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Veröffentlicht am 06.08.2022

Ein Toter mit vielen Gesichtern

Surfermord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi
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Schauplatz des 15. Bandes der Reihe Die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln ist der Campingplatz Neuharlingersiel mit einer großen Wiese zum Starten und Landen für Kitesurfer. Auch der ...

Schauplatz des 15. Bandes der Reihe Die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln ist der Campingplatz Neuharlingersiel mit einer großen Wiese zum Starten und Landen für Kitesurfer. Auch der Immobiliengutachter Theo Thönes frönt diesem Hobby. So verbringt er manches verlängerte Wochenende hier, denn er kann sich seine Arbeitszeit frei einteilen.

Doch als er nicht zu einem festgesetzten Gerichtstermin erscheint ist sein Mandant Ingo Bauhagen verärgert und sucht Theo. Doch er kann nichts mehr tun, denn Theo liegt erdrosselt in seinem Wohnwagen.

Diesen Mord muss Nina zunächst allein mit ihrem Team aufklären, denn Bert, der bei seinem letzten Einsatz schwer verletzt wurde, befindet sich noch in der Reha. Wer war Theo Thönes wirklich? Immer neue Facetten seiner vielschichtigen Persönlichkeit zeigen sich und machen die Untersuchungen nicht leicht. Es gibt viele Verdächtige und Motive. Hier muss die Spreu vom Weizen getrennt werden, um zu einer vielversprechenden Spur zu kommen.

In seinem Job hat sich Theo nicht nur Freunde gemacht, denn an seinen Gutachten hingen Existenzen. Nach dem Fund von einem größeren Guthaben in Kryptogeld schließt die Polizei auch Bestechlichkeit nicht aus.

Seine Ex-Frau hatte Gründe, sich von ihm zu trennen. Von ihr erfahren die Ermittler auch, dass seine Bestellung als Gutachter nie völlig legal war. Frauengeschichten hat er ständig am Laufen. Sein letztes Date –die geheimnisvolle und verschwundene Isi- gibt auch Rätsel auf.

Dieser Ostfrieslandkrimi von Rolf Uliczka ist raffiniert und geschickt aufgebaut, denn es gibt weitere Nebenhandlungsstränge, die erst später geschickt mit den laufenden Ermittlungen verknüpft werden. Sie geben dem Autor die Gelegenheit aktuelle gesellschaftliche Probleme, wie häusliche Gewalt oder nicht ausreichend durchdachte Bauvorhaben geschickt zu integrieren.

Der Schreibstil von Rolf Uliczka ist flüssig und sehr gut zu lesen. Durch immer neue Erkenntnisse ist die Spannung garantiert. Die Lösung des Falls, an dem später auch Bert mitarbeitet, ist in sich schlüssig und nachvollziehbar. Die Fähigkeit zum Kombinieren in der Verbindung mit Indizien bringt eine überraschende Lösung in einem dramatischen Finale mit dem ich nicht gerechnet habe.

Aus meiner Sicht ist der Krimi eine klare Leseempfehlung mit 5 Sternen. Ich freue mich schon auf weitere Fälle von Nina und Bert.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.08.2022

Ein Fall mit vielen Überraschungen

Der Tote in der Seemannskiste. Ostfrieslandkrimi
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Es gibt Tage, an denen wäre man besser zu Hause geblieben. An solch einem Tag sitzt Kommissar Steen morgens vor Dienstbeginn beim Frühstück im Emdener Café am Stadtgarten und genießt seinen Tee mit knisternden ...

Es gibt Tage, an denen wäre man besser zu Hause geblieben. An solch einem Tag sitzt Kommissar Steen morgens vor Dienstbeginn beim Frühstück im Emdener Café am Stadtgarten und genießt seinen Tee mit knisternden Kluntjes, als es plötzlich laut wird. Ein Mann mit Revolver hat die Deckenlampe zerschossen und zielte auf das ostfriesische Teeservice vor Steen, welches zerbarst.

Kommissar Steen, der immer die Ruhe in Person ist, gelingt es den Mann zu beruhigen und er nimmt ihm die Waffe ab. Allerdings muss er versprechen den Mann vor der Mumienmafia zu schützen. Er ahnt noch nicht, dass er kurze Zeit später zu einem Mordfall gerufen wird, wo auch eine Kiste mit einer Mumie eine wichtige Rolle spielt.

Alfred Bekker erzählt auf wenigen Seiten eine sehr spannende Geschichte, die den Leser sofort in ihren Bann zieht. Die Recherchen im privaten Umfeld der toten Undine Kilians Kommissar Steen und sein Team führen auch zu dem Mann, der im Café randalierte. Es ist der Stiefsohn der Ermordeten.

Bei der Suche nach dem Mordmotiv und dem Täter wird bald klar, sie müssen die Vergangenheit der Familie Kilian näher beleuchten. Die verschlossene Seekiste, die Frau Kilian als Tisch diente, enthält der Familienlegende nach Personen- und Tiermumien aus dem alten Ägypten. Doch stimmt das wirklich? Bei der Öffnung der Kiste wartet eine weitere große Überraschung.

Bis zum Finale steigt die Spannung permanent und das Tempo der Ermittlungen nimmt Fahrt auf. Die Lösung ist in sich absolut stimmig und schlüssig. Die Personen sind authentisch und ihre Handlungsweisen nachvollziehbar. Der flotte Schreibstil liest sich ausgezeichnet. Alfred Bekker hat sich eine phantasievolle Geschichte ausgedacht, die es Kommissar Steen und seinem Team nicht leicht macht.

Die Schauplätze der Ermittlungen wechseln schnell und bringen Tempo. Auch alte Bekannte, wie den rasenden Reporter Tammo Tjaden vom Neuen Ostfriesenblatt und Ihno Purwin, der jetzt als Privatdetektiv ermittelt, trifft der Leser wieder. Auch Altje, die im Nebenerwerb als Landwirtin tätige Polizistin, bringt immer Leben und ostfriesische Bodenständigkeit in die Ermittlungen.

Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Der Tote in der Seemannskiste “ ist perfekt gelungen und Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.



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Veröffentlicht am 06.07.2022

Dunkle Abgründe

Auricher Gier. Ostfrieslandkrimi
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In seinem dritten Ostfrieslandkrimi stellt der Autor Martin Windebruch die Kriminalkommissare Wiebke Jakobs und Dr. Evert Brookmer vor eine große Herausforderung. Alles beginnt damit, dass von einem Wattwanderer ...

In seinem dritten Ostfrieslandkrimi stellt der Autor Martin Windebruch die Kriminalkommissare Wiebke Jakobs und Dr. Evert Brookmer vor eine große Herausforderung. Alles beginnt damit, dass von einem Wattwanderer im Watt von Neuharlingersiel eine in eine Plane verpackte Leiche entdeckt wird. Anhand eines Schlüsselanhängers kann der Tote identifiziert werden. Es ist der Orgelbauer Tim Balbert aus Aurich
.
Er wird von seinen Mitarbeiter als ruhiger und friedvoller Chef beschrieben und auch seine Exfrau Stefanie, mit der er zwar einen Sorgerechtsstreit wegen der Kinder ausgetragen hat, weiß nichts wirklich Negatives über ihn zu berichten. Feinde hatte er keine. Die Tatwaffe gibt weitere Rätsel auf. Er wurde mit Pfeil und Bogen ermordet.

Die Ermittlungen im privaten und beruflichen Umfeld bringen keine Erkenntnisse zum Mordmotiv. Es gab nur geringfügige finanzielle Probleme und auch mit seiner Arbeit als Orgelrestaurator waren die Auftraggeber im Wesentlichen zufrieden. Martin Windebruch erzählt flüssig und informativ eine spannende Geschichte und bringt dem Leser die handelnden Personen durch umfassende Beschreibungen näher.

In der Polizeiarbeit hat sich mittlerweile auch alles gut eingespielt und selbst der erfahrene Polizeimeister Klaas Behrends hat erkannt, dass der Doktor, wie er den Kommissar Brookmer nennt, seine Qualitäten hat. Gerade bei Zeugenbefragungen kommt er mit seiner ruhigen und sachlichen Art gut an.

Plötzlich wird eine weitere Leiche im Wasser vor Norddeich gefunden – es ist die Radio Journalistin Doortje Wersten. Auch sie wurde mit Pfeil und Bogen ermordet. Recherchen ergeben eine einzige weitere Verbindung zwischen beiden Opfern: Es ist die Auricher Lambertikirche. Hier hat Tim Balbert die Orgel restauriert und Dortje Weersten hat über die Kirche berichtet.

Unterschiedliche Handlungsstränge und Geschichten über Personen im Umfeld der Opfer lassen den Leser mit raten und den Fall aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Dadurch steigt die Spannung kontinuierlich. Martin Windebruch gelingt den Leser immer wieder zu überraschen und auf falsche Fährten zu führen.
In einem spannenden und dramatische Finale, an dem auch der Labrador Retriever Fiete großen Anteil hat und zeigen kann, was in einem Polizeihund steckt, wird der Fall ist in sich schlüssig und überraschend gelöst.

Fazit:
Ein gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Auricher Gier“ ist Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis
.
Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Wenn Rache zur Passion wird

Venezianische Feindschaft
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Es ist ein kalter Frühling in Venedig in diesem Jahr als Commissario Luca Brassoni auf seinem Handy einen Anruf erhält. Es gab einen Überfall auf den beliebten Juwelier Caliano in Venedig. Einer der Wachmänner ...

Es ist ein kalter Frühling in Venedig in diesem Jahr als Commissario Luca Brassoni auf seinem Handy einen Anruf erhält. Es gab einen Überfall auf den beliebten Juwelier Caliano in Venedig. Einer der Wachmänner ist tot und Caliano selbst wurde schwer verletzt. Die Juwelen und der andere Wachmann sind verschwunden.

Kurze Zeit später wird auf eine Baustelle einer Toter gefunden, der aus dem Gebäude gestürzt ist. Es ist Griffoni, der zweite Wachmann. Commissario Brassoni und sein Team ermitteln in alle Richtungen. Zeugen werden vernommen, um mehr über die Familie Caliano zu erfahren. Immerhin wurde vor vielen Jahren schon der Vater des Juweliers überfallen und verstarb. Brassoni hat das Gefühl dass ihm von der Ehefrau, der Angestellten Serena Colludi und der Putzfrau nicht die ganze Wahrheit gesagt wird.

Der Fall wird noch komplizierter, als Recherchen in ein Fitnessstudio führen und sein Kollege Maurizio, der in Kürze Vater wird, niedergeschlagen wird.
Daniela Gesing gelingt es mit unerwarteten Wendungen und einem vielschichtigen Personen-spektrum Spannung aufzubauen und den Leser zu fesseln. Ihr Schreibstil ist flüssig, routiniert und lässt sich sehr gut lesen. Die geschilderten Charaktere sind authentisch und gut ausgearbeitet. Der Schauplatz Venedig bietet eine wunderschöne Kulisse, denn die Lagunenstadt wird kenntnisreich, detailliert und liebevoll geschildert.

Man trifft die aus den vorherigen Krimis bekannten Personen, wie Lucas Cousin Stefan, genannt Caruso, wieder und freut sich, dass er dieses Mal offiziell, wenn auch nur am Computer, ermitteln darf. Natürlich beschränkt er sich auch in diesem Fall nicht darauf und gerät selbst in Gefahr. Auch Lucas Ehefrau, die Rechtsmedizinerin Carla Sorrenti, erlebt noch größere Überraschungen, als ihr Kollege Gavaldo von seiner Kündigung berichtet. Er hat sogar schon für eine Nachfolgerin gesorgt. Ob das gut geht? So wird die angespannte Arbeit der Polizei, durch reichhaltige Informationen zum Privatleben der Ermittler und der Opfer, aufgelockert und der Leser gut unterhalten.

In einem packenden und spannenden Finale wird der Täter entlarvt und die Fälle werden in sich schlüssig gelöst. Die Autorin erzählt mit Liebe zum Detail in Brassonis 7. Fall eine äußerst spannende und gut ausgedachte Kriminalgeschichte, die sofort fesselt, aber auch nachdenklich macht. Daniela Gesings angenehmer und flotter Erzählstil ist wunderbar zu lesen und ich empfehle es allen, die Venedig und Luca Brassoni mögen.

Es ist pures Lesevergnügen und die geeignete Lektüre für Urlaubstage im Sommer und gemütliche Stunden im Winter daheim. Aus meiner Sicht gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.


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  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.07.2022

Wenn Rache zur Passion wird

Venezianische Feindschaft
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Es ist ein kalter Frühling in Venedig in diesem Jahr als Commissario Luca Brassoni auf seinem Handy einen Anruf erhält. Es gab einen Überfall auf den beliebten Juwelier Caliano in Venedig. Einer der Wachmänner ...

Es ist ein kalter Frühling in Venedig in diesem Jahr als Commissario Luca Brassoni auf seinem Handy einen Anruf erhält. Es gab einen Überfall auf den beliebten Juwelier Caliano in Venedig. Einer der Wachmänner ist tot und Caliano selbst wurde schwer verletzt. Die Juwelen und der andere Wachmann sind verschwunden.

Kurze Zeit später wird auf eine Baustelle einer Toter gefunden, der aus dem Gebäude gestürzt ist. Es ist Griffoni, der zweite Wachmann. Commissario Brassoni und sein Team ermitteln in alle Richtungen. Zeugen werden vernommen, um mehr über die Familie Caliano zu erfahren. Immerhin wurde vor vielen Jahren schon der Vater des Juweliers überfallen und verstarb. Brassoni hat das Gefühl dass ihm von der Ehefrau, der Angestellten Serena Colludi und der Putzfrau nicht die ganze Wahrheit gesagt wird.

Der Fall wird noch komplizierter, als Recherchen in ein Fitnessstudio führen und sein Kollege Maurizio, der in Kürze Vater wird, niedergeschlagen wird.
Daniela Gesing gelingt es mit unerwarteten Wendungen und einem vielschichtigen Personen-spektrum Spannung aufzubauen und den Leser zu fesseln. Ihr Schreibstil ist flüssig, routiniert und lässt sich sehr gut lesen. Die geschilderten Charaktere sind authentisch und gut ausgearbeitet. Der Schauplatz Venedig bietet eine wunderschöne Kulisse, denn die Lagunenstadt wird kenntnisreich, detailliert und liebevoll geschildert.

Man trifft die aus den vorherigen Krimis bekannten Personen, wie Lucas Cousin Stefan, genannt Caruso, wieder und freut sich, dass er dieses Mal offiziell, wenn auch nur am Computer, ermitteln darf. Natürlich beschränkt er sich auch in diesem Fall nicht darauf und gerät selbst in Gefahr. Auch Lucas Ehefrau, die Rechtsmedizinerin Carla Sorrenti, erlebt noch größere Überraschungen, als ihr Kollege Gavaldo von seiner Kündigung berichtet. Er hat sogar schon für eine Nachfolgerin gesorgt. Ob das gut geht? So wird die angespannte Arbeit der Polizei, durch reichhaltige Informationen zum Privatleben der Ermittler und der Opfer, aufgelockert und der Leser gut unterhalten.

In einem packenden und spannenden Finale wird der Täter entlarvt und die Fälle werden in sich schlüssig gelöst. Die Autorin erzählt mit Liebe zum Detail in Brassonis 7. Fall eine äußerst spannende und gut ausgedachte Kriminalgeschichte, die sofort fesselt, aber auch nachdenklich macht. Daniela Gesings angenehmer und flotter Erzählstil ist wunderbar zu lesen und ich empfehle es allen, die Venedig und Luca Brassoni mögen.

Es ist pures Lesevergnügen und die geeignete Lektüre für Urlaubstage im Sommer und gemütliche Stunden im Winter daheim. Aus meiner Sicht gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.


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