Schade!
Die BücherjägerinDie Bücherjägerin von Elisabeth Beer (Dumont Verlag)
„Nur Mädchen spielen mit Puppen!“
„Wer hat dir denn so einen sexistischen Unsinn erzählt?“, fragte ich streng.
„Was heißt sesssistisch?“, nuschelte ...
Die Bücherjägerin von Elisabeth Beer (Dumont Verlag)
„Nur Mädchen spielen mit Puppen!“
„Wer hat dir denn so einen sexistischen Unsinn erzählt?“, fragte ich streng.
„Was heißt sesssistisch?“, nuschelte Florian, der seinen Joghurt inzwischen über seinen Pulli, die Tischplatte und die gesamte Fläche um seinen Mund herum verteilt hatte.
„Es heißt sexistisch“, sagte ich, „und es bedeutet, dass man auf eine Person aufgrund ihres Geschlechts herabsieht.“ S.398
„Da hat dir dein Vater einen Bären aufgebunden“, sagte ich, „Puppen sind für alle, für Jungs und für Mädchen und für solche, die beides oder keins von beidem sind.“ Luka`s Stirnfalten wurden noch tiefer, falls das möglich war. S.399
Und meine ebenfalls! Warum muss alles thematisiert werden und das noch in einer Unterhaltungslektüre, die ich ahnungslos in die Hände nehme? Ein Hinweis vornweg zum Thema Gendern wäre schön gewesen. Jeder sollte das tun, was er für richtig befindet oder sich so fühlen, wie er oder sie sich für richtig empfinden. Im Lesefluss stört es mich einfach. Die Erklärung zum Ende des Buches konnte mich dahingehend auch nicht trösten, im Gegenteil, ich fühle mich bevormundet.
Die Geschichte der Bücherjägerin, die ja eigentlich eine Kartenjägerin ist, hat mir mäßig gefallen. Mit den Charakteren konnte ich nicht warm werden. Man erfährt viel über Sahra aber ihr Beruf und ihr Handwerk bleiben auf der Strecke. Die Autorin beschäftigt sich mit verschiedensten Themen, nur zu wenig mit dem eigentlichen Hauptthema. Die Ablenkungen sind groß und erstrecken sich über Diversitäten, Rassismus, Feminismus, doch manchmal ist weniger einfach mehr. Leider hat mich das Buch nicht überzeugen können, so wie ich es erhofft hatte. Toller Plot, schwach umgesetzt.
Fazit: Leider mein erstes und auch letztes Buch der Autorin. Ich möchte beim Lesen nicht erzogen, sondern unterhalten werden, sprachlich sowie inhaltlich! 2 Punkte für die Aufmachung.