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Veröffentlicht am 01.05.2023

Ein Sommerroman, aus dem man mehr hätte machen können.

Sylt oder Süßes
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Doreen, Chefin der Hamburger Dependance einer renommierten Hotelkette, wird von ihrem Vorgesetzten nach Sylt geschickt, um dort die Dauerbewohner eines Campingplatzes umzusiedeln. Auf dem Platz soll ein ...

Doreen, Chefin der Hamburger Dependance einer renommierten Hotelkette, wird von ihrem Vorgesetzten nach Sylt geschickt, um dort die Dauerbewohner eines Campingplatzes umzusiedeln. Auf dem Platz soll ein Luxus-Resort errichtet werden. Nur hat die körper- und gesundheitsbewusste Doreen nicht damit gerechnet, dass die Campingplatzcrew und einige Aktivisten des Sylter Heimatschutzes ihr auf die Schliche kommen. Erschwert wird ihr Auftrag dadurch, dass sie das Leben wieder neu entdeckt, anfängt sich wohl zu fühlen und sich verliebt.
Der ca. 250 Seiten umfassende Roman liest sich schnell weg und wirkte auf mich wie eine Auftragsarbeit, die schnell erledigt werden musste.
Die Geschichte wird dominiert von Schilderungen über Doreens Alltag, wie sie sich spärlich, kalorienbewusst und gesund ernährt und was sie alles an sportlichen Aktivitäten treibt, um die wenigen Kalorien, die sie zu sich nimmt, wieder abzutrainieren. Betont wird auch ihr Hang zum Luxus, denn dass sie sich dies alles leisten kann hat sie ihrem beruflichen Ehrgeiz und Engagement zu verdanken. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, aber beide Aspekte füllen von den Buchseiten bald die Hälfte, so dass für die eigentliche Handlung nicht mehr viel übrigbleibt. Leider führt dies auch dazu, dass die übrigen Charaktere nur oberflächlich gezeichnet wurden. Identifizieren konnte ich mich nicht keinem der Protagonisten. Der gesellschaftskritische Aspekt taucht zwar auf, hätte jedoch etwas mehr Wertigkeit verdient, auch bei einem sogenannten Glücksroman. Immerhin erinnert sich Doreen daran, welche Werte sie einst von ihrer Mutter vermittelt bekam.
Ein Buch, welches man lesen kann, aber nicht muss. So viel versäumt man nicht, ein Buch unter vielen.

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Veröffentlicht am 18.01.2023

Anders, als erwartet

Frankie
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Frank, 14 Jahre alt, lebt mit seiner Mutter in Wien. Mit seinem Vater hat er kaum Kontakt. Seine Welt und seine täglichen Rituale geraten durcheinander, als sein Großvater nach 18 Jahren aus dem Gefängnis ...

Frank, 14 Jahre alt, lebt mit seiner Mutter in Wien. Mit seinem Vater hat er kaum Kontakt. Seine Welt und seine täglichen Rituale geraten durcheinander, als sein Großvater nach 18 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird. Ein herrischer, gewaltbereiter und gelegentlich fürsorglicher Mann, der Frank zu dessen Ärger mit Frankie (mit „ä“) anspricht. Frank ist gleichermaßen fasziniert und abgestoßen von ihm und schließt sich seinem Großvater an, bis es zu einem Showdown kommt.
Es geht um eine Generationengeschichte, um die Anziehungskraft, die Böses ausüben kann – besonders, wenn ein junger Mensch damit konfrontiert wird und er mit keinem anderen Menschen so richtig über diese Faszination, und was das mit ihm macht, sprechen kann. Frank macht viel mit sich selbst aus. Als ausgesprochene Road-Novel, wie angepriesen, würde ich den Roman nicht beschreiben. Einige Elemente sind zwar eindeutig vorhanden, aber dazu ist die gemeinsame Fahrt zu kurz und es fehlt an weiteren Handlungssträngen. Eher könnte es ein Auftakt zu einer Road-Novel werden.
Das Buch wird aus der Sicht von Frank erzählt und ich hatte den Eindruck, dass Frank dies irgendwann als Teil seiner Lebensgeschichte, seiner Memoiren, aufschrieb. Nur wann er alles niedergeschrieben haben soll, das bleibt letztendlich unausgesprochen.
Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mit der Geschichte und der Sprache warm wurde. Und als ich dann einigermaßen warm geworden war, da war auch die Story schon zu Ende erzählt. Ein Gutes hatte es, denn sonst hätte ich das Buch wohl abgebrochen. Vieles blieb ungeklärt bei dem offenen Ende. Auf mich wirkte das Buch unfertig, denn am Ende des Romans würde es doch eigentlich erst richtig losgehen mit Franks Leben, so mein Empfinden. Vielleicht habe ich es auch nicht verstanden. Der Roman lässt mich unzufrieden zurück.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Nette Buch-Idee, leider nicht für Kinder geeignet

Mausepfotanien - Aufstand der Nager - Neuauflage
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Zwei Mäuse aus der Nähe von Dillenburg machen sich auf eine ereignisreiche Reise nach Paris, lernen andere Nager kennen und erleben so manches Abenteuer.
Leider kann ich dem Untertitel „Das moderne Märchen ...

Zwei Mäuse aus der Nähe von Dillenburg machen sich auf eine ereignisreiche Reise nach Paris, lernen andere Nager kennen und erleben so manches Abenteuer.
Leider kann ich dem Untertitel „Das moderne Märchen für Kinder und Erwachsene“ nicht zustimmen. Kinder werden nach meiner Einschätzung keinen Spaß an dem Buch haben. Dazu ist der Schreibstil zu umständlich, verwirrend und mit viel zu vielen Begriffen gespickt, die noch nicht zum Sprachschatz der meisten Kinder gehören dürften. An Namensgebungen wie „Bar le Duc de la Meuse“ oder „Capitaine Souris“, „Topo Fallini“ kann man sich gewöhnen, müsste die Sprachherkunft Kindern wahrscheinlich auch erst erklären. Bei „Maustava Übn Spring“ wäre die Lektüre von Karl Mays Wüstenbücher hilfreich, um das verballhornte „Übn“ einem „Ibn“ zuordnen zu können.
Dazu kommen philosophisch anmutende Textpassagen oder auch historische Einfügungen. Dies alles liest sich nicht besonders flüssig, wirkt sprachlich recht umständlich und eher wie für ein Fachbuch verfasst. Der oft belehrende Unterton macht das Buch nicht gerade zu einer guten und spannenden Lektüre.
Beispielhaft ein Zitat, Seite 58: „Würden die Nager nun, wie es die Menschen immer taten, die Ruinen ihrer eigenen, das eigentliche Ziel verfehlenden und abgestorbenen Kulturen zurückerobern und die irrealen Gipfel falscher Ziele ihre Lebens erneuern oder einen neuen Weg der Vernunft gehen?“
Bei mir kam leider Langeweile auf. Zwei Sterne sind noch gut gemeint und sind dem schönen Cover und den eingefügten guten schwarzweiß-Illustrationen geschuldet.

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Ein schwieriger Fall

Schmutziges Gold
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Nachdem ich den ersten Band gelesen hatte, der mir nicht so gut gefallen hatte, wollte ich dennoch der Reihe eine Chance geben und habe mir den zweiten Band zugelegt. Die Handlung ist ca. zehn Jahre nach ...

Nachdem ich den ersten Band gelesen hatte, der mir nicht so gut gefallen hatte, wollte ich dennoch der Reihe eine Chance geben und habe mir den zweiten Band zugelegt. Die Handlung ist ca. zehn Jahre nach dem ersten Band angelegt. Maximilian Wagner wurde inzwischen befördert. Ergänzend zum Kriminalfall, bei dem ein Jogger angeschossen und ein fingierter Drogenskandal aufgedeckt wird, wird auch - teils rückblickend - von seinem Privatleben erzählt. Es treten ebenfalls bereits bekannte Protagonisten des ersten Bandes im beruflichen Umfeld auf. Zu dem ehemaligen Kommissar Leutenbauer besteht noch eine freundschaftliche Beziehung, dies findet jedoch erst relativ spät Erwähnung. Der Schreibstil weicht für mich von dem des ersten Bandes ab. Jedoch gelingt es mir wiederum nicht, mich für die Protagonisten zu begeistern. Maximilian Wagner wird als Frauenheld dargestellt und ihm wird für mein Empfinden auch viel zu oft der Blick in so manches Dekolleté  gestattet. Der Fall selbst wirkt in Summe konstruiert und das Ende stellt mich nicht zufrieden. Definitiv mein letztes Buch aus der Reihe.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Oberflächlich und flach

Amore, amore!
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Das Buch hatte mir eine Bekannte ausgeliehen, ich bin froh, es nicht gekauft zu haben. Meine Erwartung war, eine kurzweilig zu lesende Sommerlektüre in den Händen zu halten. Dies wurde enttäuscht. Ich ...

Das Buch hatte mir eine Bekannte ausgeliehen, ich bin froh, es nicht gekauft zu haben. Meine Erwartung war, eine kurzweilig zu lesende Sommerlektüre in den Händen zu halten. Dies wurde enttäuscht. Ich fand das Buch langweilig und nur zäh zu lesen. Inhaltlich absolut flach, voller Klischees und auch nicht besonders amüsant geschrieben. Da ich grundsätzlich alle Bücher zu Ende lese, habe ich mich durchgequält und fand auch das Ende enttäuschend, es hört "irgendwie im Nichts" auf. Ich rate allen ab, sich das Buch anzuschaffen. Fairerweise muß ich auch eingestehen, dass ich nicht die typische Liebesromanleserin bin und mich nur gelegentlich auf diese Art der Literatur einlasse - daher gestehe ich dem Buch noch zwei Sterne zu.

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