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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2022

Spannungsthriller mit einigen Längen

Thirteen
0

Der Strafverteidiger Eddie Flynn aus New York soll Hollywoods Liebling Robert „Bobby“ Solomon vor Gericht vertreten. Dieser wird angeklagt, sowohl seine Frau als auch seinen Securitychef brutal ermordet ...

Der Strafverteidiger Eddie Flynn aus New York soll Hollywoods Liebling Robert „Bobby“ Solomon vor Gericht vertreten. Dieser wird angeklagt, sowohl seine Frau als auch seinen Securitychef brutal ermordet zu haben, doch er streitet alles vehement ab – und Flynn glaubt ihm. Daher tut er alles in seiner Macht stehende, um Bobby freizubekommen. Den Durchbruch erhält Flynn mitten in der Verhandlung: Der wahre Killer ist nicht Bobby, dennoch sitzt der Killer im Verhandlungssaal.

Die Geschichte wird aus den beiden Perspektiven des Killers und aus der von Eddy Flynn erzählt. So haben wir nicht nur die Chance den Protagonisten näher kennenzulernen und ihm bei vorherigen Fällen und seinem Privatleben über die Schulter zu sehen, sondern wir bekommen auch genaue Einblicke in die Gedankenwelt des Killers. Der:die Leser:in wird in einen dunklen Abgrund gezogen, in dem er:sie die perfiden Pläne, nächste Schritte und aktuelle Gedanken des Killers aus erster Hand verfolgen kann.
Kapitel aus Killersicht gefallen mir persönlich immer am besten, weil nur so das komplette Ausmaß der Grausamkeit und eiskalten Berechnung in Gänze deutlich wird.

Auch der Charakter von Eddy Flynn hat mich gut gefallen. Er war rund gestaltet, smart, sympathisch und hatte sein eigenes Päckchen zu tragen. Ein loyal und authentisch wirkender Charakter, den ich gerne begleitet habe.

Die Spannung war an sich eigentlich so gut wie durchgehend gegeben. Obwohl man den Killer bereits kennt und weiß, was seine nächsten Schritte sind, ist man dennoch durchgehend angespannt, weil ständig die Gefahr bestand, entdeckt zu werden.
Dennoch gab es bei über 500 Seiten leider viele Längen und ein paar unnötige Machtspielchen, auf die ich gerne hätte verzichten können. 100 Seiten weniger hätten dieser Geschichte gut getan, um diese kompakter und lesbarer zu machen.

Dennoch ein guter Spannungsthriller, der mit der einen oder anderen Enthüllung und Wendung daher kam.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.03.2022

Nicht vom Hocker gerissen

Jigsaw Man - Der tote Priester
5

Ein neuer Fall für DI Henley und ihren treuen Partner Ramouter. Ein Pastor wird in einer kleinen Londoner Kirche brutal ermordet aufgefunden. Während das Team mit der Tatortsicherung beschäftigt ist, schaut ...

Ein neuer Fall für DI Henley und ihren treuen Partner Ramouter. Ein Pastor wird in einer kleinen Londoner Kirche brutal ermordet aufgefunden. Während das Team mit der Tatortsicherung beschäftigt ist, schaut sich Henley in der Kirche um und stößt in einem Nebenraum auf einen angeketteten, halbtoten, jungen Mann, den Henley zunächst für eine weitere Leiche gehalten hat. Bereits zu Beginn ahnt Henley, dass der Mord des Pastors nicht von der gleichen Person verübt wurde, die auch den noch unbekannten Mann eingesperrt hat, aber wer war es dann? Auf der Suche nach Antworten, graben Henley und Ramouter immer weitere Schreckenstaten aus und wissen nicht, was noch alles zutage gefördert wird.

Ich hab mich anfangs wirklich extrem schwer getan, ins Buch zu kommen. Ich kann nicht genau sagen, an was es liegt, da der Schreibstil an sich sehr flüssig und bildhaft geschrieben ist. Wahrscheinlich waren es die ständigen Verweise auf den ersten Teil der Reihe, der mir leider nach über einem Jahr nicht mehr allzu präsent gewesen ist. Diese Verweise bzw. groben Andeutungen hatten in meinen Augen auch nur einen bedingten Mehrwert, daher bin ich mir unsicher, ob es sie überhaupt in diesem Ausmaß gebraucht hätte.

Die Protagonisten Henley und Ramouter waren mir noch aus dem Vorgängerband wirklich sympathisch in Erinnerung geblieben. Jedoch muss ich zugeben, dass Henley mir immer unsympathischer und sehr wenig nachvollziehbar vorkam. Ihre privaten Entscheidungen waren für mich teilweise so schwer nachvollziehbar, dass ich auch keine Lust mehr hatte, ihr gegenüber Empathie zu zeigen. Ramouter kämpfte noch mit den Nachwirkungen des ersten Teiles, was es mir bei ihm anfangs auch schwer machte, ihn als die starke Person zu sehen, die mir im ersten Teil im Gedächtnis geblieben war.

Andere Charaktere überraschten mich jedoch wirklich sehr und erinnerten mich daran, nicht immer auf mein erstes Gefühl zu hören bzw. keine unüberwindbaren Vorurteile zuzulassen.

Generell geht es viel um das Privatleben bzw. die privaten Verbindungen zu einigen der Charaktere, was mich teilweise stark mit den Augen rollen ließ. Einzelne Hinweise sind vollkommen okay, aber die Beziehung oder Nicht-Beziehung von Henley und ihrem Boss nahm so viel Raum ein, dass ich mich hin und wieder so fühlte, als sei ich Gast in einer Soap Opera.

Die Spannung startete zu Beginn gleich auf ihrem Höhepunkt und flachte dann langsam, aber sicher ab und blieb für mich auch im unteren Bereich stehen.

Die Auflösung überraschte mich zwar, ließ mich aber nicht mein Leben hinterfragen.

Ich bin mir ein wenig unsicher, ob ich ungerechtfertigt die Vergangenheit romantisiere, aber der zweite Teil war für mich leider schwächer als der erste, womit ich mit einem "So lala"-Gefühl zurück bleibe.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 07.02.2022

Seichtes Familiendrama

VERGESSEN - Nur du kennst das Geheimnis
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Kirsty und ihre Cousine Selena waren in der Vergangenheit unzertrennlich. Aber Selena lügt, wo sie nur kann, sodass sich Kirsty immer mehr entfernt. Bis zu jenem Tag, der alles für immer veränderte und ...

Kirsty und ihre Cousine Selena waren in der Vergangenheit unzertrennlich. Aber Selena lügt, wo sie nur kann, sodass sich Kirsty immer mehr entfernt. Bis zu jenem Tag, der alles für immer veränderte und bei den beiden für absolute Funkstille sorgte. Jahre später kehrt Kirsty zurück in ihre Heimatstadt nach Wales und eröffnet mit ihrer Familie und ihrer Mutter eine Pension. Ihr erster Gast: Selena. Warum ist sie zurückgekommen und was will sie von Kirsty? In der Pension geschehen merkwürdige Dinge, doch ehe eine Erklärung gefunden werden kann, wird Selena ermordet aufgefunden.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus Kirsty Sicht in der Gegenwart geschrieben, vor allem aber gegen Ende tauchen hin und wieder ein paar Schnipsel aus der Vergangenheit auf.

Auch wenn Kirsty die Protagonistin ist und ich oft mit ihr mitfühlen konnte, wunderte ich mindestens genauso oft über ihre Naivität und darüber, Dinge zwar zu zerdenken, sie aber nicht anzusprechen. Ihr kommen so viele Dinge seltsam vor, aber anstatt weiter zu bohren, bricht sie ab und beendet damit die meisten Gespräche. Schade.
Die Mutter ist eine kratzbürstige Alte, für welche man problemlos Antipathien entwickelt. Auch wenn es am Ende dafür eine kleine Auflösung gibt, stellte sie mich nicht wirklich zufrieden.
Ebenso Ade konnte mich nicht wirklich überzeugen. Die Einzigen, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind, sind die Mädchen, die eigentlich nur oberflächlich gestreift werden.

Mit der Auflösung hätte ich niemals gerechnet, was jedoch nicht zur Spannung beigetragen hat, sondern eher ernüchtert von mir aufgefasst wurde. Es ist die am unbefriedigendste Möglichkeit, die absolut ersetzbar ist.

Der Schreibstil ist sehr angenehm. Fluffig, gut konsumierbar und plätschert nur so dahin.
Die Atmosphäre ist düster und bedrohlich. Man wartet die ganze Zeit darauf, dass etwas passiert, aber muss sich leider relativ schnell damit abfinden, dass die Bedrohung zwar vorhanden ist, sich aber sehr in die Länge zieht. Offensichtliche Spannungselemente sind sehr rar gestreut, weswegen es einige Längen gab, in denen ich mir ein bisschen mehr Fahrt gewünscht hätte.

Auch wenn mich das Buch nicht in der Thriller-Kategorie überzeugen konnte, hab ich es in einem Rutsch gelesen und empfand es als kurzweilig.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.01.2022

Rasanter Jugendthriller

JEMAND ist in deinem Haus
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Im beschaulichen, kleinen Örtchen Osborne werden grausame Morde an Highschool-Schüler verübt. Je mehr Opfer folgen, desto deutlicher wird, dass es sich hier um einen Serienmörder handelt, der nicht so ...

Im beschaulichen, kleinen Örtchen Osborne werden grausame Morde an Highschool-Schüler verübt. Je mehr Opfer folgen, desto deutlicher wird, dass es sich hier um einen Serienmörder handelt, der nicht so schnell aufzuhören scheint. Das Städtchen und die Schüler leben in allgegenwärtiger Angst, da die Polizei noch niemanden im Visier zu haben scheint. Eine von ihnen ist Makani, die erst vor kurzem nach Osborne gezogen ist. Eines Tages steht eine Gestalt mitten in ihrem Wohnzimmer.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, da er sich angenehm und sehr zügig las, weswegen ich das Buch in kürzester Zeit verschlungen habe.
Ebenso nahm die Spannung von Seite zu Seite zu, was es mir fast mir leicht machte, das Buch nicht aus der Hand zu legen.

Ich wusste im Voraus nicht, dass es sich um einen Jugendthriller handelte, jedoch wurde mir das aufgrund der Charaktere doch recht schnell klar. Es bremste mich kurz in meinem Lesefluss, da "Probleme" bzw. "Geheimnisse" typisch jugendlich aufgebauscht wurden, obwohl sie mit einer neutralen Betrachtung absolut nicht schlimm sind.

Die Charaktere haben mir echt gut gefallen. Ich hab sofort eine Beziehung zu Makani aufbauen können und fand die Romanze zwischen ihr und Olli auch ganz nett.

Dennoch hatte ich eine gute Zeit mit dem Buch. Wer also auf der Suche nach einem rasanten Jugendthriller ist, ist mit "Jemand in ist deinem Haus" sehr gut bedient.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Cold Case

DUNKEL
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Hulda ist Kommissarin bei der Polizei und steht kurz vor ihrer Pensionierung. Aufgrund einer neuen Anstellung eines jungen Kommissars, der ihren Platz einnehmen soll, wird sie unfreiwillig schon früher ...

Hulda ist Kommissarin bei der Polizei und steht kurz vor ihrer Pensionierung. Aufgrund einer neuen Anstellung eines jungen Kommissars, der ihren Platz einnehmen soll, wird sie unfreiwillig schon früher pensioniert. Zur Versöhnung darf sie sich einen allerletzten, bereits zu den Akten gelegten Fall aussuchen. Sofort beginnt sie zu ermitteln und stößt dabei auf einige Gefahren und neue Erkenntnisse, die der vorherige Ermittler wohl zu übersehen haben scheint.

Die Geschichte wird in mehreren Handlungssträngen auf verschiedenen Zeitachsen und von unterschiedlichen Charakteren erzählt. Nach und nach fügen sich die einzelnen Stränge zusammen und lüften den bisher ungelösten Fall.

Die Charaktere sind allesamt leider ziemlich platt. Die Protagonistin ist nicht ganz so unsympathisch, wie ich nun oft gelesen habe, aber sie ist dennoch weit davon entfernt, eine Sympathieträgerin zu sein.
Hauptsächlich wird man mit Huldas Gedanken und daraus resultierender Unzufriedenheit ihrer Pensionierung konfrontiert, die in dem Alter sicherlich stark präsent sind, mich aber irgendwann zum Augenrollen brachten.
Die Aufklärung darüber, warum sie ein eher verschlossener Charakter ist, fand ich am Ende nochmal gut, um vieles nachvollziehen zu können, jedoch hätte ich mir das ein wenig früher gewünscht, um vielleicht eine Verbindung zu ihr aufbauen zu können.

Der Fall an sich war interessant und hatte viel Potenzial (das Verschwinden von zwei jungen Frauen, zwielichtige Drogengeschäfte, Asylbewerber etc.), aber je länger ich darüber nachdenke, desto unbefriedigter bleibe ich zurück.

Die fehlende Spannung, die leider erst auf den letzten Seiten aufkam, machten es mir nicht gerade angenehmer.

Wer auf ein rasantes Tempo und Spannungselemente verzichten kann, wird dennoch von "Dunkel" unterhalten werden.

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