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Veröffentlicht am 24.11.2021

Enttäuschend!

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Sharing Willst du alles teilen von Arno Strobel Fischer Taschenbuch Verlag

So recht weiß ich nicht, was ich von dem Roman halten soll. Ich habe den Text von Arno Strobel zu Ende gelesen, ab der Hälfte ...

Sharing Willst du alles teilen von Arno Strobel Fischer Taschenbuch Verlag

So recht weiß ich nicht, was ich von dem Roman halten soll. Ich habe den Text von Arno Strobel zu Ende gelesen, ab der Hälfte nur noch quer, weil ich mich einfach schlecht unterhalten gefühlt habe!

Die Zurschaustellung der Frauen, die sich, trotz oder gerade wegen der einfachen Schreibweise in den Gedanken des Lesers unumgänglich weiterspinnt, fand ich einfach nur abstoßend. Dazu kommt ein gewisses gefühlsmäßiges Unverständnis sowie Empathielosigkeit der Figuren und eine rätselhafte Vater-Tochter-Beziehung. Der Charme der Protagonisten wirkte reichlich unterkühlt.
Auf mich wirkte das Geschriebene konstruiert und an den Haaren herbeigezogen, oberflächlich und platt. Wiederholungen und einfache Dialoge bestätigten und untermauerten dies noch.

Fazit: Ich hatte eine andere Vorstellung von der Geschichte. Die Idee ist gut, doch in der Umsetzung hatte ich mir niveauvollere Zeilen erhofft. Mein erster Strobel und sicher auch mein Letzter! Schade! Das Cover ist gut und verdient die wenigen Punkte, die ich zu vergeben habe.

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Hier braucht man ein dickes Fell

Die Weihnachtsgeschwister
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Die Weihnachtsgeschwister
Alexa Henning von Lange
Dumont

Die Geschichte beginnt sehr vielversprechend in einem exzellenten Schreibstil. Bis einschließlich Seite 17 kann man sich gut in die Protagonistin ...

Die Weihnachtsgeschwister
Alexa Henning von Lange
Dumont

Die Geschichte beginnt sehr vielversprechend in einem exzellenten Schreibstil. Bis einschließlich Seite 17 kann man sich gut in die Protagonistin Tamara hineinfühlen. Doch was nach dem Auftauchen ihrer Geschwister Elisabeth und Ingmar und deren Familien, insbesondere Elisabeths neuem Freund Holger mit ihr geschieht, kann ich nicht ansatzweise nachvollziehen. Äußerst unsympathisch präsentiert sich Tamara, treibt es mit ihren Anspielungen zum Thema Sex und ihrem exzentrischen, hysterischen Auftreten auf die Spitze.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und man bekommt gute Einblicke in die Gedankenwelt der Figuren, wobei die Autorin hier nur an der Oberfläche kratzt. Einige Akteure sind äußerst dominant, andere treten auf deren Kosten zu weit in den Hintergrund.

Trotzdem gingen mir die allgemeinen Streitigkeiten, Sticheleien, Empfindlichkeiten, Zweifel und Elisabeths Weinerlichkeit mit der Zeit auf die Nerven. Nach dem Frühstück im Hotel und einem inhaltlichen Fehler konnte ich den Text nur noch überfliegen. Elisabeths Tochter Marie, welterfahren und abgeklärt sowie ihr Bruder Finni verlassen den Frühstücksraum des Hotels und plötzlich sitzen sie wieder mit am Tisch bei der Diskussion um den Besuch des Weihnachtsmanns?...

Es wollen hier viele aktuelle Themen erzählt werden, doch diese werden nur angerissen und es bleibt beim Leser diesen Faden weiterzuspinnen (z.B. Ingmars und Siris Ökobewusstsein, Erziehung und Beziehungen,...).
Auch das abrupte Ende hat mir weniger gefallen. Im Text wird auf die Aktion der Eltern Bezug genommen, trotzdem bleibt mir zu vieles offen und ich leider ratlos zurück!

Fazit: Literatur ist immer Geschmackssache. Ich konnte mich mit den Weihnachtsgeschwistern und deren "Lieben" nicht anfreunden. Im Roman konnte ich nichts Wunderbares finden. Für mich definitiv keine nette Weihnachtslektüre.
Die Idee ist gut. Vielleicht bietet sich, diese Grundlage eher als Theaterstück, welches Interpretationen frei lässt, an?

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Veröffentlicht am 15.12.2024

Schlecht!

May Morrigans mysteriöse Morde
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May Morrigans Mysteriöse Morde Katherine Black (Lübbe)

Seite 27 Kapitel 3: This Magic Moment beginnt mit Fletcherts Selbstbefriedigung nachdem er die Einkäufe neben der Haustür fallengelassen hat. Danach ...

May Morrigans Mysteriöse Morde Katherine Black (Lübbe)

Seite 27 Kapitel 3: This Magic Moment beginnt mit Fletcherts Selbstbefriedigung nachdem er die Einkäufe neben der Haustür fallengelassen hat. Danach schwelgt er in Gedanken:

„Himmel, Mann, bloß keinen Herzanfall“, murmelte er. Langsam und tief atmete er durch und stellte sich vor, wie es wäre, tot umzufallen, während er sich einen runterholte, und in flagrante delicto aufgefunden zu werden: Schwanz in der Hand, Hose um die Fußgelenke, klebriges Papiertaschentuch neben ihm. Nicht gerade ein würdevoller Abgang für einen Cambridge-Professor. Im Ruhesatand, erinnerte er sich.
May wäre es, die ihn finden würde, und sie hätte Verständnis. Sie würde ihn säubern und zudecken, bevor sonst jemand die Erniedrigung des Todes durch Wichsen mitbekam. S.27/28

Warum? Ich habe ein großes Fragezeichen auf der Stirn, angesichts dieser, für mein Empfinden, eingestreuten Unnötigkeiten. Britischer Humor, Fehlanzeige!

May verscherzt sich jegliche Sympathiepunkte durch ihre radikale Moralvordtellung. Den Protagonisten kommt man nicht wirklich nahe, da diese ohne wesentliche Tiefe dargestellt werden, verbale Entgleisungen inklusive. Diese lassen im Fortlauf der Geschichte zum Glück nach! Und Morde, welche Morde und von wem, warum? Wichtige Themen werden angesprochen, doch nicht zu Ende gedacht. Die ganze Geschichte ist unausgereift mit Logikfehlern und einem Täter, dessen Motiv nicht ansatzweise vorhanden ist. Zusammenhänge bleiben an lockeren Fäden hängen und lassen mich als Leser unzufrieden und mit vielen Fragen zurück.

Alles in allem treibt die Story an der Oberfläche. Ich hatte einen unterhaltsamen Krimi erwartet und wurde leider zutiefst enttäuscht! Die Handlung ist unglaubwürdig und zum Ende hin vollkommen überzogen. Die Autorin bedient sich mehrmals dem Wendebringer und Vorantreiber „Zufall“, mangels intelligenter Schlussfolgerungen. Der Klappentext hat eindeutig mehr versprochen, als das Buch halten kann. Einen Pluspunkt, das Cover finde ich originell!

Fazit: Das war vielleicht gut gemeint, doch die Umsetzung ist unausgereift und hat mich teils verärgert. Das ist die schlechteste Lektüre, die ich dieses Jahr gelesen habe. Eine Fortsetzung werde ich nicht lesen!

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Die Bühne steht ihr besser!

Omama
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Omama ein Roman von Lisa Eckhart (Paul Zsolnay Verlag)

Die Dorfmatratze war verschwunden. ...Sie will einen Prinzen, der selbst auf zwanzig Dorfmatratzen noch immer nicht gut schlafen kann, weil ihn die ...

Omama ein Roman von Lisa Eckhart (Paul Zsolnay Verlag)

Die Dorfmatratze war verschwunden. ...Sie will einen Prinzen, der selbst auf zwanzig Dorfmatratzen noch immer nicht gut schlafen kann, weil ihn die Erbsenhirne drücken. "Da ist diese Frauenbewegung. Die ganzen Schlampen fahren heute nach Graz rein."... Irgendwann wollten sie nicht mehr zurück. Nicht mehr zurück zum Viegestank und zum grauslichen Veltliner. Sie wollten süßen Kaiserspritzer und einen Lotter, der gut riecht. S.113/114

Lisa Eckhard, eine österreichische Kabarettistin, provokant und extravagant, glänzt durch ihren Wortreichtum und ihre Sprachfertigkeit, gern im getreuen Dialekt. Kann ich ihren Bühnenshows, der Mimik, Gestik und einer gewissen Sprachmelodie folgen, so ergießt sich ihr aktueller Roman in einer endlosen Schwafelei in verquickenden Satzstrukturen, wie ein dahergeredetes Knäuel. Leider konnte ich mit diesem geschriebenen Werk so gar nichts anfangen. Vielleicht fehlt mir die visuelle Präsenz der Künstlerin und Autorin. Schade, denn ich hatte mich sehr auf ihre Erzählungen gefreut. Setzt diese Art von Humor einen gewissen Fundus an Intelligenz voraus, in denen sie auf der Bühne glänzt, so scheint das geschriebene Wort eher verstörend und verwirrend.

Fazit: Ich sehe keine Charakter-und Figurendarstellung. Weder konnte das Geschriebene Bilder in meinem Kopf hervorrufen noch irgendwelche Emotionen bedienen. Vielleicht wäre das hier Niedergeschriebene in einer Bühnenshow besser aufgehoben!? Einen Punkt für die Aufmachung und das Rezept zum Kitz Gottes.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Ich male mir die Welt, so wie sie mir gefällt

Away
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Away Nic Jordan

Transsibirischer Tag 4...

„Hallo, ich heiße Daniel und komme aus Erfurt. Ich hoffe, die Schokolade hat dir geschmeckt“, sagte der etwa sechzig Jahre alte Mann mit starkem ostdeutschen ...

Away Nic Jordan

Transsibirischer Tag 4...

„Hallo, ich heiße Daniel und komme aus Erfurt. Ich hoffe, die Schokolade hat dir geschmeckt“, sagte der etwa sechzig Jahre alte Mann mit starkem ostdeutschen Akzent. …
„Neujahr ist für die Russen heilig, da fährt niemand Zug. Auch Touristen bleiben lieber in den großen Städten, um zu feiern. Sieht aus, als wären wir die einzigen zwei Verrückten hier mitten im Nirgendwo.“ Er sagte das mit einem Starren in den Augen, das mir Unbehagen bereitete. „Nun stoßen wir mal an, auf das neue Jahr und das einzige gute Volk der Welt: die Deutschen!“, rief er fast schon zu euphorisch und hob sein Glas in die Luft. …
Weder hatte ich Lust auf einen Wodka zum Frühstück, noch auf seine Gesellschaft, und insbesondere nicht darauf, mit ihm anzustoßen, dass wir das beste Volk der Welt seien. Es war eindeutig, woher der Wind wehte: ein Deutscher mit einem Adler und deutscher Fahne auf seinen Pulli gestickt, auf dem Weg durch Russland nach Nordkorea, der die andere Deutsche auf einen Wodka zum Frühstück einlud. S.196

Puh, was soll man dazu noch sagen? Klischees werden hier sehr gut bedient und Vorurteile sowie einseitige Meinungen an den Leser weitergegeben. Danke, gut das es hier ein Ossi ist, der passt so gut in diese schlechte Geschichte!

Die Reiseberichterstatterin, Autorin mag ich sie nicht nennen, schreibt einfach, nicht spannend, wiederholend und affektiert. Sie glaubt Land und Leute zu kennen und scheint sich weder mit deren Kultur noch den landestypischen Gegebenheiten im Vorfeld beschäftigt zu haben.
Des Weiteren werden Situationen interpretiert und auf besserwisserische Art zu ihren Gunsten verdreht. Hauptsache sie steht im Mittelpunkt.

Fazit: Ein Egotrip, der hoffentlich keinen Nachfolger hergibt! Anstrengend, oberflächlich, verblendend sowie sprachlich unausgereift und wenig ansprechend! Wer auf zentrovertierte Darstellungen der heutigen Zeit steht, der findet vielleicht seine Freude daran?! Für mich: Nicht lesenswert!

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