Verwirrender Weg
Der HeimwegJules, Ex-Mitarbeiter der Notrufzentrale, hat die Nachtschicht am Begleittelefon von einem Freund übernommen. In der Berliner Wohnung erreicht ihn der zufällige Anruf von Klara, die um ihr Leben fürchtet. ...
Jules, Ex-Mitarbeiter der Notrufzentrale, hat die Nachtschicht am Begleittelefon von einem Freund übernommen. In der Berliner Wohnung erreicht ihn der zufällige Anruf von Klara, die um ihr Leben fürchtet. Verfolgt von einem gewalttätigen Ehemann und einem Serienkiller flüchtet sie durch die Nacht - mit Jules am Telefon.
Die Geschichte, die größtenteils in einer einzigen Nacht spielt, wird abwechselnd aus der Sicht von Jules und Klara geschildert. Einschübe erzählen immer wieder Teile der Vorgeschichte, so dass sich für die Lesenden langsam ein Bild der Personen und Zusammenhänge ergibt. Die Charaktere bleiben etwas flach, allerdings stehen ausgefeilte Charaktere bei einem Thriller auch nicht an erster Stelle. So hat man die Figuren aber auch schnell wieder vergessen. Wie gewohnt hält Fitzek das hohe Erzähltempo durch kurze Kapitel und ständig neue Cliffhanger aufrecht. Dies lädt dazu ein, immer noch ein Kapitel mehr zu lesen. Somit werden Fitzek-Fans voll auf ihre Kosten kommen.
Obwohl das Begleittelefon (eine großartige Einrichtung, siehe dazu auch die Anmerkungen des Autors) durch den Roman sicherlich an Aufmerksamkeit gewonnen hat, war mir in diesem Thriller doch zu viel Gewalt gegen Frauen enthalten; das nahm gar kein Ende. Überraschende Wendungen hielten die Spannung lange aufrecht, aber das Ende war letztlich etwas wirr für mich. Da kam es dann doch ziemlich dicke und einiges war eher unglaubwürdig.
Insgesamt ein typischer Fitzek-Thriller, der die eingefleischten Fans begeistern wird. Ich habe das Buch rasch gelesen, aber für mich war "Der Heimweg" leider kein herausragendes Leseerlebnis, daher vergebe ich dreieinhalb Sterne.