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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2023

Unterhaltsame Story mit überraschenden Ende

Das College
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Der Mord an der Oxford Studentin April ist zehn Jahren her, als der damals verurteilte Täter John Neville im Gefängnis stirbt. Bis zuletzt hat Neville seine Unschuld beteuert. Berichte über seinen Tod ...

Der Mord an der Oxford Studentin April ist zehn Jahren her, als der damals verurteilte Täter John Neville im Gefängnis stirbt. Bis zuletzt hat Neville seine Unschuld beteuert. Berichte über seinen Tod und die Anfragen eines Reporters, wecken in Aprils damaliger Freundin und Mitbewohnerin Hannah etliche verdrängte Erinnerungen und Zweifel, ob sie vielleicht doch den Falschen beschuldigt hat. Obwohl die schwangere Hannah sich eigentlich schonen sollte, lässt ihr Gewissen sie nicht in Frieden und sie beginnt auf eigene Faust in ihrem damaligen Freundeskreis nachzuforschen. Dabei stößt sie auf eine reichliche Anzahl an Motiven, denn die selbstbewusste reiche April war wegen ihres eigentümlichen Humors und ihrer Stellung als It-Girl nicht gerade beliebt auf dem Campus.

Der Thriller der Bestsellerautorin Ruth Ware “Das College - In der Nacht kommt der Tod”, besticht von Außen schon mit seinem interessanten Cover, darauf abgebildet ist ein typisches Bild eines englischen altehrwürdigen Colleges. Alle Kapitel werden abwechselnd in ein Davor und ein Danach eingeteilt, die in Oxford und Edinburgh spielen. Die Tat an sich wird dabei häppchenweise präsentiert. Im Mittelteil zieht sich die Story zwar schon etwas hin, nimmt aber dafür am Ende gewaltig an Spannung zu. Die Autorin beschreibt ihre Protagonisten wirklich vortrefflich und gut vorstellbar. Hannahs Zweifel an ihrer Erinnerung und Aussage sind verständlich, nachvollziehbar und auch die Atmosphäre des Lebens im College ist gut greifbar!

Mein Fazit:
Für mich ein insgesamt unterhaltsamer Kriminalroman ohne viel Blutvergießen, kein richtiger Thriller, der mir dennoch gut gefallen hat! Am Ende überrascht die Geschichte noch mit einigen interessanten Wendungen.

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Ein klassischer James Bond der alten Schule

James Bond: Mit der Absicht zu töten
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Durch eine brutale Gehirnwäsche des KGB ausgelöst, hat James Bond nach seinem Russland-Einsatz ein zum Glück missglücktes Attentat auf M versucht. Diese Handlung bringt den Mi6 auf die Idee, die Situation ...

Durch eine brutale Gehirnwäsche des KGB ausgelöst, hat James Bond nach seinem Russland-Einsatz ein zum Glück missglücktes Attentat auf M versucht. Diese Handlung bringt den Mi6 auf die Idee, die Situation für einen verdeckten Einsatz von 007 auszunutzen, um in Russland eine neue geheime Vereinigung auszukundschaften. Der mittlerweile wieder geheilte Bond soll sein verrücktes Attentat einfach noch einmal wiederholen und als Überläufer zurück nach Russland gehen. Das Attentat und Ms Beerdigung wird Publikumswirksam aufgezogen und Bond als Persona non grata festgesetzt. Werden die Russen den nunmehr geschassten Bond befreien und in ihren Reihen aufnehmen?

Mit einem klassischen Bond Titel „Mit der Absicht zu töten“, führt Autor Anthony Horowitz seine Leser zurück in die 60er Jahre, die Zeit von Kreml-Chef Nikita S. Chruschtschow und des kalten Krieges. Es erwartet uns kein moderner Bond alias Daniel Craig, sondern mehr ein Sean Connery der alten Schule. Die meisten Szenen erinnern an alte Bond-Filme und bieten vieles, was der 007-Fan einfach gerne mag. Verfolgung zu Land und zu Wasser, mehrere Bösewichte und natürlich eine schöne Frau. Ihre Rolle ist durchweg undurchsichtig, denn sie muss ihre Seite erst noch wählen.
Dem Autor gelingt es hervorragend seinen Bond zurück in die Vergangenheit zu schicken, mit einer filmreifen Handlung voller spannungsvoller Momente und die unser Kopfkino bedient, egal welcher Bond in unserer Fantasie diese Rolle übernommen hat;)!

Mein Fazit:
Ein unterhaltsamer und spannender Ausflug in die Vergangenheit von 007 und die seines Schöpfers Ian Fleming, in der die Konkurrenz zwischen den Geheimdiensten noch eine wesentliche Rolle spielte. Hat mir gut gefallen, sowie Lust auf mehr Bond geweckt, oder auch auf weitere Bücher aus der Feder des Autors.

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Veröffentlicht am 17.11.2022

Beeindruckendes historisches Frauenporträt mit einer gehörigen Portion Frauenpower

Die Tochter der Hungergräfin
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Mitte 17. Jahrhundert,
nach dem Tod ihres jüngeren Bruders Ludwig von Sayn und Wittgenstein, dem Erben der Grafschaft, stehen die Schwestern Ernestine, Nannette und ihre Mutter, die Gräfin, vor einem ...

Mitte 17. Jahrhundert,
nach dem Tod ihres jüngeren Bruders Ludwig von Sayn und Wittgenstein, dem Erben der Grafschaft, stehen die Schwestern Ernestine, Nannette und ihre Mutter, die Gräfin, vor einem ernsten Problem. Wie die Hyänen stürzt sich die männliche Verwandtschaft auf ihr Erbe, selbst zwei Bischöfe erheben Ansprüche und versuchen die Frauen zu vertreiben. Doch Gräfin Luise Juliane lässt sich nicht so leicht einschüchtern und kämpft verbittert um ihre Grafschaft und das Erbe ihrer Töchter. Besonders für die verwöhnte Ernestine brechen harte Zeiten an, aber langsam versteht die immer mehr die edlen Beweggründe ihrer Mutter, denn diese kämpft für ihr Recht, den Frieden und um eine bessere Zukunft für alle.

Erzählt wird der historische Roman „Die Tochter der Hungergräfin”, von Autorin Annette Spratte aus der Sicht von Ernestine von Sayn und Wittgenstein, die mit 10 Jahren ihren Bruder Ludwig verliert. Damals eine ziemliche Tragödie, wenn "Frau" in einer von Männern regierten Welt lebt. Obendrein herrscht überall im Reich auch Hunger und Not, denn es ist die Zeit des 30-jährigen Kriegs. Durch das Vorbild ihrer Mutter und einschneidende Erlebnisse verwandelt sich die verwöhnte Jung-Gräfin, in eine mitfühlende und verantwortungsvolle junge Frau. Es gelingt der Autorin sehr anschaulich, diese Verwandlung heraufzubeschwören. Trotz der etwas verwirrenden Verwandtschaftsverhältnisse, Örtlichkeiten und Begehrlichkeiten bleibt die Geschichte überschaubar und wirkt gut recherchiert.
Mein Fazit:
Gelungenes Frauenporträt in einer bewegten Zeit, es zeugt von Mut, Beharrlichkeit und einem konsequenten Bestreben nach Selbstbestimmung.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Fesselndes Thriller-Debüt

Das siebte Mädchen
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Die selbst als Kind schwer traumatisierte Chloe Davis, ist heute eine erfolgreiche Therapeutin. Denn als Chloe 12 Jahre alt war, wurde ihr Vater völlig überraschend als Serienmörder überführt. Die mittlerweile ...

Die selbst als Kind schwer traumatisierte Chloe Davis, ist heute eine erfolgreiche Therapeutin. Denn als Chloe 12 Jahre alt war, wurde ihr Vater völlig überraschend als Serienmörder überführt. Die mittlerweile erfolgreiche Psychologin glaubt fest an ihre Selbsttherapie. Mit ihren Erfahrungen meint sie ihre Patienten besonders gut zu verstehen und ihnen gut Hilfe zu leisten. Doch als nach 20 Jahren plötzlich in ihrem nahen Umfeld wieder Mädchen verschwinden, muss Chloe wieder mit ihren Ängsten kämpfen. Können das wirklich noch Zufälle sein, oder gibt es eine Verbindung zu den Taten ihres Vaters?

„Das siebte Mädchen“, ist ein wirklich gelungenes Thriller-Debüt der jungen amerikanischen Autorin Stacy Willingham. Durch eine äußerst geschickt gestrickte Handlung, mit vielen Rückblicken, Überlegungen und Selbstzweifeln ihrer Hauptprotagonistin Chloe, weiß der Leser bald nicht mehr so recht, was er denn nun glauben soll? Immer mehr Verdächtigungen treten in den Focus, es ist wirklich herrlich verzwickt;). Durch all diese Spannungsmomente und verblüffenden Wendungen bleibt die Story fesselnd bis zum Ende. Die Abgründe der Figuren werden subtil freigelegt, dabei behält die entsprechende Person aber immer auch ihre menschlich sympathische Seite, was die Einschätzung verkompliziert. Die Geschichte ereignete sich in einer interessanten und mir unbekannten Ecke Amerikas, im Bundesstaat Louisiana. Darin in der Hauptrolle die ruhige Kleinstadt Breaux Bridge und Baton Rouge. Das Cover wirkt dabei so düster, wie man sich die Erinnerungen von Chloe vorstellt.

Mein Fazit:
Insgesamt ein sehr unterhaltsamer Thriller voller Überraschungsmomente, den man gar nicht aus der Hand legen möchte.
Man hat zwar schon so eine unterschwellige Ahnung, wird aber immer wieder auf eine andere Spur gelockt, so dass man sich in seiner Einschätzung nie ganz sicher sein kann. Diese Momente haben mich bis zuletzt fasziniert.

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Veröffentlicht am 06.08.2022

Fesselnder Thriller mit aktuellem Thema

Das Profil
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Ein unbekannter toter Mann, bis zum Hals im Sandkasten auf dem Spielplatz vergraben, kurz darauf eine brutal ermordete Influencerin im schicken Altbau. Sind es Einzeltaten oder stehen die beiden Fälle ...

Ein unbekannter toter Mann, bis zum Hals im Sandkasten auf dem Spielplatz vergraben, kurz darauf eine brutal ermordete Influencerin im schicken Altbau. Sind es Einzeltaten oder stehen die beiden Fälle in Verbindung? Die erfahrene Mordermittlerin Franka Erdmann, ihr neuen junger Assistent Alpay Eloglu und ihr Team vom Hamburger LKA stehen vor einem großen Rätsel. Der perfide Täter dagegen hat schon das Instagram-Profil seines nächsten Opfers im Visier.


„Das Profil“ von Autor ist ein rasanter Thriller über einen zutiefst gestörten Serienkiller. Die Idee zum Buch finde ich einfach grandios, stellt doch der Homo Digitalis von heute, in seinen diversen Social Media Profilen sein ganzes Leben wie auf einem Präsentierteller dar. Diese Umstände machen es dem Täter hier im Krimi recht einfach, seinen Opfern auf die Spur zu kommen. Für ihn ist das ganze eine spannende Herausforderung, eine Art Challenge oder Versteckspiel, das für ihn nicht einmal anstrengend ist. Seine Ortskenntnis hilft bei der Spurensuche, sowie bei der Tarnung, die so einfach wie genial ist. In Kenntnis der Vorlieben seiner Opfer, ist es geradezu kinderleicht für ihn, sich den Objekten seiner Begierde zu nähern. Auch das Schicksal und der Leidensweg des Täters sind dabei bewegend und berührend geschildert. Geschickt versteht es der Autor dabei, die Geschehnisse aneinander zu sortieren. Als Leser erfährt man alle Facetten, die Motivation und Kindheitstrauma des Täters, die Lebensweisen der Opfer, sowie die Fortschritte der Ermittlungen. Durch abrupte Handlungssprünge nimmt die Handlung immer flotter Fahrt auf und entlädt sich am Ende im finalen Showdown. Das Ermittlerteam des Hamburger LKA rund um Franka Erdmann ist wirklich sympathisch und vielfältig, die Vorgehensweise ihrer Arbeit wird dabei überraschend detailliert dargestellt, vielleicht teilweise etwas abschweifend.
Der Titel passt perfekt und auch das Cover kommt in Thriller konformer Manier des Weges, gefällt mir gut.

Mein Fazit:
Absolut packender Thriller mit einem brandaktuellen Thema. Erschreckend, wie einfach der Täter hier zum Zuge kommt. Sehr spannendes und unterhaltsames Serien-Debüt, gerne mehr davon!

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