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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2021

Auftakt mit Luft nach oben

Keeper of the Lost Cities – Der Aufbruch (Keeper of the Lost Cities 1)
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Sophie ist ein Wunderkind, das von Mitschülern ausgegrenzt wird. Sie ist jünger und klüger als die Anderen, aber sie grenzt sich auch selbst ab, da sie sehr unter dem Lärm leidet, den nur sie wahrnimmt. ...

Sophie ist ein Wunderkind, das von Mitschülern ausgegrenzt wird. Sie ist jünger und klüger als die Anderen, aber sie grenzt sich auch selbst ab, da sie sehr unter dem Lärm leidet, den nur sie wahrnimmt. Sie hört die Gedanken aller Menschen um sich herum, eine "Gabe", die sie verständlicherweise geheim hält. An einem Tag im Museum begegnet ihr ein Junge, dem es ähnlich geht. Sie erfährt, dass sie eine Elfe ist und in deren Welt gehört, die parallel existiert. Ähnlich wie bei Harry Potter entwickelt sich hier ein neues Leben für das Mädchen, das nicht zu den Menschen gehört, bei denen es aufwuchs. Auch in der neuen Welt ist nicht alles eitel Sonnenschein und Sophie möchte dem Geheimnis ihrer Herkunft auf die Spur kommen.
Der Bestseller aus den USA lässt sich gut und leicht lesen. Die Welt und auch die Sprache sind nicht so komplex wie bei Harry Potter, mit dem in der Werbung gerne verglichen wird. Aber Kinder, die sich für diese Fantasybücher begeistern, werden hier auf ihre Kosten kommen. Neue Teile sind zahlreich in Sicht. Ich hoffe hier auf einen detaillierteren Ausbau der Welt und vor allem der Charaktere.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Mädchenroman mit Botschaft

Bleistiftherz
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"Wenn du wie alle anderen wirst, verlierst du dich selbst." (Seite 126)

Diesen Rat ihrer verstorbenen Oma lernt Liv in dieser Geschichte zu beherzigen.
Das Mädchen Liv lebt mit ihrer Mutter in Oslo, ...

"Wenn du wie alle anderen wirst, verlierst du dich selbst." (Seite 126)

Diesen Rat ihrer verstorbenen Oma lernt Liv in dieser Geschichte zu beherzigen.
Das Mädchen Liv lebt mit ihrer Mutter in Oslo, sie wird bald 13 Jahre alt und langweilt sich alleine in den Sommerferien. Sonst hat sie die Tage mit ihrer Freundin Ida und der Oma verbracht, aber Ida ist weggezogen und Oma tot. Liv hat eine sehr besondere Art hinsichtlich ihrer Kleidung und ihrer Ausdrucksweise, das lag sicherlich daran, dass sie die meiste Zeit mit alten Leuten verbracht hatte. Häufig wird sie deswegen gehänselt, aber sie bleibt ihrem Stil gerne treu. Als sie Frans kennenlernt, möchte sie ihr Leben ändern und cooler werden. Dazu will sie Skaten lernen, was ihr nicht leicht fällt.

Eine realistische Geschichte über die erste Liebe und die Unsicherheiten, die diese manchmal mit sich bringt. Liv probiert ein paar Strategien aus, nicht alle funktionieren und sie muss lernen hinter die Fassaden zu schauen und zu sich zu stehen.
Eine sehr schöne Geschichte, die sich für Mädchen ab 10 Jahren eignet, für Jungen eher nicht.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Verarbeitung eines Verlustes

Der Mauersegler
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Jasmin Schreiber hat nach ihrem tollen Debütroman Mariannengraben ein bewegendes Buch nachgelegt, das jedoch nicht ganz einfach zu lesen ist.
Der Protagonist Prometheus droht an dem Verlust des Freundes, ...

Jasmin Schreiber hat nach ihrem tollen Debütroman Mariannengraben ein bewegendes Buch nachgelegt, das jedoch nicht ganz einfach zu lesen ist.
Der Protagonist Prometheus droht an dem Verlust des Freundes, dem er als Arzt gerne helfen wollte, zu zerbrechen. Er begibt sich auf eine Fahrt nach Norden, die auch im Freitod enden könnte. Prometheus ist verzweifelt und er fühlt sich schuldig.
In Dänemark trifft er auf zwei Frauen, bei denen er bleiben kann. Nach und nach erfährt man die Geschichte Prometheus und seines Freundes und auch, warum sein Gewissen und seine Gefühle ihn so plagen.
Mir gefiel dieses Buch trotz einiger Längen wieder sehr gut. Die Autorin lässt gerne Naturbetrachtungen und Naturbeschreibungen einfließen, dadurch entstanden für mich ab und an einige Längen. Die Auseinandersetzung Prometheus mit sich selbst gefielen mir sehr, auch die Rückblicke, die seine Geschichte nach und nach vervollständigen, sind gut eingewoben.
Ein empfehlenswertes Buch über Freundschaft, Trauer und Verlust.

Veröffentlicht am 10.09.2021

vietnamesische Familiengeschichte

Der Gesang der Berge
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„Der Gesand der Berge“ wurde von der vietnamesischen Autorin Nguyen phan que mai geschrieben. Die Hauptcharackterin Hu´o´ng wächst in den frühen 1970er Jahren in Hanoi auf. Ihr Vater ist im Krieg verschwunden ...

„Der Gesand der Berge“ wurde von der vietnamesischen Autorin Nguyen phan que mai geschrieben. Die Hauptcharackterin Hu´o´ng wächst in den frühen 1970er Jahren in Hanoi auf. Ihr Vater ist im Krieg verschwunden und ihre Mutter überlässt ihre Tochter der Großmutter, um sich auf die Suche nach ihrem Mann zu machen.

Der Roman verfolgt das Leben mehrerer Generationen einer nordvietnamesischen Familie und wie die Französisch-japanische Besatzung, und der Krieg die Familie beeinflusst haben. Dabei geht die Autorin auch auf die Sinnlosigkeit und Grausamkeit des Krieges ein. Vor allem zu Beginn werden viele historische Fakten genannt, hier muss man echt aufpassen, um alles zu verstehen, danach tritt die persönliche Geschichte stärker in den Vordergrund.

Ich finde es toll, dass man so viel über die vietnamesische Geschichte mitnehmen kann, da es ein Thema ist, über das ich bisher noch kein Buch gelesen habe und als Europäerin auch nicht so viel wusste. Die persönlichen Schicksale sind sehr eindrücklich und emotional geschildert und im Dankwort wird nochmal deutlich, dass die Autorin wirklich geschichtliche Fakten recherchiert hat.

Ich mochte den Schreibstil sehr und konnte das Buch zügig lesen, obwohl ich mich erst mal an die vietnamesischen Namen gewöhnen musste. Auch das Cover finde ich sehr ansprechend, da das Bild zum Titel passt und neugierig macht.

Insgesamt ein spannendes Buch, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen werde.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Spirale des Lebens

Fanzi
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Elisabeth Schmidauers neuer Roman Fanzi ist schon durch das schöne Cover dem historischen Genre zuzuordnen. Sie erzählt auf sehr berührende Weise eine Familiengeschichte. Die schweren Kriegserlebnisse ...

Elisabeth Schmidauers neuer Roman Fanzi ist schon durch das schöne Cover dem historischen Genre zuzuordnen. Sie erzählt auf sehr berührende Weise eine Familiengeschichte. Die schweren Kriegserlebnisse zeichnen die Charaktere und formen diese und ihr Verhalten, das sie an nachfolgende Generationen weitergeben. Wir lesen abwechselnd aus der Sicht Fanzis und Astrids, seiner Enkelin.
Franz hat den Spitznamen Fanzi von seiner kleinen Schwester Elfi erhalten, die er sehr liebt. Die beiden sind das dritte und vierte Kind einer Bauernfamilie, die in der Erbfolge nachrangige Positionen hatten. Doch die Kriegsereignisse greifen hier verändernd ein.
Die Zeit zwischen den Weltkriegen war für die Menschen herausfordernd, das Erstarken der Nationalsozialsten und die anschließende Zeit kann hier mitverfolgt werden. Bedrückend ist es zu lesen, wie die Menschen damit umgingen, ob sie mitliefen, wegschauen, ignorierten oder begeistert folgten. Auch die Machtlosigkeit gegenüber dem neuen System ist eindrücklich geschildert. Fanzi leidet fast bis zu Ende an seinem und Elfies Schicksal, doch es gelingt ihm noch sich seiner Familie gegenüber zu öffnen.
Ich konnte mich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen, der klare Erzählstil hat mir nach einer kleinen Eingewöhnungszeit sehr gut gefallen. Der gelegentlich eingestreute Dialekt sorgt für Authentizität, die Naturbeschreibungen und die Schicksale fand ich sehr berührend.
Eine lesenswertes Buch, das ein bedrückendes Stück Geschichte anschaulich beschreibt.

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