Profilbild von Kathi_Kate

Kathi_Kate

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Kathi_Kate ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kathi_Kate über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2022

Fokus 100% auf den Protagonisten

Hate Notes
0

Hate Notes gehört auf jeden Fall zu meinen Lieblingen. Ich liebe die Dynamik, die zwischen Reed und Charlotte vorhanden ist. Hate Notes kriegt von mir eine dicke Weiterempfehlung!


Spoiler!!!
Zu Beginn ...

Hate Notes gehört auf jeden Fall zu meinen Lieblingen. Ich liebe die Dynamik, die zwischen Reed und Charlotte vorhanden ist. Hate Notes kriegt von mir eine dicke Weiterempfehlung!


Spoiler!!!
Zu Beginn war ich etwas skeptisch und hatte etwas Sorge, dass es zu kitschig werden könnte. Die ganze Thematik um das Hochzeitskleid hat mir erst Sorge bereitet. Allerdings fand ich es im Nachhinein richtig gut. Der blaue Notizzettel, der gefunden wurde, war einfach mal etwas anderes, als die klassischen Geschichten, die man so kennt. Mir ist zudem ein weiterer, großer Unterschied aufgefallen. In vielen Büchern ist es so, dass man auch viel über die Geschehnisse drumherum mitbekommt. Hier habe ich das nicht so stark empfunden. Der Fokus lag wirklich auf den Protagonisten und es gab viele Interaktionen. Von der "Scheiß-drauf-Liste" bin ich ein riesen Fan. Das einzige, was mir nicht so sehr zugesagt hat (Achtung: Das ist meckern auf hohem Niveau): Das Happy End war dann doch sehr absehbar, was aber nicht schlecht ist. Wie es zum Happy End der beiden kam, hat mich sehr berührt. Zudem finde ich den Schreibstile von Keeland und Ward sehr angenehm zu lesen und einfach zu verstehen, so dass sich das Buch gut innerhalb eines Tages verschlingen lässt.

Ich komme auch nicht drumherum ein paar meiner Lieblingszitate festzuhalten:
"Das Geschenk, das der eine unbeachtet lässt, ist schon bald eines anderen Gewinn." (S.169)
"Vielleicht musst du unerwartet jemanden reinlassen, aber ... so können auch Leute raus, die du schon zu lange in deinem Inneren trägst." (S. 212)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2022

Ein Neuanfang, der zunächst grau wirkt und nach und nach immer bunter wird und mit mehr Farben gefüllt wird!

Blue Seoul Nights
4

"Zeige mir deine Welt, Hyun-Joon."
"Ich habe das Gefühl, dass ich sie sowieso irgendwann mit dir geteilt hätte, Jade."

Ja, ich gehöre hiermit offiziell zu den Fans von Jade und Hyun-Joon. Der Roman Blue ...

"Zeige mir deine Welt, Hyun-Joon."
"Ich habe das Gefühl, dass ich sie sowieso irgendwann mit dir geteilt hätte, Jade."

Ja, ich gehöre hiermit offiziell zu den Fans von Jade und Hyun-Joon. Der Roman Blue Seoul Nights von Kara Atkin ist eine klare Empfehlung von mir. Aber fangen wir erstmal mit den äußerlichen Kriterien an. Das Cover fällt durch seine feinen Farben und durch die filigrane Illustration auf. Dadurch wirkt es sehr einladend und lässt Raum für Fantasie.

ACHTUNG:
Kara Atkin spricht zu Beginn eine Triggerwarnung aus. Also auch an dieser Stelle der Hinweis, dass in dem Buch Themen wie Mobbing, Tod, Arbeitslosigkeit, Depression, Homophobie, Sterbehilfe, Terminale Erkrankungen und Suizidversuch thematisiert werden.

Gleich zu Beginn teilt die Autorin eine Playlist mit uns, die meiner Meinung nach perfekt in das Stimmungsbild der Geschichte passt und das Leseerlebnis für mich noch intensiver gemacht hat. Daher ein großer Pluspunkt an dieser Stelle für die Playlist.
Der Schreibstil ist sehr lesefreundlich gewählt. Es werden keine unnötig langen Sätze gebildet und man kann das Gelesene leicht verinnerlichen. Die Geschichte wird aus der Sicht der Protagonistin erzählt und der hauptsächliche Schauplatz ist in Seoul.

Die Protagonistin Jade hat mehrere Jahre ihren krebskranken Vater gepflegt. Nachdem dieser gestorben ist, hält auch Chris, ihr bester Freund, sie nicht mehr in ihrer Heimat Großbritannien. Jade ist nicht bereit dazu den Tod ihres Vaters zu verarbeiten. Zu ihrer Mutter hat sie keinen Kontakt. Sie ist nicht wirklich glücklich mit ihrer Situation und hat zudem einige Schulden, die sie abbezahlen muss. Daher entschließt sie sich dazu vorerst nach Seoul zu ziehen und dort als Englischlehrerin zu arbeiten. Dort lernt sie bereits am Flughafen David kennen, der ihre neue Bezugsperson wird. Sie üben den gleichen Job aus und er stellt Jade seiner Clique vor, sodass die Lehrerin schnell Anschluss findet und sich relativ schnell mit neuen Leuten anfreunden kann, die von nun an zu ihrer Freundesgruppe gehören.
Die neue Clique geht gemeinsam feiern und Jade hat eine unangenehme Begegnung mit einem sehr aufdringlichen Herrn. Dabei kommt Hyun-Joon ihr zu Hilfe und die beiden beginnen ein kurzes Gespräch. Durch einen Zufall treffen die beiden später wieder aufeinander. Hyun-Joon schafft es eine Leidenschaft in Jade zu erwecken, die sie längst aufgegeben hatte. Nach und nach beginnt sie außerdem den Tod ihres Vaters zu verarbeiten. Über Hyun-Joons sehr kompliziertes Leben erfahren die Leser immer mehr. Die Bindung der beiden scheint einzigartig und magisch zu sein. Allerdings passieren auch unerwartete Dinge, die einen Schatten auf die Beziehung der beiden werfen und es steht Jade eine schwierige Entscheidung bevor, die beide belastet.

Man kann sich gut in beide Charaktere hineinversetzen. Jade´s Einstellung und ihre Eigenschaften werden immer deutlicher und man kann die Sicht, die sie auf viele Dinge hat, sehr gut nachemfpinden. Als sie Hyun-Joon kennenlernt hat man das erste Mal das Gefühl, dass sie sich fallen lassen kann. Hyun-Joon wirkt zunächst wie der perfekte Mann, Charakter und Aussehen lassen keine Wünsche übrig. Allerdings wird immer deutlicher wie kompliziert sein Leben ist, wie viel Verantwortung er hat und es zeigt, dass auch eher eine Belastungsgrenze hat. Er scheint ebenfalls ein paar Dinge mit sich rumzutragen, die ihn negativ geprägt haben und die auch an seinem perfekten Charakter Narben hinterlassen. Doch in Jade scheint er seinen Ruhepol zu finden und nun droht es ihm diesen zu verlieren.

Ich liebe die Geschichten der beiden und ich liebe auch das ganze Setting um Seoul herum. Die koreanischen Begriffe, die zwischendurch auftauchen, sind für mich leicht zu verstehen und werden an einigen Stellen auch erklärt. Allerdings kenne ich mich mit der koreanischen Kultur ein wenig aus und für komplett unerfahrene Leser könnte es hier etwas schwierig werden. Allerdings hat dies keinen Einfluss auf die Geschichte, so dass man weiterhin einfach dem Verlauf folgen kann.
Weiterhin finde ich es toll, dass viele Themen (wie bspw. Mobbing) aufgegriffen werden, die in Südkorea (und auch teilweise in anderen Ländern) ein großes Problem darstellen. Allerdings fällt auch auf, dass das Land in einigen Hinsichten schon moderner ist als manch andere Länder. In dem Roman ist es völlig normal, dass Männer sich schminken. Auch hier gibt es noch nicht genug Akzeptanz bzgl. dieses Themas, was sich hoffentlich demnächst ändert.

Umso toller finde ich es, dass Kara Atkin den Lesern einen Einblick in die südkoreanische Kultur gibt.
Es gab nur eine Sache, die mir persönlich nicht ganz so gut gefallen hat. Zwischendurch gibt es einen kleinen, zeitlichen Sprung in der Geschichte wodurch meiner Meinung nach ein paar Informationen verloren gehen. Hier hätte ich mir einen genaueren Einblick gewünscht (bspw.: Kennenlernen mit Hyun-Joon´s Schwester oder das Aufeinandertreffen der Freunde). Wenn solche Szenen ausgeschrieben wären, hätte ich mich den Protagonisten auf jeden Fall noch näher gefühlt. Aber ansonsten liebe ich die Geschichte um Hyun-Joon und Jade herum und kann es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen.

Der Roman kriegt von mir 4,5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 31.10.2022

Versuchung, Drama, Selbstbestimmung & Spannung

Kings of the Underworld - Maxim
0

"Hier in Baltimore war ich nicht länger Anya Grace Krylow, Tochter von Anatolie "The Redemer" Krylow und kleine Schwester von Nikolai "The Silencer" Krylow. Das verletzliche Küken in einer sonst Furch ...

"Hier in Baltimore war ich nicht länger Anya Grace Krylow, Tochter von Anatolie "The Redemer" Krylow und kleine Schwester von Nikolai "The Silencer" Krylow. Das verletzliche Küken in einer sonst Furch einflößenden Bratwa-Familie." (Seite 7)

Worum geht es?
Anya wächst sehr behütet und beschützt auf. In den Kreisen der Mafia ist ihre Familie sehr bekannt. Sowohl ihr Vater als auch ihr Bruder haben sich einen Namen gemacht. Doch das bringt auch einige Risiken mit sich. Anya musste früh lernen sich zu verteidigen und sich auf schwierige Situationen vorzubereiten - alles eine Vorsichtsmaßnahme und teil ihrer Erziehung. Sie liebt ihre Familie, doch sie möchte irgendwann ihren eigenen Weg gehen. Anya möchte Jura studieren und sich endlich lösen. Sie schafft es sich durchzusetzen, zieht nach Baltimore und beginnt ihr Studium. Ihr Bruder wohnt jedoch im gleichen Gebäude wie sie und hinzukommt, dass Baltimore das Hoheitsgebiet von Maxim ist, der in den gleichen Kreisen wie ihre Familie verkehrt. Auch Maxim arbeitet unter Anatoli und ist der beste Freund von Nikolai, Anya´s Bruder. Sie sind zusammen aufgewachsen und waren von klein an unzertrennlich. Im Erwachsenenalter bat Maxim Anatoli darum umziehen zu dürfen. Maxim gab vor sich etwas Eigenes aufbauen zu wollen. Doch der eigentlich Grund für diesen Schritt war die Schwester seines besten Freundes und die Tochter von seinem Boss. Er bemerkte, dass sie schon früher Interesse an ihm hatte und irgendwann wurde sie eine erwachsene Frau, die sein Interesse geweckt hatte.
"Schlagartig sah ich in Anya eine wandelnde Sünde, die mich mit allem, was sie tat und sagte, in Versuchung führte. Aber sie war definitiv diese eine Sünde, ich nie nie begehen durfte." (Seite 38)
In Baltimore trifft Anya natürlich auf Maxim. Neben all den Gefahren, die sich nun auftun, da Anya in "Freiheit" lebt, kommt nun auch noch die Versuchung ins Spiel.

Meine Meinung zum Buch:
(ACHTUNG SPOILER)
Anya ist die Freundin, der man sagt, dass sie sich von einem Typen distanzieren soll, und trotzdem kann sie dem Drang nicht widerstehen sich mit ihm zu treffen. Mir hat es wirklich gut gefallen wie detailliert die Charaktere beschrieben wurden. Auch die Nebencharaktere kamen nicht zu kurz und die Charaktereigenschaften kristallisierten sich heraus. Ich mochte es sehr gern wie die Charaktere miteinander agierten. Die Beziehung zwischen Anya und Nikolai wurde so deutlich unterstrichen und es war schön zu lesen wie sich die Freundschaft zwischen Anya und Rachel entwickelt hat.Zwischendurch konnte ich die Gedankengänge und Handlungen von Anya nicht nachvollziehen-zumindest nicht aus rationaler Sicht. Aus der Sicht einer verliebten Person, die die rosarote Brille aufhat, macht das alles aber total viel Sinn :D Was mir auch sehr gut gefallen hat, war die Spannung zwischen Anya und Maxim. Beim Lesen konnte man sie deutlich spüren und man hatte Lust auf mehr. Allerdings hätte ich gedacht, dass die beiden sich länger voneinander fernhalten würden. Davon hätte ich mir etwas mehr gewünscht, ist aber auch kein Beinbruch. Denn das hatte zur Folge, dass sie ihre F+, in der sie natürlich keine Gefühle füreinander entwickeln wollten, vor Nikolai verheimlichten mussten.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, denn alles lässt sich flüssig lesen und man kann sich durch die Wortwahl und die Verwendung von verschiedenen Mitteln gut vorstellen wie alles konstruiert ist. Der Spannungsbogen war für mich das Beste an allem. Gerade, wenn man denkt, dass nichts mehr kommt, schlägt die Spannung wieder zu. Erst die Angst, dass die beiden von Nikolai erwischt werden, was dann ja auch irgendwann passiert. Dann die Beziehung zwischen Anya und Maxim und zwischen Anya und Nikolai, die zu scheitern drohen, dann die Tatsache, dass Anya in Lebensgefahr steckt und Maxim und Nikolai sich aufraffen müssen und miteinander reden müssen, um sie zu retten. Einfach alles an diesem Werk hat mir richtig, richtig gut gefallen. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil im Dezember!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2022

Griechische Mythologie in der modernen Zeit

A Touch of Darkness
0

"Niemand betet zum Gott der Toten, meine Lady, und wenn doch, dann ist es zu spät."

Cover
Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Es zeigt sowohl lebende als auch verwelkte Narzissen, die meiner Meinung ...

"Niemand betet zum Gott der Toten, meine Lady, und wenn doch, dann ist es zu spät."

Cover
Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Es zeigt sowohl lebende als auch verwelkte Narzissen, die meiner Meinung nach für Persephone und Hades stehen. Nachdem man das Buch gelesen hat, versteht man auch wie dies zusammenhängt. Ein dunkler Hintergrund lässt das Cover mysthisch wirken und weckt Interesse.

Worum geht es?
Die Göttin Demeter hat eine Tochter, von der niemand etwas weiß. Persephone, ihre Tochter, ist die Göttin des Frühlings, besitzt jedoch keine Magie und möchte ein unauffälliges, sterbliches Leben führen. All die Jahre zuvor hat sie unter der Obhut ihrer Mutter gelebt, die sie regelrecht eingesperrt hat und der Meinung war, dass sie ihre Tochter so schützen würde. Persephone kann sie irgendwann überzeugen und darf an einem anderen Ort studieren und wie eine Sterbliche leben. Mit der Magie ihrer Mutter schaffen sie es all die Anzeichen, die darauf hinweisen, dass sie eine Göttin ist, zu unterdrücken. Persephone lebt mit ihrer besten Freundin Lexa in einer WG. Lexa schafft es ihre Freundin dazu zu überreden in einen Club feiern zu gehen. Persephone ist erst abgeneigt, da sie weiß, dass dieser Club Hades gehört. Zudem ist das Risiko höher von anderen Gottheiten erkannt zu werden. Demeter will außerdem, dass ihre Tochter sich von Hades fernhält. Die beiden Freundinnen gehen also feiern. Es ist bekannt, dass dort Wetten stattfinden und manche Menschen ihre Seele an Hades verlieren könnten. Persephone will sich eigentlich von Hades fernhalten, ist jedoch auch an seiner Person interessiert. Sie lässt sich im Club auf ein Spiel ein un verliert leider. Es stellt sich heraus, dass ihr attraktiver Spielpartner Hades ist. Persephone ergreift sofort die Flucht und muss spätäer feststellen, dass Hades sie mit einem Mal gekennzeichnet hat. Sie ist unbewusst eine Wette mit ihm eingegangen und hat nun sechs Monate Zeit ihren Tiel der Wette zu erfüllen. Ansonsten gehört sie ihm und muss für den Rest der Welt in der Unterwelt leben. In diesen sechs Monaten lernt sie Hades näher kennen und muss feststellen, dass ihre Vorurteile teilweise nicht gerechtfertigt waren. Persephone erkennt, dass die Welt teilweise einen falschen Eindruck von Hades hat. Zudem lernt sie nach und nach weitere Götter kennen. Neben dem Versuch ihre Wette zu erfüllen und das Studium zu absolvieren, macht sie ein Praktikum bei New Athens News, dem führenden Nachrichtenmedium. Hier trifft sie auf Adonis, den sie im Club kennengelernt hat. Hades scheint ein großes Problem mit ihm zu haben und Demeter taucht immer mal wieder auf, da sie herausfindet, dass ihre Tochter in der Unterwelt ein- und auskehrt, was ihr missfällt. Sie versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass ihre Tochter Kontakt zum Gott der Toten hat.
Zu Beginn des Romans stellt die Autorin eine Karte zur Verfügung, die dem Lese hilft die geografische Lage besser nachzuvollziehen.

Meine Meinung
Spoiler!

Ich bin ein großer Fan dieser Geschichte. Die griechische Mythologie hat mich schon immer sehr stark interessiert. Allerdings bin ich leider nie ein Fan der Antike gewesen, sodass mich das meistens gestört hat. Hier wurde aber genau "dieses Problem" gelöst, denn die griechische Mythologie findet in der Moderne statt. Das Setting ist total spannend und gut gelöst und da es in der heutigen Zeit spielt, kann man sich besser in die Figuren hineinversetzen.
Persephone ist noch recht jung, studiert und will ihr Leben genießen. Sie hat viele Jahre zurückgezogen gelebt und konnte nicht, wie andere in ihrem Alter, rausgehen und Spaß haben. Daher finde ich es schön, dass sie nun die Möglichkeit hat als Studentin ihr Leben zu genießen, zu feiern und ein Praktikum zu machen, so wie es viele andere Studenten auch tun. Das lässt ihre Rolle sehr authentisch wirken. Während des Verlaufs legt sie eine starke Entwicklung hin. Sie scheint sich noch selbst zu suchen, wird aber gleichzeitig selbstbewusster und fängt langsam an an sich selbst zu glauben. An anderen Stellen merkt man jedoch, dass sie noch relativ jung und unerfahren ist. Ihre Reaktionen sind teilweise total überzogen und sehr sprunghaft, was ich manchmal als anstrengend empfunden habe. Die Dynamik, die zwischen ihr und Hades herrscht, fand ich von Beginn an sehr aufregend. Nach ihrem ersten Treffen wollte ich mehr von ihnen lesen. Hades ist ein erwachsener Mann, der sehr rational wirkt und geduldig ist, was vielleicht auch damit zusammenhängt, dass er seit hunderten von Jahren lebt und seine Erfahrungen gemacht hat. Der Gott der Toten wirkt gelassen und ist ein Gentleman. Allerdings sagt er auch, was er denkt und was er will, was ihn sehr attraktiv macht. Seine Rolle fand ich noch authentischer als die von Persephone. Auch seine Entwicklung habe ich geliebt. Ihm war wichtig, was Persephone dachte und er hat sich ihre Meinung eingeholt, um seine Rolle als Gott verbessern zu können, was wahrscheinlich die Wenigsten machen würden. Er scheint sehr empathisch zu sein und scheint großen Wert darauf zu legen, dass es den Seelen in der Unterwelt gut geht. Ich selbst hatte zuvor ein ganz anderes Bild von Hades und fand es daher sehr erfrischend dieses andere Bild von ihm dargeboten zu bekommen. Diese Version von ihm gefällt mir sogar besser als die, die ich im Kopf hatte.
Lexa, die beste Freundin von Persephone, ist ein Charakter den ich wirklich gern habe. Allerdings war ich auch hier ziemlich enttäuscht. Sie scheint sich in Adonis verguckt zu haben und nachdem herauskommt, dass Adonis doch nicht so toll ist, wie er zu sein scheint, hat sie bereits einen neuen Freund an ihrer Seite. Das wird im Roman allerdings nicht sonderlich gut erklärt. Sie kommt leider viel zu kurz und an einigen Stellen fand ich ihre Reaktion etwas unauthentisch. Sie hat vieles schnell hingenommen und nicht großartig nachgefragt und kam einfach sehr, sehr kurz in diesem Buch. Auch von Demeter hätte ich gerne mehr gelesen. Dafür, dass sie die Verbindung zwischen Hades und Persephone unterbinden wollte, tauchte sie meiner Meinung nach recht selten auf. Wenn sie dann mal auftauchte, waren ihre Auftritte recht kurz. Da hätte ich mir einfach mehr gewünscht. Die Moiren haben Demeter ja gesagt welches Schicksal ihre Tochter erwartet und genau das will sie als Mutter verhindern. Aber auch hier waren mir die Hintergründe nicht 100% klar.
Die Liebesgeschichte, die sich zwischen Persephone und Hades entwickelt, liebe ich. Das kam gut bei mir an und hat sich auch echt angefühlt. Es gab aber viele erotische Szenen, die ruhig hätte reduziert werden können. An einigen Stellen hätte ich mir eher ein Gespräch gewünscht statt eines Liebesakts.
Trotzdem finde ich das ganze Setting um die beiden herum super spannend und auch der Schreibstil hat mich mitreißen können. Daher werde ich Band 2 auf jeden Fall lesen und kann es auch kaum erwarten, obwohl es keinen Cliffhänger gab! Obwohl es die grichische Mythologie ist, ist es einfach mal was anderes. Es ist ein anderes Setting, es ist anders umgesetzt und die Idee ist für mich einzigartig.

Fazit
Die Geschichte von Hades und Persephone ist heiß, reizend und zieht einen völlig in seinen Bann. Nach der ersten Begenung der beiden will man einfach mehr von ihnen lesen. Man kann beim Lesen regelrecht das Knistern spüren, wenn sie aufeinander treffen. Man merkt, dass Persephone versucht sich von ihm fernzuhalten, obwohl sie ihm schon längst verfallen ist und Hades macht kein Geheimnis daraus, dass er an ihr interessiert ist. Persephones Mutter, Demeter, versucht den Kontakt von Hades und Persephone zu unterbinden und auch andere Charaktere versuchen den beiden im Weg zu stehen.
"A touch of darkness" bekommt von mir definitiv eine Leseempfehlung. Das moderne Setting ist für mich einzigartig und auch die Art und Weise wie die Götter dargestellt werden, ist etwas erfrischendes. Ich hätte mir gewünscht, dass einige Nebencharaktere öfter auftauchen und dass es insgesamt mehr Konversationen gegeben hätte. Das Werk ist trotzdem spannend gestaltet. A touch of darkness reißt einen völlig mit, man gerät in Gefahr sich selbst in Hades zu vergucken und kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 17.05.2022

Gemeinsam die Vergangenheit hinter sich lassen - Verlangen, das man versucht zu unterdrücken

100 Secrets - Vertrauen
0

"Ich weiß nur, dass ich das Gefühl mag, das ich bei ihm habe. Ich mag es schon zu sehr. Denn ich befürchte, dass es mein Herz sein wird, das gerettet werden muss, wenn es um diesen Mann geht."

Worum geht ...

"Ich weiß nur, dass ich das Gefühl mag, das ich bei ihm habe. Ich mag es schon zu sehr. Denn ich befürchte, dass es mein Herz sein wird, das gerettet werden muss, wenn es um diesen Mann geht."

Worum geht es?
Achtung Spoiler!

Gabriel, der eine lange Zeit in Afghanistan war und dort so einige Verluste erleben musste, musste sich letztlich neu ins Leben kämpfen und landete letztlich in einer großen Firma, wo er für die Sicherheit zuständig ist. Er hat zwei Chefs und es stellt sich heraus, das einer von den beiden der Bruder von der Frau ist, mit der er zuvor eine etwas knifflige Begegnug hatte. Schnell erfährt Gabriel, dass sie ein ehemaliges Supermodel ist. Evelyn ist attraktiv und musste sich ebenfalls von ihrer Vergangenheit lösen, um sich selbst zu retten. Sie entschied sich ebenfalls dazu einen neuen Weg einzuschlagen. Nach ein paar merkwürdigen Vorkomnissen, die Gabriel nicht ganz geheuer sind, wird er damit beauftragt Evelyn zu beschützen. Sie darf allerdings nichts davon erfahren. Das Problem dabei? Evelyn hat anscheinend Interesse an Gabriel und dieser versucht sich zwar zurückzuhalten, schafft es aber nicht auf Dauer und gibt schließlich der Versuchung nach.

Meine Meinung:
Würde ich das Buch empfehlen? Ja.
Es lässt sich angenehm lesen, wobei ich die Übersetzung mancher Sätze gerne anders formuliert hätte. Diese hätten etwas einfacher übersetzt werden können, denke ich. Ich mag die Geschichte zwischen Evelyn und Gabriel sehr gerne. Allerdings muss ich sagen, dass ich nach dem Klappentext erwartet habe, dass die beiden zu Beginn eine größere Distanz haben und sich erst nach einer gewissen Zeit nicht mehr dem anderen entziehen können. Meiner Meinung nach hat das der Geschichte ein wenig die Spannung genommen. Hier habe ich mir etwas mehr erhofft. Auch die Vorkomnisse, die immer wieder auffallen und erwähnt werden, gehen meiner Meinung nach ein bisschen unter. Hier habe ich etwas mehr erwartet. Die Spannung ist für mich erst zum Schluss ins unermässlich gestiegen und hat der ganzen Geschichte so nochmal einen ordentlichen Spannungsfaktor verpasst. Die beiden Protagonisten mag ich sehr gerne. Sie kommen mir sehr authentisch vor und auch die Personen, die um sie herum aufgebaut wurden, ergeben Sinn und passen gut in die Geschichte. Dadurch kann man die Einstellungen und Gedanken der beiden auch besser nachvollziehen.

Fazit:
Ich würde das Buch empfehlen. Es gibt bereits zu Beginn ein Knistern zwischen den beiden Protagonisten. Die Spannung steigt meines Erachtens zum Schluss in die Höhe, was die ganze Geschichte nochmal ordentlich pusht. Gabriel und Evelyn wissen relativ schnell, dass sie sie sich dem anderen nicht entziehen können und das wird während der Geschichte auch immer wieder deutlich, wobei es Gabriel durchaus schwer fällt diese Tatsache vor seinem Chef und Freund geheim zu halten. Zudem ist es schön hier mal einen männlichen Charakter zu haben, der nicht vollends perfekt ist, sondern die Narben der Vergangenheit mit sich trägt und auch zeigt, dass es mit Kriegsverletzungen eine Zukunft geben kann, in der es anderen Menschen egal ist, ob sie Verletzungen davon getragen haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere