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Veröffentlicht am 07.11.2017

Humorvoll erzählt die Liebe Gaels erste Erfahrungen mit der Liebe

The Romantics, oder wie Gael das mit der Liebe lernte
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In „The Romantics, oder wie Gael das mit der Liebe lernte“ bringt uns Leah Konen aus Sicht der Liebe die verwirrenden Gefühle des Jugendlichen mit Namen Gael näher. Die Liebe erzählt in einem witzigen ...

In „The Romantics, oder wie Gael das mit der Liebe lernte“ bringt uns Leah Konen aus Sicht der Liebe die verwirrenden Gefühle des Jugendlichen mit Namen Gael näher. Die Liebe erzählt in einem witzigen und leichten Schreibstil von ihrer Absicht und den Fehlern, die ihr im Zusammenhang mit Gael und seiner Familie unterlaufen sind.

Gael wird, kurz nachdem er seiner Freundin die drei wichtigsten Worte sagt, von dieser mit seinem besten Freund hintergangen. Dazu noch die Trennung seiner Eltern und sein Weltbild ist plötzlich bis in die Grundfesten erschüttert. Er glaubt nicht mehr an die Liebe oder dass es diese für ihn gibt.

Jetzt hat die Liebe viel zu tun. Gerade auch, weil ein Mädchen in Gaels Leben stolpert, das anscheinend nur als Lückenfüller dient, was der Liebe wiederum nicht wirklich gefällt. Wird Gael doch die richtige Liebe vor seinem Auge erkennen, bevor es sich diese anders überlegt?

Leah Konen zeigt nicht nur humorvoll die Wirrungen jugendlicher (aber durchaus auch bei Erwachsenen erkennbarer) Gedankengänge, sondern reißt auch andere Arten von Liebe an. So zum Beispiel, dass die Freundschaft zum besten Freund, oder der kleinen Schwester eine Art von Liebe ist. Genauso wie sich die Liebe eines Paares (in diesem Fall Gaels Eltern) im Laufe der Jahre ändern kann, vom Liebespaar zu sehr guten Freunden.

Der Roman in ist verschieden lange Kapitel geteilt, die es einfach ermöglichen auch mal zwischendurch ein paar Seiten zu lesen, oder aber sich einen ganzen Nachmittag im Buch zu vergraben. Der Schreibstil ist locker, leicht, humorvoll und flüssig gehalten. Es macht Spaß Gael zu begleiten und ihm über die Schulter zu sehen.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung, da dieses Buch nicht nur wegen der Erzählweise aus Sicht der Liebe, sondern auch wegen seiner Komplexität etwas Besonderes ist. Die Geschichte von Gael ist sowohl für Erwachsene als auch für Jugendliche interessant. Für junge Jugendliche kann ich mir sogar gut als Hilfestellung bei Trennung der Eltern vorstellen. Von mir gibt es die maximale Punktezahl von 5 für diesen kurzweiligen Lesespaß.

Herzlichen Dank an die Community und Plattform Lesejury von Bastei Lübbe, dass ich dieses Buch lesen und rezensieren durfte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 26.10.2017

Powerfrau sehnt sich nach Frauenfreundschaft

Sommersprossen im Winter
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Kerstin King bewegt sich mit „Sommersprossen im Winter“ weg vom typischen Liebesroman. Es geht um Frauenfreundschaft, Vertrauen, zu viel Arbeit, keine Ruhe finden zu können, immer weiter getrieben im Hamsterrad. ...

Kerstin King bewegt sich mit „Sommersprossen im Winter“ weg vom typischen Liebesroman. Es geht um Frauenfreundschaft, Vertrauen, zu viel Arbeit, keine Ruhe finden zu können, immer weiter getrieben im Hamsterrad. Wer kennt das teilweise nicht auch von sich selbst?

Alexandra ist Mitinhaberin einer aufstrebenden Werbeagentur. Sie ist zielstrebig, erfolgsorientiert, arbeitet hart und viel und ist einsam. Ihr Ehemann Robert, zweiter Teilhaber der Agentur, hält nicht viel von Arbeit. Er widmet sich lieber Golf und außerehelichen Aktivitäten.

Ein Lichtblick scheint hier Marvin zu sein. Alexandras bester Freund und langjähriger Mitarbeiter. Er greift Alexandra immer stützend unter die Arme, ist für sie da und fängt sie auf. Marvin ist ohne Zweifel Alexandras größter Vertrauter, doch er ist ein Mann. Warum verstehen Männer manche Dinge einfach nicht?, fragt sich Alexandra. Da bringt Marvin Emilia in die Agentur.

Die beiden Frauen verstehen sich auf Anhieb. Könnte Emilia die von Alexandra so ersehnte Freundin werden? Doch wie sieht es mit dem Vertrauen der beiden Frauen gegenseitig aus? Jede versucht die andere zu schonen oder ihre Probleme selber zu lösen. Kann so eine Freundschaft bestehen? Plötzlich wird Emilia schwerst verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Wer hat ihr so übel mitgespielt? Wird es nach diesem Erlebnis für Alexandra und Emilia einen neuen Start geben können?

Kerstin King hat mit Alexandra eine Powerfrau geschaffen, die an ihre Grenzen kommt. Als immer starke Unternehmerin erscheint der Charakter manchmal etwas hart und vielleicht sogar ins Egoistische gehend, allerdings großteils auch nachvollziehbar. Einen Gegenpol bilden Marvin und Emilia. Die beiden erscheinen wärmer, gefühlsbetonter.

Alles in allem haben wir hier einen, gerade durch die unterschiedlichen Charaktere, abgerundeten, harmonisch angenehm lesbaren Roman für entspannte Stunden. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für diesen etwas untypischen Frauenfreundschaftsroman. 5 von 5 Sternen gebe ich für dieses außergewöhnliche Debüt.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Kurztrip in eine etwas andere Welt

Die Abrichtung | Erotischer SM-Roman
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Mit ihrem Debütroman „Die Abrichtung“ lässt uns Alexandra Gehring einen Kurztrip in eine etwas andere Welt unternehmen.

Sari soll auf Wunsch ihres Mannes - und natürlich mit ihrem Einverständnis – in ...

Mit ihrem Debütroman „Die Abrichtung“ lässt uns Alexandra Gehring einen Kurztrip in eine etwas andere Welt unternehmen.

Sari soll auf Wunsch ihres Mannes - und natürlich mit ihrem Einverständnis – in einem exquisiten Camp zur perfekten SUB abgerichtet werden.

Manchmal etwas hart, aber immer mit Respekt und Achtung wird sie dort an ihre Grenzen geführt. Die Erfahrungen, die Sari dort machen darf/kann, ändern naturgemäß ihr Wesen und ihre Sicht. Wird ihrem Mann die neue Sari noch gefallen? Oder haben ihn mittlerweile Zweifel über seinen eigenen Vorschlag eingeholt? Wird Sari doch in diesem Camp von mehreren verschiedenen Männern abgerichtet und muss ihnen zu Diensten sein. Ein Fremdgehen ist es für beide dennoch nicht.

Die Sprache passt sich dem Szenario an und verwendet dementsprechend szenenübliche Begriffe. Ohne diesen Vokabular wäre der Roman nicht so identisch und glaubwürdig.

Sari bricht keine ihr gestellten Aufgabe ab, will alles richtig und perfekt machen. Ich kann verstehen, dass sie sich aus diesen paar Tagen so viel wie möglich mitnehmen möchte, aber dass sie sich nicht ein einziges mal verweigert, finde ich etwas unrealistisch.

Fazit:
Für mich ist auch der Zeitrum, um zu einer perfekten SUB / zu einem perfekten SUB abgerichtet zu werden, zu kurz gesteckt. Oder ich würde das perfekt weglassen. Fehlen für die Perfektion auch einige Spielarten, obwohl Sari wirklich viel für diese paar Tage kennenlernt.

Wer mit Begriffen wie ficken, Benutzung, Fickobjekt, usw. wenig anfangen kann, wird diesen Roman ablehnen, bzw. erst gar nicht lesen.

Mir persönlich ist das Thema Kondombenutzung etwas zuwenig angesprochen worden. BDSM wird landläufig oft mit ungeschütztem Verkehr gleichgesetzt, dem ich gerade in der heutigen Zeit widersprechen will. Viele Spielarten sind sehr wohl mit Schutz möglich und wünschenswert. Schon klar, Vollaufnahme geht nicht mit Kondom. Doch auch hier würde ich mir für Sari´s Gesundheit ein NEIN von ihr wünschen – zumindest bei fremden, ihr unbekannten Männern. Das nur zur persönlichen Anmerkung. Immerhin haben wir hier einen Roman und keine Autobiografie vor uns. Insoferne fällt dies wirklich unter persönliche Anmerkung von mir.

Der Roman ist leicht zu lesen, hat mich sofort in die Geschichte gezogen. Er wirkt auch - ohne Frage - hoch erotisch auf den Leser. Dass wie ich oben erwähnte einige Spielarten fehlen, stört die Geschichte an und für sich nicht. Ich bin sogar froh und dankbar, dass die harten Möglichkeiten einen SUB an seine Grenzen zu bringen, hier nicht vorkommen, so liest sich das Buch beschwingter und dem Lesevergnügen steht nichts im Wege.

Ein durchaus empfehlenswerter, erotisierender Roman.





Veröffentlicht am 03.06.2017

Spritzige, sich anbahnende, Liebesgeschichte

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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Kristina Günak lässt uns in ihrem locker und flüssig zu lesendem Roman „Wer weiß schon wie man Liebe schreibt“ teilhaben an der sich entwickelnden Liebe zwischen Bea und Tim.

Bea ist eine junge, fest ...

Kristina Günak lässt uns in ihrem locker und flüssig zu lesendem Roman „Wer weiß schon wie man Liebe schreibt“ teilhaben an der sich entwickelnden Liebe zwischen Bea und Tim.

Bea ist eine junge, fest im Arbeitsalltag verankerte, liebenswerte Frau. Um sich eben diese Arbeitsstelle bei einem kleine Verlag und damit gleich den ganzen Verlag vor dem drohenden Untergang zu retten, muss sie sich als „Kindermädchen“ für den etwas schwierigen, aber sehr erfolgreichen Autor Tim zur Verfügung stellen.

Anfangs von dieser ihr übertragenen Aufgabe so gar nicht begeistert, wächst sie in ihrer Rolle und findet eben durch diese Arbeit und die Nähe zu Tim sogar ein Stück weit zu sich selber.

Tim ist ebenfalls von der Tatsache eine Aufpasserin zur Seite gestellt bekommen zu haben, nicht unbedingt freundlich auf Bea zu sprechen. Zumindest zu Beginn ihrer Zusammenarbeit. Doch er erkennt relativ schnell die verletzte Seite die Bea zu verbergen versucht.

Da beide offensichtlich in ihrer Vergangenheit ähnliches erlebt haben, fühlen sie sich vom andern verstanden und langsam kann sich auch Bea eingestehen, dass Tim sie mehr als nur beruflich interessiert.

Allerdings weiß Bea nicht sicher, wie sie Tim´s Inneres berühren kann. Fragt sich das auch ganz offen als sie ihm den Geburtstagskuchen überreicht. „... Ich habe es irgendwie geschafft, Tim aus der Fassung zu bringen. Ich bin mir nur nicht schlüssig, wie ich das gemacht habe. ....“ Hier kann man sich direkt vorstellen wie es in ihren Gedanken rattern muss um dahinter zu kommen.

Bei der sich langsam anbahnenden Liebe zwischen den Beiden ist für Bea eine Notsituation in ihrer Familie durchaus hilfreich. Tim zeigt sich von seiner wunderbarsten Art und macht es Bea dadurch leichter sich fallen zu lassen und endlich Hilfe ungefragt annehmen zu können.

Als Fazit für mich kann ich sagen, dass ich das Buch am Liebsten in einem durchgelesen hätte. Es scheint auch genau dafür geschrieben zu sein, wie gesagt, locker und leicht mit witzigen Passagen und einer Geschichte bei der man hin und wieder die Protagonisten liebevoll stupsen möchte. Ein wirklich empfehlenswertes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Handlung
  • Humor
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 23.04.2017

Ein wunderschöner Exkurs nach Norwegen und die Welt der Sami

Töchter des Nordlichts
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Christine Kabus schaffte mit ihrem zweiten Werk die Lebensgeschichten zweier Frauen aus unterschiedlichen Zeitepochen darzustellen, ohne dabei zu verwirren. So ganz nebenbei erfährt der Leser auch eher ...

Christine Kabus schaffte mit ihrem zweiten Werk die Lebensgeschichten zweier Frauen aus unterschiedlichen Zeitepochen darzustellen, ohne dabei zu verwirren. So ganz nebenbei erfährt der Leser auch eher dunkleres aus der Geschichte des Landes, ohne dadurch aber in eine niedergeschlagene Stimmung zu verfallen. Die Hintergrundinformationen scheinen gut und intensiv recherchiert, die Bilder der Landschaft hervorragend beschrieben.

„Áilu! Beaivváẑa mánnán!“ hört Áilu ihren Vater in Gedanken immer wieder rufen. Ist sie das noch? War sie es jemals?

Áilu, ein kleines Sami-Mädchen, das nur das Leben inmitten der Natur und der Tiere kennt, umgeben mit der liebevollen Zuneigung ihrer Familie, wird eines Tages unvorhergesehen und brutal aus diesem Leben gerissen. Lieblos und gefühlskalt sind die Waisenhäuser in denen sie die nächsten Jahre verbringen wird. Bevor sie ganz zerbricht reicht das Schicksal ihr allerdings die Hand. Doch nach einer gefühlten Ewigkeit der Anpassung muss sie feststellen, dass sie ihre samische Herkunft nicht so einfach verleugnen kann.

„Nora, mun ráhkistan du!“ Nora hat keine Ahnung was ihr da Miealt zurief, doch es fühlt sich gut an.

Nora, eine moderne in Oslo lebende junge Frau, hat erst vor kurzem von ihren samischen Wurzeln erfahren. Seither scheinen sich die Ereignisse zu überschlagen. Will sie in diese – ihre – Familiengeschichte weiter eintauchen oder ihre Herkunft negieren? Doch schon bald spürt sie, dass Verleugnen keine Option ist. Auch wenn nicht alle ihrer neuen Familienmitglieder gut auf Nora zu sprechen sind, begibt sie sich auf den Weg um ihre Vergangenheit – und vielleicht auch Zukunft – zu finden.

Sicherlich einer der größten Pluspunkte für mich waren die leichte Lesbarkeit, die wirklich bildhafte Beschreibung der Landschaft, aber auch die Informationen über die Geschichte der Sami und des Landes. Ein Buch das man am Liebsten in einem durchlesen würde.