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Veröffentlicht am 10.04.2022

Nicht wie erwartet, trotzdem gut

Firekeeper's Daughter
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Ich mochte die Geschichte wirklich gern. Etwas über die Native Americans zu lesen, ihre Kultur, ihren Glauben, ihre Rituale, ihre Gemeinschaft hat mich beeindruckt.

Besonders gefallen hat mir die Tatsache, ...

Ich mochte die Geschichte wirklich gern. Etwas über die Native Americans zu lesen, ihre Kultur, ihren Glauben, ihre Rituale, ihre Gemeinschaft hat mich beeindruckt.

Besonders gefallen hat mir die Tatsache, wie ehrlich und direkt hier gesprochen wird. Es gibt keine Tabuthemen. Alles wird thematisiert, egal ob es die Periode, die Morgenlatte oder das Pinkeln in Eimer angeht. Könnte komisch anmuten, hat aber gepasst.

Die Hauptstory ist spannend und für Jugendliche absolut gut geeignet. Die Thematik des Reservats, der Gemeinschaft und der Stellung in der Gesellschaft war mega. Auch die Rituale und Eigenheiten dieser Gemeinschaft, der Respekt vor den Ältesten, der Zusammenhalt, sehr authentisch und real.

Die Protagonisten haben mir richtig gut gefallen. Besonders Daunis ist eine starke Protagonistin, die mit allem, was sie hat, ihr Leben und ihre Familie verteidigt. Sie lebt vollkommen im Einklang mit ihrer Kultur, obwohl sie durch ihre Abstammung nur zur Hälfte dazugehört. Dass sie Eishockey gespielt hat und alle sie für ihr Können lieben und feiern fand ich ein tolles Detail.

Die Story rund um den Mord war von Bauchgrummeln begleitet, im positiven Sinn. Hier hat die Autorin eine Geschichte ersponnen mit so vielen Details, wahnsinnig gut! Dass Daunis so tief in die Ermittlungen eingestiegen ist (allein) hat mich allerdings etwas irritiert. Es mutete zeitweise so an, als wäre sie die einzige, die etwas ermittelt. Hier hätte ich gern ein bisschen mehr Interaktion gehabt.

Besonders Jamie kommt in dieser Geschichte nicht sonderlich gut weg. Armer Kerl.

Was mir ein bisschen Bauchschmerzen bereitet ist das Thema Vergewaltigung und wie mit dieser umgegangen wird... hier wäre ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl besser gewesen. Aber andererseits hat es auch in diesen Zusammenhang und diese Kultur gepasst. Ach ich weiß auch nicht. Das ist ein schwieriges Thema, hier gibt es glaube ich kein Richtig oder Falsch. Außer der Tatsache, dass eine Vergewaltigung immer falsch ist! Da gibt's nix dran zu rütteln. Und die Täter müssen bestraft werden.

Die Sprecherin hat einen guten Job gemacht, auch wenn sie wirklich eine schwere Aufgabe hatte. Da hier viel in Stammessprache gesprochen wird, hatte sie die Aufgabe, das auch dem Hörer rüberzubringen. Das hat eigentlich ganz gut geklappt. Auch wenn ich mir ein Nachschlagewerk gewünscht hätte, um nachzulesen, was die Wörter bedeuten. Aber ist halt schwierig beim Hörbuch. Deshalb: das, was sie machen konnte, hat sie gemacht. Alles andere ist dem Buch geschuldet. Geschrieben sicher mega, zum Hören schwieriger und anspruchsvoller. Aber machbar. Man muss sich eben konzentrieren.

Alles in allem eine wirklich spannende Geschichte mit einigen Kleinigkeiten, die meinen Geschmack nicht ganz getroffen haben und einem Ende, mit dem ich nicht gerechnet habe und bei dem mir ein bisschen was fehlt. Hier sind einige Themen für mich nicht fertig erzählt. Aber auch das mag Geschmackssache sein.

Trotzdem eine Empfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Triggerthema, aber grandios umgesetzt

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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Ich hab eine recht lange Thrillerpause eingelegt und bin froh, dass ich nun wieder "im Geschäft bin". Da heute die Leserunde zu Band 2 der Max Bischoff Reihe startet, hab ich mir Band 1 natürlich vorab ...

Ich hab eine recht lange Thrillerpause eingelegt und bin froh, dass ich nun wieder "im Geschäft bin". Da heute die Leserunde zu Band 2 der Max Bischoff Reihe startet, hab ich mir Band 1 natürlich vorab geschnappt.

Wow, was für ein böses Thema. Achtung Triggerwarnung: Kindesmissbrauch, Pädophilie.

Als Mutter eines Kindes, das in einem ähnlichen Alter wie die entführten Kinder ist, ist diese Geschichte definitiv belastend. Vorallem, da man weiß, dass diese Geschichte zwar Fiktion ist, da draußen aber genug Arschlöcher rumlaufen, die ähnlich kranke Fantasien haben wie hier beschrieben.

Der Schreibstil ist wirklich gut. Das war mein erstes Buch von Arno Strobel und wird definitiv nicht das letzte sein (schon allein durch die Leserunde zu Band 2).

Ich hab zeitweise das Hörbuch gehört und auch der Sprecher hat einen mega Job gemacht. Sehr spannende Performance.

Der Plot selbst war zwar spannend, wenn auch zeitweise vorhersehbar bis stereotyp. Trotzdem war immer dieses Quäntchen Unsicherheit vorhanden, das an den eigenen Analysefähigkeiten gezweifelt hat. Und wenn der Autor es schafft, dass ich mir zwar sicher bin zu wissen, wie es gelaufen ist, aber mich dann doch überrascht und noch Details bereit hält, auf die ich nie gekommen wäre, dann hat er alles richtig gemacht. Dennoch... ein bisschen mehr hätte ich mir hier gewünscht.

Max Bischoff mochte ich sehr gern. Ich mag es eigentlich nicht, wenn Fallanalytiker solche Stempel aufgedrückt bekommen, dass jeder schon von ihm gehört hat, wie toll er doch ist und er solche Fähigkeiten hat wie niemand sonst usw... Aber dass er selbst auf dem Boden geblieben ist und nach seinem Weggang von der Polizei jetzt als Dozent arbeitet, finde ich toll. Ich kenne die Reihe vorher noch nicht, vielleicht hat er deshalb noch gute Chancen bei mir, ohne Stempel als Superbrain die Ermittlungen begleiten zu dürfen.

Alles in allem: toller Schreibstil, sehr schwere Kost, aber ein geniales Ermittlerteam. Mein Herz klopft immer noch für die Mädchen.
Und wenn mich der Autor jetzt noch mit einem Plot überrascht, den ich nicht vorhersehen kann, dann hat er mich als Leserin für sich endgültig gewonnen.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Ein gelungenes Debüt

Zeitenchaos
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Die Autorin hat hier wirklich ein tolles Debüt geschaffen. Wir begleiten Pepper bei ihrer Reise durch die Zeit und beim Entwirren der Wirrungen, die darunter entstanden sind. Wenn man erstmal alle bekannten ...

Die Autorin hat hier wirklich ein tolles Debüt geschaffen. Wir begleiten Pepper bei ihrer Reise durch die Zeit und beim Entwirren der Wirrungen, die darunter entstanden sind. Wenn man erstmal alle bekannten Zeitreisegeschichten aus dem Gedächtnis verbannt, kann man sich hierauf voll und ganz und sehr schnell einlassen. Der Schreibstil ist toll und einnehmend.

Mit Gabriel wurde ein Charakter zum Hassen erschaffen. Er umfasst alle schlechten Eigenschaften, die man sich nur vorstellen von einem geldgierigen Möchtegern-Kasanova. Der hier genannte Schnepfenmeister ging mir gehörig auf die Nerven.

Mit dem Charakter Noah tu ich mich tatsächlich etwas schwer. Hier fehlt mir noch ein bisschen Substanz. Das ging mir alles zu schnell und zu unkompliziert. Ich hoffe, in Band 2 mehr über ihn und seine Beweggründe zu erfahren. Oder ich denke zu kompliziert und zu negativ. Auch möglich.

Ich hoffe auch auf mehr Infos zur Taschenuhr und der Buchhaltung. Diese waren mir hier tatsächlich ein bisschen zu kurz gehalten, obwohl die Protagonisten ja nicht wirklich wissen, was es damit auf sich hat. Aber ich als Leser möchte das doch wissen. Menno...

Das Leben von Peppers Zwillingsschwester kommt mir sehr bekannt vor, auch wenn es gar nicht mein Ziel war, als ich noch jünger war. Aber ich kann verstehen, dass man sich früh nach Halt, Sicherheit, Beständigkeit sehnt und sich diese auch aufbaut, sobald man die Gelegenheit dazu hat.

Die Andeutungen der Musik, die Tini hier einarbeitet, lieb ich sehr. Hier merkt man, wie viel ihr Musik bedeutet und welchen Stellenwert sie in ihrem Leben - und damit auch im Leben ihrer Protagonisten - hat.

Eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Von Mut, Hoffnung und Träumen

Ein Lied, mein Leben und was sonst noch schiefgehen kann
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Das Cover ist sooo sooo schön. So viele Details, tolle Farben und spätestens bei den Noten hattest du mich sowieso am Haken! Also das Cover bekommt eine 1+ mit Sternchen.

Zur Geschichte selbst:
Mir hat ...

Das Cover ist sooo sooo schön. So viele Details, tolle Farben und spätestens bei den Noten hattest du mich sowieso am Haken! Also das Cover bekommt eine 1+ mit Sternchen.

Zur Geschichte selbst:
Mir hat die Geschichte richtig gut gefallen und vorallem die Entwicklung, die Lilly durchgemacht hat. Das kleine Dorfmädchen, dass sich im Schatten ihrer verstorbenen Mama versteckt, landet in der großen Stadt und steht vor Herausforderungen, die ihre Courage und ihre Komfortzone weit übersteigen. Und trotzdem schafft sie es, sich nicht unterkriegen zu lassen und dennoch ihr Herz und ihr Mitgefühl zu behalten.

Ich habe ganz viel gefühlt beim lesen. Von Mitgefühl, über Wut, Trauer, Entsetzen, Liebe, Angst, Unglauben, es war alles dabei. Und all diese Empfindungen macht auch Lilly durch.

Ihre Mitstreiter in diesem Stück habe ich auch fast alle ins Herz geschlossen. Arvo ist ein Goldstück. Jeder braucht einen Arvo. Ihre Oma ist mehr, als es auf den ersten Blick scheint und gibt ihr mehr, als man denkt und Will ist so wichtig für sie und dazu so unglaublich, dass es wirklich toll war, die beiden zu begleiten.

Dennoch sind da ein paar Kleinigkeiten, die ich mir anders gewünscht hätte. Das Geheimnis um die Kette zum Beispiel. Oder Lillys Verhalten in einigen Situationen. Aber wir haben schon in der Leserunde festgestellt, dass da die Reaktionen ganz unterschiedlich ausfallen, je nachdem was man selbst schon alles erlebt hat und wie man sich wünscht, dass das Gegenüber reagiert. Deshalb bin ich mit dem, was Tini schreibt, völlig fein, auch wenn es nicht dem entspricht, was ich mir in diesen Momenten von ihr gewünscht hätte.

Alles in allem eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, zum selbst interpretieren, zum eigene Lösungen finden, eine Geschichte die ganz viel gibt. Vorallem gibt sie Hoffnung, dass alles gut werden wird.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Gut geschrieben, aber das gewisse Etwas fehlt

Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen
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Band 5 der dunklen Chroniken. Diesmal leider nicht besonders dunkel.

Wir begleiten die kleine Meerjungfrau, die von einem Fischer gefangen wurde, sich verliebte und das Meer verließ, um als Mensch zu ...

Band 5 der dunklen Chroniken. Diesmal leider nicht besonders dunkel.

Wir begleiten die kleine Meerjungfrau, die von einem Fischer gefangen wurde, sich verliebte und das Meer verließ, um als Mensch zu leben. Unsterblich, mit Schuppen und Klauen und spitzen Zähnen ist sie eine Kuriosität, die den Museumsbesitzer P.T. Barnem auf sich aufmerksam werden lässt.

Der Schreibstil ist wie in allen Bänden vorher wirklich toll und ich konnte der Geschichte gut folgen. Die Sprecherin des Hörbuchs hat eine so angenehme Stimme, dass ich gefesselt war. Nur der Inhalt konnte mich diesmal nicht überzeugen.

Die Charaktere waren für mich sehr flach, unnahbar, teilweise wirklich unsympathisch. Amalia ist in ihrer Art sehr inkonsequent. Einmal muss sie beschützt werden, dann ist sie wieder die starke Frau, die sich gegen das Unrecht der Welt auflehnt. Mit ihr konnte ich nicht wirklich etwas anfangen.

Charity und Levi, Frau und Freund von P.T. Barnem waren mir ebenfalls sehr unsympathisch. Nie hören sie richtig zu und folgen immer ihren Stiefel, obwohl sie im nächsten Moment sehr aufgeschlossen tun.

P.T. Barnem war in der ganzen Geschichte zwar der "Bösewicht", aber in sich konsequent. Ihm hab ich seine Rolle abgenommen.

Und mein liebster Charakter ist die kleine Tochter von P.T. und Charity, die als Einzige in dieser ganzen Geschichte den Kern der Erlebnisse erfasst und verarbeitet zu haben scheint und logisch und vorausschauend denkt. Und das als Kleinkind.

Es wird wie immer aus viele Dinge aufmerksam gemacht. Tierquälerei, Fanatismus, Engstirnigkeit, wie schnell eine vermeintlich einfache Situation außer Kontrolle geraten kann. Das hat mir dagegen wieder gut gefallen.

Aber nein, leider nicht meine Lieblingsgeschichte aus der Reihe.

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