Profilbild von Schnuppe

Schnuppe

Lesejury Star
offline

Schnuppe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schnuppe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2021

Spirale des Lebens

Fanzi
0

Elisabeth Schmidauers neuer Roman Fanzi ist schon durch das schöne Cover dem historischen Genre zuzuordnen. Sie erzählt auf sehr berührende Weise eine Familiengeschichte. Die schweren Kriegserlebnisse ...

Elisabeth Schmidauers neuer Roman Fanzi ist schon durch das schöne Cover dem historischen Genre zuzuordnen. Sie erzählt auf sehr berührende Weise eine Familiengeschichte. Die schweren Kriegserlebnisse zeichnen die Charaktere und formen diese und ihr Verhalten, das sie an nachfolgende Generationen weitergeben. Wir lesen abwechselnd aus der Sicht Fanzis und Astrids, seiner Enkelin.
Franz hat den Spitznamen Fanzi von seiner kleinen Schwester Elfi erhalten, die er sehr liebt. Die beiden sind das dritte und vierte Kind einer Bauernfamilie, die in der Erbfolge nachrangige Positionen hatten. Doch die Kriegsereignisse greifen hier verändernd ein.
Die Zeit zwischen den Weltkriegen war für die Menschen herausfordernd, das Erstarken der Nationalsozialsten und die anschließende Zeit kann hier mitverfolgt werden. Bedrückend ist es zu lesen, wie die Menschen damit umgingen, ob sie mitliefen, wegschauen, ignorierten oder begeistert folgten. Auch die Machtlosigkeit gegenüber dem neuen System ist eindrücklich geschildert. Fanzi leidet fast bis zu Ende an seinem und Elfies Schicksal, doch es gelingt ihm noch sich seiner Familie gegenüber zu öffnen.
Ich konnte mich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen, der klare Erzählstil hat mir nach einer kleinen Eingewöhnungszeit sehr gut gefallen. Der gelegentlich eingestreute Dialekt sorgt für Authentizität, die Naturbeschreibungen und die Schicksale fand ich sehr berührend.
Eine lesenswertes Buch, das ein bedrückendes Stück Geschichte anschaulich beschreibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2021

Jugendschmöker

Die Stadt ohne Wind
0

Dieses Buch hat mein Patenkind zum gemeinsamen Lesen ausgesucht. Ihr hat der dicke Schmöker auf den ersten Blick gefallen. Das Cover ist tatsächlich sehr ansprechend und edel gestaltet, ein Hingucker. ...

Dieses Buch hat mein Patenkind zum gemeinsamen Lesen ausgesucht. Ihr hat der dicke Schmöker auf den ersten Blick gefallen. Das Cover ist tatsächlich sehr ansprechend und edel gestaltet, ein Hingucker. Die 500 Seiten hatten für mich einige Längen, aber ihr gefiel der Stil und diese neue Welt sehr gut, sie hatte wirklich Spaß an der Geschichte und war in relativ kurzer Zeit mit dem Buch fertig.
Es geht um die 13jährige Arka, die ihren Vater sucht, den sie noch nie gesehen hat. Sie will ihn in Hyperborea, eine ganz besonderen Stadt finden. Die Reise dorthin ist nicht einfach. Eine weitere Hautrolle hat der junge Magier Lastyanax, der in dieser Stadt wohnt und der den Tod seines Mentors aufklären will. Die Beiden treffen aufeinander und die Umstände machen eine Zusammenarbeit notwendig, der sie sich nur widerwillig fügen. Es entsteht ein Lehrer - Schüler - Verhältnis, keine anbahnende Liebesgeschichte, was ich gut fand, damit hebt sich diese Geschichte von anderen des Genres ab.
Die neue Welt, die die Autorin hier geschaffen hat, ist besonders und hebt sich von anderen Fantasywelten ab. Eine Stadt, die von einer Kuppel überzogen ist und in verschiedene Ebenen eingeteilt ist, die die Bewohner klar unterteilt.
Es handelt sich hier um einen Reihenauftakt, der uns gut gefallen hat. Wir warten nun auf den nächsten Teil.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2021

Krimi in der Nachkriegszeit

Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée (Friederike Matthée ermittelt 1)
0

Mit „Echo der Toten“ beginnt die Autorin Beate Sauer eine Krimiserie, die in der britischen Besatzungszone in der Nachkriegszeit (1947) spielt. Das in schwarz-weiß gehaltene Cover passt gut zu der Geschichte. ...

Mit „Echo der Toten“ beginnt die Autorin Beate Sauer eine Krimiserie, die in der britischen Besatzungszone in der Nachkriegszeit (1947) spielt. Das in schwarz-weiß gehaltene Cover passt gut zu der Geschichte. Die Beschreibung der Zeit mit der Not der Bevölkerung um Wohnung und vor allem Nahrung sind anschaulich und nachvollziehbar geschildert. Die Sorgen und Ängste, das Misstrauen gegeneinander wird gut beschrieben. Die Hauptperson Friederike Matthée ist nach der Flucht aus Ostpreussen in Köln gestrandet. Sie versucht sich und ihre Mutter durchzubringen und hat dazu eine Arbeit bei der Polizei angenommen, die ihr eigentlich nicht liegt und daher sehr schwer fällt. Ihre Chefin möchte sie entlassen, als letzte Chance soll sie aber einen britischen Offizier bei einer Mordermittlung unterstützen, indem sie sich um eine jungen Zeugen kümmert.
Die Aspekte Krimi und historische Schilderung sind in diesem Werk gut miteinander verwoben.

Veröffentlicht am 17.08.2021

Bullenbrüder 2

Bullenbrüder: Tote haben kalte Füße
0

Der zweite Kriminalroman über die Berliner Brüder Brinks "Tote haben kalte Füsse" steht dem ersten Band in nichts nach. Wieder wird einem hier kurzweilige Leseunterhaltung geboten, lustige Elemente wurden ...

Der zweite Kriminalroman über die Berliner Brüder Brinks "Tote haben kalte Füsse" steht dem ersten Band in nichts nach. Wieder wird einem hier kurzweilige Leseunterhaltung geboten, lustige Elemente wurden gekonnt eingeflochten. Die Aufträge von Charlie (Privatdetektiv) und Holger (Kommissar) hängen zusammen, so dass beide zusammenarbeiten und den Fall auch schliesslich gemeinsam aufklären. Zudem sollen sie zusammen auf Wunsch der Mutter auch deren fünfte Hochzeit ausrichten, dies stellt die Beiden aufgrund der abstrusen Wünsche des Paares vor manche absurde Herausforderung. Die privaten Einblicke und der Fall halten sich die Waage. Alle die keinen blutrünstigen Krimi lesen wollen, sondern gerne zwischendurch lachen, sind mit diesem Krimi gut bedient. Die Kenntnis des ersten Bandes ist zum Verständnis dieses Romans nicht notwendig, schadet aber nicht.

Veröffentlicht am 17.08.2021

Ein Polizeiseelsorger ermittelt

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
0

Dem Autorenduo gelingt ein spannender Serienauftakt. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Polizeiseelsorger Martin Bauer.
Als Gemeindepfarrer arbeiten war nicht so seins, aber bei der Polizei fühlt ...

Dem Autorenduo gelingt ein spannender Serienauftakt. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Polizeiseelsorger Martin Bauer.
Als Gemeindepfarrer arbeiten war nicht so seins, aber bei der Polizei fühlt er sich am richtigen Platz. Neben ihm lernt man auch seine Kollegin und seine Familie kennen, da gibt es noch Entwicklungspotential für Folgeromane.
In dieser Geschichte ermittelt hauptsächlich Martin Bauer, weil er als einziger daran glaubt, dass es sich hier um einen Fall handelt. Ein Polizist wollte sich von einer Rheinbrücke in den Tod stürzen. Bauer schafft es auf spektakuläre Art ihn davon abzuhalten und er ist davon überzeugt, dass der Mann es nicht erneut versucht. Nur ein paar Stunden später ist der aber tot! Selbstmord oder Mord? Bauer hat seine Zweifel, an der Situation, aber auch an sich selbst. Hat er den Polizisten evtl. falsch eingeschätzt? Bauer will das für sich und für den Sohn des Toten aufklären.
Die Handlung nahm immer neue Wendungen und blieb bis zum Schluss spannend. Der flüssige Schreibstil machte das Lesen angenehm.