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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2017

Ein Japaner ermittelt in der Hansestadt

Inspektor Takeda und der leise Tod
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Vorab :

Die Umschlaggestaltung finde ich besonders gelungen! Man denkt bei einem Blick auf das Cover sofort an Hamburg. ?
Die Farbgebung und die Schrift wirken auf mich modern und sehr ansprechend.


„Inspektor ...

Vorab :

Die Umschlaggestaltung finde ich besonders gelungen! Man denkt bei einem Blick auf das Cover sofort an Hamburg. ?
Die Farbgebung und die Schrift wirken auf mich modern und sehr ansprechend.


„Inspektor Takeda und der leise Tod“ von Henrik Siebold ist bereits der zweite Band einer Krimireihe.
Teil eins heisst „Inspektor Takeda und die Toten von Altona“.
Obwohl ich „Inspektor Takeda und die Toten von Altona“ nicht gelesen habe, hatte ich bei der Lektüre von Band zwei keine Verständnisschwierigkeiten, da alle relevanten Informationen bereitgestellt werden.
Im Mittelpunkt der Erzählung steht ein ungleiches Ermittlerpaar. Diese Konstellation findet man mittlerweile in Kriminalromanen recht häufig; trotzdem wirkte sie in „Inspektor Takeda und der leise Tod“ nicht uninteressant.
Einen Inspektor der Tokioter Mordkommision, Kenjiro „Ken“ Takeda, hat es nach Norddeutschland verschlagen. Genauer gesagt: Nach Hamburg. Ein wenig fremd fühlt sich Kenjiro in Europa immer noch, die deutschen Umgangsformen unterscheiden sich sehr von den japanischen und das Hamburger Wetter lädt nicht unbedingt zum Verweilen ein.
Takeda liebt Teezeremonien und amerikanischen Jazz. Da musste ich sofort an den Protagonisten aus Haruki Murakamis „Gefährliche Geliebte“ denken beziehungsweise an Murakami selbst ?. Claudia Harms arbeitet mit Takeda zusammen, sie ist ganz anders als der Japaner, aber eine sehr gute Ermittlerin. Der Japaner arbeitet indes mit ganz eigenen Methoden…
Claudia und Kenjiro müssen einen mysteriösen Fall lösen – Internetstar Markus Sassnitz wird tot aufgefunden. Er wurde überfahren und erstickt. Schnell wird klar, dass das Opfer viele Feinde hatte, und auch die Ehefrau des Toten zählt schnell zum engen Kreis der Verdächtigen.
Erschwerend kommt hinzu, dass Takeda, der ein Faible für Europäerinnen hat, sich der Faszination der Verdächtigen kaum entziehen kann. Und es bleibt nicht bei nur einem Mord …


Austauschprogramme im Rahmen der Polizeiarbeit scheinen gerade schwer en vogue zu sein: Auch im Roman „Lost in Fuseta“ von Gil Ribeiro spielt ein Austauschprogramm eine Rolle. Ein hanseatischer Ermittler landet in Portugal.
In Henrik Siebolds Reihe steht ein deutsch – japanisches Austauschprogramm im Zentrum des Geschehens; daher bleiben Mentalitätsunterschiede und kulturelle Eigenheiten natürlich nicht aus. Der Kultur – Clash wird im Roman anschaulich dargestellt. Harms und Takeda sind tolle Figuren, aber ich muss sagen, dass für mich der Japaner der eigentliche Star der Erzählung ist. Es macht Spass, Deutschland und die deutschen Gepflogenheiten mit seinen Augen zu sehen. Natürlich lernt man auch ein bisschen was über Nippon. ?
Über den eigentlichen Handlungsverlauf möchte ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten, nur soviel: Thematisch befindet sich die Erzählung absolut am Puls der Zeit: IT, synthetische Drogen, Machtkämpfe in einer Großstadt.
Der Roman ist außerdem eine heimliche Liebeserklärung an Hamburg; mit großer Erzählfreude führt der Autor den Leser durch die Stadt.
Der Krimi ist spannend geschrieben, die Kapitel sind kurz, daher kommt man beim Lesen schnell voran. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten, aber ich persönlich hätte mir einen gehobeneren Stil gewünscht. Trotzdem passt der einfache, lockere Erzählstil gut zur Geschichte. Besonders gut gefielen mir die japanischen Einsprengsel und die Tatsache, dass es auch Wendungen in der Erzählung gibt.


„Inspektor Takeda und der leise Tod“ hat mich super unterhalten. Es ist die perfekte Urlaubslektüre. Auch wenn ich mir, wie gesagt, einen gehobeneren Stil gewünscht hätte. Daher vergebe ich für den Krimi 4,5 von insgesamt fünf möglichen Sternen.
Die Reihe werde ich auf jeden Fall im Auge behalten!

Veröffentlicht am 12.07.2017

Sehr solider Roman

Targa - Der Moment, bevor du stirbst
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Worum geht’s ?

„Targa Hendricks hat keine Freunde, keine Liebe, nichts zu verlieren. Doch vor allem hat sie keine Angst – und genau das macht sie so verdammt gut in ihrem Job. Denn als Undercover-Ermittlerin ...

Worum geht’s ?

„Targa Hendricks hat keine Freunde, keine Liebe, nichts zu verlieren. Doch vor allem hat sie keine Angst – und genau das macht sie so verdammt gut in ihrem Job. Denn als Undercover-Ermittlerin einer Sondereinheit des BKA ist es ihre Aufgabe, Serienkiller auf frischer Tat zu überführen, und dazu gibt es nur zwei Wege: Targa muss sich einem Mörder ausliefern – oder ihn glauben lassen, sie sei wie er.

Falk Sandman ist Hochschuldozent, charismatisch, clever und besessen von den letzten Worten Sterbender – seiner Opfer. Eines Tages trifft er eine junge Frau, die sich für seine dunkle Seite interessiert. Sie will von ihm lernen, und Sandman fasziniert ihr gefühlloses Verhalten. Zunächst ist er skeptisch, doch allmählich vertraut er ihr.“



Mein erster Gedanke war, dass die Protagonisten gut konzipiert sind, und dass eine interessante Figurenkonstellation erschaffen wurde. Dennoch erfindet das Autorenduo das Rad nicht neu, auch wenn es einen lesenswerten, soliden und spannenden Thriller geliefert hat:

Targa Hendricks, die als Ermittlerin für das BKA arbeitet, erinnerte mich ein wenig an eine andere Ermittlerin, die an dem Asperger- Syndrom leidet: Saga Noren von der Kripo Malmö. Die skandinavische Noir -Serie „Die Brücke“, in welchem enigmatische Kriminalfälle im skandinavischen Ländereck gelöst werden wollen, habe ich regelrecht verschlungen. Binge watching in Reinkultur!

Der hochintelligente, sozial hochstehende Psychopath gehört fast schon zum Inventar in der Krimiliteratur und es ist fast common sense, dass hochgefährliche Täter nicht selten überdurchschnittlich klug sind und oft über einen sehr hohen Intelligenzquotienten verfügen.

OBWOHL es in „Targa“ mehr oder weniger bekannte Versatzstücke gibt, wird dem Genre aber auch etwas Neues hinzugefügt. Was das genau ist, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, ihr müsst schon selbst zum Roman greifen! Soviel sei gesagt:

„Targa“ ist spannend und unterhaltsam geschrieben, stilistisch sehr ordentlich.

Für diesen sehr soliden Thriller vergebe ich insgesamt vier von fünf möglichen Sternen!


Veröffentlicht am 12.07.2017

Genremix

Don't You Cry - Falsche Tränen
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Don't You Cry - Falsche Tränen
von Mary Kubica

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht’s ?



-„ Mitbewohnerin. Freundin. Mörderin? Eines Nachts verschwindet die junge Studentin Esther Vaughan spurlos ...



Don't You Cry - Falsche Tränen
von Mary Kubica

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht’s ?



-„ Mitbewohnerin. Freundin. Mörderin? Eines Nachts verschwindet die junge Studentin Esther Vaughan spurlos aus ihrem Appartement in Chicago. Ihre Mitbewohnerin Quinn findet nur einen mysteriösen Brief, der vor die Frage stellt, wie gut sie die vermeintlich brave Frau wirklich kennt. Als sie dann noch erfährt, dass schon längst per Anzeige nach einer Nachmieterin für ihr Zimmer gesucht wird, bekommt sie langsam Angst. Quinn beginnt zu recherchieren: Was ist eigentlich aus dem Mädchen geworden, das vorher mit Esther zusammengewohnt hat? Je mehr sie erfährt, desto mehr bringt Quinn sich in tödliche Gefahr.“



Der Klappentext hat mich sofort an den Film „Weiblich, ledig, jung …“ erinnert. Mary Kubica erzählt jedoch ihre eigene Geschichte.

Seit „Pretty Baby“ bin ich ein Fan der Autorin, und auch „Don’t you cry– falsche Tränen“ hat mich nicht enttäuscht, auch wenn es kein typischer Thriller ist. Kubica präsentiert einen lesenwerten Genremix. Stil und Sprache passen gut zum Geschehen. Wie in „pretty Baby“ wirkt ihr Grundkonzept und die Figurenkonstellation aber auf den ersten Blick überzogen, und am Anfang braucht man als Leser etwas Sitzfleisch, um sich auch durch etwas zähe Passagen zu kämpfen. Doch man wird belohnt – überraschende Wendungen, verblüffende Konstellationen tauchen auf…mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten. Nur soviel – abschliessend gibt es ein happy ending, welches der Geschichte die Schwere nimmt.

Mir hat der Roman gut gefallen, daher vergebe ich vier von insgesamt fünf möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 08.07.2017

eine Frau sieht rot

Ich schenk dir die Hölle auf Erden
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„ich schenk Dir die Hölle auf Erden“ ist nach „Blonder wird’s nicht“ bereits der zweite Roman von Ellen Berg, den ich gelesen habe.
Für ihren aktuellen Roman hat die Autorin eine einigemassen bekannte ...

„ich schenk Dir die Hölle auf Erden“ ist nach „Blonder wird’s nicht“ bereits der zweite Roman von Ellen Berg, den ich gelesen habe.
Für ihren aktuellen Roman hat die Autorin eine einigemassen bekannte Thematik ausgewählt: Herzeleid und Rache! Ob der „Rosenkrieg“ oder der „Club der Teufelinnen“ – Rache ist süß, wenn sitzen gelassene Ehefrauen auf Konfrontationskurs gehen. So auch Bergs Protagonistin Carina. Mit Ehemann Jonas hat sie zwei Kinder groß gezogen und klar ist, dass die eheliche Leidenschaft im Laufe der Jahre nachgelassen hat.
Als Carina jedoch entdeckt, dass Jonas ihr untreu ist, bricht die Hölle los, denn so einfach will sie ihren treulosen Gatten und seine Gespielin nicht davon kommen lassen … es soll eine Scheidung her, die sich gewaschen hat!
Mit Jonas‘ Rückkehr hat Carina allerdings nicht gerechnet …

„Ich schenk Dir die Hölle auf Erden“ ist ein typischer Ellen – Berg – Roman. Humorvoll, unterhaltsam und kurzweilig. Das ideale Buch zum Abschalten und Entspannen.
Bergs Protagonistinnen stehen mitten im Leben, es sind oft patente Frauen, die ein unerwartetes Problem lösen müssen, dabei geht es richtig rund.
Auch Carinas Geschichte ist eine story zum Mitfiebern und Mitlachen, auch wenn die Thematik wie gesagt nicht neu ist. Aber Berg drückt dem Ganzen ihren eigenen Stempel auf, und das macht Spass.
Flotte Sprüche treffen auf eine abwechslungsreiche Handlung, Stil und Sprache sind eher einfach gehalten, sie passen aber gut zum Genre.
„Ich schenk Dir die Hölle auf Erden“ ist ein unterhaltsamer Roman, den ich gern gelesen habe. Von mir gibt’s vier Sterne!

Veröffentlicht am 31.05.2017

Solider Krimi

Cyrus Doyle und der herzlose Tod
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Worum geht’s?

- „Wilde Landschaft und grausame Morde. Nach zwanzig Jahren bei der London Metropolitan Police kehrt Detective Chief Inspector Cyrus Doyle in seine Heimat Guernsey zurück. Schon bei der ...



Worum geht’s?

- „Wilde Landschaft und grausame Morde. Nach zwanzig Jahren bei der London Metropolitan Police kehrt Detective Chief Inspector Cyrus Doyle in seine Heimat Guernsey zurück. Schon bei der Ankunft wartet eine große Aufgabe auf ihn: Auf der Insel hat es ein Unbekannter auf Polizisten abgesehen. Er tötet sie mit einem Pfeil in den Hals und schneidet ihnen das Herz heraus. Was hat das mit den alten Insellegenden – und mit seinem Vater, einer echten Polizeilegende, zu tun? Dann gerät Cyrus Doyle selbst ins Visier des Pfeilmörders.“

Wie lautet meine Meinung?
- Der Krimi war recht unterhaltsam, obschon nicht unbedingt temporeich. Der Ermittler geht mit Bedacht zu Werke, ganz klassisch.
Neben der Ermittlungsarbeit steht vor allem das setting im Mittelpunkt, Landschafts – und Ortsbeschreibungen nehmen viel Raum ein und bilden daher den perfekten Rahmen für eine Urlaubslektüre. Ist es cozy crime?
Wie auch immer, hier präsentiert der Autor einen Roman, den man gut lesen kann und einen Ermittler, der kein Jungspund mehr ist.
Dieses Buch kann man getrost in seinen Urlaubskoffer packen!
Ich vergebe für „Cyrus Doyle und der herzlose Tod“ aus der Feder von Jan Lucas vier von insgesamt fünf möglichen Sternen.