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Veröffentlicht am 13.05.2017

Spannend, bis zum Schluss!

Black Memory
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Wie schlimm muss es sein, wenn man nicht weiß, wer man ist? Sich an nichts erinnern kann und nicht weiß, wem man nun vertrauen kann? Ist das nicht schon schlimm genug?

Wenn man aber nun erfährt, dass ...

Wie schlimm muss es sein, wenn man nicht weiß, wer man ist? Sich an nichts erinnern kann und nicht weiß, wem man nun vertrauen kann? Ist das nicht schon schlimm genug?

Wenn man aber nun erfährt, dass man ein 5-jähriges Kind entführt haben soll, von dem jede Spur fehlt, was sich dann auch noch als eigene Tochter herausstellt, der angebliche Ehemann sich rätselhaft verhält, ist das nicht dann purer Horror?

Für mich ist so etwas unvorstellbar!

Der Ärztin Clare ist genau dieses widerfahren. Die Geschichte beginnt damit, dass sie verwundet in einem kleinen Boot, in Indonesien, wach wird und gerettet wird. Man bringt sie dort zur Polizei, wo sie kurz darauf erfährt, dass sie auf der Fahndungsliste steht, weil sie ein Kind entführt haben soll.
Die englische Botschaft setzt sich aber für sie ein und sie darf zurück nach England, wo der wirkliche Horror aber erst beginnt.

Wer ist sie? Warum war sie in Indonesien? Wer ist der Mann an ihrer Seite? Warum hat sie angeblich ihre Tochter entführt und wo ist sie jetzt?

Fragen über Fragen ziehen sich, gut inszeniert, durch diese spannende Geschichte. Janet Clark versteht ihr Handwerk sehr gut, den Leser in die Irre zu führen und an sich selbst zu zweifeln. Alles ist aber sehr gut durchdacht.

Mir erging es, wie vielen Lesern dieses Buches. Man ist so misstrauisch allem gegenüber, dass man gar keine Ahnung hat, wer gut oder böse ist und wie die Geschichte ausgehen könnte. Deswegen bleibt es auch spannend, bis zum Schluss.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig, wobei auch immer mal wieder Fachjargon, wenn es um medizinische Dinge geht, darin vorkommt. Man sollte das also mögen.

Letztendlich hat dieser Thriller seine Wirkung nicht verfehlt. Er ist spannend, ist zum miträtseln und macht einen auch nachdenklich, was die Zukunft uns alles noch präsentieren wird.

Und das wiederum ist nicht unvorstellbar, für mich – leider!

Ich danke Janet Clark, für diese spannende Geschichte und dem Heyne Verlag, für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

Veröffentlicht am 28.04.2017

Eine Geschichte, wie ein Fels in der Brandung

Mein Herz ist eine Insel
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Eine Geschichte, wie ein Fels in der Brandung –beständig, rau, und trotzdem einfach schön!

Nach „Sommer in St. Yves“, der wochenlang auf der Spiegelbestsellerliste war, habe ich nun auch endlich Anne ...

Eine Geschichte, wie ein Fels in der Brandung –beständig, rau, und trotzdem einfach schön!

Nach „Sommer in St. Yves“, der wochenlang auf der Spiegelbestsellerliste war, habe ich nun auch endlich Anne Sanders neuestes Werk „Mein Herz ist eine Insel“ lesen dürfen. Im Gegensatz zu St. Yves handelt es sich aber dieses Mal um eine fiktive Insel - die Insel Bailevar. Die Inspiration dazu hat sie sich auf der Insel Iona geholt, die ebenfalls in Schottland liegt.

Isla Grants Leben scheint in Scherben zu zerfallen, als ihr Freund sie wegen einer anderen verlässt. Nun steht sie vor dem Nichts. Keine Arbeit, keine Wohnung und eine gescheiterte Beziehung. So landet sie dort, wo sie einst zu Hause war. Auf Bailevar. Die Insel hat gerade mal 60 Einwohner und jeder weiß alles über Jeden. Das war auch eines der Gründe, warum Isla vor Jahren geflüchtet ist. Dabei hat sie Menschen verletzt. Ihre Familie, ihren damaligen Freund Finn und Shona, eine alte Dame und Urherz der Insel. Die Anreise fällt Isla deswegen nicht leicht und was sie dort erwartet ist auch alles andere als das.

Anne Sanders Schreibstil ist wieder sehr angenehm. Ich sage immer, zum Wohlfühlen. Man bekommt immer Fernweh, weil sie die Orte, die sie beschreibt, zum Leben erweckt. Nicht zum ersten Mal habe ich gegoogelt, wie es dort tatsächlich aussieht.

Ganz besonders gut an dieser Geschichte hat mir die Sage von der verschwundenen Insel gefallen und die damit zusammenhängenden Umstände.
Wer also wissen möchte, ob Isla herzlich Willkommen ist, auf Bailevar und was es mit der verschwundenen Insel auf sich hat, dem kann ich diese Geschichte nur wieder wärmstens ans Herz legen…

…denn jeder hat ein Herz wie eine Insel – unberührbar, unerreichbar, aus Fels und Stein. (S. 271)

Ich möchte mich ganz herzlich beim Blanvalet Verlag und bei Random House, für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar, bedanken und ebenso
Danke an Anne Sanders, für diese schöne Wohlfühlgeschichte.

Veröffentlicht am 21.04.2017

Ruhrpott-Trulla meets Spreewald-Gürkchen

Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte
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Ruhrpott-Trulla meets Spreewald-Gürkchen

Als allererstes ist mir natürlich das Cover ins Auge gesprungen. Die Zigarettenschachtel Eve, hat natürlich auch was mit der Geschichte zu tun. Ich finde das absolut ...

Ruhrpott-Trulla meets Spreewald-Gürkchen

Als allererstes ist mir natürlich das Cover ins Auge gesprungen. Die Zigarettenschachtel Eve, hat natürlich auch was mit der Geschichte zu tun. Ich finde das absolut gelungen. Der Titel ist so ausgefallen, dass man letztendlich dann auch neugierig wird und wissen möchte, was drinnen steckt, außer Zigaretten.

Ich musste da nicht lange überlegen, denn wer mit „Rotzig, respektlos, sexy, sentimental, spannend und politisch unkorrekt“ wirbt, hat mich voll auf seiner Seite.

Meine Verbindung zum Ruhrpott selbst liegt übrigens bei meiner Omma und so konnte ich es kaum erwarten, dieses Buch anzufangen.

Die Omma aus der Geschichte ist eine Ruhrpott Ikone und ehemalige Prostituierte. Sie selbst bezeichnet sich als Wirtschafterin…

 …Wirtschafterin in einem Puff, seit sie dem Zuhälter Herbert, eins mit 'ner Flasche Korn übergebraten hat. Von da an, hatte sie das Sagen und war für alle immer Anlaufstelle, wenn es Sorgen gab.

Als die Mitzi, ebenfalls ehemalige Prostituierte und enge Vertraute, der Omma,  allerdings stirbt,  bricht sie alle Zelte ab und reist zu ihrer Enkelin Bianca, nach Berlin-Kreuzberg. Die wiederum gar nicht von dem Besuch angetan ist, zumal ihre WG Mitbewohnerin gerade rumzickt und  ihre Karriere in Sachen Schlübber-Kollektion in vollem Gange ist.  

Der Schreibstil ist, wegen dem Dialekt, etwas gewöhnungsbedürftig. Man kommt aber nach kurzer Zeit schnell damit klar, auch wenn man, wie ich, aus dem hohen Norden kommt.

Zu Anfang hatte ich keine Ahnung, wohin mich diese Geschichte führen wird. Hab‘ dann einfach mal weiter  gelesen und mich treiben lassen, von der Geschichte. Wobei ich zeitweise dachte, jetzt könnte aber mal etwas passieren. Leider, erst ab ca. der Hälfte, hatte ich dann eine vage Vermutung, was noch kommen wird und ab da hatte ich dann auch richtig Spaß, denn meine Vorahnung hatte sich bestätigt. Es wird lustig, soviel kann ich versprechen, wenn man nicht immer alles so bierernst nimmt und dranbleibt.

Diese Geschichte ist übrigens zudem  also auch noch skurril, einzigartig, anders und urkomisch. Und da die Autorin sich auch über die Bezeichnung „geschmacklos“ so sehr freut (hab‘ ich gelesen), nehme ich das auch noch mit rein. Geschmacklos kann man Spreewaldgurken zwar nicht gerade nennen,  um auf meinen Titel zurückzukommen, sind ja eher sauer, aber  wir alle wissen ja, sauer macht lustig

Für mich ist dieses Buch jedenfalls so und irgendwie auch wie …

…Sex, Drugs & Trallafitti  

Cover: 5 Sterne
Titel: 4 Sterne
Idee: 4 Sterne
Umsetzung: 3,5 Sterne
Schreibstil: 3,5 Sterne
Gesamt: 4,0 Sterne
 
Ich möchte mich für die „etwas“ andere Geschichte bei Anna Basener bedanken und beim Bastei-Lübbe Verlag, für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

Veröffentlicht am 07.04.2017

Eine ruihige Geschichte, aber dennoch schön

New York Diaries - Phoebe
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Zwei fremde in einem Flugzeug,
Zwei vertauschte Koffer und
Das große Glück.

Wieder einmal geht es nach New York, ins Knights Building. Dieses Mal begleiten wir Phoebe.

Der dritte Teil, der New York Diaries ...

Zwei fremde in einem Flugzeug,
Zwei vertauschte Koffer und
Das große Glück.

Wieder einmal geht es nach New York, ins Knights Building. Dieses Mal begleiten wir Phoebe.

Der dritte Teil, der New York Diaries Serie hat mir auch wieder gut gefallen.

Besonders schön fand ich, dass er irgendwie eine beruhigende Wirkung auf mich hatte. Es plätscherte so vor sich hin, ohne, dass es dabei negativ wirkte oder langweilig war. Ich fand die Geschichte einfach schön.

Als Phoebe von einer Geschäftsreise zurückkommt, will sie nur noch nach Hause. Schnell grabscht sie sich ihren Koffer und geht. Daheim merkt sie aber, dass es sich bei dem gleichen Koffer, leider nicht um denselben handelt. Dieser Koffer gehört einem Mann. Vermutlich einem Soldaten, zumindest aber einem Ordnungsfreak. In diesem Koffer befindet sich außerdem ein Manuskript. Aber darf sie es lesen?

New York, Flughafen – selbe Zeit! David schnappt sich seinen Koffer, zwar etwas irritiert, dass auf einmal das eine Rad etwas muckt, macht sich aber nicht weiter Gedanken darum, bis er feststellt, dass das wahllose Durcheinander gar nicht ihm gehört. Er findet ein kleines Notizbuch, worin Jemand an Leo schreibt, aber darf er es lesen?

Besonders gut an dieser Geschichte hat mir diese Ruhe gefallen. Obwohl man Seite um Seite mitgefiebert hat. Es war wie ein Kuss…kurz davor, lediglich eine Briefmarke passt dazwischen. Sie schauen sich in die Augen, wissen aber nicht, ob es weiter gehen soll, kann oder darf….Und dieser Moment hat mich an diese Geschichte erinnert. Man denkt, bitte küsst euch – ENDLICH!

Und wenn Ally Taylor sagt, dass Phoebe und David ihre Lieblingscharaktere waren, dann hat sie damit allemal Recht.

Eine Anmerkung gibt es allerdings. Ich hätte gerne erfahren, was David zu Phoebes „Mitbringsel“ aus San Franzisco gesagt hat, nachdem….

Freue mich jetzt schon wieder auf Juli, wenn der letzte Teil, der NYD-Serie erscheint.

Vielen Dank an Ally Taylor, bzw. Anne Freytag, für Phoebe & David <3

Und vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag, für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar, denn #soliestmanheute

Veröffentlicht am 20.03.2017

8tung - AchtNacht

AchtNacht
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Es ist der 8.8….8 Uhr 08.
Sie haben 80 Millionen Feinde.
Werden Sie die Achtnacht überleben?

Gerade eben habe ich meine AchtNacht überlebt und was soll ich sagen – puh!!!!!

Immer wieder lese ich, dass ...

Es ist der 8.8….8 Uhr 08.
Sie haben 80 Millionen Feinde.
Werden Sie die Achtnacht überleben?

Gerade eben habe ich meine AchtNacht überlebt und was soll ich sagen – puh!!!!!

Immer wieder lese ich, dass das Buch eher ein Abklatsch des Filmes „The Purge „ ist, was ich ein bisschen schade finde, denn erstens hat Herr Fitzek auch nie ein Geheimnis draus gemacht, dass er sich von dem Film hat inspirieren lassen, somit wusste man vorher, worauf man sich da einlässt und zweitens finde ich das gar nicht so sehr. „Angelehnt an“..., würde ich es eher nennen.

Ich glaube, ich brauche zur Story gar nicht mehr viel erzählen. Inzwischen weiß jeder worum es geht. Was ihr aber noch nicht wisst, wie mir dieses Buch gefallen hat.

Vorweg Sebastian Fitzek gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren und deswegen ist klar, dass auch ich der „AchtNacht“ entgegen gefiebert habe. Mit einem breiten Grinsen öffnete nicht mein “Kind“ auch nicht „Noah“, sondern ich die Tür und nahm, am Erscheinungstag, mein „Paket“ entgegen und somit konnte ich dann auch endlich meinen niegelnagelneuen Fitzek in den Händen halten. (Hatte ich mir beim Auspacken doch glatt noch nen „Splitter“ in den Finger gerammt, was aber nicht so schlimm ist, da ich, mit meinem „abgeschnitten“em Fingernagel, eh in „Therapie“ beim "Seelenbrecher" bin) Jedenfalls konnte ich nun endlich meinen neuen Fitzek lesen und mir war klar, ich werde wohl eine „Nachtschicht“ einlegen müssen, denn so, wie dieses Buch wieder angepriesen wurde war auch mir klar…

…let the „Amokspiel“ begin!

„Huch, jetzt habe ich doch glatt da ein paar Botschaften versteckt.“

Für mich hatte dieses Buch auch eine Botschaft, die ich fast ein bisschen erschreckend finde, sodass ich mir, beim Lesen, tatsächlich überlegt habe, ob die Geschichte nicht doch auch Realität sein könnte, denn auch ich muss feststellen, dass in den sozialen Netzwerken immer häufiger Videos auftauchen, woran sich Menschen am Leid anderer ergötzen. Nicht jeder scrollt weiter oder schaltet weg. Da ist es klar, dass es immer Jemanden geben wird, der daraus Profit schlagen will. Oder, was mit Menschen geschieht, die man öffentlich bloßstellt und Lügen über sie erzählt. Wir neigen nun mal oft dazu, Schubladendenken zu haben und verurteilen vorschnell.

Ich hoffe nicht, dass das irgendwann mal der Grund für Machenschaften à la AchtNacht sein wird.

Dieses Buch hat mich wieder einmal gefesselt und war mit seinen kurzen Kapiteln und seinen typischen Fitzek-Cliffhanger genau mein Ding, trotzdem reicht AchtNacht noch nicht ganz an mein Lieblingsbuch von ihm ran.

Vielen Dank an Sebastian Fitzek, für diese tolle Story und vielen Dank an die Verlagsgruppe Droemer Knaur, für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

P.S. Hab' ich dann doch gleich auch mal ausprobiert und in einem leeren Word Dokument =rand(200,99) eingefügt und Enter gedrückt

#lesenmachtschlau