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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2017

Sondermüll-Krimi im Weltraum

FX-97
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Die Autorin Carla Fischer hat ein ambitioniertes Ziel: Sie will realistische Science Fiction mit einer spannenden Geschichte verbinden. Meiner Meinung nach ist ihr das leider nur teilweise gelungen. Die ...

Die Autorin Carla Fischer hat ein ambitioniertes Ziel: Sie will realistische Science Fiction mit einer spannenden Geschichte verbinden. Meiner Meinung nach ist ihr das leider nur teilweise gelungen. Die Darstellungen der Raumfahrt sind gut und lesenswert für Fans des Genres. Das Buch ist mit 68 Seiten allerdings doch sehr kurz und für meinen Geschmack wirkt sich das negativ auf die Handlung aus.

Der Roman handelt von Michelle, die auf einem Raumfrachter als Navigatorin arbeitet. Gegen die Einsamkeit helfen Gespräche mit dem intelligenten Bordcomputer, der fast wie eine Freundin wirkt. Eine Störung, eigentlich unbedeutend, sorgt dafür, dass Michelle sich die Container, die sie transportiert genauer ansieht. Deklariert sind sie als Sondermüll, der in der Venusatmosphäre entsorgt werden soll. Aber was Michelle findet, bereitet ihr einen Gewissenskonflikt.

Für mich war der Aufbau des Spannungsbogens durchaus gelungen und ich war auf die Auflösung gespannte. Die gab es dann eher nicht, was natürlich Absicht war, mich aber vollkommen ratlos zurück gelassen hat.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Das Zwillingsproblem

Der Näher
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Als ich das Buch gelesen habe, war mir zunächst nicht klar, dass Rainer Löffler schon zwei andere Martin-Abel-Krimis geschrieben hat. Trotzdem kann man dieses Buch gut ohne Vorkenntnisse lesen!

Der Fallanalytiker ...

Als ich das Buch gelesen habe, war mir zunächst nicht klar, dass Rainer Löffler schon zwei andere Martin-Abel-Krimis geschrieben hat. Trotzdem kann man dieses Buch gut ohne Vorkenntnisse lesen!

Der Fallanalytiker Martin Abel lebt und arbeitet in Stuttgart, ist dort allerdings nicht mehr im „Außendienst“ eingesetzt. Weil er wieder aktiv ermitteln möchte, scheint es zu passen, dass die Gummersbacher Polizei im Fall zweier verschwundener Frauen nicht weiterkommt. Abel wird nach Gummersbach geschickt, wo man ihn wenig herzlich empfängt. Der Leiter der Abteilung möchte keine Berater und schikaniert Abel vom ersten Tag an. Für ihn gibt es nicht einmal einen Fall, da bei den Vermissten Abschiedsbriefe gefunden wurden.
Nur Doris Stange, die Abel auf die Finger schauen soll, freundet sich mit ihm an und die beiden werden in kurzer Zeit ein richtig gutes Team.
Abel selbst ist ein sympathischer Typ, der ein paar schräge Methoden hat um an neue Erkenntnisse zu gelangen.

Die Ermittlungen laufen zwar eher langsam an, dafür erfährt man parallel einiges über den Mörder und seine Opfer. Diese Szenen sind nichts für schwache Nerven, Titel und Cover deuten ja schon auf blutige Vorlieben hin. Wem dies nichts ausmacht, der sollte es auf jeden Fall einmal mit den Büchern der Reihe probieren.

Obwohl man Informationen über den Täter, seine Vorgehensweise und seine Motive erfährt, bleibt bis zum Schluss unklar, wer hier foltert und mordet. Die Auflösung und das Ende waren mir dann aber doch zu viel. Man merkt, dass der Autor recherchiert hat und auch viele eigene Ideen beisteuert. Aber meiner Meinung nach, hätte nicht alles in ein Buch gemusst. Es wirkt fast ein wenig zusammengewürfelt. Trotzdem ein spannender Thriller für starke Nerven.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
Veröffentlicht am 18.04.2017

Starke Geschichte mit schwachen Charakteren

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Inhalt:
Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, ist wieder zurück. Nachdem er vor etwa 4 Jahren versucht hat einen Serienmörder zu töten, weil dieser frei gesprochen wurde, war er suspendiert ...

Inhalt:
Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, ist wieder zurück. Nachdem er vor etwa 4 Jahren versucht hat einen Serienmörder zu töten, weil dieser frei gesprochen wurde, war er suspendiert und sogar in einer Psychiatrie untergebracht.
In einer leeren Wohnung, gegenüber von seiner eigenen, werden Leichenteile gefunden, die zu einer Art Puppe zusammengenäht sind. Schnell ist der Begriff „Ragdoll“ (Lumpenpuppe) im Umlauf.
Als wäre das nicht schon schlimm genug, schickt der Täter Wolfs Exfrau eine Liste mit Menschen, die er noch töten wird.

Sprecher:
Wolfram Koch hat eine dunkle und natürliche Stimme, was gut zum Eigenbrötler Wolf passt. Ich konnte die einzelnen Figuren gut unterscheiden ohne das Gefühl zu haben, Koch verstelle seine Stimme zu sehr.

Meine Meinung:
Die Geschichte ist gut gemacht und entwickelt sich spannend bis zum Ende. Das Ermittlerteam besteht aus eigenwilligen Charakteren, die mir größtenteils eher unsympathisch waren. Vor allem Wolf, der Mord für ein legitimes Mittel der Selbstjustiz hält, konnte mich nicht begeistern. Hier hat der Autor meiner Meinung nach zu dick aufgetragen.
Obwohl mich das Hörbuch wirklich gut unterhalten hat, sind die Charaktere für mich ein großer Minuspunkt.

Veröffentlicht am 11.04.2017

Besondere Knochen

Der Knochensammler - Die Ernte
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Die kleine Clara kommt nicht von der Schule nach Hause, schnell geht man von einer Entführung aus. Ihre Eltern sind vollkommen überfordert mit der Situation und verzweifeln.

Wir lernen auch Jackey Frith ...

Die kleine Clara kommt nicht von der Schule nach Hause, schnell geht man von einer Entführung aus. Ihre Eltern sind vollkommen überfordert mit der Situation und verzweifeln.

Wir lernen auch Jackey Frith kennen, einen Jungen, der unter einer seltenen Krankheit leidet: Dem Münchmeyer-Syndrom. Sein Bindegewebe verknöchert langsam, was durch Prellungen oder Verletzungen noch verschlimmert wird. Entsprechend vorsichtig sind seine Eltern und die Belastung geht nicht spurlos an ihrer Ehe vorbei. Aber der Entführer von Clara hat es auch auf Jackey abgesehen...


Das Buch ist spannend und nach einem bekannten Muster aufgebaut. Ein Psychopath mit einer merkwürdigen Leidenschaft für Knochen bzw. Skelette spielt Katz und Maus mit der Polizei. An den Tatorten hinterlässt er Hinweise und seine Opfer wählt er nach ganz bestimmten Kriterien aus.


Veröffentlicht am 11.04.2017

Eine Familientragödie

Good as Gone
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Cover und Beschreibung haben mich sofort angesprochen und ich habe mich auf einen spannenden Thriller gefreut. Ich wollte miträtseln, warum die Fremde zu der Familie kommt, wie die Familie es letztendlich ...

Cover und Beschreibung haben mich sofort angesprochen und ich habe mich auf einen spannenden Thriller gefreut. Ich wollte miträtseln, warum die Fremde zu der Familie kommt, wie die Familie es letztendlich herausfindet und was dann passiert. Ich gebe zu, dass ich bei solcher Art von Thrillern auch eine klassische Täter-Opfer-Rollenverteilung gewohnt bin. Das alles trifft auf dieses Buch so nicht zu. Wäre die Aufmachung in Richtung Familientragödie gegangen, hätten sich wohl einige negative Bewertungen vermeiden lassen, ich fand die Geschichte aber durchaus hörenswert.


Die Geschichte beginnt mit der Entführung der achtjährigen Julie aus ihrem Elternhaus. Ihre Schwester Jane beobachtet das ganze, ist aber vor Angst so gelähmt, dass sie nicht um Hilfe ruft. Julie verschwindet spurlos und für die Eltern beginnt ein Alptraum.


Etwa acht Jahre später taucht Julie genauso plötzlich wieder auf, wie sie verschwunden ist. Natürlich ist sie verstört und traumatisiert, aber nach und nach tauchen Ungereimtheiten auf, die dadurch nicht zu erklären sind. Julies Mutter Anna beginnt zu zweifeln, ob es wirklich ihre Tochter ist, die so unerwartet in ihr Leben gestolpert ist.


Dieses Buch scheint wie geschaffen für eine Hörfassung, besonders in der Form, wie der Verlag es gemacht hat: Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive „Julies“ und der Mutter erzählt. Gelesen werden die Abschnitte von Anna und Nellie Thalbach (selbst Mutter und Tochter). Besser hätte man es nicht machen können! Julies Mutter erzählt dabei die eigentliche Geschichte, die Rückkehr der verloren geglaubten Tochter. „Julie“ hingegen beginnt zwar an der gleichen Stelle, erzählt dann aber rückwärts und geht so immer tiefer in die Vergangenheit. Dank der unterschiedlichen Stimmen ist dies gut unterscheidbar und auch die vielen Namen, die „Julie“ in ihrem Leben schon hatte, verwirrten mich nicht, sondern gaben nach und nach Einblick in ihr Leben.

Das ganze ist meist traurig, manchmal verzweifelt oder wütend. Anna Thalbach bringt dies gut zur Geltung, Nellie ist eher ruhig und fast ein wenig sachlich. Beiden habe ich gern zugehört und „Julies“ Geschichte bis hin zu ihrem Geheimnis hat mich auf eine ruhige Art in ihren Bann gezogen.