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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2022

Tolle Fortsetzung, die ab dem Mittelteil etwas schwächer wurde ...

Midnight Chronicles - Dunkelsplitter
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"Midnight Chronicles - Dunkelsplitter" ist der dritte Teil der Reihe und das zweite Buch aus Roxys und Shaws Sicht. Gut fand ich das "Was bisher geschah"-Kapitel, welches noch einmal kurz die ersten beiden ...

"Midnight Chronicles - Dunkelsplitter" ist der dritte Teil der Reihe und das zweite Buch aus Roxys und Shaws Sicht. Gut fand ich das "Was bisher geschah"-Kapitel, welches noch einmal kurz die ersten beiden Bücher zusammengefasst hat. Somit weiß man zumindest wieder, wo man das letzte Mal bei den beiden Protagonist:innen stehengeblieben ist. Auch die ganzen Supernatural-, BTS-, Buffy-Vergleiche (uvm.) haben mich mal wieder sehr begeistert!

Den Anfang fand ich sehr vielversprechend. Auch das Prag-Setting konnte ich mir sehr gut vorstellen und man hat auf jeden Fall gemerkt, dass Bianca Iosivoni zumindest schon einmal dort gewesen war (oder sehr gute Informationsquellen hatte).

Schade fand ich, dass die Vorgeschichten der vielen Nebencharaktere immer so angeschnitten wurden. Für mich klang es immer so, als würde noch jeweils eine Vor- oder Nebengeschichte zu ihnen kommen, doch bisher wurde nicht weiter darauf eingegangen.

Bis zur Mitte des Buches fand ich die Handlung ziemlich stark und spannend, doch dann hat sich der Inhalt deutlich in die Länge gezogen. Dadurch, dass das Glossar auch ca. 20 Seiten umfasst, war das Buch meines Wissens nach sowieso etwas kürzer als die ersten beiden, aber als dann inhaltlich auch nicht wirklich viel mehr geschehen ist, wurde es ab der zweiten Hälfte etwas ermüdend.

Auch die Aufdeckung von Shaws Vergangenheit und eigentliche Zugehörigkeit ging mir etwas zu schnell bzw. hat mich nicht wirklich gecatched. Dass er Roxy dann auch noch im Stich gelassen hat und zu seiner eigentlichen Gruppe zurückgekehrt ist, war für mich unbegreiflich und null nachvollziehbar. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das Ende einfach nur schnell geschrieben worden sein wollte, denn für mich hat es deutlich an Logik und Zwischenabschnitten gefehlt. Dadurch, dass sich Roxys Geschichte die ganze Zeit auf ihren Tod aufgebaut hat, war das Ende halt irgendwie nicht mehr spannend. Zumindest ich wurde nicht mit einem großen "Oh nein"- und "Oh mein Gott, was passiert hier?"-Effekt zurückgelassen. Eigentlich schade, denn zu Beginn hat der dritte Band so viel mehr versprochen.

Insgesamt gebe ich dem Buch 3,5-4 Sterne.

Veröffentlicht am 02.12.2021

Eine Geschichte über geflügelte Wesen, die mal keine Engel sind!

City of Burning Wings. Die Aschekriegerin
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Ich muss ehrlich sagen, dass das Buch meine Aufmerksamkeit wegen des Covers und des Buchschnittes auf sich gezogen hat - die schönen Federn und die Stadt, die etwas wie Asgard aus dem MCU aussieht, haben ...

Ich muss ehrlich sagen, dass das Buch meine Aufmerksamkeit wegen des Covers und des Buchschnittes auf sich gezogen hat - die schönen Federn und die Stadt, die etwas wie Asgard aus dem MCU aussieht, haben es mir einfach angetan.

Ich habe noch nie von einer Geschichte gehört, in der es geflügelte Wesen gibt, die alle unterschiedliches Vogelgefieder tragen, und ich muss sagen, dass ich wirklich begeistert von der Idee war. Auch dass die Flügellosen, also eine Art Menschen, nicht die Bösen sind, sondern diejenigen, die von allen ausgegrenzt werden, ist für mich etwas Neues.

Der Anfang hat mich sofort gepackt! Die Darstellung von May, wie sie durch die Lüfte fliegt und ihrer eigentlichen Bestimmung folgen will, war für mich sehr authentisch. Auch der erste Auftritt von Luan, dem Flügellosen, hat mich überrascht, denn im Gegensatz zu den Adligen haben die Leute aus dem "Armenviertel" Respekt vor ihm. Fraglich fand ich dann schon eher sein Machtgehabe, als er König wurde - dafür, dass er selbst nicht einmal wusste, warum er nun die Herrscherrune trägt, war es mir etwas zu überheblich.

Wie alle anderen hat auch May Vorurteile gegenüber Luan, die bis über die Hälfte des Buches nicht verschwinden. Es hat eine Weile gedauert, bis die beiden miteinander warm werden, was nicht zuletzt dadurch war, weil Luan an Mays Stelle die Herrscherrune erhielt. Genau aus diesem Grund fand ich die Liebesgeschichte zwischen den beiden etwas zu unauthentisch bzw. zu weit aus der Luft gegriffen. Also ja, es wurde hier und da beschrieben, dass die beiden ein Kribbeln spüren, wenn sie sich berühren, aber dadurch, dass sie sich immer nur gestritten haben, war der erste (und eigentlich fast einzige) Kuss für mich etwas blass und emotionslos.

Es gab keine wirklich emotionale Tiefe.

Trotz der interessanten Idee hatte ich das Gefühl, dass irgendetwas fehlt. Bis zum Ende dachte ich, dass es sich doch um eine Dilogie handelt, denn vieles wurde nur so angeschnitten oder nicht ausreichend genug ausgebaut. An anderen Stellen gab es dafür zu viele Wiederholungen, und gleichzeitig ist die Geschichte meiner Meinung nach nicht deutlich genug in die Tiefe gegangen.

Auch fand ich, dass sich manche Sätze etwas holprig gelesen haben, da es manchmal Aufzählungen von Handlungen gab, die in einzelnen Sätzen und mit fehlendem Subjekt geschrieben wurden - aber das kann auch nur an meiner bevorzugten Art, zu schreiben, liegen.

Ich finde, dass, hätte man die Idee noch etwas ausgebaut und sich an einigen Stellen anders fokussiert bzw. von Vornherein gesagt, dass man zwei Teile schreiben will, da durchaus eine richtige gute Geschichte daraus entstanden wäre! So gebe ich dem Buch, welches man auf jeden Fall zwischendurch lesen kann, 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.11.2021

Guter Einstieg, den man parallel zur Serie lesen kann!

Der letzte Wunsch
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Auch wenn ich von der Serie und dem Computerspiel "The Witcher" gehört habe, hatte ich weder das eine gesehen noch das andere gespielt, bevor ich das Buch angefangen habe. Ein paar Inhalte kannte ich allerdings ...

Auch wenn ich von der Serie und dem Computerspiel "The Witcher" gehört habe, hatte ich weder das eine gesehen noch das andere gespielt, bevor ich das Buch angefangen habe. Ein paar Inhalte kannte ich allerdings schon vom Hören, weswegen ich nicht ganz planlos an die Geschichte herangegangen bin.

Dass Andrzej Sapkowski einen besonderen, oder vielleicht auch besonders wirren, Schreibstil hat, habe ich mir schon sagen lassen. Dies wurde auch im ersten Band der Vorgeschichte "Der letzte Wunsch" deutlich, der, entgegen meiner Erwartung, eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten ist. Auch wenn man das vorher gesagt wurde, hatte ich das zwischenzeitlich vergessen, und somit habe ich beinahe aussichtslos nach Zusammenhängen zwischen den Kapiteln gesucht. Erst als ich realisiert habe, dass das nur Kurzgeschichten sind, konnte ich mich von der zeitlichen Chronologie etwas lösen.

Ab der Hälfte des Buches habe ich dann doch mal die Serie begonnen und sofort habe ich einige der Geschichten in den Episoden wiedererkannt. Deswegen kann ich nur dazu raten, neben dem Buch auch die Serie zu sehen, weil einem da einige Sache noch etwas klarer werden.

Was ich allerdings nicht ganz verstehe, ist, warum der Band als "Vorgeschichte" deklariert wird, denn irgendwie stelle ich mir unter diesem Begriff immer den Prozess bzw. die Entwicklung des Hauptcharakters bis zur Hauptreihe vor, oder die Gründe, warum er so ist, wie er ist. Demnach dachte ich, dass hier erklärt wird, wie der Hexer Geralt zu seinen Fähigkeiten gekommen ist, doch diese Erklärungen blieben hier aus.

Manchmal hat mir etwas die Tiefe bzw. Hintergründe der Charaktere gefehlt. Zwar wurden einige Sachen angeschnitten, doch so wirkliche Hintergrundinformationen hat man über Geralt, Rittersporn usw. nicht bekommen. Der Autor schreibt in der Hinsicht ziemlich abstrakt, bzw. für mich kam es so herüber, als hätte er die Charaktere in einem anderen Buch bereits ausreichend vorgestellt, so dass hier die Zusammenhänge nicht mehr vonnöten waren.

Aus diesem Grund gebe ich dem ersten Band 3,5 Sterne. Es war ein schöner Einstieg, aber ich hätte mir für eine Vorgeschichte mehr tiefergreifendere Erklärungen gewünscht.

Veröffentlicht am 28.10.2021

Wer die Hexen weckt, wird Feuer und Flamme ernten!

Das Zeitalter der Drachen
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kann Spoiler enthalten

Das ist mein erstes Buch von Jenny-Mai Nuyen, und sofort hat mich ihr besonderer Schreibstil in den Bann gezogen. Sie hat die Welt, die sie aufgebaut hat, auf träumerische, mystische ...

kann Spoiler enthalten

Das ist mein erstes Buch von Jenny-Mai Nuyen, und sofort hat mich ihr besonderer Schreibstil in den Bann gezogen. Sie hat die Welt, die sie aufgebaut hat, auf träumerische, mystische und fabelhafte Weise beschrieben, so dass man beim Lesen deutlich ein Bild von dieser vor Augen hatte. Auch die Darstellung der Elfen, Zwergen und Menschen war eine besondere, denn in "Das Zeitalter der Drachen" gab es auch Mischwesen z.B. zwischen Menschen und Zwergen.

Die Geschichte hatte keine unfassbar spannenden Elemente, dennoch fand ich insbesondere die Leichtigkeit der Erzählung zu Beginn ziemlich interessant.

Geschrieben wird das Buch (indirekt) aus mehreren Sichten. Die Protagonistin ist Nireka, eine Frau, die an Geisterschatten erkrankt ist und dadurch den Drachen als Magiequelle dient. Der Drache namens Aylen nutzt sie als ihre Quelle, wodurch Nireka die Erinnerungen von Aylen (und später auch von anderen Drachen) sieht. Dadurch wird auch aus Aylins Sicht berichtet, von der man nicht nur Teile ihres Lebens, sondern auch die Gründe für das Entstehen und Erwachen der Drachen erhält.

Hierzu muss ich sagen, dass ich die Erzählstrategie zwar interessant fand, für mich dadurch aber Nireka deutlich in den Hintergrund gerückt ist. Am Anfang der Geschichte wird eine Weile ihr Leben und ihre Lebensweise beschrieben, doch später und vor allem durch die Rückblicke blieb Nirekas Entwicklung deutlich aus bzw. wurde sie für mich immer stärker eine Nebenfigur.

Für mich haben sich die Rückblicke auch deutlich in die Länge gezogen, wodurch die Spannung ziemlich gesunken/abhanden gekommen ist. Außerdem haben dadurch die gegenwertigen Ereignisse etwas an Bedeutung verloren.

Die Geschichte und die Entstehung der Drachen fand ich dafür umso interessanter, weil sie einmal nicht den üblichen Darstellungen ähnelte. Dennoch fand ich es etwas fraglich, dass sich eigentlich genau das wiederholt hat, was praktisch das Ausgangsproblem war.

An einigen Stellen fand ich die Inhalte etwas zu komplex. Wer das Buch also lesen will, muss auf jeden Fall Zeit und Konzentration mitbringen, doch wer gerade das mag, wird hier auf Lesefreude treffen. Aus diesem Grund gebe ich dem Buch 3,5-4 Sterne!

Veröffentlicht am 14.10.2021

Etwas zu viel Teenie-Drama und zu wenig Fantasy

Der Schwur der Göttin, Band 1: Beyond Eternity
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Das ist mein erstes Buch von Greta Milán, welches ich im Rahmen einer Leserunde bekommen habe.

Ich bin ein großer Fan der mythologischen Geschichte. Ich hatte den Aeneas-Roman ...

kann Spoiler enthalten

Das ist mein erstes Buch von Greta Milán, welches ich im Rahmen einer Leserunde bekommen habe.

Ich bin ein großer Fan der mythologischen Geschichte. Ich hatte den Aeneas-Roman in der Uni, weswegen ich den Teil der Erzählung bereits kannte. Die Autorin hat die mythologischen Elemente gut und spannend eingebaut. Man hat gemerkt, dass sie sich damit auseinandergesetzt hat.

Der Schreibstil war flüssig und locker, an manchen Stellen kam er mir aber etwas zu umgangssprachlich vor. Die Protagonistin Nayla war mir von Anfang an sehr sympathisch. Man konnte sich gut in sie und ihre Gefühle hineinversetzen. Als sie von ihren Eltern die Wahrheit über ihr Schicksal erfahren hat, hat sie nicht, wie in manch anderen Büchern, dieses sofort akzeptiert, sondern es eine Zeitlang hinterfragt und ihre Eltern auch als "irre" bezeichnet. Die Reaktion kann ich vollkommen verstehen, was das Ganze noch etwas nahbarer macht.

Dennoch muss ich sagen, dass für mich die Spannung an vielen Punkten gefehlt hat. Die Geschichte zieht sich an einigen Stellen. Man bekommt zwar viele Informationen zur römischen Geschichte und Mythologie, aber, wie ich fand, zu wenig Hintergrundinformationen zu den Wächtern/Securitas bzw. zu den Fähigkeiten dieser und von Nayla.

Auch dass ihr Fluch darauf beruht, dass sie sich nicht verlieben darf, ging etwas unter. Natürlich hat sie zu Cyrian Gefühle aufgebaut, wie auch schon der Klappentext verraten hat, aber die Szenen zwischen den beiden und auch ihre Gefühle und inneren Monologe dazu habe ich ihr nicht wirklich abgekauft bzw. konnte ich nicht ganz nachempfinden.

Cyrian ist ein sehr verschlossener Charakter, der lieber aus der Distanz beobachtet, als direkt mit den Leuten (oder Nayla) zu reden. Phil hingegen ist komplett gegensätzlich; er redet gerne, umgarnt Nayla mit Neckereien und mag es, den Menschen in seinem Umfeld nahe zu sein. Mir ist klar, dass das auch durch die Abstammung der Gottheiten kommt, aber bei der Darstellung hätte ich mir sogar eher vorstellen können, dass Nayla Gefühle für Phil entwickelt als für seinen schweigsamen Freund.

Auch fand ich manche Szenen etwas zu weit aus der Luft gegriffen. Bei der Szene im Wald, wo Nayla und Cyrian das erste Mal richtig miteinander sprechen, legt sie ihm auf einmal ihre Hand auf die Wange, um ihn zu beruhigen, und streichelt sie sogar. Das fand ich etwas unpassend, vor allem, weil es vorher noch keine Annäherungsversuche gab.

Auch dass der Lehrer im Museum vollkommen ausgerastet ist, weil Nayla angeblich ihren Fragebogen nicht abgegeben hatte, war für mich unverständlich. Später wurde das eventuell damit erklärt, dass Minerva die Lehrer mit einem Fluch belegt und sie zu ihre Sklaven gemacht hat, um Nayla eins auszuwischen, aber hundertprozentig klar wurde das nicht.

Dennoch fand ich die Idee, dass Minerva einen Fluch auf Aeneas' Nachkommen gelegt hat, richtig spannend und interessant! Wer sich für die römische Geschichte und Mythologie begeistern kann, wird hier vielleicht seine Freude haben. Die Liebesgeschichte ging für mich im Teenie-Drama etwas unter, vor allem auch deswegen, weil es zu viele Aufklärungsszenen zur römischen Entstehungsgeschichte gab und zu wenige Szenen zwischen Nayla und Cyrian.

Aus diesem Grund gebe ich dem ersten Band 3,5 Sterne!