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Veröffentlicht am 29.07.2022

New York mal ganz anders

NEW YORK - Wie es keiner kennt
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Wenn man an New York City denkt, fallen einem sofort Bilder von hohen Wolkenkratzern, blinkenden Lichtern und der Trubel vieler geschäftiger Menschen ein, doch mit dem Bildband von Susan Kaufmann wird ...

Wenn man an New York City denkt, fallen einem sofort Bilder von hohen Wolkenkratzern, blinkenden Lichtern und der Trubel vieler geschäftiger Menschen ein, doch mit dem Bildband von Susan Kaufmann wird man in ein ganz anderes, ein ganz persönliches New York entführt.

Das Format ist kleiner als ich vermutet hatte mit seinen 17,5 cm x 23,5 cm, passt dadurch aber umso besser ins Bücherregal.

Durch eine kleine Einführung wird klar, aus welchen Beweggründen Susan Kaufmann diesen Bildband erschaffen hat. Dieser persönliche Einblick in die Hintergründe zur Entstehung lässt einen die Bilder nochmal ganz anders betrachten.

Der Bildband ist untergliedert nach den Stadtteilen, die Susan Kaufmann als ihre Lieblingsorte regelmäßig besucht. Zu jedem Kapitel erfolgt vorab eine kleine Information mit interessanten Informationen und zum Abschluss jeweils eine kleine Übersichtskarte ihrer Lieblingsorte im Stadtteil.

Jedes Bild ist so beschriftet, dass man die Orte bei einem Besuch in New York auch selber wiederfinden kann.
Beim Durchblättern des Bildbandes fällt besonders die hohe Qualität der Fotos, die Fröhlichkeit der Farben und die Abwechslung in der Architektur der Gebäude auf.
Würde man nicht wissen, dass es ein Bildband von New York ist, könnten sich die zahlreichen Hauseingänge, Treppen oder Cafés sicher auch in vielen anderen Städten befinden.

Besonders gefallen hat mir das Einfangen der verschiedenen Jahreszeiten und Wetterlagen und den damit verbundenen Schönheiten der Natur und Umgebung.

Ein Großteil der Bilder sind Häuser, Hauseingänge, Treppen etc. Hier wäre vielleicht ein bisschen mehr Abwechslung schön gewesen. Die Architektur ist zwar beeindruckend, aber man sieht sich leider irgendwann satt.

Jedoch macht Susan Kaufmann ganz klar, dass es ihre persönlichen Lieblingsorte sind, die hier als Bilder verewigt sind.

Jeder ist dazu angehalten, sich selbst ein Bild dieser schönen Stadt abseits von Wolkenkratzern und Trubel zu machen und seine eigenen Lieblingsorte zu finden.

Für mich war es eine Bestätigung, dass ich New York mit all seinen Facetten gern einmal besuchen möchte, aber auch dafür, durch meine eigene Stadt mal etwas aufmerksamer zu gehen und charmante Orte zu entdecken.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Eine romantische Liebesgeschichte mit spirituellem Touch

Aller Anfang ist Liebe
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„Aller Anfang ist Liebe“ von Juli Löwe ist Teil 1 der Overlander-Reihe.

Jo ist in einer Werbeagentur in Düsseldorf als Grafikdesignerin beschäftigt und bekommt bisher nur unliebsame langweilige Aufgaben ...

„Aller Anfang ist Liebe“ von Juli Löwe ist Teil 1 der Overlander-Reihe.

Jo ist in einer Werbeagentur in Düsseldorf als Grafikdesignerin beschäftigt und bekommt bisher nur unliebsame langweilige Aufgaben zugeteilt. Eines Tages bekommt sie jedoch die große Chance, ein Marketingprojekt in Amsterdam zu übernehmen. Jo wittert die Chance, endlich ihre eigenen Ideen umzusetzen und das zu tun, was sie liebt. Doch es gibt auch Neider wie ihren ehemaligen Teamchef Paul, der das Projekt gern selber übernommen hätte.
Der Sohn des Kunden scheint sehr interessiert an Jo zu sein. Noch dazu begegnet sie in Amsterdam einem Schulfreund wieder, der ihr zur Grundschulzeit sehr nahe stand und zu dem sie eine besondere Verbindung hat.
Jo wird nicht nur in einen Gefühlsstrudel gezogen, sondern hat plötzlich auch seltsame Träume und Visionen.
Wird Jo alles zu viel oder kann sie ihre Aufgabe souverän zu Ende führen?

Das Cover des Buches ist sehr angenehm gestaltet.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen. Sehr oft musste ich über Redewendungen schmunzeln. Amsterdam ist mir durch die bildliche Beschreibung klar vor Augen und ich verspüre große Lust, selber mal die Nieuwe Kerk zu besuchen oder an den Grachten entlang zu spazieren.

Jo als Hauptprotagonistin ist mir sofort sympathisch. Sie hat eine sehr humorvolle und bodenständige Art. Jo in ihrem Alltag zu begleiten, zu sehen, wie sie an ihrer Aufgabe wächst und schließlich auch die Entwicklung ihrer Gefühle sind sehr authentisch beschrieben.
Sie bekommt Unterstützung und Rückhalt nicht nur von ihrer langjährigen Freundin Rike, die in Amsterdam wohnt, sondern auch von ihren tollen Kollegen.
Die beiden Männer, die in Jos Leben treten, sammeln ebenfalls fleißig Sympathiepunkte, sodass es einem als Leser fast ein bisschen leid tut, als sich Jo für einen der beiden entscheidet. Obwohl diese Entscheidung von Beginn an klar zu sein scheint.

Die immer wieder auftauchenden Visionen und Träume sowie die Hochsensibilität waren mir teilweise ein bisschen zu spirituell. Auch, dass plötzlich so viele Personen im Umfeld von Jo diese Gabe hatten, war mir etwas zu viel. Für mich hätte es diesen Teil der Geschichte nicht so intensiv benötigt, denn die Liebesgeschichte funktioniert auch so wunderbar.

Fazit:
Dieser Roman ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die mich sehr gut unterhalten hat. Es ist ein Buch, dass man zügig lesen kann, da man es auch gar nicht mehr weglegen möchte.
Ich freue mich schon jetzt auf Band 2 der Overlander-Reihe und auf ein Wiedersehen mit lieb gewonnenen Charakteren.

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Veröffentlicht am 12.06.2022

Sommerlektüre mit tiefergreifenden Themen

Inselluft
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„Inselluft“ ist ein Roman aus der Feder von Jette Hansen.
Wir begleiten die Postbotin Sarah, die sich aufgrund unangenehmer Vorkommnisse und wegen ihrer Pollenallergie zeitweise auf die Urlaubsinsel Föhr ...

„Inselluft“ ist ein Roman aus der Feder von Jette Hansen.
Wir begleiten die Postbotin Sarah, die sich aufgrund unangenehmer Vorkommnisse und wegen ihrer Pollenallergie zeitweise auf die Urlaubsinsel Föhr versetzen lässt. Dort angekommen, wird sie sehr gastfreundlich aufgenommen. Der neue Kollegenkreis und die Nordseeluft tun ihr sichtlich gut, doch schnell treten auch auf der Insel Probleme zutage, in die Sarah mit hineingezogen wird und die sie zwingen, sich mit ihrer schmerzhaften Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Der Schreibstil ist flüssig-leicht zu lesen und man wird sofort in den Flair der Insel gezogen. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, selber die Insel zu erkunden und die Nordseeluft zu schnuppern. Leider war vom Urlaubsfeeling nicht ganz so viel vorhanden, da hauptsächlich tiefergreifende Themen bzw. Probleme gewälzt wurden und so für die Liebe und die schöne Landschaft kaum Zeit blieb.
Die Inselbewohner habe ich alle ins Herz geschlossen aufgrund ihrer gastfreundlichen Art. Man fühlte sich gleich willkommen.
Allerdings waren auch viele Charaktere in ihrem Handeln sehr übergriffig und manch spontaner Sinneswandel nicht ganz authentisch.
Sarah und ihr Neuanfang standen für mich fast ein bisschen zu wenig im Mittelpunkt. Das Ende der Geschichte ist offen gewählt, was mir wiederum sehr gut gefallen hat. Einer Fortsetzung der Geschichte steht somit nichts im Wege, in der dann hoffentlich einige offene Handlungsstränge noch etwas näher beleuchtet werden.

Mein Fazit:
Wer eine Sommerlektüre mit Tiefgang mag, ist hier genau richtig und wird sich nach dem Lesen sicher nach einem Urlaub auf Föhr sehnen.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Die Knochenschiffe - Band 1 der Trilogie

Die Knochen-Schiffe
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„Die Knochenschiffe“ von R.J. Barker ist der Auftakt einer Fantasy-Trilogie.
Schon seit vielen Generationen herrscht Krieg zwischen den Bewohnern der Hundertinseln und der Hageren Inseln. Beide Nationen ...

„Die Knochenschiffe“ von R.J. Barker ist der Auftakt einer Fantasy-Trilogie.
Schon seit vielen Generationen herrscht Krieg zwischen den Bewohnern der Hundertinseln und der Hageren Inseln. Beide Nationen bauen ihre Schiffe aus den Knochen der sagenumwobenen Meeresdrachen – den Keyshan.
Joron, verbannt auf ein schwarzes Schiff der Verdammten, auf dem Verbrecher bis zu ihrem Tod dienen, macht sich zusammen mit der restlichen Mannschaft unter der Schiffsfrau Meas auf den langen Weg gen Norden, um den letzten Keyshan zu schützen und so dem andauernden Krieg ein Ende zu bereiten.
Wird die heruntergekommene Mannschaft dazu in der Lage sein, den Gewalten des Meeres und ihrer Gegner zu trotzen und ihren Auftrag erfüllen können?
Der Start in die Geschichte fiel mir nicht leicht. Der Schreibstil des Autors ist zunächst gewöhnungsbedürftig und durch viele fremdartige Begriffe und Bezeichnungen kam mein Lesefluss immer wieder ins Stocken. Im Laufe des Geschehens habe ich mich aber daran gewöhnt und so wurde auch das Lesen einfacher.
Die Kapitellänge ist sehr angenehm und durch die schöne Illustration jeweils zu Beginn eines jeden Kapitels und im Einband bekommt man eine vage Vorstellung dieser Welt.
Die Hauptpersonen Joron und Meas lernt man im Laufe des Buches sehr intensiv kennen. Vor allem Joron macht im Laufe der Zeit eine beachtliche Wandlung durch. Die zahlreichen Nebencharaktere bleiben hingegen eher im Hintergrund und dienen hauptsächlich dem Fortlauf der Handlung.
Obwohl der Klappentext suggeriert, dass der Meeresdrache eine tragende Rolle spielen wird, bleibt auch dieser eher im Hintergrund.
Ganz besonders gefallen hat mir der Gullaime, eine ziemliche makabre Spezies in dieser Welt, die mir trotz seiner augenscheinlichen Eigenartigkeit doch sehr ans Herz gewachsen ist.
Der Spannungsverlauf ist leider nicht konstant und fällt immer wieder in etwas langatmige Schilderungen des Lebens an Bord ab. Spannende Kampfszenen endeten für meinen Geschmack viel zu abrupt.
Sehr interessant fand ich wiederum die vorherrschende Gesellschaftsform, die Schilderungen der rauen Flora und Fauna und den Aberglauben der Bewohner.

Mein Fazit:
Wer sich die Mühe macht, den anfangs recht anstrengenden Einstieg in diese Welt zu überwinden, wird mit einer interessanten Geschichte belohnt, die für die Folgebände noch Ausbaupotential hat. Ich werde diese Trilogie auf jeden Fall weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Finden Sie Ihr Glück und behalten Sie es!

Über Carl reden wir morgen
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„Über Carl reden wir morgen“ ist ein Roman aus der Feder von Judith W. Taschler.
Über mehrere Generationen hinweg wird die Familie Brugger durch ihren Alltag begleitet. Die Familie lebt im Mühlviertel ...

„Über Carl reden wir morgen“ ist ein Roman aus der Feder von Judith W. Taschler.
Über mehrere Generationen hinweg wird die Familie Brugger durch ihren Alltag begleitet. Die Familie lebt im Mühlviertel in Österreich und betreibt eine eigene Hofmühle.
Entgegen des Titels beginnt die Geschichte bereits weit vor der Geburt von Carl bei dessen Großvater Anfang des 19. Jahrhunderts.
Geschichtliche Ereignisse wie die Revolution 1848/49 sowie der 1. Weltkrieg werden geschickt eingebaut.
Der Schreibstil der Autorin ist außergewöhnlich und ich musste mich zunächst daran gewöhnen, dass man immer wieder Fakten vorgesetzt bekommt, die erst im Laufe der Geschichte näher erläutert werden. Im Laufe des Buches habe ich jedoch Gefallen an dieser Art der Erzählung gefunden. Man konnte sich immer darauf verlassen, dass noch eine Aufklärung folgt und dieses Vorziehen hat bei mir die Spannung und Neugier immer aufrecht gehalten.
Durch einen ständigen Perspektivwechsel lernt man jedes Mitglied der Familie näher kennen. Teilweise war mir der Wechsel etwas zu schnell, sodass mir zu einigen Personen der persönliche Bezug gefehlt hat. Am Anfang hatte ich auch Probleme mit der Menge der Personen und deren Beziehungen untereinander. Dies hat sich jedoch im Laufe der Lektüre gelegt.
Der Autorin ist es gelungen, dass man einen sehr guten Einblick in das damalige Leben auf dem Land, die Rolle der Frau sowie die langsamen Veränderungen in der Gesellschaft erhalten konnte. Auch das verheißungsvolle Amerika spielte immer wieder eine Rolle.
Durch die bildhafte Erzählweise hatte ich immer das Gefühl, selber im Mühlviertel, mit Carl im Krieg oder mit Eugen in Amerika zu sein.
Sehr gelungen fand ich außerdem, dass es immer wieder für mich überraschende Wendungen im Buch gab.
Das Ende ist offen gehalten und lässt eine Fortsetzung vermuten, die ich auf jeden Fall lesen möchte.
Das Buch ist eine sehr gelungene Familiengeschichte über einen Zeitraum von 100 Jahren hinweg, die mich in ihren Bann gezogen hat und von mir eine klare Leseempfehlung erhält.

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