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Veröffentlicht am 01.11.2021

Gelungen!

VIKING − Kampf in Vinland
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Im Jahr 1001 wird Torstein, das Oberhaupt der Jomswikinger, in Skandinavien gefürchtet. Nach seiner letzten Schlacht jedoch muß er vor der Rache seines Feindes nach Westen fliehen. Für eine Zukunft seiner ...

Im Jahr 1001 wird Torstein, das Oberhaupt der Jomswikinger, in Skandinavien gefürchtet. Nach seiner letzten Schlacht jedoch muß er vor der Rache seines Feindes nach Westen fliehen. Für eine Zukunft seiner Familie macht er sich auf die Suche nach den mythischen Lärchenwäldern, die sich laut einer Sage auf der anderen Seite des Ozeans befinden sollen - in Vinland. Dort muß Torstein sich eine große Schlacht liefern - und um sein Leben kämpfen.

"Viking - Kampf in Vinland" ist das zweite Abenteuer für Torstein. Bjørn Andreas Bull-Hansen schafft auch hier wieder, daß man eine Zeitreise macht. Man lernt hier einiges dazu und erfährt viel über die Entdeckung Amerikas und dessen Einwohner, welche hier so ganz andere sind, als man bisher immer vor Augen hatte. Überhaupt kann man sich hier wieder sehr gut in die Handlung versetzen. Ich litt mit Torstein, bangte und kämpfte mit ihm und war erleichtert, wenn er sein Leben verteidigen konnte. Er war mir auch hier wieder sehr sympathisch. Sein Handeln war zum Teil nicht vom Kopf, sondern eher vom Bauch aus gesteuert, was die Handlung für mich sehr menscheln ließ. Der Autor beschreibt aber nicht nur Torstein auf so wunderbar bildliche Art. Auch die bereisten Länder erwachen zu Leben und es wird mehr als deutlich, wie schwierig sich das damalige Leben gestaltete. Das hat bei mir schon oft für Gänsehaut gesorgt und ich war froh, nicht damals gelebt zu haben. Der Schreibstil ist auch hier wieder brillant. Locker und leicht, man kann der Handlung gut folgen - also perfekt.
Ich hoffe sehr, daß es noch weitere Abenteuer für Torstein geben wird!

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Mord und Totschlag im Paradies

Die Perlenprinzessin. Kannibalen
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Direkt nach ihrer Hochzeit mit Hinrich Mensing segelt Ruth mit ihrem Mann in die Südsee. Auf der Insel Hiva Oa will Hinrich als Missionar die Einheimischen zum Christentum bekehren. Die Mahnungen vor Kannibalen ...

Direkt nach ihrer Hochzeit mit Hinrich Mensing segelt Ruth mit ihrem Mann in die Südsee. Auf der Insel Hiva Oa will Hinrich als Missionar die Einheimischen zum Christentum bekehren. Die Mahnungen vor Kannibalen nimmt er nicht ernst, zumal das Paar freundlich empfangen wird. Doch schon bald merken sie, daß der Umgang mit den Menschen dort nicht so einfach ist. Sie haben ihre eigenen Götter und Rituale, die schon sehr lange erhalten sind und die sie nicht aufgeben wollen. Während Ruth bereit ist, sich auf die Kultur der Insulaner einzulassen und sogar ihre Sprache lernt, sieht Hinrich sich eher als den überlegenen Menschen und knüpft kaum Kontakte. Schon bald zeigt sich, daß auch auf der paradiesischen Südseeinsel dunkle Wolken aufziehen können, denn die einzelnen Stämme leben nicht friedlich miteinander. Als es zu Kämpfen kommt, gelingt es Hinrich mit Ruths Hilfe die Eingeborenen von seinen "Zauberkräften" zu überzeugen. Doch genau dieser Triumph soll ihnen zum Verhängnis werden.

Wer geglaubt hat, Teil eins von "Die Perlenprinzessin" sei nicht zu übertreffen, wird mit "Kannibalen" von Iny Lorentz eines besseren belehrt. Vor der traumhaften Kulisse einer Südseeinsel wird man in eine spannende Geschichte entführt. Der Titel verrät eigentlich schon eine ganze Menge. Man lernt die Menschen dort von zwei ganz unterschiedlichen Seiten kennen. Zum einen sind sie liebevoll und friedfertig. Wie sie mit der Natur umgehen ist beeindruckend. Die andere Seite ist für uns verstörend. Sie können grausam sein und ihre uralten Traditionen sind oft blutrünstig. Sie kennen es ja nicht anders. Iny Lorentz erzählt davon sehr lebendig und ohne irgendeine Moralpredigt. Die Spannung kommt dabei auch nicht zu kurz. Man sieht das Unheil kommen, kann aber nur abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Schließlich stehen die Charaktere dieser Geschichte dem Leser schon irgendwie nahe, denn sie werden sehr natürlich dargestellt. Die Schönheit der Südseeinseln wird dem Leser so lebendig beschrieben, daß man Sehnsucht danach bekommt. Aber dann bekommt das Paradies schnell einen dunklen Schatten. Das Ende läßt viele Fragen unbeantwortet und dürfte damit der Auftakt zu einem dritten Teil sein. Ich bin jetzt schon sehr gespannt und hoffe, nicht allzu lange darauf warten zu müssen!

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Krönender Abschluß

Das Kaffeehaus - Geheime Wünsche
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Nach dem Tod des Onkels übernimmt Sophie das Kaffeehaus. Das Café wird zum Treffpunkt vieler namhafter Persönlichkeiten. Doch ein Unbekannter sabotiert ihr Kaffeehaus und auch ihre Schwester bereitet ihr ...

Nach dem Tod des Onkels übernimmt Sophie das Kaffeehaus. Das Café wird zum Treffpunkt vieler namhafter Persönlichkeiten. Doch ein Unbekannter sabotiert ihr Kaffeehaus und auch ihre Schwester bereitet ihr Kummer. Doch es gibt auch Lichtblicke - ihre große Liebe Richard versucht verzweifelt ihr wieder nahe zu kommen.

Mit „Das Kaffeehaus – Geheime Wünsche“ schließt Marie Lacrosse diese wunderbare Trilogie ab. Schade, ich habe Sophie sehr gern auf ihrem Weg begleitet und ihre Entwicklung von Teil 1 bis 3 ist wirklich enorm. Sie übernimmt nun die Verantwortung für die Geschicke des Cafés, was zu dieser Zeit für eine Frau nicht einfach ist. Dies kommt hier sehr gut zur Geltung und wird von Marie Lacrosse perfekt vermittelt. Sie orientiert sich sehr gut an der damaligen Zeit, was sich in den Namen der berühmten Gäste des Kaffeehauses und den historischen Fakten widerspiegelt. Diese sind sehr geschickt mit der fiktiven Geschichte verwebt und werten die Handlung sehr auf. Es wirkt alles so, als hätte es sich genau so zugetragen. Auch wenn das Buch sehr umfangreich ist, liest es sich durch den leichten Stil der Autorin sehr flott. Hilfreich sind hier wieder die Karte Wiens aus dem Jahre 1889 und das Personenverzeichnis zu Beginn, sowie das Glossar der damals gebräuchlichen Wörter am Ende des Buches. Ein weiteres Highlight ist auch hier wieder ein Tortenrezept - diesmal ist es Orangentorte!

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Wirklich gut gelungen

Der Teepalast
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Hogsterwaard in Ostfriesland, im Jahre 1834. Lene Vosskamp, Tochter einer Fischersfamilie, wächst in Armut auf, viel Leid prägt ihr Leben. Als sie einem Fremden das Leben rettet, erlangt sie in den Besitz ...

Hogsterwaard in Ostfriesland, im Jahre 1834. Lene Vosskamp, Tochter einer Fischersfamilie, wächst in Armut auf, viel Leid prägt ihr Leben. Als sie einem Fremden das Leben rettet, erlangt sie in den Besitz einer geheimnisvollen Münze, die sie berechtigt, in China mit Tee zu handeln. Von nun an will sie sich aus ihrem Leben befreien um einen Teepalast aufzubauen und als erste Frau ein Tee-Imperium zu gründen. Lenes Weg führt sie über die Meere der Welt, in fremde Länder und auf die Spur ihrer großen Liebe, die ihr prophezeit wurde..

Mit "Der Teepalast" hat Elisabeth Herrmann ihren Pfad der Krimis verlassen und sich an einen historischen Roman gewagt. Das Experiment ist ihr absolut gelungen! Dieser Roman fesselt und hat mich mehr als begeistert. Lene ist eine absolut sympathische Figur, deren Weg spannend zu verfolgen ist. Man mag sie einfach, leidet und fiebert mit ihr und kann nur staunen, wie sie es zu der damaligen Zeit geschafft hat, sich zu behaupten. Sie meistert ihr Leben und überwindet alle Hindernisse. Elisabeth Herrmann hat eine einzigartige Art, ihre Charaktere, das Geschehen und die Handlungsorte lebendig werden zu lassen. Egal wo man sich gerade befindet, es läuft wie ein Film vor Augen ab und man fühlt sich mittendrin. Geschickt läßt sie historische Fakten wie z. B. den Opiumkrieg oder Details zum Teehandel mit in ihre Handlung einfließen, was der Handlung zu Authentizität verhilft.
Dieser Roman ist einfach rundum gelungen und ich hoffe, daß Elisabeth Herrmann noch öfter einen Ausflug in das historische Genre macht!

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Ein absoluter Wohlfühlroman

Hier wohnt das Glück
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Sylvi benötigt nach dem Tod ihrer Mutter, die sie jahrelang gepflegt hat, dringend eine Auszeit. Sie erfährt von einer Haustauschbörse, tauscht dort ihre Wohnung in Berlin gegen einen Zirkuswagen in Angelsby ...

Sylvi benötigt nach dem Tod ihrer Mutter, die sie jahrelang gepflegt hat, dringend eine Auszeit. Sie erfährt von einer Haustauschbörse, tauscht dort ihre Wohnung in Berlin gegen einen Zirkuswagen in Angelsby an der Flensburger Förde, während Arne von Angelsby nach Berlin zieht. Doch so ruhig, wie Sylvi sich ihre Auszeit vorgestellt hat, wird es nicht. Beim Waldbaden wird sie fast von Wildschweinen umgerannt, Arnes Nichte Jördis lebt mit ihren Kindern, Hund, Katzen und Ziegen nur wenige Meter entfernt und Arno ruft ständig an, um ihr mitzuteilen, was er kaputt gemacht hat. Doch mit der Zeit wird Silvi heimisch und findet Angelsby und Arne gar nicht mehr so schlimm...

Der Titel "Hier wohnt das Glück" hätte von Dagmar Hansen gar nicht besser gewählt werden können. Denn nicht nur in Angelsby wohnt das Glück - nein, auch in diesem Buch. Es ist einfach wunderbar und lädt zum Wohlfühlen ein. Die Charaktere sind einfach zauberhaft. Silvi lädt zu so manchem Lacher ein. Zu lustig sind ihre ersten Eindrücke von Angelsby. Dabei ist sie, wie einfach jeder Charakter hier, einfach von Grund auf sympathisch. Arne und seine Art alles kaputt zu machen ist einfach herrlich. Im Dorf Angelsby hält jeder zu jedem - so, wie man sich eine Dorfgemeinschaft vorstellt. Probleme werden gemeinsam gelöst und Silvi wird mit hineingezogen und akzeptiert. Dagmar Hansen beschreibt die Region Flensburger Förde sehr realistisch. Hier erkennt man viel wieder, fühlt sich selbst an den Strand versetzt und streift durch die Flensburger Gassen, durch Glücksburg und viele besuchenswerte Ortschaften mehr. Diese sind einfach liebevoll beschrieben. Die Handlung ist zauberhaft. Es ist interessant zu erleben, wie Silvi nach und nach von ihrer strammen Planung für einen Glückstag loslässt und einfach zu Leben beginnt. Dabei lernt sie die Dinge mit anderen Augen zu sehen und nimmt ihr Leben neu in die Hand. "Hier wohnt das Glück" ist sehr schön locker geschrieben. Dagmar Hansen schreibt humorvoll, voller Charme und unterhält damit perfekt!

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