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Veröffentlicht am 26.05.2022

Eine Geschichte, die nach dem Lesen erst mal verdaut werden mus

23 Uhr 12 – Menschen in einer Nacht
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Meine Meinung:

Eine Geschichte, die nach dem Lesen erst mal verdaut werden muss!

Zwölf Menschen nachts an einer Raststätte in Ardennen ist nicht ganz richtig. Ein Pferd ist auch dabei, welches seine ...

Meine Meinung:

Eine Geschichte, die nach dem Lesen erst mal verdaut werden muss!

Zwölf Menschen nachts an einer Raststätte in Ardennen ist nicht ganz richtig. Ein Pferd ist auch dabei, welches seine Geschichte erzählt. Des weiteren spielen ein Schwein, Hund, Wolf und ein Delfin eine Rolle. Ich würde dieses Buch nicht als einzelne Geschichte bezeichnen. Alle zwölf Menschen begegnen sich an der Raststätte. Abwechselnd erfahren wir von jeder einzelnen Person etwas aus ihren Leben. Es beginnt und endet an der Raststätte. Ich empfand das genauso wie bei sämtlichen anderen Romanen. Eines möchte ich vorweg erwähnen. Das Buch ist stellenweise sehr harte Kost. Alle zwölf Personen muten sehr speziell an. Sämtliche Geschehnisse könnten leider wirklich passiert sein. Es gibt auch Szenen, die mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Die sind aber eher selten. Vielmehr kam ich mir beim Lesen vor wie bei einem gruseligen Film. Ich will nicht mehr hinschauen, kann aber auch nicht wegsehen.

Die Tragödien, welche Tiere erleiden müssen, sind selbstverständlich wieder einmal von Menschenhand gemacht. Besonders das Pferd ging mir sehr nahe. Die Geschichte um das Schwein mutet sehr speziell an. Ein Titel für diese Passage würde bei mir so lauten: Vier Verrückte beim Abendessen! Der Pole-Dance-Lehrerin Chelly begegnet man mehrmals. Und jedes mal war ich entsetzt von der Kaltblütigkeit dieser Influencerin. Ihre Oberflächlichkeit hat mich regelrecht angewidert. Terorrismus und die Arbeitsbedingungen eines philippinischen Kindermädchens haben mich traurig gestimmt. Frauen, die als Gebärmaschine gehandelt werden, haben mein Entsetzen noch komplimentiert. Sexszenen muten stellenweise ziemlich heftig an. Bei einer davon musste ich jedoch schallend lachen. Was kann von 7 Uhr bis 7:08 schon groß passieren?

Eine alte Frau, die über die Leitplanke der Fahrbahn klettert, hängt über der ganzen Geschichte wie ein Damoklesschwert. Auch die anderen Protas dieser surrealen Geschichte scheinen nicht von dieser Welt zu sein. Der Schreibstil ist knallhart. Die Autorin verzichet auf jeglichen Weichzeichner. Hat mich als Leserin herausgefordert. Aber, macht das Adeline Dieudonné nicht immer?

Fazit:

Heftige, teils unappetitliche erotische Szenen zwischen Mann und Frau, wechseln sich mit Tragödien ab, die Tiere erleiden müssen. Ich habe mich gefragt, warum ein Delfin auf dem Cover ist. Die Antwort ist nicht lustig. Ich kann immer wieder nur sagen: Geht bitte in keine Delfin-Shows. Nur weil die Tiere aussehen als würden sie lächeln, sind sie noch lange nicht immer glücklich. Unterstützt keine Menschen, die mit Delfine Geschäfte machen. Lasst überhaupt allen Tieren ihren natürlichen Lebensraum.

Ob mir die Geschichte gefallen hat? Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Bin gerade dabei, das Gelesene zu verdauen.

Danke Adeline Dieudonné.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Ein raffinierter Thriller

Perfect Day
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g zu perfectday von romyhausmann aus dem #dtvverlag
Thriller!
Was gibt es eigentlich Schlimmeres als das Quälen von Kindern? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die kleine ...

g zu

perfectday von

romyhausmann aus dem #dtvverlag
Thriller!
Was gibt es eigentlich Schlimmeres als das Quälen von Kindern? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die kleine Mädchen ermorden. Vermag mir nicht auszumalen, welche Ängste solch kleine Seelen auszuhalten haben. Genau mit diesen Ängsten spielt Romy Hausmann. Ihre Hauptprotagonistin Ann Lesniak muss mit ansehen, wie ihr berühmter Vater verhaftet wird. Der renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak soll der Schleifchenmörder sein.
Das Buch war für mich stellenweise sehr hart zu lesen. Ein liebevoller Vater soll 10 Mädchen ermordet haben. Rote Schleifchen führten stets zum Tatort. Abwechselnd erfährt man von dem kleinen Mädchen Ann per Tagebuch ihre Sorgen und Nöte. Dann wiederum ihren Kampf, um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Ann ist mit ihren 24 Jahren psychisch ziemlich am Ende. Das konnte ich mehr als gut verstehen. Ihre Mutter verstarb in ihrem Beisein an Krebs, als sie noch ein kleines Mädchen war. Ihr Vater war stets sehr liebevoll. Niemals war er böse, wenn sie wieder was angestellt hatte. Vielmehr wollte er ganz genau wissen, was sie fühlt. Ihr Vater sitzt nun im Gefängnis und schweigt. Trotzdem wird wieder ein kleines Mädchen entführt. Ann findet in ihrem Garten ein rotes Schleifchen ….
Ich war überzeugt, dass Ann Recht hat. Für das beharrliche Schweigen ihres Vaters habe ich mir sämtliche Gründe ausgemalt. Ich war stets ganz bei Ann. Habe sämtliche Menschen verdächtigt. Konnte die innere Zerissenheit von Ann fühlen. Möchte mir gar nicht vorstellen, wie es es sich anfühlt so einen Vater zu haben. Genau das bedenken wir selten. Ein Mörder hat ja auch im realen Leben meist Familie. Eine Familie die genauso leidet wie die Familien der Opfer. Aber, ich war mir sicher, dass Anns Vater unschuldig ist! Ihr dürft mir eins glauben: Ich kann eins und eins zusammen zählen! Je tiefer ich in die Geschichte eingetaucht bin, desto verwirrter war ich. Aber ich konnte auch klarer sehen. Eine Wahrheit, die sich mir nach und nach eröffnet hat. Ich kann Euch gar nicht sagen, wie ich mich jetzt fühle.
Fazit: Bei diesem Thriller war ich hin und hergerissen. Es gab ein paar Längen. Alles ist sehr detailiert beschrieben. Die winterliche Atmosphäre hat die eisige Kälte noch unterstrichen, die mich gute 400 Seiten begleitet hat. Ich wurde an der Nase herumgeführt. Aber das Ende rechtfertigt die Längen. Jetzt hab ich kapiert.
Wie fühlt Ihr Euch? Könnt ihr fühlen? Danke Romy Hausmann. Ich fühle mit Ann.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Wieder ein Rendezvous mit Niederkaltenkirchen

Rehragout-Rendezvous
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Meine Meinung

Die Eberhofer-Reihe hat mich von jeher schon gut unterhalten. Vor allem die Filme liebe ich sehr. Jedes Mal wenn ich in eine neue Geschichte aus Niederkaltenkirchen eintauche, ist es ein ...

Meine Meinung

Die Eberhofer-Reihe hat mich von jeher schon gut unterhalten. Vor allem die Filme liebe ich sehr. Jedes Mal wenn ich in eine neue Geschichte aus Niederkaltenkirchen eintauche, ist es ein Stück weit wie heimkommen. Beim Lesen habe ich sämtliche Protagonisten vor Augen. Höre sie sprechen.

Dieses mal hat mich die Susi doch sehr erstaunt. Springt stellvertretend für den Bürgermeister ein und schnappt a bissal über. Hochtoupierte Haare und total overdressed stöckelt sie mit neuen Schuhen umeinander. Nervt damit ihre Kollegin und beste Freundin Jessy. Der Franz mag stellenweise der Susi ihr neues Outfit schon. Hat sie doch auch eine Rundumerneuerung ihrer Unterwäsche vorgenommen!!! Damit noch nicht genug. Die Oma mag nicht mehr kochen. Sie will auf ihre alten Tage chillen. Und das am liebsten mit der esoterisch angehauchten Mooshammer Liesl. Da zeigt sich der Leopold (Lieblingsbruder vom Franz! Hat sonst keinen … hahahaha) von seiner kulinarischen Seite. Bekocht alle, (das noch nicht mal schlecht,) und nervt hinterher mit Befehlen die Küche aufzuräumen. Seine Frau und die Kinder müssen eine Zeit lang im Thailand bleiben. Wegen so einem Virus. Auweia! Jeder der den Leopold kennt weiß, wie der jetzt nervt. Ach, beinahe hätte ich es vergessen. Der Großbauer Steckenbiller wird vermisst! Behauptet die Mooshammer Liesl. Der Franz hat mit der Aufklärung dieses Falles keine große Eile. Lieber isst er vorher noch ein paar Leberkässemmeln. Schläft ein paar Nächte in seinem Saustall drüber. Im Neubau kann er nicht richtig denken und …. des Zweite mag ich jetzt nicht sagen. Das soll der Eberhofer selber erzählen. Gut. Eins verrate ich noch. Der Franz mag eigentlich schon gerne in die Sauna gehen. Halt nur nicht mit dem Leopold!

Ich habe dieses Buch gerne gelesen. Ich hoffe es wird verfilmt. Das Verbrechen in der Geschichte ist wie immer Nebensache. Überhaupt muss man bei den Morden in Niederkaltenkirchen eh lachen. Das muss man sich mal reinziehen. Es fehlt total der nötige Ernst. Genau das gefällt mir. Auch dem Franz sein Sohn zeigt schon ein paar Charakterzüge, die ganz genau zeigen von wem er abstammt. Süß der Kleine. Ihr wisst schon. Das Paulchen vom Franz und der Susi.


Fazit


“Rehragout – Rendezvous” hat mir gut gefallen. Die Filme aus der Reihe mag ich noch lieber. Insgesamt kann ich sagen, dass die Rita Falk nur gute oder sehr gute Bücher schreibt. Gerade in Zeiten des Lockdowns hat mir die Eberhofer-Reihe sehr gut getan. Ich habe alle bisher erschienenen DVDs mehrmals nochmal angeschaut und konnte immer wieder lachen. Kaiserschmarrndrama durfte ich wieder im Kino genießen.

Herzlichen Dank Rita Falk, für die wunderbaren Stunden, die sie mir bisher mit dieser grandiosen Reihe beschert haben. Ich hoffe, es nimmt kein Ende nicht.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Trotz Schwächen lesenswert

Wunderjahre - Aufbruch in eine neue Zeit
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Meine Meinung

Die Geschichte hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits punktet sie mit einem sehr flüssigen Schreibstil, anderseits gibt es mir einfach zu viele Zufälle.

Wilmersbach in ...

Meine Meinung

Die Geschichte hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits punktet sie mit einem sehr flüssigen Schreibstil, anderseits gibt es mir einfach zu viele Zufälle.

Wilmersbach in der Vulkaneifel 1952

Mit Ruth Thelen hat die Autorin eine sympathische Frau geschaffen, die ihren Mitmenschen mit sehr viel Empathie begegnet. Nach dem Tod ihres Vaters führt sie das Unternehmen im elterlichen Steinbruch weiter. Leicht hat Ruth es nicht. Frauen gehören 1952 an den Herd. Sie sollen den Kriegsheimkehrern gute Ehefrauen sein und ihnen nicht die Arbeitsplätze wegnehmen. So versuchen auch die Arbeiter bei Ruth die Grenzen auszutesten. Während ihre beste Freundin Heidi das Stadtleben liebt, fühlt sich Ruth in der Natur am wohlsten. Besucht immer mit ihrem Schäferhund ihre Lieblingsstelle am Steinbruch. Da entdeckt sie eines Tages einen Mann, der ohne Schutzvorrichtungen klettert. Für Ruth ist es Liebe auf den ersten Blick.

Ich kann immer wieder nur betonen, wie locker leicht sich diese Geschichte weglesen lässt. Die damaligen Vorstellungen, wie eine Frau zu leben hat, verwundern mich immer wieder. Das hat Birgit Reinshagen sehr gut beschrieben. Auch das Familienleben der Thelens ist sehr bildlich beschrieben. Ruth musste feststellen, dass die Firma in den roten Zahlen steckt. Ich habe Ruth sehr für ihre Tatkraft bewundert, die sie in das Familienunternehmen gesteckt hat. Nicht nur die finanzielle Lage der Firma war lange ein Geheimnis für sie. Friedrich Thelen hat noch ein sehr großes Familiengeheimnis mit ins Grab genommen.

Und da wären wir bei meinem ersten Kritikpunkt angekommen. Das Familiengeheimnis war für mich von Anfang an sehr durchschaubar. Das könnte jedoch auch an meinem hohen Konsum an Romanen liegen, die von Familiengeheimnissen gepflastert sind. Manches wiederholt sich immer wieder. Wie es mit der Firma weiter geht und woher Ruth große Unterstützung bekommen wird, war mir auch zu vorhersehbar. Auch der Tod des Betriebsleiters Karl war irgendwie komisch. Mehr möchte ich nicht dazu verraten.

Die Naturbeschreibungen haben mir gut gefallen. Ruths Liebe zum Steinbruch und der Natur in der Eifel konnte ich gut nachvollziehen. Sämtliche Genussmittel erinnern an die 50er. Zigaretten, Liköre und fettes Essen waren damals kein großes gesundheitliches Thema.

Bei bestimmten Dingen konnte ich die Reaktionen von Ruths Mutter nicht verstehen. Auch Ruths Verhalten, nachdem sie das eine oder andere Geheimnis aufgedeckt hat, konnte ich nicht nachvollziehen. Mir lief es zu sehr nach dem Motto: Aha, so ist das Okay. Nächste Szene bitte.

Fazit

Trotz meiner Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen. Knapp 400 Seiten auf zwei Nachmittage sprechen dafür. Das Setting reflektiert die Vulkaneifel wider. Die Protagonisten kommen teilweise nicht authentisch rüber. Dennoch war die Geschichte spannend genug um meine Neugierde wach zu halten. Die 50er sind sehr gut beschrieben. Falsch macht man beim Kauf dieses Buches nichts. Von einem Flop ist es weit entfernt. Von mir knappe 4 Sterne.

Danke Birgit Reinshagen .

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Ich war Feuer und Flamme beim Lesen

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
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Meine Meinung

Seit "Girl on the Train" bin ich ein absoluter Fan von Paula Hawkins. Auch in diesem Psychothriller steht wieder eine junge Frau im Mittelpunkt, die mit der Welt fertig zu sein scheint. ...

Meine Meinung

Seit "Girl on the Train" bin ich ein absoluter Fan von Paula Hawkins. Auch in diesem Psychothriller steht wieder eine junge Frau im Mittelpunkt, die mit der Welt fertig zu sein scheint. Als Kind hatte Laura einen schweren Unfall, den sie nur knapp überlebt hat. Sie hinkt seither und hat Probleme ihr Tun und Handeln unter Kontrolle zu halten. Sie fügt sich selbst Schmerz zu. Sie ritzt sich, bis das Blut nur so spritzt. Nach einem One-Night-Stand gerät sie unter Mordverdacht. Sie wurde gesehen, wie sie blutverschmiert das Hausboot verließ, in dem der junge Mann ermordet wurde. Es stellt sich die Frage, ob Laura wirklich der letzte Mensch war, der den Toten lebendig gesehen hat.

Die Geschichte kommt nicht spektakulär daher. Vielmehr baut sich die Spannung nach und nach auf. Die Protagonisten sind gut gezeichnet. Nur von dem Ermordeten konnte ich mir erst ziemlich am Ende ein Bild machen. Carla, die Tante des Mordopfers, war mir von Anfang an suspekt. Seine Mutter wirkt auch sehr speziell. Miriam ist die Nachbarin des Ermordeten und hat noch mit Jemanden eine Rechnung offen. Ich fand es sehr interessant, wie sich die Wege von Carla und Miriam mit Lauras kreuzen.

Mit Laura hat Paula Hawkins wieder mal eine Protagonistin geschaffen, die einem sehr nahe geht. Einsam und verlassen, körperlich lädiert und unheimlich traurig kämpft sie sich durchs Leben. Ein leichtes Opfer ..... oder Täterin?

Fazit

Wieder konnte mich die Autorin von Anfang an abholen. Abermals hat sie mich an den seelischen Abgründen ihrer Figuren teilhaben lassen. Der Schreibstil ist magisch. Ich musste immer weiter lesen. Die Spannung ist von Anfang an da. Erst leise. Dann immer lauter. Einziges Manko: Ich habe ziemlich früh geahnt, wer für den Mord verantwortlich ist. Ich mag bei einem Thriller am Ende überrascht werden.

Danke Paula Hawkins. Ich hatte spannende Lesestunden.

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