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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2022

Diese Autorin weiß, wie man Leser fesselt

In dunklen Tiefen
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Das Buch beginnt mit dem Gang zum Gericht und den Gedanken der -angeblichen?- Mörderin. Es sind verstörende Gedanken über Schauspielerei und darüber, der Jury Geschichten verkaufen. Ein Buch über den ...


Das Buch beginnt mit dem Gang zum Gericht und den Gedanken der -angeblichen?- Mörderin. Es sind verstörende Gedanken über Schauspielerei und darüber, der Jury Geschichten verkaufen. Ein Buch über den perfekten Mord?

Die Kapitel wechseln zwischen dem Gerichtsverfahren (aktuell) und Rückblicken (Ellies früheres Leben, Leichenfund, Ermittlungen) sowie die vorprozessuale psychologische Begutachtung, die auch in die Kindheit zurückgeht, wobei die aktuellen Ereignisse immer sehr kurz beschrieben sind, die Rückblicke, insbesondere aus Sicht von Ellie, dagegen sehr ausführlich.

Der Stil ist, wie ich es gewohnt bin, hervorragend. Einfach, aber nicht „platt“, dazu flüssig, aber enorm anschaulich. Gleich im ersten Rückblick ist z.B. die Umgebung sehr plastisch beschrieben. Ich kenne das Land und die Gegend nicht, war aber sofort im Kopfkino da.

Alles, außer den geschilderten Ermittlungen, ist in der Ich-Form geschrieben. Natürlich ist man als Leser somit nicht objektiv, aber es bleibt jedem selbst überlassen, inwieweit er sich damit beeinflussen lässt.

Es ist überaus interessant, die Vorgeschichte aus Ellies alleiniger Sicht zu lesen. Was ist real und was ist Einbildung? Ellie ist seelisch labil durch den frühen Tod ihrer Mutter, die gestörte Beziehung zu ihrem Vater und den Geschehnissen um ihre Tochter und ihre Ehe. Aber lässt sie sich deshalb so offensichtlich manipulieren? Oder bildet sie sich das alles ein und sieht alles „durch die Brille“ einer traumatisierten und von Selbstzweifeln zerfressene Frau? In Australien kommen alle Ängste von Ellie wieder hoch. Angst, Martin zu verärgern oder ihn zu verlieren. Angst vor ihrer Entscheidung, in als Geschäft zu investieren. Angst vor anderen Frauen, die Martin ihr vorstellt und die nach Ellies Auffassung Geheimnisse mit Martin oder ein Verhältnis mit ihm haben.

Den Leser werden zwei Möglichkeiten gegeben: Ellie hat Recht und Martin manipuliert sie, nutzt sie aus, versetzt sie absichtlich in Panik und gibt etwas in ihre Getränke, dass sie betrunken wird oder zumindest zu sein scheint. Oder ist Ellie doch psychisch krank, süchtig und paranoid. Je nach Sichtweite ergibt zunächst alles einen Sinn und ist logisch. Aber welche Sichtweise stimmt?

Und dann taucht plötzlich eine dritte Person, der Beobachter, auf. Ellie sieht Personen im Auto oder im Nachbarhaus. Wer bzw. was ist das? Einbildung oder gezielte Verunsicherung? Gibt es diese Person überhaupt?

Und die Auflösung …………. war der HAMMER

Am liebsten hätte ich 10 Sterne vergeben!

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Großartig wie erhofft

Die andere Schwester
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Ich habe die Autoren erst kürzlich für mich entdeckt und war beim ersten Buch „Der andere Sohn“ sowohl vom Schreibstil als auch von der Geschichte hellauf begeistert, weil das Buch nicht nur flüssig, sondern ...

Ich habe die Autoren erst kürzlich für mich entdeckt und war beim ersten Buch „Der andere Sohn“ sowohl vom Schreibstil als auch von der Geschichte hellauf begeistert, weil das Buch nicht nur flüssig, sondern auch fesselnd und spannend geschrieben war. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an den Folgeband. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Der Aufbau des Buches war auch im zweiten Teil wie gehabt. Die Autoren springen wieder Kapitel für Kapitel zwischen John und der anderen wichtigen Person -diesmal Alicia- hin und her.

Das Buch selbst schließt nahtlos an den ersten Teil an. Es ist nur 1 Tag vergangen und ich war bin froh, dass ich das erste Buch ein paar Wochen zuvor gelesen hatte und somit noch voll im Bilde war. Aber durch die eingestreuten Hinweise auf die Vorgeschichte von John und Trevor kommen wohl auch Quereinsteiger gut klar.

Im ersten Teil wird wieder mit Johns Vergangenheit begonnen und ein Fall ist nicht in Sicht. Es ist schon fast ein bewährtes Schema und es wirkt. Man will nicht aufhören, sondern wissen, worauf das alles hinausläuft. Der Plan funktioniert also. Auf der einen Seite John und seine privaten Probleme und auf der anderen Seite der Fall und damit Alicia. Immer wenn es richtig spannend wird, wird gewechselt. Und je mehr ich lese, desto verwirrter werde ich in Bezug auf Trevor und die Verfolger. Einfach nur herrlich gemacht, wobei ich die Lösung mit Trevor nicht optimal fand.

Der zweite Teil steht unter dem Motto: Motto: Wie weit darf ich gehen, um mein Leben zu schützen.
Was sich am Ende des ersten Teils andeutet, setzt sich im zweiten Teil fort und ich wusste zunächst nicht, ob mir das gefällt.

Später nimmt der Fall auf und Mona bringt frischen Wind ins Geschehen und John in Bedrängnis. Plötzliche Wendungen und Überraschungen steigern die Spannung wieder so hoch, wie ich es gar nicht mehr erwartet hatte. Und wenn du denkst, es verstanden zu haben, kommt der nächste Hammer und alles ist wieder anders als gedacht.

Volle Punktzahl für ein hervorragendes Buch.

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Veröffentlicht am 22.04.2022

Mal wieder voller Lesegenuss

Bornholmer Flucht
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Als die neue Serie von Frau Peters startete, war ich gespannt und im Anschluss total begeistert. Das zweite Buch hat mich nicht ganz so begeistert wie der Serienstart und dementsprechend neugierig war ...

Als die neue Serie von Frau Peters startete, war ich gespannt und im Anschluss total begeistert. Das zweite Buch hat mich nicht ganz so begeistert wie der Serienstart und dementsprechend neugierig war ich auf die Fortsetzung.

Das dritte Buch schließt, wie schon zuvor, direkt an Teil 2 an. Die Geschehnisse der ersten beiden Bücher wird kurz angerissen, aber ob das für Quereinsteiger reicht, kann ich nicht beurteilen. Ich würde auf jeden Fall dazu raten, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen und bestenfalls vorher auch die Serie um Hannah Jakob. Zumal die gleichen Personen wieder dabei sind oder zumindest erwähnt werden und hier natürlich nur sehr kurz erklärt werden kann, wie diese ticken und was früher geschehen ist.

Diesmal ist es, wie ich in so vielen Serien bereits festgestellt habe, alles anders als sonst. Es geht nicht darum, irgendjemandem etwas nachzuweisen, sondern vornehmlich darum, zunächst einmal seine eigene Haut zu retten. Und zwar mit allen Mitteln.

Alle Charaktere, die ich über die Jahre (auch in der vorherigen Serie um Hannah Jakob) liebgewonnen habe, sind wieder dabei. Sarah und Frederik natürlich, aber auch Hannah und Kotti, Lone und – gaaaanz wichtig – Mirko-Sven-Erik. Sobald er sich einschaltet, wird es für mich richtig interessant und die Spannung steigt sofort rasant an. Ich kann nichts dafür …. ich mag ihn, finde ihn ehrlich gesagt genial.

Die Geschichte selbst fängt diesmal etwas schleppender an, als ich es gewohnt bin, was evtl. daran liegt, dass ich überhaupt keine Ahnung hatte, worauf das alles hinauslaufen wird (ich lese grundsätzlich keine Klapptexte). Der Prolog hatte sich bekanntlich schon gegen Ende des 2. Buches angedeutet und war somit keine Überraschung. Aber dann kam Mirko-Sven-Erik und erneut war ich plötzlich wieder voll dabei. Der Spannungsbogen hat sich ab dieser Stelle dann aber auch nicht nur gehalten, sondern stieg stetig an.

Das Ende war dann wieder extrem offen, um nicht zu sagen: Grauenvoll offen. Was passiert weiter? Wie fällt die Entscheidung aus? Hat Sarah Recht? Es sieht ganz danach aus, aber wirklich erfahren werde ich es leider erst in einem Jahr.

Eine Bitte an Frau Peters (falls sie das je lesen wird): Ich liebe Ihre Bücher, egal welche Serie, und habe i.d.R. überhaupt nichts zu meckern. Bei dieser Serie wünsche mir eine Situation, in der Sarah auf Mirko-Sven-Eriks Hilfe angewiesen ist. Diesbezüglich sitzt sie mir persönlich auf einem viel zu hohen Ross (und jetzt dürfen gerne alle auf mich einschlagen).

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Es bleibt spannend und macht süchtig

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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Bei so einem etablierten Autor wie Arno Strobel kann man sich getrost die Beschreibung über seinen Schreibstil etc. sparen. Nicht umsonst ist er so erfolgreich.

Ich mag Max, den Ex-Bullen, der eigentlich ...

Bei so einem etablierten Autor wie Arno Strobel kann man sich getrost die Beschreibung über seinen Schreibstil etc. sparen. Nicht umsonst ist er so erfolgreich.

Ich mag Max, den Ex-Bullen, der eigentlich die Nase voll hat und an der Hochschule unterrichtet. Aber er kann es nicht lassen und löst Fälle als „Hobby“, sobald er Unrecht wittert. Die ursprüngliche Serie hieß „Im Kopf des Mörders“ und das ist Max‘s Spezialität. Sich in die Gedanken der Bösen zu versetzen und ihnen auf diese Weise auf die Spur zu kommen.

Im ersten Buch hatte es Max mit einem Cold Case zu tun und er musste mit einem angeblichen Ar….., einem ehemaligen Kollege, zusammenarbeiten. Im zweiten Teil beschäftigt ihn ein aktueller Fall und er bekommt wieder Gegenwind, diesmal von der neuen Chefin seines Ex-Partners. Wird Max es schaffen, die Neue auf seine Seite zu ziehen? Denn auch, wenn er privat ermittelt und sich nicht an die strengen Regeln eines Polizisten halten muss, braucht er doch die Unterstützung des ganzen Polizeiapparates.

Dieses Mal ist das große Thema „Zweifel“, insbesondere an sich selbst und den eigenen Fähigkeiten und wie anfällig man dadurch auf äußere Einflüsse wird.

Immer wieder werden Kapitel aus der Sicht des Täters eingestreut. Normalerweise stört mich so etwas, da ich dann auf einem anderen Kenntnisstand bin als die Ermittler, aber bei Max geht es nicht anders und es stört mich komischerweise auch nicht, da diese Sichtweise zum Verständnis des Falles dazu gehört.

Der Fall an sich hat mich von Anfang an in den Bann gezogen, zumal es für Max alles andere als gut läuft. Stress mit der neuen Chefin und mit dem Ehemann einer Kollegin. Auffällig ist auch, dass Max an einem gewissen Zeitpunkt sehr viele Personen als unsympathisch empfindet und mit Wut reagiert, was eigentlich ganz und gar nicht seine Art und untypisch für ihn ist, da er meist äußerst diplomatisch auf Probleme oder problematische Personen reagiert. Wie hat der Täter das gemacht? Drogen? Aber wie und was?

Wenn man die eingestreuten Hinweise in dem Buch registriert, dann ahnt man schnell, worauf es hinausläuft. Bleibt aber noch die offene Frage, wer das alles initiiert hat.

Marvin als neue Person in der Serie ist total genial. Ich hoffe, er spielt weiterhin eine nicht unerhebliche Rolle.

Nur schade, dass das Ende wirklich extrem abrupt kommt und zudem noch sehr kurz gehalten ist.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Routinierte Fortsetzung mit Wendungen und Irrungen

Ufermord
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Ich oute mich ja immer wieder, dass ich ein Fan von Katharina Peters bin. Ihr Stil und ihre Art, die Geschichten, die sie sich ausdenkt, logisch umzusetzen faszinieren mich ein ums andere Mal. Sie versteht ...

Ich oute mich ja immer wieder, dass ich ein Fan von Katharina Peters bin. Ihr Stil und ihre Art, die Geschichten, die sie sich ausdenkt, logisch umzusetzen faszinieren mich ein ums andere Mal. Sie versteht es, die Geschichten flüssig, anschaulich und fesselnd zu erzählen. Die Insel und ihre Sehenswürdigkeiten werden zwar geschildert, aber mehr „so nebenbei“ und nicht so raumgreifend, wie es in anderen Büchern leider üblich ist. Man überliest es nicht, sondern es macht eher Lust auf einen Urlaub dort. Und …. egal, um welche Serie es sich handelt, es ist immer so herrlich kontinuierlich. Auch dieses Mal sind wieder alle bekannten Personen an Bord und es ist sogar noch ein neues Gesicht dazugekommen.

Das, was ich an der Figur Romy so schätze, ist, dass sie sich vollkommen auf ihr Bauchgefühl verlässt. Und weil es ein Roman ist, hat sie natürlich immer Recht. Zur Freude der Leser.

Natürlich ist nicht alles 100% logisch. Da wird bei einer Vermisstensuche sofort auf den richtigen Namen getippt und auch die Suche im System wirft einen einzigen richtigen Treffer aus, wo doch sicherlich hunderte Personen früher geflüchtet sind. Aber das war mir bei Romy – ehrlich gesagt - herzlich egal.

Schön fand ich auch, dass diese Mal auch die menschliche, heißt verständnisvolle Seite und nicht nur die abgeklärte, berufliche Seite der Ermittler gezeigt wird. Das geschieht nicht allzu oft und es macht sie noch liebenswürdiger.

Der Fall an sich scheint zu Anfang klar und logisch - dann doch wieder nicht - dann war doch wieder alles klar und kurze Zeit später doch wieder nicht. Das bedeutet, dass der mitratende Leser herrlich an der Nase herumgeführt wird.

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