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Veröffentlicht am 05.06.2017

Das Ende einer Ehe

Seit du bei mir bist
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Russell und Vivian sind glücklich, als ihre Tochter geboren wird. Vivian hat ihren Job aufgegeben, um sich um London zu kümmern. Doch dann wird es für Russell bei der Arbeit problematisch und er beschließt ...

Russell und Vivian sind glücklich, als ihre Tochter geboren wird. Vivian hat ihren Job aufgegeben, um sich um London zu kümmern. Doch dann wird es für Russell bei der Arbeit problematisch und er beschließt sich selbstständig zu machen. Er entscheidet das ein wenig über Vivians Kopf hinweg und kurz darauf stellt ihn Vivian ebenfalls vor vollendete Tatsachen. Sie hat sich beworben und steigt Hals über Kopf in den Job ein, ohne dass die Betreuung ihrer Tochter geklärt ist. Russell muss sich also sowohl um die Firma im Aufbau als auch um seine Tochter kümmern. Aber es kommt noch schlimmer.
Erzählt wird diese Geschichte von Alexander Wussow, dem ich gerne zugehört habe, denn er hat eine tolle Stimme, mit der er die emotionale Geschichte gut herüberbringt.
Ich habe schon einige Bücher von Nicholas Sparks gelesen, doch dieses Mal konnte er mich nicht überzeugen.
Russell ist ein etwas naiver Typ, der sich nicht wehrt. Er findet sogar noch für alles eine Erklärung oder Entschuldigung. Daher wird Vivians Vorgehen immer egoistischer und rücksichtsloser. Sie zieht ihr Ding durch ohne zu überlegen, wie es ihrer fünfjährigen Tochter dabei geht. Zum Glück hat Russell Unterstützung von seinen Eltern und vor allem von seiner wundervollen Schwester. Dann begegnet er seiner Ex-Freundin wieder, die ihn damals verlassen hat, weil er eine Dummheit begangen hat. Für mich gibt es aber auch nichts, was an Vian sympathisch ist. Aber ich konnte auch mit Russel nicht mitfühlen, denn seine Art, alles hinzunehmen, ging mir auf die Nerven. Mir tat die kleine London leid, die ein tolles Mädchen ist.
Es braucht eine ganze Weile, bis sich Russell entwickelt und Entscheidungen für die Zukunft trifft und daran ist in nicht unerheblichem Maße seine Schwester schuld.
Das Ende hat mir gar nicht gefalle. Obwohl etwas Trauriges passierte, gab es zum Schluss zu viel Friede, Freude, Eierkuchen. Es passte für mich nicht zu dem, was alles geschehen ist.
Eine emotionale Geschichte, die mich aber nicht wirklich überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Nicht überzeugend

Das Glück schmeckt nach Zitroneneis
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Anna spürt, dass Matteo Heimweh hat. Da sie ihn liebt, will Sie mit ihm nach Italien, doch sie möchte dabei der italienischen Verwandtschaft und vor allem der Mutter von Matteo möglichst wenig begegnen. ...

Anna spürt, dass Matteo Heimweh hat. Da sie ihn liebt, will Sie mit ihm nach Italien, doch sie möchte dabei der italienischen Verwandtschaft und vor allem der Mutter von Matteo möglichst wenig begegnen. Da in Sorrent eine Gelateria übernommen werden kann, machen sie sich auf nach Italien.
Doch neben Matteos Familie gibt es auch noch Annas Familie, die auch Potenzial vor einige Turbulenzen bietet.
Den Vorgängerband "Viviens himmlisches Eiscafé" kenne ich nicht, was aber auch kein Problem ist.
Der Schreibstil ist unkompliziert zu lesen. Die Szenen wechseln häufig. Die Geschichte konnte mich allerdings nicht überzeugen, da mir ein wenig Tiefgang fehlt und alles recht vorhersehbar ist. Alle Schwierigkeiten klären sich sehr schnell, es gibt keine größeren Probleme.
Es traten viele Personen auf. Den ein oder anderen hätte ich gerne näher kennengelernt. Mir fehlte es bei der Beschreibung der Charaktere an Tiefe. Ich konnte ihre Gedanken und Gefühle nicht nachempfinden und daher keine Bindung zu ihnen aufbauen.
Allerdings hat mich die Beschreibung der Landschaft an der italienischen Küste begeistert.
Wer ein locker, leichte Urlaubslektüre sucht, wird da Buch vielleicht mögen. Ich bin nicht so richtig überzeugt.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Was wäre wenn…

Der Brief
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Marie lebt mit ihrer Lebenspartnerin Johanna in Hamburg und ist Journalistin. Da erreicht sie eines Tages ein Brief ihrer ehemaligen Schulfreundin Christine. Der ist sehr irritierend für sie, denn es werden ...

Marie lebt mit ihrer Lebenspartnerin Johanna in Hamburg und ist Journalistin. Da erreicht sie eines Tages ein Brief ihrer ehemaligen Schulfreundin Christine. Der ist sehr irritierend für sie, denn es werden Dinge angesprochen, die nichts mit Maries Leben zu tun haben, denn es ist die Rede von ihrem Ehemann Victor in Paris und von Maries schwerer Krankheit. Aber sie ist kerngesund. Sie setzt sich mit Christine in Verbindung, die ebenfalls Briefe erhält, die so aussehen als kämen sie von Marie. Es kommt zu Vorwürfen und Christine will von allem nichts mehr wissen. Die Sache aber lässt Marie nicht los und sie macht sich auf die Suche nach einer Erklärung. Und so verschlägt es sie nach Paris und findet sich in einem Leben wieder, das so vertraut scheint.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Mal erfahren wir etwas aus den Briefen, mal wird aus Maries Sicht berichtet. Ich fühlte mich gleich in die Geschichte hineingezogen und wollte natürlich wissen, was denn nun die Wirklichkeit ist.

Die Charaktere sind glaubhaft und sympathisch. Ich konnte gut mit Marie fühlen, der die Geschichte keine Ruhe lässt. Sie muss einfach wissen, was dahintersteckt. Dagegen hat Christine Probleme mit diesen Briefen und wird völlig aus der Bahn geworfen. Bei beiden Frauen gibt es Dinge, die geheim bleiben sollten und doch gibt es jemanden, der dies weiß, wie die Briefe zeigen.

Es war schwer, das Buch aus der Hand zu legen, denn natürlich will man wissen, was hinter allem steckt. Einiges klärt sich, aber leider wurden am Ende viele meiner Fragen nicht beantwortet.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Die Trauer überwinden

Als das Meer uns gehörte
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Als Tess Harding erfährt, dass ihr Mann mitten in New York getötet wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Mit ihrem Sohn Robbie flüchtet sie nach Montauk, einem Dorf auf Long Island, zu ihrem Onkel ...

Als Tess Harding erfährt, dass ihr Mann mitten in New York getötet wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Mit ihrem Sohn Robbie flüchtet sie nach Montauk, einem Dorf auf Long Island, zu ihrem Onkel Ike. Doch Robbie will zurück nach New York und zieht sich immer mehr zurück und stößt Tess von sich. Er flüchtet auf das Boot des Meeresbiologe Kip, der Wale erforscht und dem es besonders der Wal Benny angetan hat. Robbie ist gleich fasziniert von Benny und auch Tess spürt auf dem Meer, dass es vielleicht doch noch Hoffnung gibt.
Ich habe mich recht schwer getan mit dem Buch. Das Thema hat mich zwar sehr angesprochen, aber die Umsetzung hat mich da nicht überzeugt. Der Sprachstil hat mir zwar gefallen, aber es gab so einiges, was mir nicht logisch erschien. Überzeugt hat mich die Darstellung der Gegend um Montauk und die Atmosphäre auf dem Boot. Da hatte ich das Gefühl, dabei zu sein. Die Geschichte um Tess und Robbie allerdings war mir teilweise zu sprunghaft.
Tess, Adam und Robbie sind anscheinend eine perfekte Familie. Tess ist eine erfolgreiche und viel arbeitende Schuhdesignerin. Adam, der ein bekannter Musiker war, hat Probleme mit dem unfreiwilligen Ende seiner Karriere. Da es mit einem Neustart nicht klappt, kümmert er sich um den neunjährigen gehörlosen Robbie und hat ein sehr enges Verhältnis zu seinem Sohn. Auch Robbie ist musikalisch und hat sich die Tuba als sein Instrument ausgesucht. Er kann zwar dank eines Cochlea-Implantats wieder hören, aber die Töne der Tuba spürt er im ganzen Körper. Robbie gibt sich selbst und seiner Mutter die Schuld am Tod des Vaters.
Kurz nach Adams Tod entdeckt Tess dann noch etwas, dass sie völlig durcheinander bringt und sie weiß, dass sie nur bei Ihrem Onkel wieder zur Ruhe kommen kann. Aber mit dem Widerstand von Robbie hat sie wohl nicht gerechnet. Robbie kommt mir manchmal älter vor wie in der Pubertät und Tess verliert sich bis zum Schluss immer wieder in Selbstmitleid. Beide waren mir nicht besonders sympathisch.
Wer wissen willen, ob es noch eine Chance für Tess und Robbie gibt, muss das Buch lesen.
Ike ist ein verständnisvoller Mann, der da ist, wenn man ihn braucht, aber sich nicht einmischt. Seine resolute Freundin Rita würde sich gerne mit ihm im warmen Süden niederlassen, doch Ike ist sehr heimatverbunden. Kip findet bei Robbie die richtigen Worte, um Zugang zu ihm zu finden und auch Tess fühlt sich auf seinem Boot wohl, aber ihn umgibt auch etwas Geheimnisvolles.
Am Ende geht alles etwas schnell und ist auch für mich nicht so ganz rund.
Das Potential, das in der Geschichte steckt, ist nicht wirklich gut umgesetzt worden. Ich wurde nicht so berührt wie ich es aufgrund der Buchbeschreibung erwartet hatte.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Missbrauch

Im Namen der Kirche
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Andreas, verliert seine Eltern durch einen Unfall. Sein Onkel, ein Priester, nimmt ihn mit ins Kloster und Andreas wird ins Klosterinternat aufgenommen. Dort wird er wie die anderen Kinder auch sexuell ...

Andreas, verliert seine Eltern durch einen Unfall. Sein Onkel, ein Priester, nimmt ihn mit ins Kloster und Andreas wird ins Klosterinternat aufgenommen. Dort wird er wie die anderen Kinder auch sexuell missbraucht. Er begeht gegen den Missbrauch auf und wird weggesperrt in die Psychiatrie. Mit einer anderen Patientin, Michelle, flüchtet er. Durch die Unterstützung eines Pflegers gelingt die Flucht.
Die Großmutter von Andreas bittet 16 Jahre den Enthüllungsjournalisten Dominik Ehrmann um Hilfe. Sie möchte ihren vermissten Enkel wiedersehen. Ehrmann will erst nicht, stürzt sich dann aber in die Klärung dieses Falls. Eine gefährliche Jagd beginnt.
Die Beschreibungen des Missbrauchs sind nicht einfach zu lesen. Zu drastisch ist das, was da geschieht. Nachdem die Flucht aus der Psychiatrie gelungen ist, nimmt die Handlung stark Fahrt auf. Die Protagonisten werden von Rache getrieben. Viele glückliche Umstände helfen ihnen.
Das Buch liest sich flüssig und ist spannend. Das geht aber zu Lasten der Auseinandersetzung mit den Folgen für die Missbrauchsopfer. Denn die leiden ihr Leben lang und können das Geschehen nicht so schnell abschütteln. Hier hätte ich mir mehr Ausführlichkeit gewünscht. Dafür gibt es einen beträchtlichen Teil, der sich mit verschiedenen Enthüllungen um die Kirche herum beschäftigt.
Dass das Buch am Thema vorbei geht, kann ich nicht sagen, aber es geht auch nicht in die Tiefe. Ich hatte mir etwas anderes erwartet.
Brisantes thematisiert, aber nicht überzeugend umgesetzt.