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Veröffentlicht am 12.11.2021

Wunderbar geschriebener Roman - fesselnder als jede Fiktion

Die vergessene Prinzessin
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Obwohl ihre Eltern sie noch für zu jung zum Heiraten halten, gelingt es Alice von Battenberg sie zu überzeugen und heiratet 1903 Prinz Andreas von Griechenland. Schon da lässt sich erahnen, welche Kraft ...

Obwohl ihre Eltern sie noch für zu jung zum Heiraten halten, gelingt es Alice von Battenberg sie zu überzeugen und heiratet 1903 Prinz Andreas von Griechenland. Schon da lässt sich erahnen, welche Kraft und Zielstrebigkeit in dieser jungen, taub geborenen Frau steckt. Unabhängig von ihrer Herkunft und gesellschaftlichen Stellung unterstützt sie in den vielen Kriegen, welche Griechenland führt, den Aufbau der Lazarette.
Bisher wusste ich über Alice von Battenberg - ausser das sie Prinz Phillips Mutter war - nicht viel. Die Möglichkeit mehr über sie zu erfahren sowie Andeutungen zu ihrer Erkrankung machte dieses Buch sehr interessant für mich.
Jedoch war es Anliegen der Autorin sich im Roman auf die bisher eher unbekannteren Aspekte aus Alice's Lebens zu beschränken, was meiner Meinung nach trotzdem zu einer sehr lesenswerten Geschichte geführt hat. Die relativ kurzen Kapitel, lassen sich sehr flüssig und zügig lesen, dementsprechend rasch hatte ich dieses Buch auch ausgelesen.
Gern nehme ich solche Bücher dann als Anlass mich noch gezielter dazu im Internet zu informieren.
"Die vergessene Prinzessin" bekommt von mir eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Ungeschönte Realität der Nachkriegsjahre

Der schwarze Winter
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Nachdem sie den ihnen zugewiesenen Bauernhof aufgrund von Übergriffen des Bauern verlassen mussten, kämpfen die Schwestern Silke und Rosemarie im Hungerwinter 1946/47 ums Überleben. Ihre grosse Hoffnung ...

Nachdem sie den ihnen zugewiesenen Bauernhof aufgrund von Übergriffen des Bauern verlassen mussten, kämpfen die Schwestern Silke und Rosemarie im Hungerwinter 1946/47 ums Überleben. Ihre grosse Hoffnung ist Berlin, aber auch dort werden sie nicht mit offenen Armen empfangen. Nur ihrem Mut, ihrem Fleiss und Behaarlichkeit verdanken sie, das sie im Moloch Berlin einen Fuss auf die Erde bekommen. Doch nicht jeder Freund ist wirklich einer und gönnt den Frauen den Erfolg...
Neben den obligatorischen, aber nicht zu kitschigen Liebesgeschichten besticht dieses Buch durch die ungeschönten Schilderungen des rauhen Alltags und der schon ignoranten Dominanz der Männer, die engagierten Frauen zusätzlich das Leben erschweren. In der (junge) Frauen eine Ware sind und auch dementsprechend behandelt werden. Und in der es den Besatzern nur sehr schwer gelingt, für Recht und Ordnung zu sorgen, geschweige denn genügend Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Auch wenn dies nur eine fiktive Geschichte ist, dürfte es unzählige dieser tapferen Frauen gegeben haben, die zur Rückkehr zur Normalität beigetragen haben.
Ein spannendes Buch, was ich zügig ausgehört habe.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Gelungene Milieustudie

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
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Dies ist bereits der 2.Teil der Buchreihe um die sympathische Polizeiärztin Magda Fuchs und er lässt sich auch sehr gut ohne Vorkenntnisse des ersten Bands lesen.
Neben dem Dienst als Polizeiärztin, in ...

Dies ist bereits der 2.Teil der Buchreihe um die sympathische Polizeiärztin Magda Fuchs und er lässt sich auch sehr gut ohne Vorkenntnisse des ersten Bands lesen.
Neben dem Dienst als Polizeiärztin, in dem sie hauptsächlich für die medizinische Untersuchung von Prostituierten zuständig ist und das Leid dieser Frauen ungefiltert erfährt bietet sich ihr die Chance eine eigene Frauenarztpraxis zu errichten. Doch auch hier scheint ist das beherrschende Thema die Beseitigung unerwünschten Lebens. So sehr Magda die Verzweiflung der unglücklichen Frauen nachvollziehen kann fühlt sie sich an ihren Ehrenkodex als Ärztin gebunden...
Dieses Buch vereint eine romantische (Liebes)geschichte mit der harten Realität des verlorenen Ersten Weltkrieges in der Inflation und Armut Menschen an ihre Grenzen bringt - i.d.R.zu Lasten der Kinder. Aber auch die Abgängigkeit der Frau von (ihrem) Mann wird sehr deutlich. Eine Zeit in der ihr Wille, ihr Wunsch nichts wert zu sein scheint und die ersten Anfänge des Aufbegehrens zu erkennen sind. Es ist sehr interessant zu reflektieren, das alles was uns (Frauen) heut so selbstverständlich erscheint ein langer und schwerer Kampf war.
Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten - und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.
Klare Leseempfehlung!!

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Toxische Beziehungen

SCHWEIG!
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Esther sieht es als ihre Aufgabe ihre jüngere Schwester Sue zu beschützen. Deshalb fährt sie zu Sue, die einsam im Wald wohnt, anstatt mit ihrer Familie die Weihnachtsvorbereitungen abzuschliessen.
Sue ...

Esther sieht es als ihre Aufgabe ihre jüngere Schwester Sue zu beschützen. Deshalb fährt sie zu Sue, die einsam im Wald wohnt, anstatt mit ihrer Familie die Weihnachtsvorbereitungen abzuschliessen.
Sue wiederrum fühlt sich Zeit ihres Lebens von Esther tyrannisiert und unterdrückt. Zwischen den beiden Schwestern entspinnt eine Auseinandersetzung, in der viele, längst vergrabene Themen, zur Sprache kommen - mit tödlichem Ende...
Auf die drei Protagonisten Sue, Esther und ihrem Mann Martin reduziert, wird von jedem das Empfinden der Situation(en) geschildet. Dabei lebt das Hörbuch auch durch den Wechsel der verschiedenen Sprecher.
Judith Merchant schafft es hervorragend mit den Gefühlen des Lesers zu spielen, je nach der berichtenden Person, schwankt man in seinen Sympathien hin und her. Immer wenn ich dachte die wirklich Verrückte erkannt zu haben, änderte sich alles komplett. Dadurch entwickelt dieses Kammerspiel einen ungeheueren Sog - mit sehr überraschendem Ende - welchem man sich nur schwer entziehen kann. Dementsprechend zügig habe ich "Schweig!" auch abgeschlossen.
Von mir gibt es dazu eine klare Hörempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Die ewige Schuld: Wissen und Wahrheit die verloren geht

Die verdammte Generation
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Dieses Buch ist eine weitere Ausgabe von Christian Hardinghaus, die sich mit dem Schicksal der Menschen während und nach dem zweiten Weltkrieg befasst. Der Fokus liegt hierbei auf den Soldaten, ihr Erleben ...

Dieses Buch ist eine weitere Ausgabe von Christian Hardinghaus, die sich mit dem Schicksal der Menschen während und nach dem zweiten Weltkrieg befasst. Der Fokus liegt hierbei auf den Soldaten, ihr Erleben und persönliche Ansichten. Dazu hat der Autor zahlreiche Männer der Geburtsjahrgänge 1916 bis 1930 interviewt und deren Erinnerungen sehr gelungen zusammengefasst. Abgeschlossen wird das jeweils einer Person zugeordnete Kapitel mit einer kurzen Befragung zu dem persönlichen Empfinden.
Es ist sehr mutig den Finger in die Wunde zu legen und sich damit gegen den allgemeinen Mainstream zu behaupten. Christian Hardinghaus spricht aus, was sicher viele denken, sich jedoch aus Angst vor Vorverurteilung nicht zu sagen trauen: "...Weil zuviel Politiker nicht in der Lage sind, zu differenzieren und/oder auch nicht willens, sich multiperspektivisch mit unserer Vergangenheit auseinanderzusetzen, lassen sie lieber Straßen und Plätze umbenennen. Das Gebot der Stunde heißt wieder: lieber nicht darüber reden, lieber wegsehen, lieber alle Denkmäler einreißen als ein möglicherweise Falsches stehen lassen..." Dem ist nicht wirklich viel hinzuzufügen.
Überhaupt ist es eine wichtige Aufgabe, wie es auch oft in dem Buch als Wunsch von den Zeitzeugen anklingt/anklang, das das Geschehene nicht in Vergessen gerät.
Mit " Die verdammte Generation" ist Christian Hardinghaus wieder ein hervorragender und vor allem kritischer Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung gelungen.
Klare Leseempfehlung!!!

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