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Garten_Fee_1958

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Veröffentlicht am 10.05.2017

Sommerlektüre, mal ein wenig anders

Der Sommer mit Pippa
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Klappentext: Freunde suchst du dir nicht aus. Freunde finden dich. Sarah ist ein Kontrollfreak: Sie hat für jeden Anlass das perfekte Kleid, den perfekten Freund und nun auch endlich den perfekten Verlobungsring ...

Klappentext: Freunde suchst du dir nicht aus. Freunde finden dich. Sarah ist ein Kontrollfreak: Sie hat für jeden Anlass das perfekte Kleid, den perfekten Freund und nun auch endlich den perfekten Verlobungsring am Finger. Die Vorbereitungen für die Hochzeit laufen auf Hochtouren - bis Sarah feststellt, dass sie keine Trauzeugin hat. Weil es so etwas wie eine beste Freundin in ihrem Leben gar nicht gibt. Dann lernt sie zufällig Pippa kennen, eine flippige Chaotin mit Dreadlocks und ölverschmierter Latzhose. Pippa ist Automechanikerin und das genaue Gegenteil von Sarah: zu laut, zu widerspenstig, zu ehrlich. Andererseits hat Pippa ein riesiges Herz und würde eine wunderbare - wenn auch ungewöhnliche - Trauzeugin abgeben. Schnell wird klar, dass sie Sarahs ganzes Leben auf den Kopf stellt. Aber kann Pippa auch Sarahs Herz retten?

Die Protagonistin des Romans Sarah ist auf einem Bauernhof mit Schweinehaltung in der Eifel aufgewachsen und wurde durch einen unglückseligen Balanceakt in ihrer Kindheit zum Schweinematschmädchen, hat lange schon die Eifel hinter sich gelassen, sich eine erfolgreiche Karriere als Anwältin aufgebaut, aber sie hat seit der Kindheit keine beste Freundin mehr. Nun plant sie ihre Hochzeit, die einfach nur perfekt werden soll und braucht eine Trauzeugin, den Part, den normalerweise die beste Freundin übernimmt, die sie nicht hat, bis auf einmal Pippa in ihr Leben hüpft…Pippa laut, chaotisch, vordergründig recht selbstbewusst….

Die Autorin schreibt flüssig, spannend mit einer guten Portion Humor und arbeitet die beiden sehr unterschiedlichen Charaktere von Sarah und Pippa ein wenig überspitzt, aber sehr überzeugend heraus. Sarah, zugeknöpfte perfektionistische Eitelkeit, Jasagerin und Pippa, extrovertiert, chaotisch und unkonventionell planen zusammen Sarahs perfekte Hochzeit. Die beiden Nebencharaktere Liz, zukünftige Schwiegermutter, Drachen par exellence und Philip, selbstsüchtiges Muttersöhnchen ergänzen die Protagonistin sehr gut.

Eine sehr unterhaltsame Lektüre auch und besonders um die Freundschaft, kurzweilig und sehr unterhaltsam, mal eine etwas andere Sommerlektüre, die sich von den gängigen Liebesromanen abhebt.

Veröffentlicht am 10.05.2017

spannende Fortsetzung bis zum Schluß

Sterne über der Alster
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Klappentext: Die Revolution von 1918/19 bringt nicht nur Chaos in das geordnete Leben der Hamburger Reederfamilie Dornhain, sondern auch der Dienstboten: Der Patriarch nimmt sich das Leben, sein Chauffeur ...

Klappentext: Die Revolution von 1918/19 bringt nicht nur Chaos in das geordnete Leben der Hamburger Reederfamilie Dornhain, sondern auch der Dienstboten: Der Patriarch nimmt sich das Leben, sein Chauffeur gerät unter Mordanklage und Nele Dornhain erwartet ein Kind vom Mann ihrer kleinen Schwester. Indes kämpft die älteste Tochter Ellinor um das wirtschaftliche Überleben des Familienunternehmens und auch um ihr eigenes Lebensglück, dessen Zukunft in den Sternen über der Alster geschrieben steht ...

Nachdem ich den ersten Roman verschlungen habe, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung der Familiensaga, die wegen der Fülle der Ereignisse viel komplexer ist und noch spannender.

Zu den drei Protagonistinnen des ersten Romans wird in der Fortsetzung auch die Geschichte von Ellinor, auch genannt Elli, erzählt, die von Kindesbeinen an vom Vater auf die zukünftige Rolle als Firmenchefin der Reederei vorbereitet wurde und die Geschichten von Nele, Livi und Klara weiter erzählt. Der Reeder Dornhain hinterlässt nach seinem freiwilligen Tod einen Brief für Ellinor, den allerdings zuerst seine Mutter liest indem er den Grund seines Selbstmordes offenlegt, seine Mutter, ganz im Stil der damaligen Zeit, möchte einen Skandal in Hamburg vermeiden und nimmt Elli das Versprechen ab, über den Inhalt des Briefes zu schweigen. Livi reift in diesem Roman etwas mehr und sucht die Herausforderung als Telefonistin, während sie weiterhin nach einem geeigneten neuen Ehemann Ausschau hält, um sich dann von Konrad scheiden zu lassen, Nele, die Konrad auf seiner Reha Maßnahme in die Schweiz begleitet, die vom Charakter in meinen Augen in diesem Roman nicht ganz so präsent ist, was vielleicht auch den Umständen geschuldet ist und Klara, deren Verlobter in Sibirien in Gefangenschaft ist, alle drei Charaktere sind schon wie im ersten Band sehr gut miteinander verwoben.

Bereits vor und nach dem Ende des 1. Weltkrieges, nach dem Ende des Kaiserreiches überschlugen sich die Ereignisse in Deutschland, es kam zu Ausschreitungen wegen Versorgungsengpässen, steigenden Preisen, sozialer Ungerechtigkeit, die Republik wurde ausgerufen und viele Parteien versuchten sich durchzusetzen, teilweise mit Gewalt und die Siegermächte forderten Reparationszahlungen. All das hat Micaela Jary sehr gut geschildert, der Leser ist mitten im Geschehen und kann sich das damals herrschende Chaos sehr gut vorstellen, der Sachreibstil ist wie im ersten Roman, flüssig und auch spannend.

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Veröffentlicht am 10.05.2017

schöne Weihnachtsgeschichte

Das Weihnachtsdorf
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Klappentext: Es ist Anfang Dezember im malerischen Allgäu. Maierhofen liegt friedlich im Schnee, Kerzenlicht funkelt in den Häusern. Der Trubel des Sommers ist längst vorbei, das große Kräuter-der-Provinz-Festival ...

Klappentext: Es ist Anfang Dezember im malerischen Allgäu. Maierhofen liegt friedlich im Schnee, Kerzenlicht funkelt in den Häusern. Der Trubel des Sommers ist längst vorbei, das große Kräuter-der-Provinz-Festival nur noch eine schöne Erinnerung. Langweilig wird es im Genießerdorf jedoch lange nicht, denn der erste Weihnachtsmarkt steht bevor. Wenn es nach Werbefrau Greta geht, haben dort Plastik-Nikoläuse und billiger Glühwein nichts verloren. Wird es aber den Maierhofenern gelingen, das Wahre und Gute in den Winter hinüberzuretten? Therese freut sich auf Feiertage in trauter Zweisamkeit, doch jemand will ihre Pläne durchkreuzen. Und während es Christine vor ihrem ersten Fest alleine graut, werden Roswitha und Edy auf die Probe gestellt. Junges Liebesglück, neue Sehnsüchte und zerschlagene Hoffnungen brauen sich zusammen wie Winterstürme. Wie viele kleine Wunder braucht es für das große Glück?

Nachdem ich im vergangenen Jahr das Buch "Kräuter-der-Provinz" gelesen habe, wollte ich die Geschichte um das Genießerdorf weiterlesen.

Anfang Dezember im Genießerdorf Maierhofens treffen alle Einwohner die Vorbereitungen für den am dritten Advent stattfindenden Weihnachtsmarkt. Die Protagonisten sind sehr umtriebig, Edy mit seiner veganen Vurst, Kräutersalze von Christina und Roswithas Kesselchips. Doch alles wird ein wenig von den privaten Problemen überschattet, Therese nach ihre überstandenen Krankheit möchte die Pension schließen, um endlich einmal mit ihrem Lebensgefährten Sam gemütliche Weihnachtstage zu verbringen, Christine, nach der Trennung von ihrem Mann im Sommer erwartet die Töchter zu Weihnachten und Roswitha, die einerseits ihre Eltern pflegt und Edy in der veganen Fleischerei hilft und ihre Kesselchips herstellt, glaubt, dass Edy sie betrügt….

Der Roman ist flüssig und leicht geschrieben und die Rezepte am Ende des Buches mit Glühwein, Plätzchen und den Geheimrezepten von Bäckerin Magdalena runden die Geschichte stimmungsvoll ab.

Veröffentlicht am 10.05.2017

nette Unterhaltung für zwischendurch

Das Hotel in den Highlands
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Klappentext: Stadtmensch Lucy fällt aus allen Wolken - ein Onkel hat ihr sein Hotel in den Highlands vererbt. Für ihren Freund Jake ist klar: Lucy kann kein Hotel leiten, sie sollte verkaufen. Doch Lucy ...

Klappentext: Stadtmensch Lucy fällt aus allen Wolken - ein Onkel hat ihr sein Hotel in den Highlands vererbt. Für ihren Freund Jake ist klar: Lucy kann kein Hotel leiten, sie sollte verkaufen. Doch Lucy sieht das anders. Verzaubert von der atemberaubenden Landschaft beschließt sie, das Hotel wieder auf Vordermann zu bringen.

Dabei hat sie nicht mit maroden Dächern, ausbleibenden Gästen und der störrischen, alten Empfangsdame Janet McGruther gerechnet, die Lucy das Leben in Momaer erschweren. Auch nicht mit Landbesitzer Sutherland, der das ganze Dorf gegen sie aufhetzt. Das erste Mal in ihrem Leben muss Lucy für etwas kämpfen, und ihr wird klar, dass Glück einem manchmal dort begegnet, wo man es nie erwartet hätte ...



Das Cover des Buches mit dem alten Kaffeeservice hat mich sofort angesprochen. Die Protagonistin des Romans Lucy McIntosh lebt in London zusammen mit ihrem Freund Jake, einem Egomanen. Zeitgleich mit Jakes Versetzung nach London erhält sie einen Brief und damit ein Erbe, ein Hotel in den schottischen Highlands mit einem Pub, doch das ist nicht alles, an das Erbe ist eine bedingung geknüpft, sie muss es ein halbes Jahr lang führen, ehe sie es verkaufen darf, sonst verliert sie das Erbe zugunsten eines Gnadenhofs für Esel. Sie will sich das Hotel ansehen, um eine Entscheidung zu treffen und reist alleine nach Mormaer. Dort warten nicht nur ein marodes Hotel, sondern auch voreingenommene Angestellte und ablehnende Bewohner…

Der Roman ist flüssig und leicht lesbar geschrieben, wobei Lucy mit ihrem doch sehr naiven Verhalten den Leser manchmal auf eine harte Probe stellt, aber genau das macht den Roman aus, der Leser fiebert förmlich mit und möchte wissen, wie schafft „diese“ Frau das? Auch die anderen Charaktere der Nebenprotagonisten sind teilweise sehr überspitzt dargestellt.

Alles in allem eine nette Geschichte, die sich nach einem etwas zähen Anfang gut lesen lässt.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Liebesgeschichte mit spannendem politischem Hintergrund

Nächstes Jahr in Havanna
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Der Roman von Chanel Cleeton spielt in zwei Zeitsträngen auf Kuba 1958 kurz vor der Machtergreifung Fidel Castros und in der Gegenwart 2017.
Hintergrund ist eine Familiengeschichte der damals reichen ...

Der Roman von Chanel Cleeton spielt in zwei Zeitsträngen auf Kuba 1958 kurz vor der Machtergreifung Fidel Castros und in der Gegenwart 2017.
Hintergrund ist eine Familiengeschichte der damals reichen besseren Schicht, der Plantagenbesitzer, die teilweise enteignet Kuba verlassen und sich in Miami in den USA ein neues Leben aufbauen.
Die Protagonistin des Jahres 1958 ist Elisa, die mit ihrer Familie abgeschottet ein Luxusleben führt, nicht wissend, wie die politische Lage Kubas und die wirtschaftliche Lage der Menschen in ihrem Land aussieht. Erst als sich ihr Bruder den Rebellen anschließt und Elisa selbst einem Mann begegnet, der tief in die politischen Umwälzungen verstrickt ist, beginnt sie aufzuwachen….
Marisol die Protagonistin der Gegenwart, Journalistin und von Großmutter Elisa großgezogen, macht sich auf den Weg nach Kuba, um Elisa letzten Willen zu erfüllen, die Asche ihrer Großmutter auf dem heimatlichen Boden Kubas zu verstreuen, sie ist wie schon Elisa damals in einem „sogenannten“ Luxusleben aufgewachsen.
Chanel Cleeton schreibt flüssig leicht lesbar und wechselt in ihrem Roman immer wieder in den beiden Zeitebenen, was für den Leser leicht nachvollziehbar ist, da sich die Kapitelüberschrift auf die Protagonistin des jeweiligen Zeitabschnitts bezieht. Mir sind gerade bei Familiengeschichten die Charaktere des Romans wichtig, leider bleiben diese sehr einseitig und ein wenig farblos, leider auch voller Klischees und konnten mich nicht überzeugen. Sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung des geschichtlichen Hintergrundes, die Zeit kurz vor der Revolution, der Widerstände gegen das herrschende Regime der viel Raum einnimmt, den Leser fesselt und mitzieht. Gut gelungen auch die Hintergründe zum Leben der Kubaner selbst, die über all die Jahre immer wieder versucht haben, ihr Leben zu leben, mochte das Leben auch schwer und die Situation im Land auch sehr schwierig sein. Man spürt beim Lesen, dass beim Schreiben sehr viel Herzblut mit eingeflossen ist.
Leider konnte mich der Roman letztendlich nicht hundertprozentig überzeugen, vieles ist zu klischeehaft zu banal, einzig die Geschichte Kubas und der Menschen konnte mich fesseln.