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Veröffentlicht am 14.06.2017

Augen zu und Kuss

Augen zu und Kuss
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Klara Klug besucht die achte Klasse eines Gymnasiums und ist nebenbei als Chefredakteurin für die Schülerzeitung tätig. Als ihr neuer Klassenkamerad Ferdinand von Blaustein vorgestellt wird, drehen alle ...

Klara Klug besucht die achte Klasse eines Gymnasiums und ist nebenbei als Chefredakteurin für die Schülerzeitung tätig. Als ihr neuer Klassenkamerad Ferdinand von Blaustein vorgestellt wird, drehen alle Mädchen wegen des hübschen Kerls völlig durch. Karla kann das nicht verstehen. Was finden die alle an ihm? Doch als sie ihn als Redakteurin unter die Lupe nimmt, geraten auch ihre Gefühle vollkommen durcheinander.

Dieser humorvolle Jugendroman hat mir gut gefallen. Der Schreibstil passte perfekt zu der 14-jährigen Klara und war locker-leicht und frech, einfach typisch für einen Teenager. Die knapp 160 Seiten waren sehr schnell gelesen.
Das Buch ist aus der Sicht von Klara geschrieben. Sie kann es absolut nicht verstehen, warum alle Mädchen so sehr auf Ferdinand abfahren. Sie tut es nämlich nicht. Glaubt sie. Allerdings sehen das ihre „50 anderen Ichs“, nämlich ihre Gefühle und Hormone, komplett anders. Dieses Gefühlschaos wurde mit viel Witz und Charme beschrieben und ich konnte mehrmals lachen.
Die Geschichte an sich war recht vorhersehbar, was mich allerdings nicht groß gestört hat. Allerdings blieb sie auch eher oberflächlich. Das Klischee der Gruppenbildung in der Klasse, entweder Modepüppchen oder Pferdenarr, wurde hier etwas überzogen bedient, passte aber zur Geschichte. Die Themen Pubertät, die erste Liebe und der erste Kuss wurden unterhaltsam dargestellt und zeigten, wie machtlos ein Teenager dagegen ist.
Auch wurde das Thema „getrennte Eltern“ aufgegriffen. Allerdings schien Karla keine echten Probleme zu haben, auch wenn die neue Freundin ihres Vaters nur halb so alt wie er war. Es erschien einfach normal, wie es in der heutigen Zeit ja auch häufig der Fall ist.

Die Geschichte war unterhaltsam, allerdings ohne viel emotionalen Tiefgang. Einfach amüsant für Zwischendurch. Ich vergebe vier Sterne.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Das Nizza-Netz

Das Nizza-Netz
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Nicolas und Nathalie leben und arbeiten in Nizza. Als einer ihrer engsten Freunde plötzlich verschwindet und seine Wohnung offenbar durchwühlt wurde, versuchen sie sofort herauszufinden, was es mit dem ...

Nicolas und Nathalie leben und arbeiten in Nizza. Als einer ihrer engsten Freunde plötzlich verschwindet und seine Wohnung offenbar durchwühlt wurde, versuchen sie sofort herauszufinden, was es mit dem Verschwinden von Tom auf sich hat. Dabei bekommen sie überraschende Hilfe. Bei ihren Nachforschungen stoßen sie auf ein unglaubliches Netz aus Korruption und Intrigen.

Der Krimi hat mir gut gefallen. Der Schreibstil war flüssig und die kurzen Kapitel ließen mich durch das Buch fliegen.
Obwohl ich das Vorgängerbuch nicht kannte, kam ich gut in die Geschichte rein. Nicolas und Nathalie wurden kurz vorgestellt, so dass ich alles wichtige von ihnen für diesen Krimi wusste.
Nicolas konnte ich mir gut vorstellen. Etwas unverständlich fand ich allerdings sein Verhalten, als er auf Victor traf. Das war mir viel zu harmonisch bei dem Hintergrund. Ansonsten empfand ich ihn in seiner Rolle positiv und überlegt.
Nathalie war dagegen nicht wirklich greifbar für mich. Zu ihr habe ich keinen Bezug gefunden, obwohl ich sie nicht unsympathisch fand. Einfach nur etwas blass.
Der Plot gefiel mir gut, da er gut durchdacht und nicht alltäglich war. Was hatte es mit der Entführung von Tom auf sich? Und welche Bedeutung hatte​ die zeitgleiche Entführung einer Senatorin? Hängen die beiden Fälle zusammen? Die Machenschaften, die sich nach und nach auftaten, fand ich sehr realistisch dargestellt. Ein wahres Netz aus Intrigen, Korruption und Machtmissbrauch. Leider spiegelte das die Realität wider.
Es gab auch einige Beschreibungen des Drumherums, die sich schön lesen ließen, jedoch auch zu Lasten der Spannung gingen.
Das Ende war relativ ruhig, also kein Showdown, aber passend zu dem Krimi. Es wurden alle Zusammenhänge aufgeklärt, deren Komplexität mir erst dann ganz bewusst wurde.

Ein guter Krimi, der für mich gerne etwas mehr Spannung hätte haben können. Ich vergebe vier Sterne.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Das unglaubliche Leben der Jessie Jefferson

Das unglaubliche Leben der Jessie Jefferson
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Jessie Jeffersons Zuhause ist mittlerweile Los Angeles bei Johnny und Meg und ihren beiden Brüdern. Mit ihrer Band All Hype geht es immer weiter aufwärts, so dass Jessie selbst immer mehr ins Rampenlicht ...

Jessie Jeffersons Zuhause ist mittlerweile Los Angeles bei Johnny und Meg und ihren beiden Brüdern. Mit ihrer Band All Hype geht es immer weiter aufwärts, so dass Jessie selbst immer mehr ins Rampenlicht gerät. An ihr glamouröses Leben hat sie sich inzwischen gewöhnt und ihr Leben scheint perfekt. Nur dass sie ihre Beziehung mit Jack, dem Gitarristen ihrer Band, geheim halten muss, gefällt ihr nicht. Aber auch Tom, ihr Exfreund in England, geht ihr nicht aus dem Kopf. Jessie muss sich fragen, ob dieses Leben wirklich das ist, was sie will.

Dieser dritte Band um Jessie Jefferson bietet den perfekten Abschluss und war für mich ein absolutes Muss. Ich habe es nicht bereut, diese Reihe zu lesen, denn sie machte einfach Spaß.
Auch bei diesem Teil war der Schreibstil gewohnt leicht und flüssig und ich war sofort wieder im Leben von Jessie drin. Sie hat sich inzwischen an all die prominenten Freunde gewöhnt. Allerdings ist das Leben manchmal auch sehr oberflächlich. Zu lesen, was sie so erlebte und welche Erfahrungen sie machte, hat Spaß gemacht. Allerdings dachte ich auch des Öfteren, dass dies so gar nicht meine Welt wäre.
Der Zwiespalt von Jessie bezüglich Jack und Tom war auch in diesem Teil noch gut spürbar. Liebt Jack sie wirklich oder ist sie für ihn nur eine weitere Eroberung? Könnte Tom ihr verzeihen und ihr eine zweite Chance geben? Ich war mir bis zum Ende nicht sicher, für wen ihr Herz denn nun mehr schlägt.
Die Beziehung zwischen Jessie und ihrem Dad Johnny hat sich weiter intensiviert und ich habe gespürt, dass beide den anderen achten und stolz auf ihn sind. Doch wird Jessie auch bei ihrem Dad in Los Angeles bleiben oder zurück nach England zu ihrem Stiefvater Stu gehen? Da war ich gespannt drauf.
Kritikpunkte sind für mich, dass es teilweise zu vorhersehbar war und dass insgesamt zu wenig Gefühl aufkam.

Für jeden, der die ersten beiden Teile gelesen hat, ist dieses Buch ein Muss, denn es ist ein guter Abschluss. Ich vergebe vier Sterne.

Veröffentlicht am 15.05.2017

Guides - Die erste Stunde

Guides - Die erste Stunde
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Ein Raumschiff stürzt mitten in Minnesota ab. Die ganze USA ist erschüttert über das Ausmaß der Zerstörung. Sofort schickt die NASA ihre fähigsten Mitarbeiter, um das Geschehen zu untersuchen. Dazu gehört ...

Ein Raumschiff stürzt mitten in Minnesota ab. Die ganze USA ist erschüttert über das Ausmaß der Zerstörung. Sofort schickt die NASA ihre fähigsten Mitarbeiter, um das Geschehen zu untersuchen. Dazu gehört auch der Vater von Alice. Er reist mit Alice nach Minnesota und bringt sie dort in einem Internat unter. Damit befindet Alice sich praktisch mitten im Zentrum der Katastrophe. Und dann verlassen die ersten Guides das Raumschiff und keiner weiß, ob sie gut oder böse sind.

Dieses Buch hat mich sofort gefangen genommen. Der Schreibstil war sehr angenehm leicht zu lesen, so dass ich keine Probleme hatte, in die Geschichte rein zu finden. Teilweise flogen die Seiten regelrecht dahin. Sehr angenehm empfand ich den leichten Humor, der das Ganze auflockerte.
Alice fand ich sofort sympathisch. Sie wurde sehr natürlich beschrieben und hatte​ eine freundliche und neugierige Art. Sie war intelligent und offen, so dass sie keine Schwierigkeiten hatte, sich im Internat zurecht zu finden und neue Freunde zu finden. Sie wirkte sehr authentisch und in keinster Weise überheblich.
Auch ihre neuen Mitbewohnerinnen Rachel und Brynne mochte ich sofort. Beide wurden toll beschrieben mit ihren Eigenarten, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte.
Die Story gefiel mir prima. Das Raumschiff wurde mit seinen gigantischen Dimensionen bildhaft beschrieben. Welch eine Zerstörung es während der Landung angerichtet hatte, mag man sich gar nicht vorstellen.
Spannend wurde es, als die ersten Guides aus dem Raumschiff die Erde betraten. Mir gefiel, dass sie wie Menschen aussahen und nicht so, wie man sich “typische” Aliens vorstellt oder aus Filmen kennt. Zwei dieser Guides, der Junge Suski und das Mädchen Coya, wurden im Internat untergebracht. Coya kam zu Alice und ihren Freundinnen, die ihr offen begegneten und sich mit ihr anfreundeten. Die Kommunikation zwischen ihnen klappte ziemlich schnell und die Mädels versuchten, mehr über den Hintergrund von Coya und Suski herauszufinden.
Auch der weitere Verlauf der Geschichte blieb spannend, da ich mir nicht ganz sicher war, ob die Guides nicht doch irgendwas im Schilde führten. Die Spannung steigerte sich dann zum Ende noch und es kam zu einem wahren Showdown.

Ich wurde prima unterhalten und vergebe vier Sterne.

Veröffentlicht am 30.04.2017

Wiederbelebung

Wiederbelebung
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Dem Oberarzt Dr. Felix Hoffmann fallen Unregelmäßigkeiten auf der Intensivstation der Humana-Klinik auf. Es häufen sich die Fälle, in denen Wiederbelebungsmaßnahmen erforderlich werden, die dann jedoch ...

Dem Oberarzt Dr. Felix Hoffmann fallen Unregelmäßigkeiten auf der Intensivstation der Humana-Klinik auf. Es häufen sich die Fälle, in denen Wiederbelebungsmaßnahmen erforderlich werden, die dann jedoch in der überwiegenden Zahl tödlich enden. Dr. Hoffmann ist überzeugt, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Als ein Kollege und ein Pfleger ums Leben kommen, ist klar, dass Dr. Hoffmann mit seiner Vermutung richtig liegt. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Celine versucht er, dem Täter auf die Spur zu kommen - und gerät dabei selbst in Gefahr.

Mir hat dieser Krimi gut gefallen. Der Schreibstil war angenehm flüssig zu lesen. Als positiv empfand ich die vielen kurzen Kapitel. Dadurch gab es immer wieder Wechsel in der Geschichte und das Tempo und die Spannung wurden gehalten.
Die Charaktere wurden gut beschrieben und ich konnte sie mir gut vorstellen. Dr. Felix Hoffmann fand ich sympathisch, allerdings machte er auf mich manchmal einen eher konfusen Eindruck, also nicht wie ein studierter Oberarzt, der ein enormes Fachwissen hat.
Gut gefallen hat mir auch der leichte und ironische Humor, der mich mehrmals zum Grinsen brachte.
Den Plot empfand ich als sehr gut durchdacht. Wie Dr. Hoffmann auf die Unregelmäßigkeiten stieß und dann weitere Nachforschungen betrieb, wurde verständlich und nachvollziehbar beschrieben. Die Unterstützung durch seine Freundin Celine war dabei unabdingbar, denn aufgrund ihrer Fähigkeiten, wie z.B. das Knacken von Passwörtern, hat sie dazu beigetragen, dass sie an weitere Informationen gelangten. Während der Ermittlungen der beiden ist ihnen der Kommissar Czernowske stets auf den Fersen. Ihm immer wieder aus dem Weg zu gehen, war gar nicht so einfach.
Für mich war es nicht voraussehbar, wer letztendlich der Täter war und aus welchem Grund er getötet hat. Insofern hatte ich genug Raum für meine Spekulationen.

Ein spannender und unterhaltsamer Krankenhaus-Krimi, den ich gerne gelesen habe. Ich vergebe vier Sterne.