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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2022

Gute Mischung

Der Tod macht Urlaub in Schweden
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Eine gelungene Mischung aus Sommer-Urlaubs-Lektüre – man möchte selbst gerne mal dort in Österlen und Umgebung urlauben – und Krimi. Ruhig und eher gemütlich erzählt, einem Puzzle nicht unähnlich, dem ...

Eine gelungene Mischung aus Sommer-Urlaubs-Lektüre – man möchte selbst gerne mal dort in Österlen und Umgebung urlauben – und Krimi. Ruhig und eher gemütlich erzählt, einem Puzzle nicht unähnlich, dem ein paar Teile fehlen. Dieses Bild mit dem Puzzle wird von Mordermittler Peter Vinston, der eigentlich krankgeschrieben ist und sich erholen soll, einige Male unterstrichen. Denn der Fall um die zu Tode gekommene Maklerin mit vielen Feinden, in dem er der örtlichen Ermittlerin als Ratgeber zur Seite stehen soll, erweist sich als verzwickt und soll nach dem Willen des örtlichen Polizeichefs schnell als Unfall zu den Akten gelegt werden. Dem wollen weder Peter Vinston noch die junge Kommissarin, die den Ratgeber lieber gestern als heute in die Wüste schicken würde, aber nicht folgen. Sie glauben fest an Mord und wollen dies, notgedrungen zusammen, beweisen. Und zum Schluss gelingt es ihnen auch, dieses Rätsel gemeinsam zu lösen. Ein bisschen hat diese Geschichte etwas von Agatha Christie. Dazu ein schöner Schreibstil, leicht schräge Charaktere, idyllisch beschriebene Schauplätze, ein Erzählstil mit Wohlfühlcharakter. Eine schöne Lektüre. Man freut sich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Elegant

In einer stillen Bucht
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"Luca Ventura schreibt elegante, lebensnahe Krimis ...", steht als Kommentar auf der Rückseite des Krimis. Das kann man nur unterschreiben. Wobei man auch sagen kann, er hat einen sehr stimmigen Reisebericht ...

"Luca Ventura schreibt elegante, lebensnahe Krimis ...", steht als Kommentar auf der Rückseite des Krimis. Das kann man nur unterschreiben. Wobei man auch sagen kann, er hat einen sehr stimmigen Reisebericht verfasst, in den ein Kriminalfall eingebettet ist. Denn innerhalb der Ermittlungen um den Fund einer Toten in einem Koffer wird sehr detailliert auf Capri, die Nachbarinseln, die gesamte Umgebung, die Landschaft, die Menschen, deren Eigenarten eingegangen. Da wird ein sehr umfängliches Bild gezeichnet, so dass bei den Lesern durchaus der Wunsch entstehen könnte, gleich einmal selbst dorthin zu fahren. Es wird ein sympathisches Bild der Ermittler auf Capri vermittelt, die ruhig und besonnen an der Lösung des Falles arbeiten, obwohl sie mehrfach von den zuständigen Kriminalisten aus Neapel ausgebremst werden. Überhaupt eine ruhige, besonnene, aber fließende Erzählweise, die dennoch oder sogar deshalb ein zügiges Lesetempo erlaubt. Und schwupps hat man das Buch durchgelesen. Elegant trifft es wirklich. Man bedauert, die ersten Bände (noch) nicht gelesen zu haben und freut sich auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Pageturner

DIE LÜGEN
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Das ist tatsächlich ein wahres Lügengespinst, in das Lizzie hinein- und etwas blauäugig und unkritisch herumtappt. Sie hatte schon als Kind mit dem Umstand zu kämpfen, dass sie unter Epilepsie leidet und ...

Das ist tatsächlich ein wahres Lügengespinst, in das Lizzie hinein- und etwas blauäugig und unkritisch herumtappt. Sie hatte schon als Kind mit dem Umstand zu kämpfen, dass sie unter Epilepsie leidet und deswegen von den anderen in der Schule gemieden, wenn nicht gar gemobbt wird. Bis auf Alice, die bei allen in der Schule beliebt ist und dennoch ihre beste Freundin wird. Mit der sie sich aber auch heftig streitet. Dann der Unfall am unbeschränkten Bahnübergang, bei dem Alice stirbt. Und an den sie selbst keinerlei Erinnerung hat, weil sie einen ihrer Anfälle hatte. Was ihr aber vonseiten der Schwester von Alice, den Eltern, der anderen Schüler und wiederum deren Eltern nicht geglaubt wird. Man glaubt eher, sie habe Alice vor den Zug gestoßen. Das Leben wird zur Hölle. Auch Jahre später hat sie mit diffusen Schuldgefühlen zu kämpfen und versucht, um überhaupt am Leben einigermaßen teilhaben zu können, alles von damals zu verdrängen. Was schließlich halbwegs gelingt: Sie hat einen Verlobten, will bald heiraten, überlegt, doch noch zu studieren. Als diese verdrängte Vergangenheit mit aller Kraft wieder in ihr Leben drängt. Auf äußerst perfide Weise. Bis zum Schluss wird die Spannung hoch gehalten und die Leser auf den einen oder anderen Irrweg gelockt. Sehr schön die stetigen Retrospektiven ins Früher und Vorfrüher und die Wechsel zum Jetzt. Dazu die Gedankengänge eines der Widersacher zu Beginn des Buches und immer wieder eingestreut in diesem üblen Psychospiel, das da mit Lizzie getrieben wird. Man fängt an zu lesen und kann bis zum Ende nicht damit aufhören. Fast getrieben. Hält, was es verspricht.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Pageturner

606
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Der Albtraum aller Gefängnisdirektoren:innen schlechthin, ja der gesamten Strafverfolgungsbehörden: Ein Massenausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis. Nicht 20, 50 oder 100 Insassen, die gleichzeitig ...

Der Albtraum aller Gefängnisdirektoren:innen schlechthin, ja der gesamten Strafverfolgungsbehörden: Ein Massenausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis. Nicht 20, 50 oder 100 Insassen, die gleichzeitig fliehen. Es sind (fast) alle Insassen, die - teils recht verwundert und arg verunsichert - das Weite suchen. Unter ihnen gefährliche Killer, Psychopathen und Gewalttäter. Aber durchaus auch "kleine" Lichter, im Gefängnis nach Trakten untergebracht, die passenderweise Minimum, Medium und Maximum benannt sind. Einer unter ihnen will seine Unschuld beweisen, hat aber einen gefährlichen Psychopathen unfreiwillig im Schlepptau und eine verbissene Aufpasserin auf den Fersen. Eine ziemlich hektische Verfolgungsjagd beginnt, geleitet von einer US-Marshall, die "keine Gefangenen macht". Abwechslungsreich werden hier die Fluchten verschiedener Protagonisten geschildert, ihre Erfolge und Misserfolge, auch von Alex, der eigentlich nicht vor hatte, zu fliehen. Dazwischen immer wieder die Fluchtstationen von John Kradle auf der Suche nach dem Mörder seiner Familie und die Umstände seiner Verurteilung. Und der verzweifelte Versuch, ein neuerliches Massaker eines ebenfalls entwichenen rechtsextremen Terroristen zu vereiteln Sehr spannend, aber auch sehr zynisch erzählt, u.a., was die Einstellung der ermittelnden Behörden zu den - welchem Grund auch immer - Verurteilten betrifft. Allen voran US-Marshall Trinity Parker. Erschütternd zu lesen, wie teilweise mit Verdächtigen und Beweisen umgegangen wird, aber auch, zu welcher Brutalität die Entflohenen fähig sind. Pageturner.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Spannend und beängstigend

Probe 12
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Ein ausgesucht treffsicheres Cover für diese Thriller mit wissenschaftlichem Background. Hochaktuell und spannend in Szene gesetzt. Detailliert dargestellte Protagonisten – mal mehr, mal weniger empathisch. ...

Ein ausgesucht treffsicheres Cover für diese Thriller mit wissenschaftlichem Background. Hochaktuell und spannend in Szene gesetzt. Detailliert dargestellte Protagonisten – mal mehr, mal weniger empathisch. Halt so, wie im richtigen Leben. Beängstigende Szenarien über Multiresistenzen und „austherapierte“ Patienten, was nichts anderes heißt, als dass man sie zum Sterben entlässt. Das Drama dreht sich um einen Wissenschaftler, der Dank seiner intensiven, jahrelangen Forschung in der Lage ist, diesen Multiresistenzen zu begegnen. Altruistisch will er diese von ihm entwickelten Phagen der gesamten Menschheit zur Verfügung stellen, ohne Umweg über gewinnorientierte und gierige Pharmafirmen. Das bekommt ihm wenig. Er wird ermordet. Neben dieser Tragik spielt sich im Leben von Food Hunter Tom eine ganz andere ab: Seine Tochter droht an solchen Multiresistenzen zu sterben, nachdem sie sich bei ihm angesteckt hat. Keine Antibiotikatherapie schlägt an, sie gilt als austherapiert. Auf der Suche nach einer Alternative kreuzen sich seine Wege mit denen der Personen rund um den ermordeten Wissenschaftler und einiger Lobbyisten sowie eines Prometheus, der durch diverse Drohungen und Anschläge auf sich aufmerksam macht. Eine beispiellose Hetzjagd beginnt, bei der es zu zahlreichen weiteren Opfern kommt – bis zum furiosen Finale. Die Auflösung über die Hintergründe und Täter leider ein wenig zu banal. Insgesamt eine hochspannende, wenngleich auch beängstigende Lektüre. Da hat sich das Lesen gelohnt.

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