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Veröffentlicht am 28.12.2022

Doppelter Boden

Mord mit dem Friesenschwert. Ostfrieslandkrimi
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Die Stadt Norden hat sich, dank wohlhabender privater Sponsoren und beteiligter Wirtschafts- und Politikgrößen, ein prächtiges Kulturzentrum geleistet. Hier finden jetzt hochkarätige Kunstausstellungen ...

Die Stadt Norden hat sich, dank wohlhabender privater Sponsoren und beteiligter Wirtschafts- und Politikgrößen, ein prächtiges Kulturzentrum geleistet. Hier finden jetzt hochkarätige Kunstausstellungen statt.
Ausgerechnet inmitten der neuen Ausstellung wird ein Toter gefunden. Es ist der renommierte, aber nicht beliebte Kunstverständige Dr. Becker. Ein goldschimmerndes Bleischwert ragt aus seiner Brust. „Sowas bekommt man nicht jeden Tag geboten.“ sagt Hilka Martens, die zufällig im Urlaub in Norden weilt. Das ist auch die Meinung von Kriminalkommissar Groot.
Dieser neue 6. Fall für die Kripo Norden bringt die beiden beruflich wieder zusammen, denn Hilka hat sich versetzen lassen. Doch in diesem Fall ist sie nicht nur Ermittlerin, sondern auch Opfer. Sie wurde von einem Unbekannten am Kulturzentrum attackiert und verletzt. Warum sie sich mitten in der Nacht an einem potentiellen Tatort befand ist schon etwas bizarr, auch für Groot.

Dennoch ist er für personelle Unterstützung bei der dünnen Personaldecke dankbar und beide ermitteln wie in alten Zeiten. Sie ergänzen sich gut und auch der Kommissaranwärter Rainer Dyssen ist mit seinen hervorragenden Computerkenntnissen eine nicht zu unterschätzende Hilfe bei der Lösung des komplizierten Falls.

Der Schreibstil von Stefan Albertsen ist flüssig und sehr gut lesbar. Die Geschichte ist spannend und komplex. Sie fesselt den Leser von Beginn an. Spuren führen in verschiedene Richtungen. Kommissar Groot wird bei einer Zeugenbefragung mit seiner Vergangenheit konfrontiert.

Ähnlich ergeht es auch Kommissarin Martens, die in der von Interpol gesandten Unterstützung Sandrine Duvalier, eine alte Liebe wieder trifft.

Bald ergeben sich ganz neue Dimensionen, die weit über Ostfriesland hinaus reichen. Doch ist hier wirklich die Lösung zu finden? Der Krimi überrascht durch immer neue Wendungen und bleibt bis zum Schluss rätselhaft. Besonders gelungen ist dem Autor sein illustres Personenspektrum, welches er treffend charakterisiert.
Stefan Albertsen gelingt es die Spannung bis zu einem Finale mit Paukenschlag konstant zu halten und den Leser mit einer schlüssigen Lösung zu überzeugen.

Fazit:
Der Krimi ist gut strukturiert aufgebaut, hat viele Handlungsansätze, die nicht geradlinig zur Lösung führen. Ein phantasievoll ausgedachte Geschichte, die in sich schlüssig gelöst wurde. Mich hat „Mord mit dem Friesenschwert“ gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine 5 Sterne sowie eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 08.12.2022

Ein sehr persönlicher Fall für Kommissar Steen

Der Tote im Tretboot. Ostfrieslandkrimi
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„Das Abendessen in seinem Emder Stammlokal bleibt Kommissar Steen im Halse stecken, denn plötzlich zerspringen die Scheiben der Gaststätte und es peitschen Schüsse. Nur wenige Momente später sind Teile ...

„Das Abendessen in seinem Emder Stammlokal bleibt Kommissar Steen im Halse stecken, denn plötzlich zerspringen die Scheiben der Gaststätte und es peitschen Schüsse. Nur wenige Momente später sind Teile von Riekes Lokal zerstört.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages) Dieser dramatische Auftakt des neuen Krimis von Alfred Bekker, es ist schon der 14. Band dieser Reihe, wird für Kommissar Steen eine harte Nuss. Zunächst ist nicht klar, wem der Anschlag gilt: Rieke oder dem Kommissar.

Deshalb erfolgt die Aufklärungsarbeit in zwei unterschiedliche Ermittlungslinien, die aber keine schnellen Ergebnisse bringen. Das Team vom Kommissar gibt sein Bestes, auch wenn Altje wieder einmal viel auf dem Hof ihrer Eltern zu tun hat und ölverschmiert am Tatort erscheint, weil der Unimog kaputt ging. Ulfert kann seine Erfahrungen vom BKA Berlin einbringen, um Näheres zum Schützen und zum Tathergang herauszufinden. Doch die polizeilichen Recherchen kommen kaum voran.

Der Schreibstil von Alfred Bekker ist flüssig und lässt sich ausgezeichnet lesen. Die Geschichte ist spannend und komplex. Sie fesselt von Beginn an.
Bald gibt es ein menschliches Todesopfer, welches in einem Tretboot auf dem Großen Meer treibt... und bei der Sichtung der Leiche macht Altje eine ungewöhnliche Entdeckung, die den Ermittlungen eine neue Richtung und eine vielversprechende Spur zeigt.
Alfred Bekker erzählt in unterschiedlichen Handlungssträngen eine fesselnde und spannende Geschichte und verknüpft die Fäden geschickt. Erst zum Schluss wird sichtbar, wie der Fall schlüssig gelöst werden kann.

Auch der Reporter Tammo Tjaden, der immer wieder bei Steens Ermittlungen auftaucht, kann in diesem Fall seine Hilfsbereitschaft beweisen und hier menschlich dem Kommissar näher kommen. Vielleicht entwickelt sich doch noch eine echte Freundschaft zwischen den beiden?

Fazit:
Der Krimi ist gut strukturiert aufgebaut, hat viele Handlungsansätze, die nicht geradlinig zur Lösung führen und die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhalten.

Mich hat „Der Tote im Tretboot“ gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine 5 Sterne sowie eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Rätselhafte Verbrechen erschüttern Norderney

Norderneyer Postmord. Ostfrieslandkrimi
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Der neue Krimi „ Norderneyer Postmord“ von Alfred Bekker ist der 3. Fall für die Inselermittler und der erste Fall dieses neuen Teams für mich. Bei den Inselermittlern handelt es sich um den exzentrischen ...

Der neue Krimi „ Norderneyer Postmord“ von Alfred Bekker ist der 3. Fall für die Inselermittler und der erste Fall dieses neuen Teams für mich. Bei den Inselermittlern handelt es sich um den exzentrischen Privatdetektiv Wieland von Bröking und Kommissar Manno Lewert, einen bodenständigen Ostfriesen.

Der Beginn ist dramatisch und rätselhaft. In der Nähe der Schutzhütte des Parkplatzes Ostheller, wo auf Norderney der Straßenverkehr endet, wird der Postbote John Brösemeyer tot vom Inselranger aufgefunden. Wie sich bald herausstellt wurde er mit einer ungewöhnlichen Tatwaffe, einem Gasdruckmesser, ermordet. Auch das spezielle Tattoo des Postboten, der vor seiner Heirat John Nelson hieß und aus New York stammte, gibt Rätsel auf.

Doch das bleiben nicht die einzigen harten Nüsse, die die Ermittler knacken müssen, denn kurze Zeit später geschehen weitere Verbrechen. Nur eine einzige Tatsache steht von Beginn an fest – die Lösung muss in der Vergangenheit von John Brösemeyer zu finden sein.

Akribische Ermittlungsarbeit und witzige Dialoge wechseln sich in diesem Ostfrieslandkrimi von Alfred Bekker ab und haben mich äußerst gut unterhalten. Der Autor erzählt eine spannende Geschichte. Sein Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben und charakterisiert. Menschenkenntnis und auch eine Prise Humor bereichern den Krimi.

Das ungleiche Duo Lewert und von Bröking ergänzen sich gut und so finden sie bald Puzzlestückchen, die richtig zusammengesetzt, zur Lösung führen. Auch die internationale Zusammenarbeit mit Kollegen aus den USA hilft beiden weiter, denn nicht nur die New Yorker Polizei wird kontaktiert, auch von Bröking lässt seine Beziehungen spielen, die Hinweise auf eine lateinamerikanische Identität des Opfers bringen.

Dennoch enthalt auch dieser Krimi viel ostfriesisches Lokalkolorit, durch Nebenfiguren, wie den Nachbarn des Opfers, den pensionierten Lehrer Venneman, der ein leidenschaftlicher Vogelkundler ist und sich sehr für den Naturschutz engagiert. Doch in einer schwierigen Situation wächst er über sich hinaus und kann die Polizei sehr gut unterstützen. So lockert Alfred Becker die ersthaften Ermittlungen auf und das Buch gewinnt an Unterhaltungswert.

Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. Ein phantasievoll ausgedachter Fall, der überzeugend gelöst wurde. Mich hat „Norderneyer Postmord“ gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine 5 Sterne sowie eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Mord, Musik und Moneten

Borkumer Melodie. Ostfrieslandkrimi
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Der dritte Fall für die Borkumer Kommissare Ragnar Hansen und Jan Jepsen ist schon etwas außergewöhnlich. Bei einem Auftritt der beliebten ostfriesischen Band „Olde Düne“ wird die Sängerin Anke auf offener ...

Der dritte Fall für die Borkumer Kommissare Ragnar Hansen und Jan Jepsen ist schon etwas außergewöhnlich. Bei einem Auftritt der beliebten ostfriesischen Band „Olde Düne“ wird die Sängerin Anke auf offener Bühne erschossen.

Obwohl der Mord vor Publikum geschah findet sich kein brauchbarer Augenzeuge. So müssen die Kommissare Hansen und Jensen mit viel Kleinarbeit das private und berufliche Umfeld der Sängerin untersuchen. Dabei lernen sie ganz unterschiedliche Charaktere kennen. Dörte Jensen erzählt flüssig und fesselnd von den Ermittlungen. Ihr flotter Schreibstil liest sich ausgezeichnet.

Die Suche nach Täter und Motiv gestaltet sich gar nicht so einfach für die Kriminalpolizisten. Hansen und Jepsen müssen das Puzzle aus sich scheinbar widersprechenden Informationen zusammensetzen. Es gibt einen alkoholsüchtigen Ex-Ehemann, der Anke schon mehrfach bedroht hat, aber an dem gemeinsamen Sohn hängt, Querelen in der Band, weil Anke sich gegen einen lukrativen Vertrag ausgesprochen hat, der der Band ihre Besonderheit und Authentizität nehmen würde und einen neuen Partner. Doch sind hier wirklich Mörder und Mordmotiv zu finden?

Bald nimmt der Fall eine unerwartete Wendung, denn Jans Freundin, die Buchhändlerin Heike, wird gekidnappt. Doch davon ahnt Jan nichts. Für ihn sieht es nach einem Ende der gemeinsamen Beziehung aus. So werden viele Spuren verfolgt, manche für in eine Sackgasse, andere bringen die abwechslungsreichen und spannenden Ermittlungen weiter.

Die Protagonisten sind mit vielen Facetten und Eigenarten so gut beschrieben, dass ich sie alle bildlich vor mir sah. Sie wurden trefflich charakterisiert und ihre Handlungen waren nach vollziehbar.

Der Krimi lässt sich flüssig lesen und die Spannung steigt stetig an, bis zu einem Ende, mit dem ich nicht gerechnet habe. Im Laufe der Geschichte kamen sehr viele Verdächtige in Frage, die etwas mit dem Verbrechen zu tun haben konnten. Ich konnte bis zum Schluss mit raten. So muss ein Krimi sein.

Aus meiner Sicht ist das Buch eine klare Leseempfehlung, für alle die einen humorvollen, spannenden und ungewöhnlichen Ostfrieslandkrimi lesen wollen. Gern vergebe ich 5 Sterne und freue mich schon auf weitere Fälle mit dem gegensätzlichen Duo Hansen und Jensen.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 06.08.2022

Ein Toter mit vielen Gesichtern

Surfermord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi
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Schauplatz des 15. Bandes der Reihe Die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln ist der Campingplatz Neuharlingersiel mit einer großen Wiese zum Starten und Landen für Kitesurfer. Auch der ...

Schauplatz des 15. Bandes der Reihe Die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln ist der Campingplatz Neuharlingersiel mit einer großen Wiese zum Starten und Landen für Kitesurfer. Auch der Immobiliengutachter Theo Thönes frönt diesem Hobby. So verbringt er manches verlängerte Wochenende hier, denn er kann sich seine Arbeitszeit frei einteilen.

Doch als er nicht zu einem festgesetzten Gerichtstermin erscheint ist sein Mandant Ingo Bauhagen verärgert und sucht Theo. Doch er kann nichts mehr tun, denn Theo liegt erdrosselt in seinem Wohnwagen.

Diesen Mord muss Nina zunächst allein mit ihrem Team aufklären, denn Bert, der bei seinem letzten Einsatz schwer verletzt wurde, befindet sich noch in der Reha. Wer war Theo Thönes wirklich? Immer neue Facetten seiner vielschichtigen Persönlichkeit zeigen sich und machen die Untersuchungen nicht leicht. Es gibt viele Verdächtige und Motive. Hier muss die Spreu vom Weizen getrennt werden, um zu einer vielversprechenden Spur zu kommen.

In seinem Job hat sich Theo nicht nur Freunde gemacht, denn an seinen Gutachten hingen Existenzen. Nach dem Fund von einem größeren Guthaben in Kryptogeld schließt die Polizei auch Bestechlichkeit nicht aus.

Seine Ex-Frau hatte Gründe, sich von ihm zu trennen. Von ihr erfahren die Ermittler auch, dass seine Bestellung als Gutachter nie völlig legal war. Frauengeschichten hat er ständig am Laufen. Sein letztes Date –die geheimnisvolle und verschwundene Isi- gibt auch Rätsel auf.

Dieser Ostfrieslandkrimi von Rolf Uliczka ist raffiniert und geschickt aufgebaut, denn es gibt weitere Nebenhandlungsstränge, die erst später geschickt mit den laufenden Ermittlungen verknüpft werden. Sie geben dem Autor die Gelegenheit aktuelle gesellschaftliche Probleme, wie häusliche Gewalt oder nicht ausreichend durchdachte Bauvorhaben geschickt zu integrieren.

Der Schreibstil von Rolf Uliczka ist flüssig und sehr gut zu lesen. Durch immer neue Erkenntnisse ist die Spannung garantiert. Die Lösung des Falls, an dem später auch Bert mitarbeitet, ist in sich schlüssig und nachvollziehbar. Die Fähigkeit zum Kombinieren in der Verbindung mit Indizien bringt eine überraschende Lösung in einem dramatischen Finale mit dem ich nicht gerechnet habe.

Aus meiner Sicht ist der Krimi eine klare Leseempfehlung mit 5 Sternen. Ich freue mich schon auf weitere Fälle von Nina und Bert.

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