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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2023

Keine leichte Kost

Die marmornen Träume
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Wortgewaltig und ausdrucksstark – keine Frage, Grangé versteht sein Handwerk. Für mich als Krimifan hatte dieser Roman allerdings in einigen Bereichen Längen, die meiner Ansicht nach nicht hätten sein ...

Wortgewaltig und ausdrucksstark – keine Frage, Grangé versteht sein Handwerk. Für mich als Krimifan hatte dieser Roman allerdings in einigen Bereichen Längen, die meiner Ansicht nach nicht hätten sein müssen. Sie waren der durchaus spannenden Geschichte eher abträglich und luden mich zum schnellen Überspringen ein.
Die Story aber war ziemlich fesselnd. Die Frauen wichtiger Nazi-Größen treffen sich vor Beginn des zweiten Weltkriegs im Adlon, genießen Champagner und Cocktails, unterhalten sich scheinbar unbeschwert. In diese Welt passt nahezu perfekt auch einer der drei Protagonisten, der gutaussehende kleine Psychoanalytiker Simon. Viele der Adlondamen besuchen seine Sprechstunde und erzählen ihm von ihren Träumen. Als eine dieser Damen ermordet wird, kommt der Gestapo-Mann Beewen ins Spiel. Er besucht Simon, denn das Opfer gehörte zu dessen Patientinnen. Zusammen mit der Psychiaterin Minna, die beide Männer kennen, nimmt das ungleiche Trio die komplizierten Ermittlungen auf.

Grangé weckt die Erinnerung an die grausame Zeit der Nazi-Herrschaft vor und zu Beginn des zweiten Weltkriegs. Einerseits die fiktiven Romanfiguren Simon, Franz und Minna, die es so in der Realität vielleicht nie gegeben hätte (oder vielleicht doch, wer weiß das schon?). Und andereseits die Grausamkeiten der Nazis gegen schwache Menschen und Minderheiten, die es ja tatsächlich gegeben hat. Mitunter brutal und schwer zu verdauen – und doch historisch verbürgt.
Der Autor erinnert uns an die Abgründe, etwas Menschlichkeit geht in der Geschichte nur von den fiktiven Personen aus.
Ein Roman, der, wenn wir unsere Geschichte kennen, uns eigentlich nicht schockieren dürfte. Der aber auch als Mahnung verstanden werden darf: Achtet darauf, dass so etwas nie wieder passiert!
Einen Stern ziehe ich ab wegen der Längen, welche die Krimi-Handlung etwas stören, aber das Buch ist trotzdem lesenswert.

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Irgendwo zwischen England und Wales

Die letzte Party
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Zunächst fiel es mir schwer, mit dem Text zurecht zu kommen. Schnelle Sprünge zwischen den Personen und in der Zeit zurück und vor – das ist gewöhnungsbedürftig. Dabei ist das Szenario von Anfang an recht ...

Zunächst fiel es mir schwer, mit dem Text zurecht zu kommen. Schnelle Sprünge zwischen den Personen und in der Zeit zurück und vor – das ist gewöhnungsbedürftig. Dabei ist das Szenario von Anfang an recht klar. Ein malerisch gelegener See, Luxus-Ferienhäuser auf der englischen Seite, nicht weit entfernt ein Dorf auf der walisischen Seite. Ein Ferienhausbewohner wird tot aufgefunden, er ist Anteilseigner der Ferienhausanlage, stammt aber ursprünglich aus dem Dorf. Reich und berühmt ist er auch noch. Die Ermittlungen werden von walisischer und englischer Seite geführt, die Constables Ffion und Leo müssen sich erst zusammenraufen, bevor sie wirklich voran kommen. Nach und nach lernt man die Verdächtigen kennen. Viele kommen infrage, denn der Tote scheint nicht wirklich beliebt gewesen zu sein. Die Ferienhausbewohner, die Putzkraft, die Postbotin, der Handwerker, der Bootsbauer, die Einsiedlerin, die Angehörigen im Dorf. Jeder könnte der Täter sein. Irgendwann hatte ich es dann sortiert, denn die Geschichte ist durchaus spannend und enthält so manche Überraschung.
Nach der Eingewöhnung kam ich klar, da ließ es sich gut lesen, auch dank der kurzen Kapitel. Eine interessante Darstellungsform, obwohl neu für mich, aber das muss ja nicht schlecht sein. Der Leser muss ein wenig mitarbeiten, trotzdem halte ich diesen Krimi für lesenswert.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Verbunden mit der Natur

Mit dem Garten gemeinsam wachsen
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Zunächst einmal muss ich sagen, dass es sehr viele schöne Bilder in diesem Buch gibt, die zum Betrachten einladen. Es ist allerdings kein Gartenratgeber, wie ich schon viele gelesen habe. Hier geht es ...

Zunächst einmal muss ich sagen, dass es sehr viele schöne Bilder in diesem Buch gibt, die zum Betrachten einladen. Es ist allerdings kein Gartenratgeber, wie ich schon viele gelesen habe. Hier geht es vor allem um die Verbindung des Menschen zu seinem Garten, zu der Natur. Man kann viel lernen über die Natur, weit über den Garten hinaus. Der „richtige“ Garten kann für jeden Gärtner anders aussehen, abhängig vom jeweiligen Menschen, der sich in seinem Garten wohl fühlen möchte. Interessant fand ich auch die Übungen und die Tipps der kleinen Freunde (von der Nacktschnecke mal abgesehen), die schon lesenswert sind.
Nicht alles war für mich und meinen Garten von Bedeutung, doch einiges konnte ich doch lernen und als Anregung betrachten. Man muss sich als Leser das herausziehen, was einen angeht, dann ist dieses Buch durchaus eine Bereicherung. Für Gartenliebhaber empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Nur wer tötet, lebt

Oxen. Noctis
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Aus meiner Sicht ein etwas ungewöhnlicher Schreibstil, aber man gewöhnt sich daran. Durch die kurzen Kapitel und die wechselnden Schauplätze wird eine starke Spannung aufgebaut. Man muss konzentriert lesen, ...

Aus meiner Sicht ein etwas ungewöhnlicher Schreibstil, aber man gewöhnt sich daran. Durch die kurzen Kapitel und die wechselnden Schauplätze wird eine starke Spannung aufgebaut. Man muss konzentriert lesen, um den Überblick zu behalten, das Finale ist beachtlich und actionreich. Hat mir insgesamt gut gefallen, obwohl ich vorher noch keine Oxen-Geschichte gelesen hatte.
Ein Kriegsveteran mit Ecken und Kanten, die Erlebnisse noch nicht verarbeitet, aber mit Hilfe seiner Therapeutin bereit, genau daran zu arbeiten. So stellte sich dieser Ex-Elitekämpfer mir dar. Aber nicht nur er, auch die Personen in seinem Umfeld sind problembehaftet und längst nicht mit sich im Reinen. Die Figur der Sally Finnsen erschien mir etwas übertrieben dargestellt, aber das tat der Geschichte keinen Abbruch. Acht Kriegsveteranen wurden an verschiedenen Orten ermordet, gibt es einen Zusammenhang zwischen ihnen? Was könnte der Grund sein? Die Suche gestaltet sich als schwierig, doch die Ermittler um Oxen, Franck und Mossmann, sind kompetent und erfahren. Oxen hat Pech, er wird überwältigt und gefangen genommen. Was dann auf ihn zukommt, ist schlimmer als seine Albträume. Spannender Lesestoff!

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Die Grenzen unseres Wissens

Das rätselhafte Universum
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Was wissen wir bisher über unser Universum? Dieses Buch bietet einen Überblick in zwei Teilen, der erste Teil umfasst die maßgeblichen Erkenntnisse der Physik bis heute und ist mit physikalischen/mathematischen ...

Was wissen wir bisher über unser Universum? Dieses Buch bietet einen Überblick in zwei Teilen, der erste Teil umfasst die maßgeblichen Erkenntnisse der Physik bis heute und ist mit physikalischen/mathematischen Kenntnissen leichter zu verstehen also ohne. Der zweite Teil, der von sieben Welträtseln berichtet, ist auch ohne Vorkenntnisse recht gut zu verstehen.
Die Autoren beschreiben, was wir bisher über unser Universum und das Leben an sich wissen. Und auch, was wir nicht wissen. Der menschliche Geist hat sich bisher schon viel Wissen angeeignet, doch es bleiben noch sehr viele Fragen offen, die wir nicht (oder noch nicht) lösen konnten. Universum oder Multiversum, dunkle Energie und Materie – man ahnt ja, wie es sein könnte, aber beweisen lässt sich vieles (noch) nicht. So zeigt dieses aus meiner Sicht durchaus interessante Buch nicht nur den aktuellen Stand unseres Wissens über das Universum und unser Leben auf, sondern auch das, was wir eben nicht wissen. Und das ist eine ganze Menge...
Für interessierte Leser mit geringen Vorkenntnissen zu empfehlen.

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