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Veröffentlicht am 02.03.2022

wichtiges Thema aber nicht gut umgesetzt, es fehlt an positiver Stimmung

The Sky in your Eyes
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Grundsätzlich finde ich es gut, dass sich der Roman mit der Thematik Bodyshaming auseinandersetzt, jedoch war mir an vielen Stellen nicht ganz klar, was Kira Mohn uns mit dieser Geschichte eigentlich sagen ...

Grundsätzlich finde ich es gut, dass sich der Roman mit der Thematik Bodyshaming auseinandersetzt, jedoch war mir an vielen Stellen nicht ganz klar, was Kira Mohn uns mit dieser Geschichte eigentlich sagen bzw. vermitteln möchte. Denn aufmunternd oder gar Mut machend ist das Buch meiner Meinung nach nicht. Denn dafür ist die Darstellung deutlich zu negativ und Bodypositivity kommt so gut wie gar nicht vor. Zudem ist die Entwicklung von Elín nicht ganz unproblematisch. Ich finde sie hat eine falsche Wahrnehmung und interpretiert viel in was rein, was oftmals gar nicht da ist. Und ich weiß, wie das ist, denn ich bin ein Mensch, der sich auch sehr viele Gedanken macht, was andere von einem Denken, aber ich habe gelernt das es die meisten nicht mal halbwegs interessiert was man macht oder wie man aussieht. Sie sind alle mit sich selbst beschäftigt.

Am Ende kommt sie zwar an einem Punkt an, wo sie sich langsam selbst wertschätz, allerdings kommt das deutlich zu kurz und meiner Meinung nach der Geschichte folgend etwas zu unrealistisch (gefühlt auf den letzten 5 Seiten für mehr Positivity) und ich hatte das Gefühl, das es sehr von Jón abhängig war und nicht ganz durch sie selbst.

Ebenfalls hatte ich meine Probleme Zugang zu Elín zu finden (auch weil man kaum visuelle Beschreibungen über sie bekommen hat), was dazu geführt hat, das ich öfter die Augen über sie verdreht habe, was angesichts der Thematik nicht hätte sein sollen. Durch die vielen Wiederholungen ihrer Gedanken und Gefühle, die selten irgendwas Positives über Elíns Körper, ihr Gewicht oder ihre Wirkung auf andere beinhaltet haben, wurde die Story irgendwann einfach nur noch anstrengend und ja teilweise auch nervig. Sie hat sich nur im Kreis gedreht und nicht wirklich was dagegen getan, außer sich selbst zu bemitleiden.

Allerdings hat es Kira Mohn geschafft, dass ich einen gewissen Hass auf Elíns Umfeld und die Gesellschaft entwickelt habe, die es zu gelassen bzw. beeinflusst haben das Elín so über sich denkt und ihren Körper nicht lieben kann so wie er ist.

Darüber hinaus sind mir alle anderen Charaktere deutlich zu blass und zu oberflächlich, gar sehr klischeehaft, geblieben. Ich hatte das Gefühl das Jón nichts anderes zu bieten hat als seine Attraktivität und Nettigkeit. Zwar hat er die Handlung aufgelockert, jedoch hatte er keine wirkliche Persönlichkeit oder Geschichte, da diese fast komplett ignoriert wurde nach den Anspielungen. Das fand ich etwas schade, das die Geschichte vielleicht etwas emotionaler, ergreifender und positiver hätte sein können.


Die Handlung im Kochkurs, die einen großen Teil des Buches einnimmt, fand ich toll. Man hat selbst viel über vegane Ernährung gelernt und ich wollte es selbst nach kochen und essen. Auch die Landschaft Islands hat in mir Fernweh ausgelöst.

Fazit:

Es ist mein erster Roman von Kira Mohn und ich bin eher semi-begeistert. Den Schreibstil fand ich sehr locker und angenehm, allerdings hat es einem die Geschichte an sich nicht leicht gemacht. Auch find ich die Themen wichtig, sie hätten aber tiefgehender verarbeitet werden können. Ich konnte mich zwar mit den Gedanken nicht ganz identifizieren, auch wenn ich Body-Shaming schon selbst erfahren haben (nur in die andere Richtung), aber ich denke sie kommen der Realität schon nahe. Auch wenn die negative und düstere Stimmung durch positive Elemente verbessert hätte werden können. Eine doppelte Sichtweise hätte der Geschichte vielleicht gutgetan, so hätten wir mehr über Jón erfahren und eine positive Außenperspektive anstatt die negative Selbstsicht von Elín. Jedoch würde ich die Geschichte weiterempfehlen, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann und vielleicht mehr Verständnis aufbringt. Jedoch werde ich Band 2 nicht lesen.



*Und was ich noch sagen wollte, das Wort clumsy ist am Anfang oft gefallen und Elín hat es im Bezug zu ihrem Gewicht gestellt. Allerdings hat mich dies etwas gestört, das ich selbst oft clumsy genannt werde oder auch Freunde von mir. Es hat jedoch rein gar nichts mit dem Gewicht zu tun, sondern eher mit der Tollpatschigkeit und Verpeiltheit etc.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Für mich persönlich leide ein Reinfall

Save Us
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Auch im dritten Band werden Ruby und James wieder Steine in Weg gelegt, doch auch dieses Mal wird sie das nicht entzweien oder doch?

Das Buch wird aus noch mehr Sichtweisen erzählt, neben James und Ruby ...

Auch im dritten Band werden Ruby und James wieder Steine in Weg gelegt, doch auch dieses Mal wird sie das nicht entzweien oder doch?

Das Buch wird aus noch mehr Sichtweisen erzählt, neben James und Ruby finden hier wieder Ember und Lydia sowie Wren, Graham und Alastair Platz. Mich haben diese vielen Perspektive einfach gestört, da ich teilweise nicht wusste welche Sichtweise ich jetzt lese, da ich so gut wie keine Unterschiede in der Erzählweise erkannt habe. Zudem empfinde ich einen großen Teil der Perspektiven als ziemlich unnötig, sie tragen nicht wirklich was zur Handlung bei. Ich wurde von der einen Handlung und Gefühlswelt in die andere geworfen und konnte teilweise Sachen einfach nicht mehr nachvollziehen. Ich persönlich hatte das Gefühl, dass so viele Perspektiven eingebaut wurden, da der Autorin einfach nichts neues mehr für Ruby und James eingefallen ist. Es ist nämlich immer dieselbe Leier, seit Band 1 – Liebe, Streit/Skandal, Versöhnung, Liebe. Des Weiteren war die Mainhandlung auch einfach komplett vorhersehbar und hier auch langweilig.

Wir wissen ja was für ein großer Arsch Mr Beaufort ist, deswegen hat mich bei ihm gar nichts mehr überrascht. Darüber hinaus haben mich hier auch Rubys Eltern genervt, ich habe nicht verstanden, wieso sie Ruby nicht geglaubt haben. Für mich komplett unverständlich. Ruby hat mich hier auch wieder extrem mit ihrer Art genervt. Das Verhalten ihrer Schwester gegenüber, dieses Bemuttere, ging mir ziemlich auf die Nerven. Sie muss immer alles und jeden kontrollieren (auch Sachen die sie gar nichts angehen), aber im Endeffekt ist es ihre Schwester, die die Erfahrungen machen muss. Und dann die Wren Story wieder hochzubringen, obwohl diese schon längst begraben war, hat das Fass bei mir zum Überlaufen gebracht. James hingegen muss mit so vielem zurechtkommen, dass er mir richtig leidgetan hat. Für mich persönlich ist James auch der Einzige, der eine wirkliche Charakterentwicklung durch gemacht hat. Welche Perspektive ich auch noch sehr gemocht habe war Lydias, es war schön ihre Story nach den Vorkommnissen verfolgen zu können. Das Ende war befriedigend, es hat mich vor allem für James gefreut, dass er endlich das machen kann, was er wirklich möchte.

Fazit:

Leider hat mir an dem Buch so gar nichts gefallen. Das einzige vielleicht der Schreibstil, der mich bis zum Ende des Buches gebracht hat. Ansonsten war das Buch für mich persönlich ein Reinfall. Es gab einfach nichts wirklich neues und Perspektiven, die meinem Empfinden nach unnötig waren – entweder ein Buch mit deren Geschichte alleine oder gar nicht, aber nicht so nonsense mäßig in die eigentliche Handlung rundum Ruby und James reingequetscht. Zudem wurde mir Ruby leider immer unsympathischer und ich habe nur noch für James und Lydia mitgefiebert. Die ganze Story der beiden hätte man vielleicht lieber in eine gute Dilogie packen sollen.

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