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Veröffentlicht am 26.09.2021

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Du hast mir gerade noch gefehlt
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Seit der Schulzeit sind Eve, Ed, Justin und Susie dicke Freunde. Zwanzig Jahre später sind die vier immer noch unzertrennlich und Eve immer noch heimlich in Ed verliebt. Doch an dem Abend, als Eds Freundin ...

Seit der Schulzeit sind Eve, Ed, Justin und Susie dicke Freunde. Zwanzig Jahre später sind die vier immer noch unzertrennlich und Eve immer noch heimlich in Ed verliebt. Doch an dem Abend, als Eds Freundin Hester ihm einen Heiratsantrag macht, überschlagen sich die Ereignisse und der Wind steht auf Veränderung.

„Du hast mir gerade noch gefehlt“ ist seit langem mal wieder ein Buch, welches ich am liebsten mehrmals lesen möchte. Mhairi McFarlane brachte absolut authentische Figuren sowie aus dem Leben gegriffene Situationen und verpackte das Ganze mit einer Riesenportion Humor, der genau mein Fall war. Die Gedanken und die Selbstreflexion der Protagonistin Eve empfand ich als derart echt, dass mich so manche Situationskomik oder Tragik in jeglicher Hinsicht fast umhaute. Unerwartet fand ich dazwischen immer wieder außerordentlich kluge Sätze, bzw. Aussagen, die wie ein Stich ins Bewusstsein gingen und mich nachdenklich werden ließen – in positiver Hinsicht. Faszinierend, welches Sammelsurium an Gefühlen sich in dieser charmanten Geschichte bei mir zeigte. Wie oft wollte ich der Protagonistin am liebsten zurufen: „Ja, ja! Genau so ist es!“, oder auch genau das Gegenteil. Ach, ich liebe den Schreibstil der Autorin.

Sehr gefallen hat mir die enge Freundschaft zwischen den Figuren. Egal, was sie durchmachen mussten, sie konnten ihre Freundschaft letztlich immer retten. Es war schön zu beobachten, dass sich diese Clique gemeinsam entwickelte, aber auch gleichzeitig jede Persönlichkeit für sich.
Außerdem fand ich die im Roman angeschnittenen, teils schwierigen Themen mutig, aber gut gewählt. Die daraus resultierenden Herausforderungen, mit denen sich Eve auseinandersetzten musste, drängten auf Lösungen, und man konnte spüren, wie es in der Protagonistin arbeitete, auch ohne aufwändige Erklärung durch die Autorin.

Das Aussehen der Figur Eve konnte ich jedoch bis zuletzt nicht so richtig erfassen. Mein Bild von ihr war mir nicht so klar vor Augen, was mich stellenweise etwas irritierte. Irritiert hat mich allerdings auch der Schluss der Geschichte, weil dieser für mich etwas zu kitschig daherkam und irgendwie nicht so recht zu passen schien. Aber was ist schon perfekt?

Diesen Roman muss man einfach lesen! Authentisch, klug, witzig, direkt und trotzdem so unfassbar einfühlsam. Ich wünsche mir hier sogar eine Verfilmung.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Mehr als ein Kriminalroman

Der Tod und das dunkle Meer
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Im Jahr 1634 befindet sich das Schiff „Saardam“ von Indonesien auf dem Weg nach Amsterdam. An Bord befinden sich einige Persönlichkeiten, unter ihnen ein angesehener Detektiv, der allerdings verhaftet ...

Im Jahr 1634 befindet sich das Schiff „Saardam“ von Indonesien auf dem Weg nach Amsterdam. An Bord befinden sich einige Persönlichkeiten, unter ihnen ein angesehener Detektiv, der allerdings verhaftet wurde und in Ketten liegt. Kurz vor der Abreise häufen sich plötzlich seltsame Begebenheiten und beängstigende Symbole auf dem Schiff und im Hafen. Eine dunkle Prophezeiung sagt den Teufel selbst als Passagier voraus. Als Assistent des Detektives hat Arent Hayes nun eine große Herausforderung vor sich, denn er soll nun untersuchen, was vor sich geht.

Ich gebe zu, dass ich mich zu Anfang der Geschichte etwas verloren fühlte. Es erschien mir viel Wichtiges ziemlich zusammenhanglos. Doch nach ein paar Kapiteln fand ich mich in dieser Welt voller rätselhafter Szenen, unheimlichen Vorkommnissen und vielen fragwürdigen Figuren gut zurecht. Ich musste mich lediglich auf das einlassen, was an Information vorhanden war, und den Rest auf mich zukommen lassen. Denn diese Geschichte lud geradezu ein, tief in das mysteriöse Geschehen einzutauchen, hineinzuspüren und zu spekulieren, was auf diesem Schiff wohl wirklich vor sich gehen könnte.

Meine Neugier auf die Auflösung wurde regelrecht von Kapitel zu Kapitel hochgepeitscht. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen! Was aber auch zum großen Teil Stuart Turtons Schreibstil geschuldet war, der diesen Roman zusätzlich aufwertete. Jeder Satz schien mir sorgfältig ausgearbeitet, jedes Wort mit Bedacht gewählt. Auch so manche widerliche Szene, die mit schonungslosen Beschreibungen daherkam, konnte dieses hohe Niveau nicht schmälern. Ganz im Gegenteil, die klaren Worte zeigten die Rauheit der eigentlichen Verhältnisse und holten mich aus dem Nebel von Aberglauben und Magie vieler Passagiere.

Besonders gut gefallen hat mir die Präsentation und Entwicklung der einzelnen Figuren. Ich habe beim Lesen immer nur so viel vom Charakter der jeweiligen Figur erfahren, wie ich zum jeweiligen Zeitpunkt wissen durfte. Die Entfaltung fand nach und nach statt, und war oft verwoben mit einer teilweisen Aufdeckung der eigentlichen Natur eines Gegenspielers. Wirklich erst am Ende konnte man ein Gesamtbild erkennen, was bei mir zu großem Erstaunen und einer gedanklichen Korrektur, bzw. einer kurzen Rückschau auf die Handlung führte.

Stuart Turton hat hier ein fantastisches Buch verfasst! Rätselhaft bis zum Schluss, gruselig, abenteuerlich, gefühlt mit einer Portion Piratenflair und vielen seltsamen und außergewöhnlichen Figuren. „Der Tod und das dunkle Meer“ kommt auf meine Bestenliste für dieses Jahr.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Kurz und knackig erklärt

Ein gutes Dutzend heilende Pflanzen
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Die Optik und die Haptik dieses handlichen A5 Ratgebers gefällt mir sehr gut. Auch die ansprechende Gestaltung und Bebilderung im Innenteil macht richtig Laune in diesem Büchlein zu blättern. Vorgestellt ...

Die Optik und die Haptik dieses handlichen A5 Ratgebers gefällt mir sehr gut. Auch die ansprechende Gestaltung und Bebilderung im Innenteil macht richtig Laune in diesem Büchlein zu blättern. Vorgestellt werden 12 heimische Heilpflanzen, wie z.B. Goldrute, Schafgarbe oder Baldrian, jeweils mit Tipps und Tricks zur Handhabung oder für das Sammeln, Hinweise zur Verwechslungsgefahr, aber auch Vorschläge zur Verwendung, sogar mit konkreten Rezepten.

Als Einsteigerin in die Wildsammlung finde ich das Buch optimal, da es wenige, relativ leicht zu erkennende Heilpflanzen vorstellt, kurz und knackig Informationen bereitstellt und somit nicht überfordert.

Ein schönes, handliches Einsteigerbuch aus dem Kosmos-Verlag, das man gut in die Tasche stecken kann, wenn man es zum Sammelspaziergang mitnehmen möchte. Ich finde es auch als Geschenk für Naturliebhaber optimal.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Kurz und knackig erklärt

Ein gutes Dutzend wilde Kräuter
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Die Optik und die Haptik dieses handlichen A5 Ratgebers aus dem Kosmos-Verlag gefällt mir sehr gut. Auch die ansprechende Gestaltung und Bebilderung im Innenteil macht richtig Laune in diesem Büchlein ...

Die Optik und die Haptik dieses handlichen A5 Ratgebers aus dem Kosmos-Verlag gefällt mir sehr gut. Auch die ansprechende Gestaltung und Bebilderung im Innenteil macht richtig Laune in diesem Büchlein zu blättern. Vorgestellt werden 12 heimische Wildkräuter, wie z.B. Bärlauch, Löwenzahn oder Brennessel, jeweils mit Tipps und Tricks zur Handhabung oder für das Sammeln, Hinweise zur Verwechslungsgefahr, aber auch Vorschläge zur Verwendung, sogar mit konkreten Rezepten.
Als Einsteigerin in die Wildsammlung finde ich das Buch optimal, da es wenige, leicht zu erkennende Kräuter vorstellt, kurz und knackig Informationen bereitstellt und somit nicht überfordert.

Ein schönes, handliches Einsteigerbuch, das man gut in die Tasche stecken kann, wenn man es zum Sammeln mitnehmen möchte. Ich finde es auch als Geschenk für Naturliebhaber optimal.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Sensationelle Atmosphäre

Liebe, lavendelblau
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Sarah verlässt überstürzt ihre Heimatstadt Hamburg, denn ihre Beziehung liegt in Trümmern. Glücklicherweise erinnert sie sich an ihre Freundin Cleo, die in Südfrankreich lebt. Spontan bucht Sarah ein Ticket, ...

Sarah verlässt überstürzt ihre Heimatstadt Hamburg, denn ihre Beziehung liegt in Trümmern. Glücklicherweise erinnert sie sich an ihre Freundin Cleo, die in Südfrankreich lebt. Spontan bucht Sarah ein Ticket, um Cleo einen Besuch abzustatten und Abstand zu ihrem alten Leben zu gewinnen. Dort, in der wunderschönen Provence, findet sie allerdings nicht nur Inspiration, sondern weckt auch die Aufmerksamkeit des Weinhändlers Lucien.

Dieses Buch zählt für mich bereits als ein Lesehighlight meines Sommers. Hannah Juli beschrieb hier den Handlungsschauplatz Provence mit solch einer Intensität, dass ich schon fast glaubte den Lavendel riechen und den Mistral spüren zu können. So versprühte auch die Geschichte um Sarah trotz einiger Widrigkeiten deutlich aufbauende Lebensfreude und positive Energie, die mich bis zuletzt mit einem Wohlgefühl und zufriedenem Lächeln im Lesesessel zurückließ. Die Autorin hat meines Erachtens ein Händchen für authentische Atmosphäre. Traumhaft.

Ich mochte die Protagonistin sehr. Sie bewältigte ihren spannenden Weg voller Mut und wichtiger Entscheidungen mit Bravour und sympathischer Unsicherheit, wobei Cleo ihr als Freundin und Wegbereiterin hilfreich zur Seite stand. Für mich war die liebe Cleo eine wichtige Figur in dieser Geschichte, ein Anker und auch ein Bindeglied in Sarahs neuer Version vom Leben. Über das Temperament dieser flotten Französin habe ich mehr als einmal gestaunt und geschmunzelt.
Mit Lucien wurde Sarah ein wundervoller Mann an die Seite geschrieben. Ich war sehr berührt über die Entwicklung, die diese beiden verletzten Seelen im Laufe der Erzählung durchlebten.
Langweilig wurde es aber in keinster Weise. Die Vergangenheit verlangte Aufmerksamkeit und brachte Schlüsselsituationen mit. Es war interessant, von außen auf Sarahs Situation zu schauen und wahrscheinlich klarer zu sehen, als sie selbst.

„Liebe, lavendelblau“ hat mich bezaubert. Hier stimmte für mich alles: Sympathische Figuren, fantastische Landschaft und eine zart anbahnende Liebesgeschichte, die unter die Haut ging. Ich freue mich jetzt schon auf ein weiteres Buch der Autorin.

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