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Veröffentlicht am 12.05.2019

konnte mich nicht komplett überzeugen

Up All Night
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Taylor verliert an nur einem Tag ihren Job, ihren Freund und ihre Wohnung. Sie weiß nicht, wo sie hin soll, als ihr ein Kindheitsfreund über den Weg läuft, der ihr ein WG-Zimmer anbietet. Taylor ist skeptisch, ...


Taylor verliert an nur einem Tag ihren Job, ihren Freund und ihre Wohnung. Sie weiß nicht, wo sie hin soll, als ihr ein Kindheitsfreund über den Weg läuft, der ihr ein WG-Zimmer anbietet. Taylor ist skeptisch, von Männern hat sie nämlich erst mal die Nase voll. Gut, dass Daniel schwul ist… sagt er…

Ich habe von April Dawson bereits →Still Broken gelesen. Dieses gefiel mir vom Stil sehr gut, allerdings konnte mich der zweite Teil des Buches nicht mehr überzeugen. Dennoch war ich neugierig auf ihr neues Buch.

Ein Tag verändert Taylors Leben komplett, sie verliert quasi alles – innerhalb von wenigen Stunden. Das wirkt zwar ziemlich übertrieben, schafft aber eine spannende Ausgangssituation.
Nach diesem Schicksalsschlag ist Taylor verständlicherweise verunsichert und weiß nicht so recht, wie ihr Leben weitergehen soll. Bewerbungen bringen keinen Erfolg, sie lebt eher nur vor sich hin. Halt geben ihr ihre neuen Mitbewohner, allen voran ihr Kindheitsfreund Dan.

Daniel ist schon ewig in Taylor verliebt. Dass sie sich zufällig in New York über den Weg laufen, bringt die alten Gefühle schlagartig zurück. Um Taylor zu helfen, lügt er. Er verstrickt sich immer weiter in seine Geschichte. Dennoch war er mir durchweg sympathisch, da er sich rührend im Taylor kümmert und letztlich durchweg gute Absichten verfolgt. Allerdings fällt es ihm auch immer schwerer, seine Geschichte aufrecht zu erhalten und irgendwie verpasst er den richtigen Zeitpunkt, alles aufzuklären.

Der Schreibstil ist, wie auch schon in Still Broken, sehr angenehm. Daniel und Taylor schildern abwechselnd ihre Erlebnisse in der Ich-Perspektive und geben dabei Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle, die sie voreinander verbergen.

So richtig viel passiert in dem Buch nicht. Nach dem für Taylor sehr ereignisreichen Beginn plätschert die Handlung vor sich hin. Es wird viel Alltag geschildert, Gespräche zwischen den Freunden und Taylors Überlegungen zu ihrer Zukunft.
Dabei fand ich es zwar interessant, die Entwicklung der tiefen Freundschaft zwischen Taylor und Dan zu verfolgen – wie viel sie einander geben, wie selbstverständlich sie einander unterstützen –, aber da recht schnell klar ist, dass Gefühle im Spiel sind, dauert es mir etwas zu lange, bis die Handlung dann in Fahrt kommt.

Letztlich muss ich sagen, dass ich erneut Probleme mit der zweiten Hälfte des Buches hatte. Taylor reagiert in meinem Augen unnötig zickig. Sie will förmlich gekränkt sein und steigert sich in ihre Wut hinein. Dadurch wird die Situation völlig überdramatisiert und der Konflikt unnötig in die Länge gezogen.

Das Ende bietet dann aber doch noch einen berührenden Augenblick und einen versöhnlichen Schluss sowie einen Ausblick auf das Pärchen für den zweiten Teil.

Fazit

Obwohl mir die langsame Annährung der Figuren und die tiefe Freundschaft der WG-Bewohner sehr gefallen hat, konnte mich die Handlung nicht komplett packen. Die Geschichte plätschert lange vor sich hin, bevor dann ein Problem unnötig aufgebauscht wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 19.12.2017

Hin- und hergerissen

Der Chaosbote (Die Unbestimmten 4)
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Achtung: 4. Band der Reihe. Inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern vorhanden

Die Geschichte setzt nahtlos an die Ereignisse des Vorgängerbandes an. Rückblicke gibt es kaum.

Wie schon bei den Vorgängern ...

Achtung: 4. Band der Reihe. Inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern vorhanden

Die Geschichte setzt nahtlos an die Ereignisse des Vorgängerbandes an. Rückblicke gibt es kaum.

Wie schon bei den Vorgängern ist mir das Tempo der Handlung insgesamt zu langsam. Es zieht sich an vielen Stellen.

Weiterhin wird das Geschehen an zwei Handlungsorten geschildert.
Aurils Passagen enthalten einige spannende und auch gefühlvolle Szenen, aber auch viele zähe Gespräche.
Zianth lernt zwar die spannende Welt der Lichtalben neu kennen, verbringt aber dort viel Zeit mit Feiern und Tanzen. So atmosphärisch diese Szenen auch dargestellt sind, fühlt es sich dennoch nach Zeitverschwendung an, da das eigentliche Ziel dadurch nicht näher kommt.

Rückblicke, Visionen, Träume – an etlichen Stellen ist die Handlung recht verworren, weil diese Szenen schwer einzuordnen sind.
Zwar werden beide Erzählstränge erneut enger verwoben, da es aber weder entsprechende Rückblicke noch ein Personenregister gibt, fiel es mir schwer, sämtliche Zusammenhänge zu erfassen. In der Vielzahl der agierenden Personen, die ihre Intrigen spinnen und Geheimnisse hüten, hatte ich bereits Namen aus den Vorgängerbänden vergessen, sodass mir zunächst gar nicht aufgefallen ist, dass eine bereits bekannte Person an anderer Stelle wieder aufgetaucht ist.

Der Verlauf der Handlung ist immer wieder überraschend, aber ebenso deprimierend. Da dauert es ewig, bis etwas lang Erwartetes endlich passiert und dann geschieht etwas Unvorhergesehenes und alles war umsonst?! So konnten mich die letzten Seiten zwar absolut in ihren Bann ziehen, da die Spannung und Dramatik immer weiter angestiegen sind, gleichzeitig habe ich den Verlauf nach den vorherigen Ereignissen aber als unbefriedigend empfunden. Zu diesem Gefühl haben auch Ereignisse beigetragen, die ich als zu fantastisch und zu übermächtig empfunden habe.
Zum Glück wendet sich das Blatt nochmal, sodass am Ende auf allen Seiten wieder alles offen ist.

Nach einem überwiegend langatmigen Beginn, wird die Handlung am Ende richtig überraschend, dramatisch und ereignisreich – aber ebenso ernüchternd, weil alles zuvor erreichte plötzlich unnütz erscheint. Eine Wende jagt die nächste und macht mich nun neugierig auf den Abschluss.
Ein Personenregister wäre hilfreich, um sich einen Überblick über die bekannten Personen und ihre Zugehörigkeit zu verschaffen.

Veröffentlicht am 08.06.2017

interessante Idee, aber es fehlt an Spannung und Tempo

Fairies 1: Kristallblau
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Um ihren Schulabschluss zu Feiern, verbringt die 18-jährige Sophie einen Urlaub mit ihren Freundinnen in Spanien. Dort trifft sie den attraktiven Taylor. Doch ihre Begegnung verläuft völlig anders, als ...

Um ihren Schulabschluss zu Feiern, verbringt die 18-jährige Sophie einen Urlaub mit ihren Freundinnen in Spanien. Dort trifft sie den attraktiven Taylor. Doch ihre Begegnung verläuft völlig anders, als Sophie gehofft hat. Denn Taylors Interesse gilt nur dem, was er in Sophie entdeckt hat – das Wesen einer Fairie. Sophie steht nun vor der Wahl: ihr altes Leben behalten oder eine neue magische Welt entdecken und auf einer der großen Akademien zu einer echten Fairie ausgebildet werden...

Die Idee der Fairies, die entdeckt und auf Akademien ausgebildet werden, finde ich sie sehr spannend. Auch die Wiedererweckung der Seelen in neuen Körpern und die Feinde, die ihre eigenen Ziele verfolgen, versprechen eine interessante Handlung.

Leider konnte mich das Buch dennoch nicht so richtig packen. Es gibt zwar zwischenzeitlich zwei kurze, dramatische Passagen, ansonsten wird die Handlung allerdings erst am Ende richtig spannend. Dazwischen plätschert die Geschichte so vor sich hin, streckenweise empfand ich sie als recht langatmig.
Die Schulatmosphäre wollte bei mir leider gar nicht aufkommen. Eher hatte ich immer wieder den Eindruck, die Figuren befinden sich in einem Luxusurlaub, in dem sie von Bar zu Bar pilgern, zwischendurch am Pool liegen, bevor das nächste Essen ansteht. Die Beschreibungen des Unterrichts fallen im Vergleich zu den Passagen über das Leben an Board sehr kurz aus.
Mit der Zeit wurden mir die Kreuzfahrtschiffbeschreibungen dann auch etwas zu viel. Immer wieder wechselt Ich-Erzählerin Sophie zwischen den Decks, betritt immer neue Bars und Restaurants. An bildhaften Beschreibungen mangelt es dabei nicht, aber nach dem dritten anschaulich geschilderten Cafe reichte es mir dann doch...
Überhaupt bin ich mit dem ganzen Schulsystem, wie sie ihr „Geld“ verdienen und sich damit verpflegen müssen, nicht ganz warm geworden.

Dafür finde ich die Charaktere aber sehr interessant. Zum einen erlebt man das typische Highschool-Szenario – die beliebten, hübschen Schüler, die andere mobben, und die „Außenseiter“, denen das relativ egal ist. Teenager-Zickereien vorprogrammiert.
Doch daneben gibt es mit den Erzengeln, den Urfairies und den Shuks Figuren, die man bisher nur schwer einschätzen kann.

Am Ende schlägt die Stimmung dann völlig um. Die Handlung, die so lange sehr ruhig war, wird plötzlich dramatisch, spannend und grausam. Für den bis dahin eher seichten Verlauf empfand ich das Geschehen als sehr extrem und ich bin daher gespannt, wie es weitergeht. Denn das Ende bietet nur wenig Antworten und hat mich trotz meiner Schwierigkeiten mit dem Buch neugierig gemacht.

Urlaub statt Akademie. Über weite Strecken waren mir die Beschreibungen des Schiffes mit all seinem Luxus zu dominant, die Handlung hingegen kam nicht so recht voran. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse aber so extrem, dass ich hoffe, dass der nächste Band von Beginn an mehr Dramatik zu bieten hat.

Veröffentlicht am 08.06.2017

mal berührend, mal wirr

Ein bisschen wie Unendlichkeit
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Gottie ist ein Physikgenie. Doch manche Dinge lassen sich nur schwer wissenschaftlich erklären. So beginnt Gottie zu rätseln und zu forschen, warum sie plötzlich Ereignisse der Vergangenheit nochmal erlebt. ...

Gottie ist ein Physikgenie. Doch manche Dinge lassen sich nur schwer wissenschaftlich erklären. So beginnt Gottie zu rätseln und zu forschen, warum sie plötzlich Ereignisse der Vergangenheit nochmal erlebt. Als dann auch noch ihr bester Freund aus Kindertagen auftaucht, steht ihre Welt völlig Kopf...

Zeitreisen, Wurmlöcher, parallele Realitäten – spannende Themen, über die ich gern lese. Ein bisschen wie Unendlichkeit konnte mich allerdings nicht richtig fesseln. Trotz vieler physikalischer Grundlagen, die im Buch erläutert werden – um nicht zu sagen, einen beinahe erschlagen, auch wenn immer wieder versucht wird, alltagsnahe Vergleiche zu finden – wird die Geschichte für mich nicht wirklich logisch.

Gottie wird scheinbar wahllos in die Vergangenheit geworfen, wo sie Situationen miterlebt, meist ohne zu agieren. In der Realität fehlen ihr dann plötzlich mehrere Stunden oder auch Tage, deren Verbleib nicht geklärt wird oder wie ihre Umwelt sie in diesen Zeitfenstern wahrnimmt. Dadurch wird die Handlung konfus und die eigentliche Geschichte kommt durch die vielen Unterbrechungen nicht richtig in Fahrt. Richtig wirr wird es dann, als Gottie in der Realität ein Ereignis auslöst, dass in der Vergangenheit stattgefunden hat, damit die aktuelle Geschichte überhaupt geschehen konnte... Zwar laufen so einige Fäden zusammen, doch manches erschließt sich mir bis zum Schluss nicht.

Sieht man von all den komplexen wissenschaftlichen Überlegungen der jungen Protagonistin und ihren Reisen samt anschließenden Blackouts ab, ergibt sich eine ganz süße Liebesgeschichte sowie die Geschichte über ein Mädchen, dass seinen ganz eigenen Weg sucht, mit der Trauer über den Tod eines geliebten Menschen umzugehen. Einsamkeit, Schmerz, Freundschaft und Liebe sind zentrale Themen des Buches, das einige emotionale Momente zu bieten hat.

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive des Teenagers, was dem Leser Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle beim Durchleben der aufwühlenden Ereignisse ermöglicht.

Trotz vieler wissenschaftlicher Erklärungen mit bildhaften Vergleichen empfand ich die Geschichte bis zum Schluss als recht konfus. Die Handlung, die durch die Sprünge immer wieder unterbrochen wird, konnte mich nicht packen. Dabei ist die Liebesgeschichte eigentlich ganz niedlich und die Einblicke, die Gottie in ihre Trauer ermöglicht, sehr berührend.

Veröffentlicht am 13.08.2023

nicht mein Lieblingsbuch der Autorin

A Whisper Around Your Name
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Ich habe inzwischen einige Bücher von Emma Scott gelesen, warte aber nach wie vor darauf, dass mich nochmal ein Buch so umhaut wie das allererste – All In. Tausend Augenblicke.
Die Leseprobe zu A whisper ...

Ich habe inzwischen einige Bücher von Emma Scott gelesen, warte aber nach wie vor darauf, dass mich nochmal ein Buch so umhaut wie das allererste – All In. Tausend Augenblicke.
Die Leseprobe zu A whisper around your name hat mich besonders durch den Umstand neugierig gemacht, dass es die Andeutung von übernatürlichen Ereignissen gab, was ich in Emma Scotts Büchern noch nicht kannte und daher gespannt war, was es damit auf sich hat oder ob es am Ende doch eine ganz andere Erklärung geben würde. Letztlich war es aber besonders dieser Aspekt, mit dem ich in der Geschichte nicht so gut zurechtgekommen bin.

Der Einstieg in die Handlung fiel mir leicht. Der Schreibstil ist, wie von Emma Scott gewohnt, sehr flüssig, bildhaft und nach an den Figuren.
Ich mochte, dass um die Schicksale der zwei Hauptfiguren keine lange Geheimniskrämerei gemacht wurde, keine kapitellangen Andeutungen, sondern von Beginn an klare Fakten.

Zwar ist die Beschreibungen der Charaktere wieder sehr intensiv und emotional. Allerdings tragen Jo und Evan auch ein extrem großes Päckchen mit sich herum und ich hatte Bedenken, ob wirklich genug Raum zur Bearbeitung aller Themen vorhanden sein würde – es ist wirklich schwere Kost. Zumindest machen beide in gewisser Weise eine Entwicklung durch und befassen sich auf unterschiedliche Art mit ihrer Vergangenheit. Dennoch waren mir manche Aspekte zu kurz gefasst.

Jo und Evans Kennenlernen fand ich ganz süß. Allerdings entwickeln sie schneller Gefühle füreinander, als ich diese Entwicklung greifen und mitfühlen konnte.

Ziemlich zu Beginn kommt die Geschichte mit einer unerwarteten und dramatischen Wendung daher (in meinen Augen überdramatisch, nicht ganz logisch und absolut vermeidbar). Die nächste Wendung folgt direkt darauf.

Danach gibt es zwar tragische und spannende Augenblicke, aber letztlich tritt die Handlung für mich doch auch häufig auf der Stelle. Es wiederholen sich immer wieder ähnliche Ereignisse und Abläufe, durchbrochen von kurzen aufregenden Passagen drohender Gefahr, bevor Jo und Evan wieder in die vorherige Routine zurückwechseln. Dabei nehmen sie sich immer wieder Zeit für „Umwege“, obwohl Zeit genau das ist, was sie eigentlich nicht haben sollten. Für mich war ihr Verhalten nicht immer nachvollziehbar.
Genau an dieser Stelle kommt dann der übersinnliche Aspekt ins Spiel, der als Erklärung für alles dienen kann, ohne selbst wirklich erklärt zu werden. Für mich hat sich dieses Element nicht wirklich in die Handlung gefügt, auch wenn es für einen – nicht ganz überraschend – aufregenden Schluss sorgt.

Sollte auch der zweite Band (mit neuen Hauptfiguren) diese übernatürliche Note haben, werde ich das Buch wohl eher nicht lesen.

Fazit

Dieses Buch war ein Wechselband der Gefühle. Zum einen aufgrund der schweren Schicksale der Hauptfiguren, mit denen ich in manch einer der zahlreichen emotionalen Situationen mitgelitten habe – an ernsten Themen und Gefühl mangelt es der Geschichte definitiv nicht. Zum anderen aber auch aufgrund des Leseerlebnisses an sich: Auf spannende Ereignisse folgte mir zu oft Stillstand. Es gibt dramatische Ereignisse, die ich als vermeidbar und überzogen empfunden habe. Manche Fragen blieben für mich offen. Und damit meine ich nicht die Fantasynote, die sich für mich bis zuletzt nicht stimmig ins Geschehen fügen will…

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