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Nancy0705

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2022

Bis zum Ende voller Spannung

Der Insasse
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Der sechsjährige Max Berkhoff verschwand vor mittlerweile einem Jahr.
Der Täter, der bereits zwei weitere Kindermorde gestand und die Polizei zu den Leichen führte, sitzt in der Psychatrie und schweigt ...

Der sechsjährige Max Berkhoff verschwand vor mittlerweile einem Jahr.
Der Täter, der bereits zwei weitere Kindermorde gestand und die Polizei zu den Leichen führte, sitzt in der Psychatrie und schweigt zum "Fall Max" auf Anraten seiner Anwältin.
Max Eltern wollen endlich Gewissheit haben und sich von ihren Sohn verabschieden können.
Der Vater, Till Berkhoff, sieht nur eine Möglichkeit um dies zu realisieren, er muss selbst Insasse der Anstalt werden, indem der vermeintliche Mörder seines Kindes sitzt um endlich die Wahrheit rund um das Verschwinden seines Sohnes zu erfahren.
Doch schnell merkt er, dass sich dieses Unterfangen gar nicht als so einfach erweist wie gedacht und dass die Wahrheit grausam sein kann.

Der "Insasse" war mein erster Roman von Fitzek und definitiv wohl nicht mein letzter!
Die Spannung zog sich konstant von Anfang des Buches bishin zu letzten Seite durch.
Während der ganzen Geschichte habe ich immer wieder über den Ausgang gerätselt und gedacht:"Jetzt habe ich die Lösung gefunden". Allerdings hat das tatsächliche Ende mich dann doch wieder überrascht und kam für mich absolut unerwartet.

Der Schreibstil hat mir ebenfalls super gefallen.
Die Sprache war realitätsnah und passend zu den Personen. Dadurch waren die Charaktere einmal mehr greifbar und authentisch. Man konnte sich gut in die Personen reinversetzen und ihre Gefühle und Gedanken verstehen und gut nachvollziehen.

Einziger Kritikpunkt für mich, ist die Geschichte rund um zwei Charaktere des Buches, die in meinen Augen nicht wirklich essentiell für die eigentliche Story war und mir an manchen Stellen auch sehr unrealistisch erschien.
Ebenfalls in meinen Augen unrealistisch (auch wenn ich nicht vom Fach bin und weiß wie es in einer psychiatrischen Anstalt wirklich aussieht) war das schwache Sicherheitskonzept der Anstalt. Es gab oft Momente, in denen die Insassen sich frei bewegen konnten ohne dass in der Nähe auch nur ein einziger Pfleger oder dergleichen war.

Ansonsten ein super Buch und absolut empfehlenswert!

Besonders originell fand ich außerdem die Gestaltung des Danksagung in Form einer Kurzgeschichte, da ich sowas vorher noch nie irgendwo so gesehen habe.

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Veröffentlicht am 27.05.2021

Super Ergänzung zur Serie

RIVERDALE - Der Tag davor
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Meiner Meinung nach ein Muss für alle Riverdale Fans!
Das Buch bietet eine super Ergänzung zur eigentlichen Serie und ist auf diese auch stimmig angepasst.
Vieles, was in der Serie bereits kurz angerissen ...

Meiner Meinung nach ein Muss für alle Riverdale Fans!
Das Buch bietet eine super Ergänzung zur eigentlichen Serie und ist auf diese auch stimmig angepasst.
Vieles, was in der Serie bereits kurz angerissen wurde und Erwähnung fand wird in diesen Band noch einmal näher beleuchtet und thematisiert.
Wir erfahren mehr über die Hintergründe und Vorgeschichten der Hauptcharaktere (besonders spannend für mich, Veronica, da über ihr früheres Leben in New York nur wenig bekannt war) bis hin zu den Tag, an dem Jason Blossom schließlich ermordet wird.

Allerdings muss ich sagen, dass das Buch keine allzu große Spannung für mich auf bauen konnte.
Die Geschehnisse bleiben in meinen Augen relativ ruhig und nicht allzu dramatisch und schließlich weiß man - als Serien Fan - natürlich auch, was letztendlich passiert, sodass das Ende nicht wirklich überraschen konnte.
Dadurch zog sich da Buch leider für mich an manchen Stellen zu sehr.

Alles in allem jedoch trotzdem ein super Buch und definitiv eine Leseempfehlung für jeden Riverdale Fan, da man doch sehr viel neue Dinge über die kleine Stadt und ihre Bewohner erfährt!

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Was ist Schuld?

Als die Welt zerbrach
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Die über 90-jährige Gretel Fernsby führt ein eher ruhiges, unspektakuläres Leben in London.
Was jedoch kaum einer weiß, damals kurz nach dem 2. Weltkrieg, nachdem ihr Vater – ein NS-Lagerkommandant – hingerichtet ...

Die über 90-jährige Gretel Fernsby führt ein eher ruhiges, unspektakuläres Leben in London.
Was jedoch kaum einer weiß, damals kurz nach dem 2. Weltkrieg, nachdem ihr Vater – ein NS-Lagerkommandant – hingerichtet wurde, floh sie mit ihrer Mutter aus Deutschland.
Doch die schreckliche Vergangenheit lässt sich nicht einfach abschütteln und verfolgt Gretel noch bis heute.
Immer noch kann sie den Namen ihres Bruders nicht aussprechen und immer noch besteht die Angst vor einer Entdeckung und den damit möglicherweise einhergehenden Konsequenzen.

Nach 16 Jahren erscheint mit dem Buch „Als die Welt zerbrach“ von John Boyne der Fortsetzungsroman von der „Der Junge im gestreiften Pyjama“.

Die Idee, an die Ereignisse aus dem vorherigen Roman anzuknüpfen – was durch die Nacherzählungen aus dem ersten Teil, nach der doch recht langen Zeit, sehr gut gelingt – und die Handlung dabei bis in die Gegenwart zu bringen, ist großartig.
Es ist extrem spannend, Gretels Leben, nach diesem einschlägigen Schicksalsschlag und ihrer kritischen Vergangenheit, mitzuerleben und so auch ein Stück weit nachempfinden zu können, wie die Deutschen (vor allem Anhänger des NS-Regimes) die Nachkriegszeit erlebten.
Die Zeit wird nicht, wie oft, aus Sicht der ‚Opfer‘, sondern vielmehr aus Sicht der ‚Täter‘ oder zumindest der Mitwisser erzählt.

Auch der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist genial.
Er verleiht der ganzen Story eine gewisse Dynamik und zeigt sehr einprägsam, wie die Vergangenheit, die Zukunft (und einen Menschen) für immer prägt und beeinflusst.

Mir gefällt die Darstellung der innerlichen Zerrissenheit der Protagonistin Gretel Fernsby.
Man spürt den enormen Einfluss ihrer Vergangenheit, die tiefverwurzelte, nationalsozialistische Indoktrination und wie das Erlebte an ihr nagt und sie nach all der Zeit immer noch beschäftigt und nicht loslässt.
Als Leser/in erlebt man mit ihr einen inneren Kampf um ihre eigene Schuld an den (antisemitischen) Gräueltaten.

Gretel ist eher zynisch, distanziert, und in gewissen Teilen herzlos, was wohl ihren traumatischen Erlebnissen in ihrer schwierigen Kindheit und Jugend zuzuschreiben ist.
Auch wenn mir Gretel dadurch die meiste Zeit nicht sehr sympathisch war, konnte ich ihre Einstellung und ihren Charakter ein Stück weit nachvollziehen.
Dennoch empfand ich sie und die anderen Charaktere als nicht sehr tiefgreifend und angenehm, wodurch es mir schwerfiel, mich gänzlich auf sie einzulassen und mich mit ihnen zu identifizieren.

Der Schreibstil von John Boyne ist großartig.
Teils recht komplex und verschlüsselt, trotzdem gut zu lesen und mitreißend.
Es wird eine großartige, emotionale und nachdenkliche Atmosphäre aufgebaut, die die Leser/innen einnimmt.
Der Autor schafft, ohne eigene Wertung, klar, neutral und sachlich, eine Nachdenklichkeit über die existentielle Frage der Schuld, für die jeder Leser/jede Leserin am Ende für sich selbst eine Antwort finden muss.

Die zentrale Schuldfrage wirkt in den Köpfen nach und beschäftigt nachhaltig während des Lesens (und darüber hinaus).
Wer ist wann schuldig? Wer bestimmt über Schuld? Wie schwer wiegt eine Schuld? Und wie lebt man damit?
Jedoch verläuft sich für mich dieses Thema am Ende und kommt auf keinen richtigen Nenner.

Leider habe ich mir von der Handlung an sich mehr erhofft.
Die Richtung, in die der Handlungsstrang der Gegenwart verläuft, gefällt mir gar nicht.
Das Thema rundum die häusliche Gewalt ist mir teils zu offensichtlich, zu klischeehaft und im Vergleich zu der NS-Zeit mit der zusammenhängenden Schuldfrage einfach nicht ganz passend.
Das Ende ist meiner Meinung nach sehr abwegig und realitätsfern und trifft nicht den Kern, den der Autor wohl bezwecken wollte.
Gretel ist seit ihrer Flucht auf der Suche nach einer Antwort ihre Schuld betreffend.
Am Ende lädt sie sich eine neue Schuld auf. Doch wird damit die damalige Schuld ausgeglichen, geklärt oder aufgearbeitet? Für mich nicht ganz passend.

Der Handlungsstrang in der Vergangenheit ist dafür jedoch wirklich großartig – sehr authentisch und emotional.

Fazit

Sieht man einmal über die eher unsympathischen Charaktere, die ausbaufähige Handlung und das abwegige Ende hinweg, ist das Buch dennoch recht lesenswert, was nicht zuletzt an dem tiefgreifenden Schreibstil Boynes und der sehr interessanten, denkwürdigen Thematik, die nachhaltig beschäftigt, liegt. Gut geeignet, für ein paar nachdenkliche Lesestunden.

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Ein besinnlicher Roman, passend zur Weihnachtszeit

Ein Hund unterm Weihnachtsbaum
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In Crossing Trails häufen sich die Probleme zur Weihnachtszeit...
...Mary Ann McCray als erste Weihnachtsfrau - ein Novum für das kleine Örtchen.
Ihr Sohn, der gerade erst zurückkehrt ist um das neue ...

In Crossing Trails häufen sich die Probleme zur Weihnachtszeit...
...Mary Ann McCray als erste Weihnachtsfrau - ein Novum für das kleine Örtchen.
Ihr Sohn, der gerade erst zurückkehrt ist um das neue Tierheim zu leiten und nun mit seiner Freundin zusammen wohnt, was natürlich einige Schwierigkeiten mit sich bringt.
Und dann auch noch die netten Nachbarn, die sich scheiden lassen.
Doch zwischen all diesen Problemen tobt die kleine quirlige Mischlingshündin Elle (Noelle), tanzt sich in die Herzen ihrer Mitmenschen und rettet damit die besinnliche Weihnachtszeit!

"Ein Hund unterm Weihnachtsbaum" war mein erstes Buch von Greg Kincaid und ich wusste nicht, dass es aus dieser Reihe bereits Bücher gibt.
Das hat allerdings die Geschichte nicht groß beeinträchtigt, es war lediglich etwas schwer hinein zu kommen.

Die Charaktere sind allesamt sehr liebenswert und schön konstruiert.
Besonders gut gefällt mir, wie Mary Ann sich als Weihnachtsfrau gegen die festgefahrenen Traditionen durchsetzt und behauptetet.
Auch finde ich es super, die Geschichte mit allen Hauptpersonen erleben zu dürfen und so vielseitig Einblicke in die Gefühls- & Gedankenwelt aller zu bekommen.
Auch wenn es dadurch am Anfang etwas schwer war, die Geschichte und die Personen zu erfassen und sich einzufinden.

Der Schreibstil war recht ruhig und angenehm, Passend zur besinnlichen Weihnachtszeit.
Zusammen mit der ebenfalls sehr lockeren, entspannten Story, hat das Buch eine absolute Wohlfühlatmosphäre kreiert.

Ein Kritikpunkt für mich sind die teils veralteten Ansichten. Heiraten - Zusammenziehen - Kind. Man ist schwanger, also MUSS man heiraten.
Da hab ich mich schon gefragt in welchem Jahrzehnt das Buch spielt, denn zur heutigen Zeit sind das wohl kaum noch moderne Ansichten.

Außerdem war ich das ganze Buch über verwirrt, wann denn nun Noelle, wie Im Klappentext angekündigt, auftritt.
Dass es sich bei "Noelle" um "Elle" handelt wurde erst zum Ende hin deutlich, was ich etwas schade fand.


FAZIT

Ein absolutes Wohlfühlbuch mit netten Charakteren und einer eher recht ruhigen Storyline, passend zur besinnlichen Weihnachtszeit und für eine gemütliche Auszeit vom stressigen Alltag!

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Hab leider mehr erwartet

Wintertraum in Kanada
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Positiv ist, dass ich recht schnell in die Story reingekommen.
Es gibt sehr viel Stoff, sodass immer etwas passiert und direkt zu Beginn bereits die ersten Konflikte auftauchen.
Die Szenerie in Kanada ...

Positiv ist, dass ich recht schnell in die Story reingekommen.
Es gibt sehr viel Stoff, sodass immer etwas passiert und direkt zu Beginn bereits die ersten Konflikte auftauchen.
Die Szenerie in Kanada war zudem traumhaft und auch wunderschön geschrieben. Man merkt, die Verbundenheit und die Liebe der Autorin zu dem Ort. Die Atmosphäre war wirklich wundervoll. Auch, wenn ich gerne noch mehr von Kanada "gesehen" bzw. darüber gelesen hätte, da sich viel Handlung lediglich im Haus abspielte.

Die Charaktere, die Handlung und stellenweise auch der Schreibstil waren im Gegensatz dazu leider eher enttäuschend.
Mir war der Schreibstil teils zu oberflächlich und die Gefühle der Charaktere kamen bei mir so nicht immer an. Dadurch viel es mit schwer mich in die Charaktere rein zu denken und mit ihnen zu Fühlen. Außerdem fand ich einige Handlungen ziemlich überspitzt und schlicht unrealistisch. Ein weiterer Manko ist, dass die Handlung mir einfach zu vorhersagbar und teils zu flach war. Mir hat da einfach die Tiefgründigkeit gefehlt. Es fiel mir stellenweise echt schwer überhaupt weiterzulesen.

Das Ende war dann viel zu apprupt, sodass ich mich gefragt habe, ob es das wirklich schon war. Da hat einfach noch so viel gefehlt.

Leider von meiner Seite keine Leseempfehlung! Ziemlich flache, unrealistische Handlung, wenig Gefühle, profillose Charaktere. Schade!

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