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Veröffentlicht am 28.11.2021

Gelungener Start in eine Welt voller Gefühle

Das erste Gesetz der Gefühle (Romantasy-Trilogie, Band 1)
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Die Geschichte um Kata und Severin ist, genau wie das Cover, wunderschön.
Sie entführt uns nach Norddeutschland, genauer gesagt nach Sylt, in eine bezaubernde Welt aus Dünen, rauem Meer und ab und zu ...

Die Geschichte um Kata und Severin ist, genau wie das Cover, wunderschön.
Sie entführt uns nach Norddeutschland, genauer gesagt nach Sylt, in eine bezaubernde Welt aus Dünen, rauem Meer und ab und zu Sonnenschein.
Katalina ist ein sehr starker Charakter und will sich einfach nicht mit der Erklärung zum Tod ihres Vaters zufrieden geben, was ich gut verstehen kann. Sie ist sehr stur und gibt es einfach nicht auf Severins Gunst und Vertrauen zu gewinnen.
Severin ist als Protagonist auch sehr gelungen. Er ist sehr abweisend, was aber ja nur daraus resultiert, dass er Kata schützen will. Aber er kann sich ihrer nicht entziehen, da sie eine große Faszination auf ihn ausübt.
Das Knistern zwischen den beiden ist förmlich greifbar und man ist sofort drin in ihrer Geschichte. Man fühlt mit den beiden mit und kann sich gut hinein versetzen.
Auch der Fantasyanteil ist sehr gut umgesetzt. Eine Welt voll von Gefühlen, die mitunter sehr gefährlich werden kann für Menschen, die nicht zu dieser Welt gehören. Vor allem in der zweiten Buchhälfte wird man hier gut eingeführt und es klären sich viele Fragen, die eventuell aufgetaucht sind.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, lässt sich gut lesen und man kann das Buch kaum weglegen.
Das Ende macht auf alle Fälle Lust auf die Fortsetzung und ich kann’s kaum erwarten.
Eine klare Leseempfehlung für Romantasy-Fans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.11.2021

Gelungener 2. Band

Die Weltenatlas-Chroniken, Band 2
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Wie schon im ersten Band fand ich das Setting phänomenal. London und vor allem die Beschreibungen des Schwarzmarktes und der Katakomben sind so detailliert, das man sich vorstellen kann auch dort gewesen ...

Wie schon im ersten Band fand ich das Setting phänomenal. London und vor allem die Beschreibungen des Schwarzmarktes und der Katakomben sind so detailliert, das man sich vorstellen kann auch dort gewesen zu sein. Schottland als zweiter Schauplatz ist auch sehr schön beschrieben. An der gegensätzlichen Darstellung erkennt man gut den damaligen Unterschied von Industriegebiet und ländlicher Gegend.

Die Protagonisten Faisel, Jane und Marla lernt man in diesem Band sehr genau kennen. Es erfolgt immer wieder ein Rückblick in ihre Jahre als Kinder. Das finde ich super, denn man baut eine sehr enge Verbindung zu ihnen auf, es werden Beziehungen untereinander aufgelöst und auch Motive entschlüsselt, welche im ersten Band nicht ganz so klar waren.

Wir erfahren von einer weiteren der sieben Welten - der Welt der Fabelwesen, treffen auf Piraten und Wikinger, einen sehr skurrilen Wanderzirkus, wo die Vornamen aller Beteiligten mit B anfangen, fliegen und stürzen mit einem Luftschiff ab und lernen zusammen mit Roo (🥰) viel über die Astralwelt und die verschiedenen Aufgaben der Astralaten.

Dabei wird es nie langweilig, die Spannung wird konstant gehalten und man will immer weiterlesen.

Und dann kam das Ende und ich saß ungläubig da und dachte einfach nur: „Das ist jetzt nicht wahr… Das kann nicht der Ernst sein…“ Ich fand es wirklich so gemein und bin so froh, dass Band 3 bald erscheint und ich weiter lesen kann. Ich hoffe, hoffe, hoffe, dass dort noch was gedreht wird, denn so nen kleinen Clivehanger gab es dann ja doch noch im Epilog.

Veröffentlicht am 29.10.2021

Mitreisende Identitätssuche

The Girls I've Been
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Die Geschichte um Nora hat mit gepackt. Sie wird in einen Banküberfall verwickelt und versucht gemeinsam mit Ex-Freund Wes und Freundin Iris aus der Situation heraus zu kommen. Von außen hilft ihre Schwester ...

Die Geschichte um Nora hat mit gepackt. Sie wird in einen Banküberfall verwickelt und versucht gemeinsam mit Ex-Freund Wes und Freundin Iris aus der Situation heraus zu kommen. Von außen hilft ihre Schwester Lee mit, welche sie auch von der manipulativen Mutter befreit hat.

Der Klappentext klingt erstmal nach Thriller und man erwartet ein spannungsgeladenes Buch. Dies bekommt man auch auf alle Fälle, aber in meinen Augen steht doch die Geschichte von Nora und ihren verschiedenen Identitäten im Vordergrund. Ihre Mutter hat sie ab dem sechsten Lebensjahr immer wieder gezwungen so zu tun, als wäre sie jemand anderes um Männer auszunehmen.
So durchläuft Nora im Zeitraum von sechs Jahren 5 verschiedene Persönlichkeiten, immer mit anderen Charaktereigenschaften, immer anderen Widrigkeiten ausgesetzt. Dies formt einen Menschen, vor allem ein Kind, da sie nie wirklich heraus gefunden hat, wer sie eigentlich ist. Es mag ihr zwar in der Situation des Banküberfalls helfen, aber ansonsten macht es nur Probleme.

Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut. Es gibt weiße Kapitel, die die Geschichte des Banküberfalls, sowie ein bisschen Hintergrundinfos zu Nora, Wes und Iris erzählen und es gibt die grauen, welche die Geschichten der verschiedenen Mädchen erzählen, die Nora im Laufe der Zeit sein musste. Vor allem beim Lesen der grauen Kapitel erhält man einen tiefen Einblick ins Noras Figur und versteht nach und nach, wie die Mädchen sich ergänzen und was Nora zu Nora gemacht hat. Auch fragt man sich aber, wie gestört man als Mutter sein muss, wenn man seinem Kind so etwas abverlangt. Es ist ja nicht nur die Tatsache, dass sie dem Kind jegliche Identitätsentwicklung nimmt, sie lässt auch zu , dass sie misshandelt wird.

Tess Sharpe versteht es die Spannung aufrecht zu erhalten und ihren Schreibstil fand ich sehr angenehm. Der Wechsel der verschiedenen Blickrichtungen hat das Ganze auch ein wenig aufgelockert.

Was mir in dem Buch ganz klar fehlt, ist die Triggerwarnung. Es handelt sich nicht einfach um einen Thriller, es werden auch Themen angeschnitten wie Vergewaltigung, körperliche und psychische häusliche Gewalt, toxische Eltern-Kind-Beziehung etc.
Da es sich um einen Jugendroman handelt finde ich es umso wichtiger dies zu erwähnen, da es so nicht aus dem Klappentext ersichtlich ist.

Zusammenfassend fand ich den Roman sehr gut und es gibt eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.10.2021

Unkonventionelle Fantasy vom Feinsten

The Stranger Times
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Sarkasmus, schwarzer Humor und eine packende Geschichte. In „The Stranger Times“ findet sich all das.

Hannah steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Nach der Trennung von ihrem Mann will sie ihr Leben ...

Sarkasmus, schwarzer Humor und eine packende Geschichte. In „The Stranger Times“ findet sich all das.

Hannah steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Nach der Trennung von ihrem Mann will sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen und bewirbt sich auf eine Stelle bei der Stranger Times. Sie stellt schnell fest, dass nicht nur die Nachrichten, welche die Ueitung veröffentlicht, sondern auch die Redaktionsmitglieder durchweg skurril sind. Anfangs skeptisch gegenüber den Meldungen muss sie bald einsehen, dass es eine Welt gibt, die jenseits dessen liegt, was sie sich vorstellen kann und dass manchmal doch die seltsamsten Geschichten sehr viel Wahrheit enthalten.

Der Schreibstil des Autors ist herrlich erfrischend, liest sich super flüssig, ist witzig und nun ja einfach sehr britisch.
Die Spannung baut sich schon nach dem ersten Kapiteln allmählich auf und wird auch das komplette Buch über gehalten. Es ist schwer die Geschichte beiseite zu legen. Anfangs gibt es mehrere Erzählstränge, welche zum Ende hin ein sehr gutes Gesamtbild ergeben.

Die Charaktere sind allesamt sehr gut ausgearbeitet.
Während Hannah anfangs zurückhaltend, ja sogar leicht überfordert wirkt, legt sie im Verlauf eine große Entwicklung hin. Sie weckt auf und gibt sogar ihrem Chef Banecroft Kontra.
Banecroft ist ein interessanter Charakter. Er ist launisch, aufbrausend und teilweise gemein, aber trotz allem mag ich ihn. Er versteht etwas von dem was er tut und hat im Grunde ein gutes Herz.
Auch die restlichen Readktionsmitglieder finde ich super realistisch dargestellt.

Da es sich um eine Trilogie handelt, hatte ich ein bisschen Bedenken, aber das Buch ist in sich geschlossen und es wird alles aufgelöst. Dennoch lässt es viel Platz für weitere Teile und bietet einen kleinen Clivehanger.

Ich lese viel Fantasy, aber dieses Buch hat mich echt überrascht. Es ist so ganz anders, gespickt mit Krimi-Anteilen, zumeist sehr verworren und witzig.

Ich freu mich auf alle Fälle auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 08.10.2021

Bringt zum Nachdenken

Die Hütte
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Die Hütte beschreibt den Weg eines Mannes zu Gott, allerdings ist es auch für unreligiöse Leser sehr empfehlenswert, da es gute Denkanstöße gibt und Halt in einer Zeit in der vieles haltlos ist.

Mack ...

Die Hütte beschreibt den Weg eines Mannes zu Gott, allerdings ist es auch für unreligiöse Leser sehr empfehlenswert, da es gute Denkanstöße gibt und Halt in einer Zeit in der vieles haltlos ist.

Mack ist ein Mann mittleren Alters. Er ist verheiratet, hat einen Job und 4 Kinder. Alles wirkt wie ein normales Leben, allerdings leidet Mack an der „großen Traurigkeit“, was sich mit einer Depression gleich setzen lässt. Ausgelöst wurde diese durch den tragischen Verlust seiner jüngsten Tochter Missy. Diese wurde bei einem Campingausflug entführt und ermordet.
Drei Kahre danach erhält Mack einen mysteriösen Brief von Gott, der ihn an den Ort des Geschehens einlädt. Getrieben von Neugier und Wut entschließt sich Mack der Einladung zu folgen. Die Erlebnisse dieses Wochenendes mit Gott lassen ihn allerlei hinterfragen. Er vergibt, lässt Gefühle zu und söhnt sich letztendlich mit Gott aus, was dazu führt, dass all seine Beziehungen an Tiefe gewinnen und er den Verlust seiner Tochter verarbeiten und die Depression besiegen kann.

Das Buch ist wunderbar geschrieben. Man fühlt direkt mit dem Protagonisten. Vor allem die Szenen, wo Missy entführt wird, sind mir als Mutter sehr ans Herz gegangen. Beim Lesen hinterfragt man auch seine eigenen Beziehungen und lernt so einige Dinge über sich selbst.

Mich hat vor allem der religiöse Aspekt lange abgeschreckt das Buch zu lesen, aber ich bin froh es dennoch getan zu haben. Man benötigt nicht unbedingt einen Bezug zu Gott um viel Gutes aus dem Buch zu ziehen.