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Veröffentlicht am 10.06.2017

Das Herz des Verräters

Das Herz des Verräters
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Der fantastische Jugendroman „Das Herz des Verräters“ von Mary E. Pearson ist der zweite Teil der Trilogie mit dem Titel Die Chroniken der Verbliebenen. Man sollte im Vorfeld bereits den ersten Teil „Der ...

Der fantastische Jugendroman „Das Herz des Verräters“ von Mary E. Pearson ist der zweite Teil der Trilogie mit dem Titel Die Chroniken der Verbliebenen. Man sollte im Vorfeld bereits den ersten Teil „Der Kuss der Lüge“ gelesen haben, da man ansonsten Schwierigkeiten haben wird, der Handlung zu folgen. Auch setzt „Das Herz des Verräters“ nahtlos an den ersten Teil an.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Seit Lia in den feindlichen Palast verschleppt wurde, muss sie um ihr Leben fürchten. Rafe ist zwar an ihrer Seite, aber hier kann auch er sie nicht mehr beschützen. Der Komizar von Venda will Lias Tod - und erst als Kaden ihm verrät, dass Lia die Gabe der Vorsehung besitzt, steigert das in den Augen des Feindes Lias Wert. Sie gewinnt Zeit - doch was sagt ihr der Blick in die Zukunft? Lia muss wichtige Entscheidungen treffen und einen Weg finden, um endlich ihrem Gefängnis zu entfliehen...

Auch beim zweiten Teil konnte mich die Gestaltung wieder in ihren Bann ziehen. Ich finde die Covergestaltung sehr ansprechend, ein gewisser Zusammenhang zum Inhalt des Buches ist erkennbar. Besonders hat mir auch die Karte im Buch gefallen, welche wieder wunderbar gestaltet war.
Der Schreibstil von Mary E. Pearson ist sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Pearson schafft es gekonnt, mit ihren Worten Bilder zu erschaffen. Ihre Art zu schreiben gefällt mir sehr, sie konnte mich mit Worten in ihren Bann ziehen. Und auch wenn inhaltlich nicht wirklich viel geschehen ist, so hat mich der Erzählstil gefesselt und konnte mich von dem Talent der Autorin überzeugen.
Gut gefallen hat mir auch die Gestaltung von Venda. In dem zweiten Teil werden wir zusammen mit Lia und Rafe in das raue Land Venda entführt, lernen dort ihre Sitten und Bräuche besser kennen und erhalten auch einen guten Einblick in die Bevölkerung. Dieses Land verlangt so einiges von den Bewohnern dieses unwirtschaftlichen Gebietes und so ist es nicht verwunderlich, dass auch dieses Volk rauer ist, aber dennoch in keinster Weise barbarisch, wie man in anderen Ländern dieser fantastischen Welt immer behauptet. Mir hat dieser Einblick in Venda sehr gefallen. Die Art der Darstellung konnte mich ebenfalls überzeugen. Teilweise hat der Leser immer mehr von den Sitten und auch von der Bevölkerung lernen dürfen und hat zusammen mit Lia die neue und fremdartige Umgebung erkundet. Im zweiten Band lernen wir auch mehr über die Geschichte dieser Welt. Der Leser bekommt einen besseren Einblick in Gaudrels Vermächtnis. Mir hat es gefallen, dass die Vergangenheit und das Geheimnis darüber etwas klarer gestaltet werden. In „Der Kuss der Lüge“ war dies alle noch sehr nebulös gehalten, in „Das Herz des Verräters“ wird alles ein bisschen ersichtlicher und detailierter, man bekommt ein bisschen mehr Wissen darüber vermittelt, wobei natürlich noch nicht alles aufgelöst wird, da ich mir gut vorstellen kann, dass diese Passagen auch im dritten Teil beibehalten werden.
Auch der zweite Band ist wieder in unterschiedliche Erzählperspektiven aufgeteilt, wobei der Part von Lia wohl den meisten Raum einnimmt. Schade finde ich es, dass die Perspektive von Pauline so wenig Raum bekommt. Auch diese Geschichte hatte einiges an Spannung zu bieten und hätte mich durchaus interessiert, dennoch wird dieser recht kurz gehalten, sodass manche Ereignisse nur sprunghaft erzählt werden. Der Erzählpart von Lia dagegen ist recht ausgeprägt und von ihrer Sicht erfahren wir recht viel. Man erfährt, wie sie sich in Venda einlebt und sich an ihre Gefangenschaft und die damit einhergehenden Umstände gewöhnt. Im Vergleich zum ersten Teil wirkt Lia hier viel reifer und erwachsener. Sie ist bedachter, überlegt auch mal, bevor sie etwas sagt oder handelt. Sie ist sich bewusst, dass ihre Handlungen Konsequenzen haben könnten und nicht nur sich selber könnte sie durch ihre Taten in Gefahr bringen. Dennoch ist sie manchmal immer noch recht unbedacht und temperamentvoll. Leider war mir Lia nicht immer sympathisch. Gewisse Handlungen waren für mich nicht immer nachvollziehbar. Auch fand ich die Art ihrer Gefangenschaft doch recht locker. Dafür, dass Venda keine Gefangenen macht und diese meist sofort hinrichtet, hatte Lia doch recht viele Freiheiten. Besonders haben mir die Szenen gefallen, in denen Lia ihre Andachten hält. Bei denen die Bevölkerung von Venda lauscht und diese Geschichten sie in ihren Bann ziehen. Diese waren immer sehr atmosphärisch geschrieben und haben die Beziehung zwischen Lia und dem einfachen Volk von Venda gut charakterisiert. Gefallen hat mir auch die Entwicklung von Kaden. Wir erfahren so einiges über seine Vergangenheit oder auch über sein Leben und seine Stellung in Venda. Durch diesen Einblick in sein bisheriges Leben ist mir Kaden näher gekommen und ich konnte sein Verhalten besser verstehen. Auch der Gegenpart, welcher durch den Komizar besetzt wurde, hat mir gut gefallen. Dieser ist listig und verfolgt seine eigenen Ziele. Er versucht mit allen Mitteln das Beste für sein Volk zu erreichen und hat dabei einige clevere Pläne, die er verfolgt. Ich fand seinen Part wirklich sehr interessant, mir hat es gefallen, dass er Tiefe hatte und nicht einfach nur als der Bösewicht hingestellt wurde.
Was mich persönlich nicht so ganz überzeugen konnte: der Spannungsaufbau. Die ersten Seiten haben mir wirklich gut gefallen. Venda wird atmosphärisch beschrieben und man bekommt einen Einblick in das Leben dieses Volkes. Doch schnell flacht dieser Spannungsbogen ab und inhaltlich passiert leider nicht wirklich viel. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte auf der Stelle tritt. Hier hat mich der wunderbare Erzählstil fesseln können, jedoch nicht die Story an sich. Der Schluss ist wirklich nochmal rasant gehalten und der Cliffhanger ist wirklich fies – man möchte einfach wissen, wie es nun weitergeht. Die Geschichte ist an sich eher ruhig gehalten – wenn man vom Ende des zweiten Bandes absieht. Die meiste Zeit passiert nicht wirklich viel, inhaltlich konnte mich die Geschichte nicht vollständig in seinen Bann ziehen.

Leider konnte mich Mary E. Pearson mit „Das Herz des Verräters – Die Chroniken der Verbliebenen“ nicht vollständig überzeugen, besonders der Mittelteil hatte meiner Meinung nach ein paar Schwächen. Dennoch bin ich sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Daher kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 20.05.2024

Meeresfriedhof

Meeresfriedhof
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Der norwegische Autor Aslak Nore hat mit seinem Thriller „Meeresfriedhof“ den Auftakt zu seiner Falck- Saga geschrieben. In diesem Buch wird die Familiengeschichte der Falcks erzählt, welche tiefe und ...

Der norwegische Autor Aslak Nore hat mit seinem Thriller „Meeresfriedhof“ den Auftakt zu seiner Falck- Saga geschrieben. In diesem Buch wird die Familiengeschichte der Falcks erzählt, welche tiefe und dunkle Geheimnisse vorzuweisen hat. Für dieses Werk sind keine Vorkenntnisse erforderlich, jedoch ist es hilfreich, wenn man sich ein bisschen in der Geschichte von Norwegen auskennt, besonders zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges.

Klappentext:
Während des Zweiten Weltkriegs wird ein Hurtigrutenschiff mit norwegischen Zivilisten und deutschen Soldaten an Bord von einer englischen Mine getroffen und sinkt. Hunderte Menschen kommen ums Leben, so auch der Unternehmer und Reeder Thor »Store« Falck. Seine Frau, die junge Schriftstellerin Vera Falck, und ihr kleiner Sohn Olav werden wie durch ein Wunder gerettet. Fünfundsiebzig Jahre später geht Vera im Meer schwimmen und kehrt nicht mehr zurück. Mit ihr verschwindet auch das Testament, das sie sich kurz vor ihrem Tod hat aushändigen lassen. Ihr Sohn Olav, der Patriarch der Familie und Vorsitzender der einflussreichen SAGA-Stiftung, macht sich Sorgen: Hat seine Mutter das Testament in letzter Sekunde geändert und den verarmten Zweig der Familie bedacht? Und was hat es mit Veras Memoiren auf sich, die nach Fertigstellung in den 70er-Jahren vom norwegischen Staatsschutz beschlagnahmt wurden? Olavs Tochter Sasha, die bisher immer auf seiner Seite war, ist fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden, auch wenn sie sich gegen ihren mächtigen Vater stellen muss.

Mich persönlich hat der Klappentext neugierig gemacht. Ein Thriller, welcher in Norwegen spielt und ein untergegangenes Schiff, wobei die Umstände, welche zum Untergang geführt haben, ominös sind. Voller Vorfreude habe ich mich an diesen skandinavischen Thriller gewagt. Jedoch wurden meine Erwartungen nicht vollständig erfüllt.
Zu Beginn des Buches ist ein Stammbaum der Familie Falck abgebildet. Diesen fand ich sehr hilfreich. Besonders zu Beginn musste ich diesen immer mal zu Rate ziehen, damit ich die Familienverhältnisse besser sortieren konnte.
Der Schreibstil ist eher nüchtern, aber dennoch bildgewaltig. Man kann sich die Landschaft Norwegens gut vorstellen. Dafür fehlt es mir persönlich hier an Emotionen, zwischen den Zeilen sind diese erkennbar – der Verlust und die Trauer um einen geliebten Menschen oder auch die Verwirrung, wenn das bisherige Weltbild auseinanderbricht. Aber mir persönlich war es zu indirekt, nicht wirklich spür- und greifbar. Auch muss man sich bei dem Thriller etwas mehr konzentrieren, um die Zusammenhänge zu erkennen. Dies ist kein Buch, welches man zwischendurch liest. Eine gewisse Konzentration ist erforderlich. Die Ereignisse sind stark miteinander verzahnt und oftmals spielt auch die politischen und historischen Geschehnisse von Norwegen eine Rolle. Dies ist nicht unbedingt eine leichte Kost. Auch wird der Thriller in mehreren Zeitebenen erzählt. Die Vergangenheit von Vera Falck, welche zu Beginn des Buches Selbstmord begeht, wird beleuchtet. Man erfährt, warum ihr damaliges Werk beschlagnahmt wurde. Was es mit dem Untergang des Hurtigrutenschiffes auf sich hat und wie die Familie Falck in all dies verwickelt ist. Auch ist ihr damaliges Manuskript in dem Werk abgedruckt, sodass es einen authentischeren Eindruck macht und ich persönlich fand die Idee und auch die Umsetzung mit den gefundenen Teilen des Manuskriptes interessant. Zusätzlich wird dieser Roman noch aus mehreren Erzählperspektiven geschildert. Dadurch bekommt der Leser einen vielseitigen Einblick in die Handlung. Außerdem ist man quasi nicht nur bei der einen Handlung dabei, sondern erfährt auch direkt von Gegebenheiten, welche man sonst nicht mitverfolgen könnte. An der Seite von Sasha erfährt man so einiges über die Familie Falck, es gibt hier ein paar Geheimnisse aufzuklären, auch wenn diese nicht immer von Vorteil sind und manche Familienmitglieder in ein anderes Licht rücken. Durch den Journalisten und Soldaten Johnny wird eine Perspektive aus dem Nahen Osten mit hineingebracht, wobei einem als Leser nicht sofort klar wird, wie diese Perspektiven zusammenhängen. Mir persönlich haben diese Ausflüge in den Nahen Osten nicht so zugesagt, aber dies ist bekanntermaßen Geschmackssache. Nach und nach bekommt man jedoch immer neue Einblicke und erkennt stückchenweise die Zusammenhänge. Das Familiengeheimnis beginnt zu bröckeln und sowohl die Charaktere als auch der Leser muss erkennen, dass nicht alles so ist, wie man zunächst vermuten würde.
Ich fand den Einstieg in den Thriller leider recht zäh und langatmig. Man muss hier erst einmal die Verhältnisse sortieren und meiner Meinung nach kam auch nicht wirklich Spannung auf. Besonders auf den ersten Seiten muss man sich ein wenig durchkämpfen und es hat mir leider keinen Spaß gemacht, zusammen mit den Charakteren in der Vergangenheit der Familie Falck zu schnüffeln. Auch die Personen waren mir persönlich zu unnahbar und nicht wirklich sympathisch. Manche Charaktere werden hier intensiver beleuchtet als andere und dennoch sind mir auch diese nicht ans Herz gewachsen und ich habe auch nicht mit ihnen mitgefühlt. Mich hat diese Geschichte rund um das Geheimnis der Familie Falck leider nicht wirklich berührt. Im Mittelteil ist die Spannung dann zwar etwas angestiegen, aber dennoch konnte mich die Handlung nicht vollständig in ihren Bann ziehen. Das Ende ist überraschend und kann noch ein wenig über das eher mittelmäßige Buch hinwegtrösten. Dennoch hätte ich mir mehr Spannung und vielleicht auch Action oder Tempo von diesem Buch erhofft.

Insgesamt hat der Autor Aslak Nore in seinem Thriller „Meeresfriedhof – Die Falck Saga 1“ die Vergangenheit und Geheimnisse der Familie Falck näher beleuchtet. Ich persönlich fand den Stil etwas zu nüchtern, die Handlung selbst leider nicht spannend genug und auch die Charaktere etwas zu emotionsarm. Dennoch wird hier ein interessanter Abschnitt der norwegischen Geschichte näher beleuchtet und es gibt ein paar Zusammenhänge, welche ich so nicht vermutet hätte. Daher kann ich nur 3 Sterne vergeben. Ob ich diese Reihe noch weiterverfolgen werde, weiß ich leider noch nicht.

Veröffentlicht am 28.04.2024

Böse Mädchen sterben nicht

Böse Mädchen sterben nicht
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Die Autorin Christina Henry hat mit dem Roman „Böse Mädchen sterben nicht“ ihr neustes Werk auf den Markt gebracht. Dies ist ein eigenständiges Werk und kann ohne Vorkenntnisse aus ihren bisherigen Büchern ...

Die Autorin Christina Henry hat mit dem Roman „Böse Mädchen sterben nicht“ ihr neustes Werk auf den Markt gebracht. Dies ist ein eigenständiges Werk und kann ohne Vorkenntnisse aus ihren bisherigen Büchern gelesen werden.

Klappentext:
Drei Frauen, drei Storys und ein albtraumhafter Plan: Celia wacht in einem Haus auf, das nicht ihr eigenes ist. Dennoch behauptet ein ihr unbekanntes kleines Mädchen, ihre Tochter zu sein. Und dann ist da noch der unheimliche Kerl, der so tut, als wäre er Celias Ehemann ... Allie wollte eigentlich einen Wochenendausflug mit Freunden machen – doch landet sie in einer abgelegenen Hütte im Wald, wo ein Szenario aus einem Horrorschocker sie erwartet ... Um zu ihrer Tochter zurückzukehren, muss Maggie in einem tödlichen Spiel um ihr Leben kämpfen. Was ist stärker? Ihr Gewissen oder ihr Überlebensinstinkt?

Christina Henry hat sich durch ihre gruseligen Neuerzählungen von Klassikern wie Alice im Wunderland oder auch Peter Pan einen Namen gemacht. Bisher hatte ich noch kein Werk aus ihrer Feder gelesen, sodass ich mir mal einen eigenen Eindruck von ihrem Schaffen machen wollte. Und da mich der Klappentext von „Böse Mädchen sterben nicht“ angesprochen hat, habe ich dieses Buch spontan in die Hand genommen. Dieses Werk hat mich jedoch mit gemischten Gefühlen zurückgelassen.
Die Autorin hat einen leichten Schreibstil, sodass sich der Roman flüssig und zügig lesen lässt. Jedoch gibt es hier immer mal ein paar Wortwiederholungen, welche manchmal meinen Lesefluss zum Stocken gebracht haben. Zeitgleich wird hier temporeich und voller Spannung erzählt, auch actiongeladen kann man dieses Werk beschreiben. Als Leser wird man in diesen Roman geworfen. Auf den ersten Seiten ergeht es dem Leser genauso wie den Charakteren. Ein fremdes Szenario, in dem man erst einmal seine neue, ungewohnte Umgebung sortieren muss und sich neu orientieren muss. Es ist zunächst noch alles ziemlich verwirrend und man hat auf den ersten Seiten erst einmal ein Fragezeichen im Gesicht. Aber dieses Gefühl legt sich mit der Zeit und es ergeben sich immer neue Erkenntnisse, langsam setzt sich das Puzzle zusammen.
Der Roman ist in vier Abschnitte eingeteilt. Im ersten Teil begleiten wir Celia. Sie wacht in einer fremden Stadt und in einem fremden Leben auf. Angeblich hat sie ein kleines Restaurant und einen Mann mitsamt Tochter. Leider kann sie sich an nichts davon erinnern. Dann geschieht auch noch ein Mord in der Nähe ihrer Arbeitsstätte, wobei Celia die ermordete Frau kannte und in ihrer Mülltonne gefunden hat. Ihr Mann verhält sich komisch und Celia hat den Eindruck, dass dies nicht ihr Leben ist, dass sie unter Drogen gesetzt wurde.
Im zweiten Teil begleiten wir Allie, welche ihren Geburtstag mit ihren Freunden feiern möchte. Jedoch verbringen sie diesen in einer verlassenen Holzhütte, das Szenario ähnelt einem Horrorfilm. In der Nacht werden sie bedroht und es wird gefährlich, nicht nur ein Freund verstirbt in diesem unheimlichen Setting.
Im dritten Abschnitt lesen wir noch Maggie, welche zusammen mit anderen Frauen in ein Labyrinth gesperrt werde, indem sie lebensbedrohliche Hürden meistern müssen. Ein Angehöriger von ihnen wurde jeweils entführt und sollten die Frauen nicht lebend aus den Labyrinth kommen, so wird auch dieser ermordet. Das Setting erinnert an Panem und es gibt auch ein paar weitere Erwähnungen von Literatur mit ähnlichen Szenarien.
Im letzten Teil werden die Stränge zusammengeführt und es gibt eine Erklärung, wie diese Geschichten und Schicksale der Frauen zusammenhängen, wie es überhaupt dazu gekommen ist.
Mir persönlich hat hier der Part von Allie und auch Maggie am besten gefallen. Sie sind starke und schlaue Charaktere, die in solch einer schwierigen Situation nicht vollkommen den Kopf verlieren. Sie sind taff und wollen dieser misslichen Lage entkommen. Celia ihr Part empfand ich nicht ganz so spannend, aber da ihre Geschichte der Einstieg in das Buch war und man sich als Leser erstmal orientieren musste, kann ich mir vorstellen, dass dies auch daran gelegen hat. Insgesamt hat mir das Buch inklusive dem dritten Teil gut unterhalten. Ich fand es spannend und war schon sehr darauf gespannt, was hinter diesen Ereignissen stecken könnte. Doch dann kam der vierte Teil, in dem die drei Handlungsstränge zusammengeführt worden sind und es zu einer Auflösung kam. Allein schon die Zusammenführung fand ich etwas plump. Aber dann diese Auflösung, jene war leider total unkreativ und so klischeebelastet. Mir persönlich hat dieser letzte Abschnitt den Spaß an dem Buch genommen. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin das Buch schnell fertig schreiben musste oder so ein wenig die Muse an dem Werk verloren hat und dann einfach ein Ende geschrieben hat, welches viel zu einfach und voller Vorurteile ist. Diese Lösung ist leider überhaupt nicht gelungen. Wenn dieses Ende nicht so geschrieben worden wäre, hätte das Buch definitiv eine bessere Bewertung von meiner Seite bekommen.

Insgesamt hat mich die Autorin Christina Henry mit ihrem Roman „Böse Mädchen sterben nicht“ mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Die ersten drei Teile konnten mich überzeugen und haben sich auch zügig lesen lassen, waren spannend und temporeich. Aber leider hat mir die Auflösung und Erklärung, wie es zu den Szenarien überhaupt kommen konnte, überhaupt nicht zugesagt. Daher kann ich lediglich drei Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 16.03.2024

Wer das Schicksal zeichnet

The Lost Crown, Band 2: Wer das Schicksal zeichnet (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Die bekannte Autorin Jennifer Benkau hat mit „Wer das Schicksal zeichnet – The lost crown 2“ den Abschlussband zu ihrer Dilogie geschrieben. Hierbei spielt aber diese Reihe in derselben Fantasy- Welt, ...

Die bekannte Autorin Jennifer Benkau hat mit „Wer das Schicksal zeichnet – The lost crown 2“ den Abschlussband zu ihrer Dilogie geschrieben. Hierbei spielt aber diese Reihe in derselben Fantasy- Welt, wie auch schon die Reihe „One true queen“ und „Das Reich der Schatten“. Dennoch lässt sich ihre „The lost crown“- Reihe ohne weitere Vorkenntnisse aus vorherigen Werken lesen, jedoch sollte man meiner Meinung nach den ersten Band dieser Reihe „Wer die Nacht malt“ bereits gelesen haben, sonst kann man manchen Ausführungen und Zusammenhängen nur schwerlich folgen.

Klappentext:
Welche Farbe hat Verrat? Früher war sich Kaya sicher: Mirulay, ihr Entführer, ist der Feind. Und Nevan, ihrem besten Freund, kann sie vertrauen. Inzwischen weiß sie, dass sie Nevan nie wirklich gekannt hat, und Kaya und Miru teilen nicht nur die Runenmagie miteinander, sondern viel mehr. Doch für die Rebellion gegen den grausamen Herzog von Eshrian müssen sie alles riskieren. Als Kaya eine legendäre Krone stehlen soll, gerät sie in Gefahr. Denn es gibt etwas, wovor keine Magie der Welt sie schützen kann: Verrat.

Bisher habe ich aus der Feder von Jennifer Benkau nur den Vorgänger „Wer die Nacht malt“ gelesen, welcher mich jedoch damals nicht vollständig überzeugen konnte. Daher habe ich mir den Abschlussband dieser Dilogie gegriffen und wollte mir erneut einen Eindruck von ihren Werken machen.
Ich persönlich habe bei diesem Werk zum Hörbuch gegriffen. Dieses Hörbuch wird von zwei Sprechern vorgelesen, welche größtenteils abwechseln den männlichen und weiblichen Part für die Charaktere übernehmen. Viola Müller übernimmt den Part von Kaya und Sebastian Waldemer den von Nevan. Leider muss ich gestehen, dass mich die Sprecher hier nicht so in den Bann ziehen konnten, teilweise hatte ich Probleme der Geschichte zu folgen und irgendwann mitten drin hat mich das Hörbuch auch mal zwischenzeitlich verloren gehabt. Da musste ich mich ein wenig zwingen, dieses Hörbuch weiterzuhören. Leider fand ich besonders den männlichen Part nicht überzeugend, mir haben hier so ein bisschen die Emotionen oder auch die Begeisterung für den Inhalt beim Vorlesen gefehlt. Ich empfand die Stimmen streckenweise als monoton, mir persönlich haben sie nicht lebendig genug gelesen.
Der Schreibstil von Benkau ist erneut recht leicht und lässt sich angenehm lesen. In diesem Fantasy-Werk wird eine dichte und überzeugende Atmosphäre erschaffen, sodass eine Art Sogwirkung entsteht, man fühlt sich in dieses Buch hineingesogen und kann sich alles gut bildlich vorstellen. Dabei schafft es die Autorin, eine vielseitige, komplexe, facettenreiche und interessante Welt zu gestalten. Es gibt viele liebevolle Details, welche die Welt authentisch und komplex erscheinen lässt. Mich konnte diese fiktive Welt in seinen Bann ziehen und es hat mir Spaß gemacht, immer neue Aspekte von dieser Welt kennen zu lernen. Da weitere Fantasy- Werke von Benkau in dieser komplexen Welt spielen, bin ich schon auf mehr Einzelheiten gespannt. Benkau erzählt die Story in mehreren Erzählsträngen und Perspektiven, sodass der Leser einen vielseitigen Eindruck bekommt. Es werden einige unerwartete Wendungen eingebaut und dieses Werk ist ein gelungener Mix zwischen Spannung und Emotionen. Die Beziehungen der Charaktere spielt in dieser Reihe eine wesentliche Rolle und ich fand die Entwicklung dieser relativ ansprechend. Auch wenn ich manche Interaktionen oder auch Entscheidungen der Charaktere nicht immer nachvollziehen konnte.
Kaya hat sich im Vergleich zum vorherigen Band deutlich weiterentwickelt und ist sich, zumindest du Beginn, ihres magischen Talentes bewusst. Leider gerät auch dies ins Wanken und sie zweifelt an ihren Fähigkeiten. Dennoch ist sie eine starke und taffe Protagonistin, welche ihren Weg geht. Auch ihre Beziehung zu Mirulay wird für sie zu einer Bewährungsprobe, an der sie wachsen muss. Gelungen fand ich im Gegenzug die Beziehung zwischen Nevan und Kaya. Im ersten Band ist die jahrelange Freundschaft zwischen den beiden ins Wanken geraten. Doch in diesem Teil wird diese wieder vertieft und die beiden gehen auch ihren Emotionen zueinander auf den Grund und reden endlich mal miteinander. Sie werden zu einem Team, welches sich gegenseitig Halt gibt und mir gefällt ihr Miteinander recht gut. Ich war schon im ersten Band kein Freund von der Beziehung für Mirulay und Kaya – wahrscheinlich wusste ich einfach, dass Kaya zu Nevan gehört. Allgemein finde ich es gut, dass der Leser nun auch mehr über die Vergangenheit von Nevan erfährt und welche wichtige Rolle er eigentlich in dieser ganzen Geschichte spielt.
Das Ende war für mich leider ein weiterer Kritikpunkt. Dieses wirkte auf mich zu konstruiert und erzwungen. Es kam am Ende alles etwas plötzlich und auf mich wirkte es nicht ganz rund. Es hat den Eindruck gemacht, als ob die Autorin dieses Buch unbedingt so auflösen wollte, aber nicht richtig wusste, wie sie diesen Weg gehen muss.

Insgesamt konnte mich die Autorin Jennifer Benkau mit „Wer das Schicksal zeichnet – The lost crown 2“ in einigen Aspekten überzeugen. Die fantastische Welt und auch die Komplexität dieser konnte mich begeistern und auch die Story ist größtenteils unterhaltsam, auch wenn hier nichts Neues erschaffen wird – abgesehen von ein paar kleineren Längen. Und auch die Beziehungen der Charaktere zueinander konnte mich nicht immer vollständig überzeugen. Und auch das Ende und die Hörbuchsprecher waren ein wesentlicher Kritikpunkt für mich. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben. Dennoch bin ich neugierig, wie andere Werke der Autorin sind und werde mich an die „One True Queen“- Reihe voller Vorfreude heranwagen.

Veröffentlicht am 10.01.2024

The other side of sky

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz
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Die beiden Autorinnen Amie Kaufman und Meagan Spooner haben sich zusammengetan und den Reihenauftakt „The other side of sky – Die Göttin und der Prinz“ geschrieben. Diese fantastische Reihe erzählt die ...

Die beiden Autorinnen Amie Kaufman und Meagan Spooner haben sich zusammengetan und den Reihenauftakt „The other side of sky – Die Göttin und der Prinz“ geschrieben. Diese fantastische Reihe erzählt die Geschichte von zwei Protagonisten, welche buchstäblich aus zwei vollkommen unterschiedlichen Welten stammen.

Klappentext:
Nimh und North – zwei Welten, ein Schicksal. Über den Wolken von Alciel schweben glänzende Himmelsstädte. In den Schatten darunter aber existiert eine dunklere Welt mit uralten Tempeln und dem Glauben an Magie. Doch keines der beiden Reiche weiß von dem anderen. Als Prinz North mit seinem Flugzeug abstürzt, ist das für Nimh kein technisches Versagen, sondern die Bestätigung einer Prophezeiung. Nimh ist die wiedergeborene Göttin ihrer Welt, die ihr darbendes Volk retten will. North glaubt nicht an Zauber, aber er muss einen Weg zurück finden zu seiner Seite des Himmels. Zögernd gehen die beiden ein Bündnis ein, das schnell zu mehr wird. Ihre Schicksale sind miteinander verwoben, aber ihre Nähe ist verboten, denn als lebende Göttin darf Nimh von keinem Menschen berührt werden.

Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil die Autorin Amie Kaufman an diesem Buch geschrieben hat. Ich mag ihre gemeinschaftlichen Projekte mit Jay Kristoff bisher recht gerne und wollte auch diesem Werk eine Chance geben, obwohl mich das Cover nicht unbedingt neugierig gemacht hat. Aber der Klappentext klang recht vielversprechend und so habe ich mich ohne große Erwartungen in dieses Buch gestürzt.
Der Schreibstil ist recht angenehm, dieser ist bildhaft. Durch den Perspektivenwechsel wird zusätzliche Spannung erzeugt. Auch bekommt man einen umfangreicheren Eindruck der beiden Protagonisten. Kennt ihre Gedanken und auch ihr bisheriges Leben besser und kann damit ihre Handlungen besser nachvollziehen. Gekonnt wird hier eine dichte Atmosphäre geschaffen, sodass ich als Leser keine Probleme hatte, mir die mit Worten gemalte Welt vorzustellen. Ich konnte in diese beiden unterschiedlichen Welten abtauchen und diese näher kennenlernen. Die Himmelsstadt lernt man jedoch nicht so umfangreich kennen wie die Welt auf dem Boden. Die oberirdische Stadt ist fortschrittlicher, hat moderne Technologien zu bieten. Dennoch hat sie ihre Defizite, altes Wissen scheint verloren zu sein und es gibt wohl auch kein Interesse dieses wiederzubeleben. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass man nicht das Bestreben hat, ein Fluginstrument zu bauen oder zu erforschen, wenn man in den Wolken lebt. Die Welt auf dem Boden ist rückständiger. Sie glaubt an wiedergeborene Götter und eine alte Prophezeiung, Technik sucht man hier vergebens. Dafür gibt es hier Magie, welche das Leben der Bevölkerung prägt. Ich persönlich fand die Gegensätze dieser beiden Welt und auch das Leben der Bevölkerung in dieser recht ansprechend. Leider hat hier in meinen Augen nicht alles einen Sinn ergeben. Dennoch fand ich die unterschiedlichen Ansichten dieser beiden Welten gut dargestellt.
Der Einstieg in das Buch ist mir persönlich nicht leicht gefallen. Das Buch beginnt recht gemächlich. Zunächst lernen wir die beiden Protagonisten kennen und bekommen einen Einblick in ihr Leben, was sie prägt und welche Gedanken sie beschäftigt. Meiner Meinung nach tritt das Buch hier ein bisschen auf der Stelle. Manche Szenen empfand ich als langatmig und haben mein Lesevergnügen nicht gesteigert. Recht gemächlich entwickelt sich erst die Geschichte. Zu Beginn brauchte ich wahrlich Durchhaltevermögen. Wird doch eher das Leben der Protagonisten erzählt, auch wenn der Sturz aus den Wolken immense Folgen für North hatte. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte eher so dahinplätschert, richtige Spannung ist nicht aufgebaut worden.
Die beiden Protagonisten sind sehr unterschiedlich und machen einen wesentlichen Aspekt des Buches aus. North ist ein Prinz in der fortschrittlichen Himmelsstadt und rebelliert auf seine eigene Art. Auch ist er wissensdurstig und hinterfragt gewisse Sachen. Nimh lebt als wiedergeborenen Göttin auf der Erde. Auf der einen Seite hadert sie mit ihrem Schicksal und sehnt sich nach menschlicher Nähe, aber auf der anderen Seite geht sie hingebungsvoll und voller Pflichtbewusstsein in ihrer Rolle auf. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein und ich mochte ihren Zusammenstoß sehr. Wie die beiden eine unterschiedliche Sicht auf die Dinge haben, geprägt durch ihr Umfeld und ihr bisheriges Leben. Dennoch bin ich mit beiden nicht komplett warm geworden. Mir persönlich waren sie zu unnahbar und distanziert. Auch wie sie miteinander umgegangen sind, fand ich nicht immer greifbar. Dies hatte zur Folge, dass ich nicht wirklich um sie gebangt habe. Dafür hat mir ihre charakterliche Entwicklung zugesagt. Am Anfang sind mir beide noch recht kindlich und naiv vorgekommen. Doch beide sind mit ihren Aufgaben gewachsen und haben die Hürden gemeistert, welche ihnen in den Weg gelegt worden sind. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich die Darstellung der Nebencharaktere oder auch des Antagonisten. Diese wirkten auf mich eher blass. Sie sind kaum dargestellt und haben keine Tiefe entwickelt. Mein persönlicher Lieblingscharakter war der Findelkater von Nimh, dieser hat mir in manchen Situationen ein Lächeln auf die Lippen gezeichnet.
Der Cliffhanger am Ende ist wirklich nochmal fies und steigert das Interesse. Zu gerne möchte man wissen, wie die Geschichte weitergeht und ob es für Nimh und North noch ein Happy End geben kann.

Insgesamt konnte mich „The other side of sky – Die Göttin und der Prinz“ aus der Feder von Amie Kaufman und Meagan Spooner nicht vollständig überzeugen. Es gab interessante Ansätze, die unterschiedlichen Welten fand ich recht interessant. Aber dennoch hat dieses Buch ein paar Defizite und besonders der Einstieg ist mir hier nicht leichtgefallen. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.