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Veröffentlicht am 29.05.2022

Eine emotionale Fortsetzung

Die Landärztin - Der Weg ins Ungewisse
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Nachdem ich mit großer Begeisterung den ersten Band der erfolgreichen Saga „Die Landärztin- Aufbruch in ein neues Leben“ von Felicia Otten gelesen habe, wartete ich nun sehnsüch-tig auf den zweiten Teil ...

Nachdem ich mit großer Begeisterung den ersten Band der erfolgreichen Saga „Die Landärztin- Aufbruch in ein neues Leben“ von Felicia Otten gelesen habe, wartete ich nun sehnsüch-tig auf den zweiten Teil „Die Landärztin - Der Weg ins Ungewisse“, der nun im Mai 2022 im blanvalet – Verlag erschienen ist. Endlich geht die Reise um Dr. Thea Graven weiter…..
Wie schon im ersten Teil hat mich der leichte und flüssige Schreibstil der Autorin wieder begeistert und so durfte bzw. konnte ich sofort in die Geschichte von Dr. Thea Graven ein- und abtauchen. Kaum hatte ich dieses Buch angefangen, zog es mich erneut in seinen Bann, der mich fast daran hinderte, dieses Buch vorzeitig aus den Händen zu legen. Zu jeden Zeitpunkt wollte ich wissen, wie es mit Thea Graven und ihrem Freund Dr. Georg Berger weitergehen wird. Auch wenn der erste Teil dieser Reihe nur ein paar Monate zurück liegt, so war ich dankbar für die kurzen Rückblicke, die die Autorin so perfekt in die Handlung einfließen lassen hat. Aber nicht nur der Schreibstil hat meine Erwartungen übertroffen, sondern auch die Charaktere, die erneut authentisch und so lebendig dargestellt worden sind, dass man glaubt, man würde sie schon jahrelang kennen. Auch die Kulissenbeschreibung war wieder ein Highlight und an jedem Ort hatte ich das Gefühl, ich wäre live vor Ort. Detailliert beschreibt sie u.a. das Schlösschen, die Kurklinik oder die Kinderabteilung. Ein wahres Kopfkino begann
Die Handlung dreht sich immer noch um Dr. Thea Graven, die in Eichenborn ihre neue Heimat gefunden hat. Beruflich und auch privat hat sich in den vergangenen Monaten einiges in ihrem Leben verändert. Sie absolviert gerade ihre Ausbildung zur Gynäkologin an der Uniklinik und steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Dr. Georg Berger. Glücklicher könnte sie kaum sein, würde Georg nicht für sie eine Hiobsbotschaft bereithalten. Zudem macht ihr gesundheitlicher Zustand ihr auch noch zu schaffen. Ein plötzlicher Zusammenbruch verändert drastisch ihr Leben, denn die Diagnose ist niederschmetternd. Thea ist nicht, wie sie glaubte, an einer Grippe erkrankt, sondern an Kinderlähmung. Für Thea bricht eine Welt zusammen. Was für eine Hiobsbotschaft hat Georg erhalten? Werden Thea und Georg das Schicksal gemeinsam meistern oder wird die Krankheit ihr Glück zerstören?

In ihrem neuen Roman erzählt Felicia Otten die Geschichte um Dr. Thea Graven weiter, die nach einigen beruflichen und privaten Schwierigkeiten endlich angekommen zu sein scheint, aber es warten neue Probleme auf sie. In diesem Band geht es in erster Linie um Kinderlähmung. Da es noch keinen Impfstoff für sie gab, war sie hochgradig ansteckend und konnte somit jeden treffen. Zudem waren die Behandlungsmethoden noch nicht ausgereift. All diese Informationen hat die Autorin in ihren akribischen Recherchen zusammengetragen und in die Handlung brillant eingewebt. So erhält der Leser wichtige Fakten über Behandlungsmethoden und Heilungschancen, so wie die schwierigen Umstände, die in den Kinderkliniken herrschten. Aber wer jetzt meint, dass es hier nur um Fakten geht, der irrt. Emotional beschreibt die Autorin den steinigen Weg, den die Ärztin in ein ungewisses Leben führt. Die emotionale Berg- und Talfahrt hat mich mehr als nur berührt. So freute ich mich über jeden kleinsten Fortschritt den Thea Graven meisterte, aber zugleich machten mich die Zustände wütend, die in der Kinderabteilung der Klinik herrschten.
Das Ende dieser Saga war stimmig und passte perfekt. Allerdings hoffe ich noch, dass Felicia Otten vielleicht noch einen Band von der Landärztin veröffentlichen darf.

Ein emotionaler zweiter Teil, der wieder einmal nicht besser hätte geschrieben werden können. Authentisch und lebensnah.
5 von 5 Sternen und ein Muss für jeden Leser, der Familiensagas liebt.

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Drei Geschwister - drei Schicksale

Die Pfirsichblütenschwestern
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Die Pfirsichblütenschwestern ist das neuste Werk der Autorin Susanne Morel, dass jetzt im Mai 2022 im Droemer Verlag erschienen ist. Bereits in der Vorschau des Verlages ist mir dieses Buch bereits positiv ...

Die Pfirsichblütenschwestern ist das neuste Werk der Autorin Susanne Morel, dass jetzt im Mai 2022 im Droemer Verlag erschienen ist. Bereits in der Vorschau des Verlages ist mir dieses Buch bereits positiv aufgefallen und nachdem ich den Klapptext gelesen hatte, wusste ich, dass dies genau mein Beuteschema ist. Eine Familiengeschichte mit einem historischen Hintergrund, genau das was ich liebe.

Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin hat mich angenehm überrascht und dank des bildhaften Erzählstils entstanden sofort ein brillantes Kopfkino. Sofort stellte ich mir diese gigantische Pfirsichplantage in Frankreich vor. Es muss herrlich sein, wenn diese Obstbäume blühen und ihre Blüten so einen intensiven Geruch verströmen. Einmalig!

Aber nicht nur mit der einzigartigen Kulissenbeschreibung konnte Susanne Morel punkten, sondern auch mit den Charakteren. Diese wurden so authentisch und lebendig wiedergegeben, so dass das Gefühl entsteht, man würde sie schon seit einigen Jahren kennen. Drei Geschwister, drei Schicksale und von jedem einzelnen wurde ich in seinen Bann gezogen. Ganz egal, ob ich mich gerade in München, Allgäu oder Frankreich befand, ich war Teil ihrer Geschichte. Hautnah durfte ich die Höhen und Tiefen der drei miterleben und manchmal war ich einfach nur schockiert bzw. wütend auf die Ereignisse, die der oder demjenigen widerfahren ist. Besonders der kleine Bruder Lorenz hat mein Herz mehr als nur berührt und ich wünsche ihm, dass er all die schrecklichen Momente, die sein Leben durchkreuzten, verarbeiten kann und er ein halbwegs „normales“ Leben darf. Ich darf aber auch nicht seine zwei älteren Schwestern (Pauline und Konstanze) vergessen, die immer ein herzliches und inniges Verhältnis zueinander hatten. Die Trennung und auch die grausamen Ereignisse des Weltkrieges wirken sich nicht besonders positiv auf die beiden aus und so wird ihre Geschwisterliebe hart auf die Probe gestellt. Während des Lesens stellte ich mir öfters die Frage, wie wird es mit den drein weitergehen? Werden sie jemals ihr Glück finden? Und genau diese Fragen haben dafür gesorgt, dass ich dieses Buch kaum noch aus den Händen legen mochte. Zu jeden Zeitpunkt musste ich wissen, wie es mit den Geschwistern weitergehen wird. Zudem hat es Susanne Morel geschafft, dass ihre Geschichte, durch die Schilderung der grausamen Ereignisse des zweiten Weltkrieges, die sie so perfekt in die Handlung einfließen lassen hat, eine grandiose Authentizität erhielt. Diese menschenverachteten Geschehnisse ließen bei mir ein ums andere Mal die Wut hochkochen. Wie grausam können Menschen sein, dass sie sowas zugelassen haben? Es ist nicht nur schockierend, sondern auch unfassbar bzw. unbegreiflich.

Das Buch „Die Pfirsichblütenschwestern“ ist eine grandiose Geschichte, die alles hat, was ein brillanter historischer Roman haben sollte. Eine Familiengeschichte, die den Leser nicht nur auf eine emotionale Reise mitnimmt, sondern ihn daran teilnehmen lässt. Die zahlreichen eingestreuten Wendungen haben mich immer wieder angenehm überrascht und so blieb es bis zum Schluss spannend. Für mich ist dieses Buch ein Lesehighlight und kann es wirklich nur jeden ans Herz legen. Absolut Lesenswert und 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Erster Fall für Franzi und Kay

Der Tote im Netz
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Mit „Der Tote im Netz“ hat Frauke Scheunemann ihr neustes Werk vorgelegt, das nun im März 2022 im Scherz Verlag erschienen ist. Zwar kenne ich die Autorin unter dem Pseudonym Anne Hertz, unter dem sie ...

Mit „Der Tote im Netz“ hat Frauke Scheunemann ihr neustes Werk vorgelegt, das nun im März 2022 im Scherz Verlag erschienen ist. Zwar kenne ich die Autorin unter dem Pseudonym Anne Hertz, unter dem sie (mit ihrer Schwester Wiebke) schon einige Romane veröffentlicht hat, aber gelesen habe ich bis dato noch keins ihrer Bücher. Jetzt werden sich einige Leser*innen bestimmt fragen: warum wurde gerade dieses Buch bevorzugt? Das ist ganz schnell erklärt: ich liebe Regionalkrimis und wenn diese noch an der Nord- bzw. Ostsee spielen, umso mehr. Sowohl der Titel als auch der Klapptext haben meine Neugierde geweckt und nachdem ich die Zusammenfassung gelesen hatte, wusste ich, dass dies genau meine Geschichte sein wird.

Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin hat mich angenehm überrascht und so tauchte ich relativ schnell in die Geschichte ein und ab. Aber nicht nur damit konnte sie bei mir punkten, sondern auch mit dem fantastisch und humorvollen Erzählstil, der durch die zahlreichen verbalen Schlagabtausche perfekt unterstrichen worden ist. Frauke Scheunemann hat genau meinen Nerv getroffen, denn ich liebe die Art von Humor. Ebenso gut gefallen hat mir der sehr gut dosierte Dialekt, der immer wieder aufblitzte und die Usedomer Atmosphäre grandios unterstrichen hat. Brillant waren auch die Charaktere, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Radiomoderatorin Franziska „Franzi“ Mai, mit ihrem fröhlichen, offenen und rheinischen Charakter, so manch einen in den Wahnsinn treiben kann. Mit ihr bekommt das Wort „neugierig“ eine völlig neue Bedeutung.

Dagegen ist der Kommissar Kay Lorenz ein stilles Wasser. Sein Charakter ist eher ruhiger Natur, dazu ein bisschen wortkarg und an manchen Tagen gesellt sich auch noch schlechte Laune dazu. Mit ihm zu arbeiten ist zwar nicht immer einfach, aber dennoch trägt er sein Herz am rechten Fleck. Der Beweis ist der herzliche Umgang mit seiner neunmal klugen Tochter Greta.

So unterschiedlich Franzi und Kay auch sein mögen, sie ergänzen sich perfekt. Das bekommt der Leser in diesem Fall zu spüren und genau zu dem kommen wir jetzt….

Der Ostsee-Lokalsender Bäderland-Radio soll verkauft werden und die Mitarbeiter bangen um ihre Jobs. So auch Franziska Mai, die als Radioreporterin dort arbeitet. Franzi wäre aber nicht Franzi, wenn sie nicht um ihren Job kämpfen würde. Kurzerhand entwirft sie mit ihrem Volontär ein neues Sendekonzept, mit dem sie „ihren“ Sender retten möchte. Sie will über Themen berichten, die den Usedomer unter den Nägeln brennt. Ganz egal, ob es um Nachbarschaftsstreitereien, Immobilienhaie oder Umweltaktivisten handelt. Je aktueller oder brisanter die Fälle sind, desto besser. In ihrem ersten Fall geht es um Fischereitourismus und einen ziemlich agilen Fischereiaufseher der Stress macht. Als kurz darauf ein Fischer tot in einem Fischnetz gefunden wird, steht für jeden fest, dass es sich hierbei um Mord handelt. Nur wer war es? Für Franzi ein gefundenes Fressen, denn die Story bringt die nötige Hörerquote. Das heißt für sie am Ball bleiben und möglichst nah am Geschehen sein. Allerdings hat einer was dagegen: Kommissar Kay Lorenz, der hat die Ermittlungen übernommen. Ihm passt es überhaupt nicht, dass Franzi ihre Reporternase in den Fall steckt. Wird er Franzi in ihre Schranken verweisen können oder werden die beiden ein Team? Ich verrate nichts, aber eines ist sicher: ungefährlich wird es nicht.

Frauke Scheunemann hat hier einen perfekten Krimi geschaffen, der nicht nur Lust auf Urlaub, sondern auch aufs Ermitteln macht. Mehrfach glaubte ich, dass ich dem Täter schon auf die Schliche gekommen sei, aber Pustekuchen: die ständigen Wendungen im Fall machen dies schier unmöglich und ich war von dem Ausgang mehr als nur überrascht.

Der Tote im Netz ist ein toller Auftakt der neuen Usedomer – Krimireihe, der Lust auf den neuen Fall macht. Glückwunsch und für mich war es eine spannende Reise auf eine wunderschöne Insel.

5 von 5 Sterne und ein Muss für Fans von Regionalkrimis, die keinen blutrünstige Fall erleben wollen.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Thies neuer Fall zum Dienstjubiläum

Mord im Nord-Ostsee-Express
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Inhaltsangabe:

Der Bredstedter VHS – Französischkurs will über die Ostertage nach Paris fahren, aber es gibt einen, dem die Reise ganz und gar nicht passt: Polizeihauptmeister Thies Detlefsen und wenn ...

Inhaltsangabe:

Der Bredstedter VHS – Französischkurs will über die Ostertage nach Paris fahren, aber es gibt einen, dem die Reise ganz und gar nicht passt: Polizeihauptmeister Thies Detlefsen und wenn es nach ihm ginge, würde er am liebsten zuhause bleiben. Tja, was macht man nicht alles aus Liebe und am meisten freut seine Frau Helga, denn diese fährt mit. Pünktlich macht sich die Reisegruppe auf den Weg, aber dank des Wetters kommen sie nicht weit. Der heftige Schnellfall sorgt schon kurz nach der Abfahrt dafür, dass die Gleise verschneit sind und der Zug anhalten muss. Das Ganze wäre nicht so dramatisch, würde der Strom und auch die Heizung nicht immer wieder ausfallen. Als dann auch noch die einzig funktionierende Toilette für Minuten belegt ist, kommt Unmut auf. Trotz mehrfachem Klopfen gegen die Toilettentür kommt von innen keine Reaktion und daraufhin wird sie per Notschlüssel geöffnet. Der Anblick, den die Anwesenden geboten bekommen, ist nicht das, was sie gerne hätten sehen wollen. Die Mitreisende Agathe Christiansen liegt erdrosselt in der Kabine. Da wittert Thies einen neuen Fall und ist gleich zur Stelle, aber nicht nur er: der Französischlehrer und Belgier Picon unterstützt Thies, wo er nur kann. Wer hat die Lateinlehrerin ermordet und ist der Täter tatsächlich noch im Zug?

Mord im Nord-Ostsee-Express von Krischan Koch ist bereits der zehnte Fall für Polizeihauptmeister Thies Detlefsen. Ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich Fan von diesen Küstenkrimis geworden bin, aber jedes Jahr freue ich mich auf ein Wiedersehen mit Thies und der Mannschaft von De Hidden Kist. Als ich zuerst den Titel lass, musste ich unweigerlich an Agatha Christie denken und ihren erfolgreichen Roman „Mord im Orient Express“ denken. Zum 10jährigen Dienstjubiläum bekommt von Thies jetzt seine Version dieses Klassikers serviert: eine friesische Hommage und keiner kann dies besser Umsetzen als Krischan Koch. Er weiß ganz genau womit er seine Leserschaft in seinen Bann ziehen kann. Angefangen mit seinen Charakteren, die mit dem typisch friesischen Charme und dem geballten Wortwitz ausgestattet worden sind. Wer sie einmal kennengelernt hat, wird sie lieben. Aber nicht nur die Urbesatzung, die zur De Hidden Kist gehört, bereitet den Leser großen Spaß, sondern auch die Täter. Hierbei handelt es sich nicht um die klassischen Täter. Hier sind sie eigener, skurriler und ein bisschen neben der Spur und genau das ist das, was diesen Krimi zu dem macht was er ist: anders, aber genial!

In dieser Geschichte geht es um eine Reise nach Paris, aber dank der Wetterkapriolen in Fredenbüll verläuft die Zugfahrt anders als geplant. Die ständigen Unterbrechungen sorgen in der Reisegruppe nicht gerade für gutes Klima und als dann auch noch die Lateinlehrerin tot gefunden wird, ist die Stimmung mehr als nur im Keller. Die Frage, die sich jeder stellt: sitzt der Mörder noch im Zug? Als Thies seine Ermittlungen aufnimmt, weicht der Reisebegleiter ihm nicht von der Seite und übernimmt einfach mal die Personenbefragungen. Zum Leidwesen von Thies. Aber nicht nur im Zug ist die Hölle los, sondern auch in Fredenbüll. Thies schwangere Kollegin Nicole muss sich um einen vermissten Kollegen kümmern, der die Urlaubsvertretung von Thies übernommen hat. Wo ist er und was hat das verschwundene E- Auto damit zu tun?

Auch mit dem zehnten Küstenkrimi hat Krischan Koch ein wahres Meisterwerk vorgelegt, dass in keinsterweise seinen Vorgängern nachsteht. Eher das Gegenteil ist der Fall. Obwohl der Autor auf altbewährtes setzt wird er mit jedem Krimi besser und besser. Mit Charme, eigenwilligen Ermittlungen und zahlreichen Pointen wird Thies auch diesen Fall lösen. Lacher, Rätselspaß und Spannung sind all inklusive.

Auch nach dem zehnten Fall habe ich das Gefühl, dass Thies noch sehr gerne weiterermitteln möchte und ich möchte es ebenfalls. Für mich sind die Küstenkrimis ein wahrer Lesespaß, der Lust auf mehr macht!

5 von 5 Sternen und ein Muss für Krimi-liebhaber*innen!

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Eine Ära geht zu Ende

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz
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Berlin 1924

Die Polizeiärztin Magda Fuchs und ihr Mann Kuno stehen vor einem spektakulären Mordfall. Magda Fuchs, die nach ihrer Hochzeit mit Kuno jetzt Mehring heißt, wird zu einer verletzten Person ...

Berlin 1924

Die Polizeiärztin Magda Fuchs und ihr Mann Kuno stehen vor einem spektakulären Mordfall. Magda Fuchs, die nach ihrer Hochzeit mit Kuno jetzt Mehring heißt, wird zu einer verletzten Person gerufen. Eigentlich sind solche Einsätze für Magda Alltag, aber dieser Fall scheint ein wenig anders zu sein. Nachdem die verletzte Frau entlassen wurde, wird diese kurz darauf tot aus dem Hafenbecken gefischt. Der Tod ihrer Patienten wirft bei Magda einige Fragen auf: Hat sie Verletzungen übersehen und daraufhin eine falsche Diagnose gestellt? Aber nicht nur der plötzliche Tod wirft Fragen auf, sondern auch das Auftauchen einer Freundin der Verstorbenen, die sie als vermisst meldet. Nach und nach kommt heraus, in welchen Kreisen sich die Verstorbene kurz vor ihrem Tod verkehrte. Ihre Spurensuche führt das Ehepaar Mehring zu den mächtigsten Leuten Berlins. Auch wenn der aktuelle Fall schon ziemlich zeitaufwendig ist, so verliert Magda ihre eigentliche Mission nicht: sie will den Bruder von Elke finden. Wird es ihr diesmal gelingen?

Auch bei Celia stehen stürmische Zeiten ins Haus, denn ihre Ehe mit Edgar scheint immer mehr ins Wanken zu geraten. Wird sie ihre Ehe retten können und wie geht es beruflich bei ihr weiter?

Mit großer Begeisterung las ich die beiden ersten Bänder dieser erfolgreichen Trilogie. Im März 2022 ist nun der dritte und letzte Teil Polizeiärztin Magda Fuchs „Das Leben, ein wilder Tanz“ von Helene Sommerfeld im dtv Verlag erschienen.

Tipp: Diese Reihe ist nicht für Quereinsteiger gedacht, denn die einzelnen Bände schließen nahtlos an den vorherigen und ohne die nötigen Vorkenntnisse, könnte der Einstieg in die Geschichte sehr schwer werden. Alle Teile hintereinanderweg zu lesen lohnt sich definitiv!!!



Wie schon in den zwei Bänden zuvor, hat mich auch hier der flüssige und leichte Schreibstil des Autorenpaar Sommerfeld abholt und so konnte ich meine Reise mit Magda Fuchs ungehindert fortsetzen. Jeder Teil ist wie eine Art nach Hause kommen. Ab der ersten Seite trifft man liebgewonnene Personen wieder, und so war es auch diesmal. Polizeiärztin Magda Fuchs /Mehring, Kriminalkommissar Kuno Mehring, Medizinstudentin Celia Hinnes – Fahrland, Ingenieur Edgar Hinnes oder die erfolgreiche Schauspielerin Doris Kaufmann und so freute ich mich auf ihre persönliche Geschichte. Aber was wäre eine Handlung ohne Neuzugänge? Langweilig und so mischten sich neue, aber vor allen Dingen sehr interessante Charaktere unter den Bekanntenkreis. Wer schon den ersten oder sogar beide Bände gelesen hat, merkt wie nahtlose Übergang erfolgt und so befinden wir uns nun im Jahr 1926. Polizeiärztin Magda Fuchs hat ihren Freund Kuno geheiratet und heißt nun Mehring. Ihre Arbeit ist ein Spagat zwischen ihrer eigenen Praxis und der Polizeiwache. Ihr Augenmerk ist immer noch die Suche nach Elkes kleinem Bruder Otto, den sie bis heute noch nicht fand. Auch wenn die Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen gleicht, so ist aufgeben keine Option für Magda. Jeden noch so kleinsten Hinweis geht sie nach, aber die nötige Unterstützung findet sie nach wie vor bei ihrem Ehemann Kuno, der ihr eine große Hilfe ist. Durch Elke erhält sie einen entscheidenden Tipp, aber wird sie dadurch endlich den kleinen Otto finden? Ein anderer Fall beschäftigt Kuno, denn dieser muss in einem mysteriösen Mordfall ermitteln, aber die Suche nach dem oder den Tätern gestaltet sich schwerer als gedacht. Eine ehemalige Patientin von Magda wird tot aus dem Hafenbecken gefischt und seine Ermittlungen führen ihn in das turbulente Nachtleben Berlins. Wird er den Fall lösen können? Aber nicht nur beruflich stehen beide vor wichtigen Entscheidungen, auch privat müssen neue Weichen gestellt werden.

Genauso wie bei Magda und Kuno steht auch Celia Hinnes-Fahrland vor wichtigen Entscheidungen. Ihre Ehe mit ihrem Mann Edgar steht unter keinem guten Stern. Zwar wird ihre Liebe mit der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter gekrönt, aber reicht dies aus, um die aktuelle Situation zu ändern. Zudem möchte Celia gerne ihr Medizinstudium beenden, aber wird dies als Mutter überhaupt möglich sein? Braucht ihre Tochter sie nicht mehr?

Auch mit dem dritten und letzten Teil der erfolgreichen Reihe konnte mich das Autorenpaar Helene Sommerfeld erneut in ihren Bann ziehen. Entschuldigung, dass ich mich hier wiederhole, aber ich kann dies wirklich nur unterstreichen: die zwei verstehen ihr Handwerk und jedes Mal bin ich restlos begeistert, womit sie ihre Leserschaft beeindrucken. Erneut haben sie eine brillante Arbeit abgeliefert und dank ihrer akribischen und detaillierten Recherche hat der Roman eine enorme Authentizität erhalten. Hier stimmt einfach alles: angefangen von den Charakteren, die perfekt eingefangene Kulisse bis hin zur Handlung. Es ist kein Roman, den man einfach nur liest. Es ist eine Zeitreise mit all seinen Facetten, die Berlin in den Zwanzigern erleben durfte. So wie die Trilogie begann so stimmig ist auch ihr Ende.

Das über 500 Seiten dicke Buch habe ich nur ungern aus den Händen gelegt, denn ich habe diese Reise mehr als nur genossen. Ich habe sie erlebt. Einerseits bin ich traurig, dass diese Trilogie mit diesem Band ihr Ende findet, aber andererseits bin ich offen für Neues. Am Ende dieses Buches befindet sich eine kleine Leseprobe ihres neuen Werkes und meine Neugierde wurde schon ein geweckt.

5 von 5 Sternen und für mich ein absolutes Lesehighlight!

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