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Veröffentlicht am 16.10.2021

Wer ist "Er"?

Ausweglos
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Als Noah Klingenberg auf dem Boden die Wäsche abnehmen möchte, wird er überfallen und von einem Unbekannten gezwungen, ihn zu seiner Frau zu führen. Aufgrund geplanter Abwesenheit der Nachbarn hat Noah ...

Als Noah Klingenberg auf dem Boden die Wäsche abnehmen möchte, wird er überfallen und von einem Unbekannten gezwungen, ihn zu seiner Frau zu führen. Aufgrund geplanter Abwesenheit der Nachbarn hat Noah einen Türschlüssel und führt den Täter in die falsche Wohnung....
Was im ersten Moment nach einer simplen Psychopatentäterschaft klingt, entpuppt sich im weiteren Verlauf als ein Verwirrspiel der verschiedenen Charaktere. Obwohl überwiegend vier, als Ich-Erzähler begrenzte Akteure ( Noah, seine Frau Linda, den Ermittler Elias Bloom sowie den Täter "Er"), bietet sich eine Bandbreite von vermuteten Tatabläufen, falschen Geständnissen, Vertuschungen und Rache. Mitunter (und das liebe ich!) wusste ich nicht mehr, wer als Täter in Frage kommen könnte. Die Lösung ist mehr als überraschend, aber durch den doch sehr kreativen Alleingang von Bloom ziemlich unrealistisch.
Prinzipiell könnte die Handlung damit abgeschlossen sein, jedoch setzt der Autor noch ein Ende nach dem Ende drauf. Meiner Meinung nach hätte dieser Schwenker nicht mehr sein müssen. Dafür ein Stern Abstrich, aber ansonsten gute Story.

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Es ist nie alles so, wie es scheint...

Bonuskind
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Jet, die Mutter von Lies und Luuk ist eines Morgens spurlos verschwunden. Während ihr Vater, dies als unüberlegte Reaktion seiner Ex-Frau ansieht und recht gelassen bleibt, macht Lies sich ernsthafte Sorgen. ...

Jet, die Mutter von Lies und Luuk ist eines Morgens spurlos verschwunden. Während ihr Vater, dies als unüberlegte Reaktion seiner Ex-Frau ansieht und recht gelassen bleibt, macht Lies sich ernsthafte Sorgen. Denn nie würde ihre Mutter sie grundlos alleine lassen...
Ein sehr fesselnd geschriebenes Buch mit absolut spannender Handlung. Abwechselnd aus Lies Sicht sowie Tagebuchaufzeichnungen ihrer Mutter geschildert kristallisiert sich sehr rasch eine Vermutung heraus, die von einem überraschenden Ende getoppt wird.
Lies ist für mich gespalten, nicht mehr Kind und noch nicht erwachsen. Dementsprechend ist ihr Handeln, mal überraschend überlegt, dann wieder riskant spontan. Aber daraus spricht meines Erachtens ihre Verzweiflung und Angst um ihre Mutter und dem Wunsch alles möge wieder gut sein und Jet zurück.
Trotz aller kriminellen Elemente ist "Bonuskind" letztendlich für mich jedoch ein Abriss über eine zerstörte Familie.
Da das Buch mich etwas ratlos zurücklässt und einige Dinge für mich nicht ganz einleuchtend ist, vergebe ich dafür gute vier Sterne.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Wahre Verbrechen

True Crime International / TRUE CRIME DEUTSCHLAND 2
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Mit diesem Buch, das mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde, habe ich die erfolgreiche Buchserie "True Crime", mit der Ausgabe "True Crime Deutschland" entdeckt.
Eine ...

Mit diesem Buch, das mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde, habe ich die erfolgreiche Buchserie "True Crime", mit der Ausgabe "True Crime Deutschland" entdeckt.
Eine Sammlung von wahren Verbrechen, welche von dem Autor ausführlich beleuchtet werden.
Sehr gelungen finde ich die nüchterne Darstellung, die sich an Fakten orientiert. Teilweise hätte ich mir aber gewünscht, das etwas näher auf die Beweggründe bzw. die (vermutlichen ) Ursachen für das unnormale Handeln eingegangen wurden wäre.
Leider wurden einige der vorgestellten Verbrechen in den Medien bzw. anderen Abhandlungen bereits stark ausgeschlachtet somit erfuhr ich dazu auch kaum etwas Neues.
Die Zusammenstellung der einzelnen Fälle finde ich im zeitlichen Kontext nicht so gelungen: sehr brutale Taten der Gegenwart sind mit dazu im Vergleich nahezu harmlosen Taten der Vergangenheit zusammengefasst. Letztere zusammen mit weiteren historischen Fällen könnte ich mir sehr gut in einer extra Ausgabe vorstellen.
Für mich ein Buch, trotz kleinerer Abstriche, mit einer Leseempfehlung. Auf jeden Fall werde ich noch weitere Bücher dieser Reihe lesen.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Eine schwere Entscheidung für das (Über)Leben

Das Kind von Gleis 1
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Die jüdische Pianistin Eva sieht in den Kindertransporten die einzige (Überlebens)Chance für ihre Tochter und schickt Miriam, gegen den Willen ihres Ehemanns und Vaters Joseph, nach England.
Ihrem Glauben ...

Die jüdische Pianistin Eva sieht in den Kindertransporten die einzige (Überlebens)Chance für ihre Tochter und schickt Miriam, gegen den Willen ihres Ehemanns und Vaters Joseph, nach England.
Ihrem Glauben folgend nimmt die britische Quäkerin Pamela Miriam in ihre Familie auf und versucht dem kleinen Mädchen ein zu Hause zu geben und Trost zu spenden. Doch die Auswirkungen des Krieges reichen weit und bald muss auch Pamela um das Schicksal ihres Sohnes Will bangen, der sich freiwillig zur Royal Air Force gemeldet hat…
Aus Sicht der zwei Mütter in doch recht unterschiedlichen Situationen schildert Gill Thomson sensibel und einfühlsam die ungeheurere seelische Belastung mit dem Bangen um die Liebsten. Dabei bleibt sie aber auch realistisch um exemplarisch und stellvertretend für die Betroffenen den Krieg mit all den Grausamkeiten und persönlichen Schicksalen abzubilden.
Zum Schluss gleitet die Geschichte dann jedoch etwas ins Unglaubhafte ab, dafür ein Stern Abzug - ansonsten ein lesenswerter Roman.

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Die irische Einöde hat es in sich…

Der Sucher
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Der ehemalige Polizist Calvin „Cal“ Hooper, ist von Chicago in die irische Einöde gezogen um wieder zu sich selbst zu finden. Trotz der üblichen Ablehnung der Einheimischen kommt er rasch mit seinem Nachbarn ...

Der ehemalige Polizist Calvin „Cal“ Hooper, ist von Chicago in die irische Einöde gezogen um wieder zu sich selbst zu finden. Trotz der üblichen Ablehnung der Einheimischen kommt er rasch mit seinem Nachbarn in Kontakt und auch die Renovierung seines baufälligen Häuschens stellt ihn zufrieden. Doch einmal Cop immer Cop schlagen seine feinen Antennen Alarm, als immer wieder von einem Kind beobachtet wird. Und auch sonst geschehen merkwürdige Dinge…
Besonders hat mir Cal’s Rolle gefallen, der wirklich glaubhaft dargestellt versucht, sich irgendwelchen Ermittleraktivitäten zu entziehen und letztendlich doch nicht aus seiner Haut kann. Im Umgang mit dem erwähnten Kind (im Verlauf der Geschichte entpuppt sich so manche Überraschung) finde ich ihn einfach Klasse, kein Erziehungs-, Belehrungs- oder Sozialpädagogik-Gehabe, sondern eine Begegnung auf Augenhöhe – rau, aber offen für das Gegenüber und sich trotzdem nicht alles gefallen lassen.
Die dahinterliegende Handlung hat mich leider nicht so geflasht und auch der Schluss hinterlässt einen faden Beigeschmack – Gerechtigkeitsfanatiker werden daran sicher keine Freude haben.
Dennoch – vor allem aufgrund des zwischenmenschlichen Umgangs der fast an eine Sozialstudie erinnert – ein sehr lesenswertes Buch, wenn man den Fokus nicht allzu sehr auf den Krimi legt.

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