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Veröffentlicht am 11.08.2023

Weihnachtserzählung in gruseliger Verpackung

Schatten – Der Pakt (Schatten 1)
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In dem Jugendbuch "Schatten - Der Pakt" von Timo Parvela wird die Geschichte von dem 13-jährigen Pete erzählt, der sich nichts sehnlicher vom Weihnachtsmann wünscht, als das seine Freundin Sara wieder ...

In dem Jugendbuch "Schatten - Der Pakt" von Timo Parvela wird die Geschichte von dem 13-jährigen Pete erzählt, der sich nichts sehnlicher vom Weihnachtsmann wünscht, als das seine Freundin Sara wieder gesund wird.
Um aber diesen Wunsch erfüllt zu bekommen, verlangt der Wichtel Elpiö von ihm, dass er seinen Schatten dafür hergibt. Pete willigt ein und Sara wird tatsächlich wieder gesund. Als Pete dann jedoch feststellen muss, dass er sich menschlich verändert hat, will er unbedingt seinen Schatten wieder zurück haben. Also macht er sich mit Sara auf die hoffnungslos erscheinende Suche.
Wird es ihm gelingen, seinen Schatten wiederzufinden?

Die Erzählung, die zur Weihnachtszeit in Finnland spielt, wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Zum einen aus der Sicht von Pete und zum anderen aus der Sicht der Schattenflickerin Uudit. Untermalt wird der Text durch sehr gekonnte, aber auch sehr gruselige Illustrationen des Grafikers Pasi Pitkänen. Die Illustrationen sind hier und da durchaus hilfreich, die doch sehr außergewöhnliche Handlung zu verstehen.
Obgleich die Geschichte sehr spannend und bildhaft geschrieben ist, wirkt sie auf mich doch zeitweise arg verwirrend und sprunghaft. Zudem ist das Ende für mich ein wenig enttäuschend gewesen, auch wenn natürlich ein zweiter Band als Fortsetzung bereits in Arbeit ist.

Mein Fazit:
Eine Leseempfehlung für bereits 10-jährige auszusprechen halte ich für sehr bedenklich, da sowohl die Geschichte selber als aber auch insbesondere die Illustrationen für diese junge Leserschaft zu gruselig ist und sehr verstörend wirken könnte.
Eine sehr gute Idee ist hier leider nicht bis zum Ende ausgearbeitet.
Für alle interessierten Leser, die mindestens 12, eher 14 bis 16 Jahre, alt sind und besonders viel Freude an wirklich sehr gut gestaltete, düstere und skurile Bilder haben, kann ich das Buch durchaus empfehlen. Für alle jüngeren Leser/innen eher nicht!

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Eine wunderbare Zeitreise nach Dresden, der der bleibende Eindruck fehlt.

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
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Anne Stern erzählt in ihrem Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" über das Gefühlschaos der Elise Spielmann.

Elise Spielmann ist die Tochter von Georg Spielmann, Violinist an der Semperoper ...

Anne Stern erzählt in ihrem Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" über das Gefühlschaos der Elise Spielmann.

Elise Spielmann ist die Tochter von Georg Spielmann, Violinist an der Semperoper in Dresden, der sich zu höherem berufen fühlt. Um dieses Ziel zu erreichen, schreckt er auch nicht davor zurück, seine Tochter mit Adam Jacobi zu vermählen, obgleich dieser Mann gleichen Alters wie er ist. Zufällig begegnet Elise auf dem Platz vor der Oper dem Malergehilfen Christian Hildebrandt und die beiden verlieben sich ineinander. Von da an beginnt für Elise ein Auf und Ab ihrer Gefühlswelt und sie muss sich letztendlich entscheiden zwischen den Interessen ihres Vaters oder dem Drang ihres Herzens. Wie wird ihre Entscheidung aussehen?

Die Geschichte des Romans spielt um das Jahr 1841. Die Semperoper ist für die Dresdner Bevölkerung und für alle Künstler und Musiker, die in ihr angestellt sind, etwas ganz besonderes. Somit ist der Roman natürlich auch mit einer Fülle von Verweisen auf die Musik zu dieser Zeit gespickt. Das Lokalkolorit Dresdens ist herausragend dargestellt. Jede(r), die/ der schon einmal in Dresden war, wandelt sofort mit den Protagonisten zusammen durch die Altstadt und geniesst regelrecht vor Augen den besonderen Flair der Elbe-Metropole. Leider kann die eigentliche Geschichte diesem positiven Aspekt nicht folgen. Es werden zu viele einzelne Erzählstränge aufgegriffen, die für mich am Ende nicht schlüssig genug zusammengeführt werden konnten. Zudem fehlt es mir an der auch für einen historischen Roman notwendigen Portion Spannung. Dieses macht die Lektüre des ca. 380 Seiten starken Romans nicht unbedingt begeisternd.

Ein Roman, den ich nicht zwingend noch einmal lesen würde.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Hyänen, die nicht so richtig beissen!

Die Stunde der Hyänen
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Der Thriller "Die Stunde der Hyänen" beginnt enorm vielversprechend.
Der VW-Bulli des Arbeitslosen Radek Malarczyk wird zu später Stunde in Berlin-Kreuzberg in Flammen gesteckt. Radek entkommt der Feuerbrunst ...

Der Thriller "Die Stunde der Hyänen" beginnt enorm vielversprechend.
Der VW-Bulli des Arbeitslosen Radek Malarczyk wird zu später Stunde in Berlin-Kreuzberg in Flammen gesteckt. Radek entkommt der Feuerbrunst mit nur knapper Not und muss, nachdem er dem Brandstifter noch kurz Auge in Auge gestanden hat, mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht werden. Neben der Polizei sind natürlich auch die Medien sofort an dem schrecklichen Ereignis interessiert und machen sich auf den Weg, den Tatort zu untersuchen und Radek zu befragen. Es beginnt die Fahndung nach dem Brandstifter, der den Leser/innen relativ früh bekannt ist, so dass wir der Polizei immer einen Schritt voraus sind.
So weit so gut. Viele Thriller und Krimis sind schon so mit einem spannenden Thema verfahren und konnten die Leser/innen auf einer atemlosen Jagd nach den Verbrecher/innen mitnehmen. Leider nicht so in diesem Fall.

Der Autor, Johannes Groschupf, macht - Achtung, passend in der momentanen Adventszeit! - zu viele Türchen auf. Will heißen, es werden den Leser/innen immer mehr Themen und soziale Brennpunkte präsentiert und die Fahndung gerät immer mehr in den Hintergrund. Neben der oben bereits beschriebenen Alkoholsucht beschäftigt sich der Thriller mit häuslicher Gewalt, Kindesmißbrauch, den Sinti-/Roma-Stigmen, der Selbstjustiz in Form einer Bürgerwehr, der Zwangsprostitution, Religionsminderheiten und dem Drogenhandel.
Für meinen Geschmack zu viele Brennpunkte, die jeder für sich für einen Thriller schon ausreichend wären. Das alles in einem 263 Seiten starken Buch ausreichend zu verpacken, ist schon eine gewaltige Aufgabe, die der Autor leider nicht spannend genug lösen konnte.

Fazit:
Ein absolut spannender Plot verliert sich in den zu vielen sozialen Problemen der Großstadt Berlin und verdient sich zum Ende auch das Prädikat Thriller nicht mehr! Sehr schade, denn hier war so viel mehr drin!

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Interessantes Ermittlerduo in nicht so spannender Ermittlung

Der Banker
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Mit "Der Banker" ist Siegfried Schneider in Bezug auf die Darstellung seines Ermittlerduos ein erster interessanter erster Fall seines Regionalkrimis gelungen.

Die Ermittler Farner und Terranostra müssen ...

Mit "Der Banker" ist Siegfried Schneider in Bezug auf die Darstellung seines Ermittlerduos ein erster interessanter erster Fall seines Regionalkrimis gelungen.

Die Ermittler Farner und Terranostra müssen gezwungenermaßen im Falle eines ermordeten Bankers mit Namen Waldner bei der Fahndung nach dessen Mörder zusammenarbeiten. Da sie bereits als Schüler aneinandergeraten sind, gestaltet sich dieses als schwierig. Werden sie sich zusammenraufen können und den oder die Mörder/in trotz aller Umstände ermitteln und fassen können?

Der Autor versteht es sehr bildhaft und ausführlich das wunderschöne Lokalkolorit der Südtiroler Stadt den Leser/innen zu vermitteln. Gleiches gilt unbedingt für die Wiedergabe der Rivalität zwischen den Ermittlern Farner und Terranostra, die so hautnah spürbar ist, dass man zwischenzeitlich einschreiten möchte, um zu schlichten.

Leider konnte mich "Der Banker" aber als Krimi nicht so wirklich überzeugen und abholen. Einige Passagen empfand ich als zu lang und nicht nah genug am Geschehen, so dass bei mir nicht die bei einem Krimi gewünschte Spannung aufkam.

Als entspannende Lektüre über die wunderschöne, mir sehr bekannte Region Südtirols und ihren Bräuchen und Sitten, mit ausgezeichneter Zeichnung der beiden Hauptpersonen ist "Der Banker" durchaus zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Interessante Geschichte, der es an Spannung fehlt!

Dicke Biber
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Bettina Balaka erzählt in "Dicke Biber" die Erlebnisse von Pico, der statt am Mittelmeer, die Sommerferien in einem Sommerhaus umgeben von einer Auenlandschaft zusammen mit seinen Eltern und ...

Bettina Balaka erzählt in "Dicke Biber" die Erlebnisse von Pico, der statt am Mittelmeer, die Sommerferien in einem Sommerhaus umgeben von einer Auenlandschaft zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester Marie verbringt. Dank einer schnellen Bekanntschaft mit Juanita und der interessanten Flora und Tierwelt in den Auen gefällt es ihm recht gut. Nach einiger Zeit kann Pico Juanita überreden, ihm die Biber aus der Nähe zu zeigen.
Als ein Biber erschossen aufgefunden wird, überlegen die Kinder, wer dieses Verbrechen wohl begangen haben könnte.

Der Autorin gelingt es sehr gut die jungen Leser für die Auenlandschaft und ihre Flora und Fauna zu begeistern. Auch zu den beiden jungen Hauptprotagonisten, Pico und Juanita, entwickelt man schnell Sympathie und kann sich sehr gut in ihre Gefühlswelten hineinversetzen. Natürliche Zusammenhänge werden jugendgerecht gut erläutert und in die Handlung gekonnt eingebettet.

Das große Manko für mich besteht jedoch darin, daß der Untertitel "ein Naturschutz-Krimi" verspricht. Das ist dieses Buch für mich leider auf keinen Fall! Wenn die einzige Spannung für die Leser darin besteht, daß sie Seite für Seite darauf warten, daß endlich etwas passiert, ist das für einen Krimi deutlich zu wenig.

Das Buch bietet eine gute und interessante Lektüre über Naturschutzthemen innerhalb einer Auenlandschaft, verpasst jedoch die Erwartungen an einen Krimi zu erfüllen. Daher leider nur 3 Sterne.

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