnis hattet, liegen deine Nerven blank, als der Schneesturm auf einmal dichter wird und es dir unmöglich ist, weiterzufahren. Du hältst an einer Raststätte und wartest mit vier Fremden darauf, dass in den nächsten Stunden ein Schneepflug kommt und euch den Weg für die Weiterfahrt freischaufelt. Zu allem Übel befindet ihr euch in einem Funkloch. Auf der Suche nach Empfang, siehst du ein kleines Mädchen – eingesperrt in einem parkenden Transporter. Wer ist das Mädchen und viel wichtiger: Wer der vier Fremden ist ihr Entführer?

Die Geschichte wird aus der Sicht der Protagonistin Darby Thorne erzählt. Dadurch wird einem ihr Charakter, ihre Emotionen und ihr emotionaler Zwiespalt in Bezug auf die Beziehung zu ihrer Mutter näher gebracht.
Ich kann nicht erklären warum, aber obwohl ich die Chance gehabt hätte, blieb mir Darbys Charakter fern. Ich konnte keine emotionale Bindung zu ihr aufbauen, obwohl ich einige tiefe Einblicke in ihr Gefühlsleben bekommen habe. Sie ist eine wahre Kämpfernatur und unglaublich mutig. Vielleicht ist aber auch genau das der Grund, warum ich sie auf Distanz hielt. Ich konnte mich nicht in sie hineinversetzten, weil sie oft zwar sehr mutige, aber wenig nachvollziehbare Dinge tat.

Die übrigen Charaktere werden nicht weiter ausgeführt, jedoch ist das in diesem Kontext auch nicht nötig. Es wird so viel über sie Preis gegeben, wie es braucht, um ihren Sinn in der Geschichte nachvollziehen zu können.

Da schnell deutlich wird, wer der Täter ist, stößt die/der Leser*in nur zu Beginn der Geschichte auf einige überraschende Wendungen.
Der nachfolgende Kampf ums Überleben ist zwar sehr gut beschrieben und in einem Film, wär ich auch sicherlich zwei Stunden lang mitgerissen gewesen, aber in einem Buch zog es sich doch ein wenig zu sehr hin.

Der Schreibstil an sich ist sehr aufregend geschrieben und hält sich nicht mit unnötigen Füllwörtern auf.

Ein vermeintlich rasanter Thriller, zu dem ich leider keine wirkliche Bindung aufbauen konnte, da er für mich ein wenig zähflüssig voranging.

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