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Veröffentlicht am 15.08.2022

Cleverer, sarkastischer Justizkrimi – jedenfalls für Juristen

Richter morden besser
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Vielen lieben Dank an den Heyne-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das ...

Vielen lieben Dank an den Heyne-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover ist für mein Empfinden zwar jetzt nicht unbedingt ein Blickfang, aber mit einer typischen Fantasy-/ NA-Leserin, die sonst eher magische oder romantische Cover gewöhnt ist, bin ich da auch wohl die falsche Anlaufstelle. Thematisch trifft es das Buch nämlich durchaus sehr gut, denn durch den Richterhammer, der auf eine zerbrochene Platte aufschlägt, die wiederum auf einer kleinen Blutlache liegt, wird sofort deutlich, dass es sich hierbei um einen Justizkrimi handelt, insofern gefällt mir das Cover also doch ganz gut. Allerdings muss ich pedantischerweise hier natürlich darauf hinweisen, dass ein solcher Hammer eigentlich nur an amerikanische Gerichte gehört, aber das ist vielleicht auch schon Haarspalterei. :D
Den Titel finde ich äußerst amüsant und ebenfalls gut getroffen, was vor allem während des Lesens deutlich wird.

Meine Meinung:
Wer mir länger folgt, weiß, dass ich nach dem Studium und Referendariat (in gefühlten 2390 Jahren) gerne Richterin werden möchte. Dann ist klar, dass ein Buch, dass „Richter morden besser“ heißt, natürlich auf meine Leseliste wandert! :D
Bei diesem Titel erwartet man bereits ein leicht humoriges, sarkastisches Buch, das nebenbei möglicherweise auch das deutsche Rechtssystem ein bisschen auf die Schippe nimmt.
Dass mich „Richter morden besser“ jedoch so gut unterhalten könnte, hätte ich nicht erwartet!

Das liegt hauptsächlich am Protagonisten Richter Siggi Buckmann. Seine zynische, sarkastische und leicht selbstironische Art hat oft für den einen oder anderen Lacher gesorgt und ist der Grund dafür, dass man sich, auch bei einem größeren Altersunterschied und trotz verschiedenster Lebenserfahrung, gut in ihn hineinversetzen und mit ihm sympathisieren kann.
Das wiederum sorgt dafür, dass man von der Handlung mitgerissen wird, einem manche Figuren schnell ans Herz wachsen, man dagegen anderen gegenüber starke Antipathie empfindet.
Einige Szenen berühren, manche lassen einen atemlos eine Seite nach der anderen umblättern und wieder andere sorgen dafür, dass man über die Schwachstellen des deutschen Rechtssystems und der deutschen Justiz fassungslos den Kopf schüttelt.

Das ist der zweite Aspekt an diesem Buch, der mich positiv überrascht hat: Trotz des Humors, mit dem alleine „Richter morden besser“ bereits punkten kann, sorgt der Autor mit seiner nicht ganz so subtilen, deutlichen Kritik an der deutschen Justiz für einen Tiefgang, mit dem ich hier nicht gerechnet hätte. Das Buch ist sehr intelligent geschrieben, zwischendurch muss man durchaus auch mal zwischen den Zeilen lesen, und Vieles erschließt sich einem auch erst bei der Auflösung zum Schluss. Trotzdem fällt es einem nicht schwer, der Handlung und den Aussagen des Buches zu folgen. Der Autor und der Protagonist führen den Leser durch das Geschehen, verstecken hier und da gerade so viel Hinweise, dass man gut mitkommt, und veranlassen den Leser somit zu eigenen Theorien.
Durch die clevere Mischung aus Humor, Emotionalität und Kritik am Rechtssystem wird man also nicht bloß ans Buch gefesselt, sondern auch nachhaltig zum Nachdenken angeregt.

Hier muss ich allerdings auch sagen, dass ich mir gut vorstellen kann, dass „Richter morden besser“ nicht unbedingt etwas für Fachfremde ist. Schleif integriert die inneren Abläufe am Gericht und in Ermittlungsverfahren sehr stark in die Handlung, ohne gesondert darauf einzugehen. Für jemanden, der ohnehin einen wenigstens geringen Durchblick hat, ist das natürlich gut, da die Geschichte so nicht mit unnötigen Erklärungen gefüllt wird, aber jemand, der mit dem Recht sonst keine Berührung hat, gerät hier möglicherweise etwas ins Schwimmen.
Hinzu kommt, dass der Autor in seiner Erzählung viele Jurawitze versteckt hat, die natürlich nicht nur tolle Easter Eggs für (angehende) Juristen sind, sondern gerade auch zum cleveren Charme des Buches beitragen. Bei wem jedoch ein Mord in mittelbarer Täterschaft oder Aussagen wie „Richter morden grundsätzlich nicht.“ (S. 218/304) nichts auslöst, dem entgeht meiner Meinung nach die große Stärke des Buches.
All das ist jetzt keine Kritik – ich stelle an ein Buch, das speziell den Richterberuf und Jura zum Thema hat, nicht den Anspruch, dass es Fachfremden das gleiche spaßige Leseerlebnis besorgt, wie Juristen. Vielleicht ist dem so, aber wenn nicht, dann solltet ihr nicht darüber enttäuscht sein, dass ihr, wenn ihr mit Jura nichts am Hut habt, nicht so viel Spaß an „Richter morden besser“ hattet wie ich. Fachfremden würde ich das Buch daher eher nicht empfehlen – es ist eben an Personen mit gewissem juristischem Hintergrund gerichtet und das merkt man auch.

Wenn ihr jedoch bereits ein wenig mit dem Thema in Berührung gekommen seid, werdet ihr hier eine clevere, humorige Auseinandersetzung mit der deutschen Justiz und dem Rechtsystem bekommen!


Fazit:
Eher keine Empfehlung für Fachfremde, aber dafür lege ich allen (angehenden) Juristen unter euch „Richter morden besser“ umso mehr ans Herz!
Durch gut versteckte Jurawitze, einem frechen Protagonisten mit sehr trocknem, sarkastischem Humor und überraschend viel Tiefgang sorgt dieses Buch für einige sehr unterhaltsame, aber auch nachdenkliche Lesestunden, die auch nachhaltig noch anhalten werden.
5/5 Lesehasen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2022

Echt und herzergreifend und unglaublich liebenswürdig

The Way I Break
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Vielen lieben Dank an den Penguin-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
„The ...

Vielen lieben Dank an den Penguin-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
„The Way I Break“ war zunächst ganz eindeutig eine Coveranfrage, denn wie könnte man auch unbeeindruckt an diesem Buch vorbeigehen? Ich liebe das schlichte florale Design, das durch die Muschel und die Farbkombination aus dem Weiß des Hintergrunds, dem türkisfarbenen Titel und den orangenen und pinken Linearts sehr sommerlich aussieht und daher nicht nur wundebar zur Jahreszeit passt, sondern auch zum maritimen Setting in der Hafenstadt Goldbridge.

Meine Meinung:
Ich habe das Buch in der Erwartung aufgeschlagen, gleich eine schöne Sommerromanze zu lesen, die vielleicht auch das eine oder andere ernste Thema behandelt, aber hauptsächlich ein ruhiges Wohlfühlbuch ist.
Ein Wohlfühlbuch ist „The Way I Break“ auch ohne Frage, darüber hinaus ist das Buch aber gleich auch noch so viel mehr. Bereits nach wenigen Seiten habe ich gemerkt, dass der Auftakt der „Hungry Hearts“-Reihe mich so schnell nicht loslassen würde, und das liegt vor allem an zweierlei Dingen.

Zum einen sind alle Figuren in diesem Buch ganz besonders echt, vielschichtig und nahbar. Hinter jeder einzelnen steckt so viel mehr, als man zunächst ahnt. Sogar die Nebenfiguren sind rund und ausgebaut, sodass man auch zu ihnen mit Leichtigkeit eine Bindung aufbaut.
Vor allem Julians beste Freundin und Mitbewohnerin Darcy ist nicht nur Comic Relief, sondern sowohl für Julian als auch für Tori eine gute Freundin, die den beiden hilft, zu erkennen, was sie brauchen und wollen und dabei gleichermaßen ihre Grenzen achtet. Gleichzeitig wird aber bereits hier ein wenig angeteasert, was in ihrem Buch „The Way We Melt“ (ET: Februar 23) thematisiert wird. Gleiches gilt im Übrigen auch für Alexis´ und Echos Geschichten, die hier bereits neugierig machen, aber für die man sich auch noch etwas gedulden muss.

Denn natürlich stehen hier vor allem Julian und Tori im Fokus – die Konflikte und Beziehungen mit den Nebenfiguren sorgen nämlich nicht bloß dafür, dass diese selbst lebensecht erscheinen, sondern tragen auch zu der Entwicklung der beiden Protagonisten bei.
Julian hat mein Herz. Er ist verständnisvoll, geduldig, aufopferungsbereit und immer für seine Familie und Tori da. Dabei kommuniziert er ganz klar seine eigenen Grenzen und Wünsche, wobei er gerade in Bezug auf seine Familie noch lernen muss, auch mal für sich selbst einzustehen. Auf dieser Reise begleitet man ihn unglaublich gerne, vor allem weil er einfach ein absoluter Cutie ist, der sein Herz auf der Zunge trägt, der oft herrlich unbeholfen ist und den man aufgrund seiner Liebenswürdigkeit auf Anhieb ins Herz schließt.

„‚Tori?‘, schrie er.
‚Julian?‘, gab ich in derselben Lautstärke zurück.
‚Mach die Augen zu!‘
‚Bist du wahnsinnig?‘
‚Nur für einen Moment!‘
Ein unfreiwilliges Lachen entwich mir. ‚Warum?‘
‚Um es zu fühlen!‘
Die Schwerelosigkeit? Den Fahrtwind?
‚Deine Macht!‘, brüllte er. ‚Du hast es geschafft! Du bist frei! Das hast du allein dir zu verdanken!‘“ (S. 159/496)

Quasi nebenbei wird auch seine Möglicherweise-Demisexualität thematisiert, ohne das Ganze mehr aufzubauschen als nötig, womit Tramountani hier eine tolle, subtile Repräsentation gelingt und sie hervorragend die Situation einer Person darstellt, die noch auf der Suche nach sich selbst ist.

Auch Tori ist noch auf der Suche, und zwar nach Liebe – von anderen, aber vor allem auch für sich selbst. Zu Beginn flieht sie vor einer toxischen Beziehung, deren Ausmaße nicht sofort klar sind, bloß, wie sehr sie sich eingeengt und unglücklich fühlt, ist auf Anhieb greifbar. Erst nach und nach wird dem Leser deutlich, wie stark Leo sie manipuliert hat und welche Auswirkungen sein Grooming auf sie und ihr Selbstwertgefühl hat. Man kann sich sehr gut in Tori hineinversetzen und kann ungefähr nachempfinden, wie schwer es ihr fallen muss, anderen und vor allem sich selbst wieder zu vertrauen. Auf ihrem Weg muss sie lernen, zu heilen und zu erkennen, was Leos Verhalten bei ihr angerichtet hat. Tramountani stellt dabei ihr Trauma, Triggersituationen, Erfolge in ihrer Heilung wie auch Rückschläge äußerst sensibel, aber gleichzeitig auch sehr deutlich dar, sodass man als Leser mitfühlen und Toris Verhalten gut nachvollziehen kann.
Tramountani zeigt die Auswirkungen von ihrer toxischen Beziehung zu Leo und wie es Tori währenddessen und im Nachhinein geht, ohne dabei belehrend, ermahnend oÄ. zu sein.

Dabei stellen Toris Beziehungen zu Julian, die der Inbegriff einer gesunden, gleichberechtigten und liebevollen Beziehung ist, wie auch zur restlichen Belegschaft des Restaurants einen starken Kontrast zu ihrer Beziehung mit Leo dar, der es Tori ermöglicht zu erkennen, wie sie es tatsächlich verdient hat, behandelt zu werden. Gleichzeitig wird deutlich, dass nicht Julian als Mann der Grund für Toris Heilung ist, sondern die Freundschaft und die Liebe, die sie von ihm und den anderen erhält und die sie auf ihrem Weg stärken.


Das sorgt dann auch dafür, dass „The Way I Break“ Bedeutung und Echtheit erhält. Es werden wichtige und sehr ernste Themen mit dem richtigen Tiefgang angesprochen. Trotzdem verliert es nicht an Leichtigkeit, wofür besonders der Schreibstil verantwortlich ist.

Tramountani schreibt an den richtigen Stellen emotional, nahbar und verletzlich und lockert die Ernsthaftigkeit und Schwere dieser Situationen dann wieder durch humorige, romantische oder einfach liebevolle Momente auf, ohne dabei den Bezug zu dem ernsteren Kontext zu verlieren. Sie trifft also genau den richtigen Ton für Toris und Julians Geschichte: eine Mischung aus Humor, Leichtigkeit, Ernsthaftigkeit und durchaus auch mal Düsternis. Man kann sich leicht fallenlassen und in Goldbridge verlieren.

Das Setting in Goldbridge ist der letzte Punkt auf meiner Liste an Gründen, weshalb „The Way I Break“ zweifellos ein großes Highlight geworden ist. Das kleine Städtchen an der englischen Küste versprüht traumhafte, sommerliche und leicht maritime Urlaubsvibes, die für Fernweh sorgen und dafür, dass man sich dort und im Prisma sofort aufgehoben und wohlfühlt.
Nicht nur wegen der Figuren freue ich mich also unheimlich darauf, in „The Way You Crumble“ bald wieder in die Kleinstadt mit dem Klippenrestaurant, den Hügeln und der (nicht so) goldenen Brücke zurückzukehren!


Fazit:
„The Way I Break“ ist ein Highlight, das einen, einmal angefangen, so schnell nicht mehr loslässt. Das liegt vor allem an all den vielschichtigen, lebensechten Figuren, die einem bereits auf wenigen Seiten schnell ans Herz wachsen. Vor allem Julian ist ein Cutie und ein Bookboyfriend, den man sich so in mehr Büchern (und vielleicht auch in echt haha) wünscht!
Darüber hinaus spricht Tramountani wichtige, ernste Themen sensibel und mit dem nötigen Tiefgang an, ohne ihre Erzählung allzu schwer werden zu lassen, indem sie schwierige Situationen mit Humor, Freundschaft oder Romantik auflockert. Man begleitet Tori und Julian auf eine emotionale, herzergreifende und vor allem herzerwärmende Reise auf der Suche nach Liebe und dem eigenen Platz im Leben, und wird noch dazu mit einem traumhaften Wohlfühlsetting (und ganz viel Appetit wegen der vielen leckeren Gerichte) belohnt.
Große Empfehlung!
5/5 Lesehasen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2022

Es ist so CUTE, ich möchte in etwas reinbeißen!!!

Heartstopper Volume 1 (deutsche Hardcover-Ausgabe)
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Vielen lieben Dank an den Loewe-Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Meine Meinung:
Eigentlich sagt hier ...

Vielen lieben Dank an den Loewe-Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Meine Meinung:
Eigentlich sagt hier der Titel der Rezension schon alles: „Heartstopper“ ist so unfassbar NIEDLICH!! Kennt ihr cute aggressions? Ja. Das löst diese Graphic Novel bei mir aus.
Alice Oseman hat hier eine unfassbar wholesome, putzige, süße, herzliche, sympathische, bezaubernde Geschichte in vielen kleinen, im Vergleich mit anderen Graphic Novels zugegeben wenig detaillierten, aber dafür mindestens genauso ausdrucksstarken Bildchen erzählt, deren Protagonisten Nick und Charlie einem sofort ans Herz wachsen.
Natürlich hat man hier viel weniger Text als in einem Roman (duh), aber zusammen mit den Zeichnungen sorgt „Heartstopper“ für Kopfkino, von dem man sich nur schwer lösen kann. Man erlebt mit, wie Nick und Charlie sich mehr oder weniger durch Zufall besser kennenlernen, immer mehr Zeit miteinander verbringen, Freunde werden, und irgendwann sogar mehr.
Dabei habe ich besonders Nick liebgewonnen. Er ist unfassbar liebenswürdig, respektvoll im Umgang mit seinen Mitmenschen und verteidigt seine Freunde, wenn es nötig ist. Man bekommt einen kleinen Einblick in das Familienleben mit seiner Mutter und seiner Hündin Nellie, wobei man sich auch als Leser sofort willkommen fühlt.
Dass Charlie sich bei ihm also ähnlich wohlfühlt, ist daher keine Überraschung. Zusammen haben beide eine so starke Chemie, dass sie praktisch mit Händen greifbar ist. Selbst, als beide noch herausfinden müssen, dass sie einander gernhaben, fiebert man bereits mit ganzem Herzen mit beiden mit, und kann sich vor lauter Begeisterung kaum vom Buch lösen.
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Es ist einfach so NIEDLICH mit anzusehen, wie Nick und Charlie langsam aber sicher merken, dass sie sich ineinander verlieben. Dabei findet Nick für sich heraus, dass er bisexuell ist. Die Art und Weise, wie Oseman die Wege ihrer Protagonisten porträtiert, zeigt auch hier wieder, dass sie weiß, wie sie den richtigen Ton trifft und den Leser auf einer Ebene ansprechen kann, die kaum eine Autorin erreicht.
Ich weiß gar nicht, was ich sonst noch schreiben soll, außer: Lest ihre Bücher!! „Heartstopper“ bildet da keine Ausnahme. Ich werde mir definitiv all ihre Werke als Print zulegen.

Fazit:
Selbst für eine Kurzrezension ist meine Rezi hier jetzt sehr kurz geworden, aber ich weiß wirklich nicht, was ich hier groß schreiben soll. Normalerweise kann ich, wenn ich will, ewig lange ausholen, aber „Heartstopper“ ist eigentlich nur ein Gefühl: ♥♥♥♥♥
Nicks und Charlies Geschichte ist wholesome, zuckersüß, mitreißend und herzerwärmend.
Lieblingsbuch und Lieblingsautorin!
5/5 Lesehasen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.08.2022

So leise und doch so laut!

Nothing Left for Us (deutsche Ausgabe von Radio Silence)
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Vielen lieben Dank an den Loewe-Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Wie auch schon bei „Loveless“ ...

Vielen lieben Dank an den Loewe-Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Wie auch schon bei „Loveless“ bin ich sehr froh darüber, dass der Verlag das Originalcover übernommen hat. Die Bücher der Autorin sehen so charakteristisch aus, dass man sie im Laden sofort wiedererkennt! Ganz abgesehen davon, dass ich ein großer Fan von dem minimalistischen Design mit den winzigen Details bin. Und natürlich davon, dass die Bücher zusammen einen Regenbogen ergeben! :D
Ich verstehe allerdings nicht so gut, warum der Verlag aus „Radio Silence“ „Nothing left for us“ gemacht hat. Der Titel passt zwar sehr gut, aber warum hat er nicht, wie bei „Loveless“ auch, den Originaltitel übernommen und stattdessen einen anderen englischen gewählt?

Meine Meinung:
Ahhhhhhhhh!! Ich schreibe zu dem Buch bewusst „nur“ eine Kurzrezension, denn ich habe echt wirklich nicht viel zu sagen. Meistens hinterlasse ich auf Goodreads direkt nach Beenden eines Buches ein schnelles Kurzfazit, hier habe ich allerdings nur geschrieben: „Ich weiß nicht wie, aber Alice Oseman schafft es einfach.“.
„Was schafft sie einfach?“, fragt ihr euch jetzt? ALLES! Ach, keine Ahnung. Ich habe das Buch vor gut zweieinhalb Wochen beendet, und ich weiß immer noch nicht, wie ich in einem zusammenhängenden Text ausdrücken soll, wie begeistert ich mal wieder vom Werk der Autorin bin.

Die Autorin zeigt auch hier wieder einmal, dass sie weiß, Emotionen zu schreiben ohne großen Knall oder viel Brimborium. „Nothing left for us“ ist so leise und ruhig, aber der Inhalt ist so laut und bedeutsam und schafft es auf Anhieb ins Leserherz.
Dabei spielen natürlich die beiden Protagonisten Frances und Aled eine wesentliche Rolle. Auf den ersten Blick könnten sie nicht unterschiedlicher sein: Sie die ehrgeizige Schülersprecherin, die ihre Freizeit mit Lernen verbringt, um es nach der Schule auf ihr Wunschcollege zu schaffen. Dabei setzt sie sich selbst stark unter Druck und macht die Schule zu ihrem Lebensmittelpunkt. Aled dagegen ist sehr ruhig, fast schon unscheinbar, und redet mit kaum jemandem.
Im Laufe der Handlung finden die beiden dann heraus, dass sie doch viel mehr miteinander gemeinsam haben, allen voran die Liebe zu einem Podcast, dessen Produzent zufällig Aled selbst ist. Sie verbringen den ganzen Sommer miteinander und werden zu sehr guten Freunden. Und das war´s auch schon! Zugegeben, ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass sich zwischen Frances und Aled eine Romanze entwickelt, weil es in YA nun mal immer so ist, dass der Junge und das Mädchen sich ineinander verlieben. Aber Aled und Frances sind bloß sehr gute Freunde, die sich auf platonische Art lieben und deren Verbindung nicht weniger greifbar ist als eine romantische Beziehung. Dazu trägt zum einen bei, dass beide starke, ausgereifte und vor allem facettenreiche Figuren sind, die für sich selbst stehen können.

Zum anderen ist Osemans Pacing, mit dem sie die Freundschaft entwickelt, sie Höhen und Tiefen durchleben lässt und den „Großen Konflikt“ vorbereitet und auflöst, einfach perfekt. Sie schafft es, dass einem zu Beginn innerhalb kürzester Zeit die Figuren ans Herz wachsen; ihre Gedanken, Gefühle und Probleme sind so echt, dass man sie mit Leichtigkeit nachempfinden kann. Als Leserin findet man sich in Frances‘ und Aleds Situation wieder, weil die einfach so echt sind. Man fühlt sich beim Lesen von Oseman gehört und verstanden, und das sorgt dann dafür, dass man, einmal angefangen, sich nicht mehr von der Sogwirkung, die „Nothing left for us“ hat, lösen kann, sich in die Figuren verliebt und das Buch innerhalb kürzester Zeit durchliest.

Darüber hinaus spricht sie wichtige Themen wie mental health, akademischen Druck, Freundschaften und Heranwachsen auf sensible, nahbare Weise an, bei der es einem leichtfällt, sich hineinzufühlen, bei der man sich gesehen fühlt. Kurz: Alice Oseman trifft den Nerv der Generation, an die die Bücher gerichtet sind, und schafft dadurch ein zweites Zuhause.


Fazit:
„Nothing left for us“ ist erst mein zweites Buch der Autorin gewesen, aber sie zählt schon zu meinen Top-5-Lieblingsautor
innen. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass sie es schafft, mit wenigen Worten so viel auszudrücken und den Leser so stark zu berühren und persönlich anzusprechen, dass man sich beim Lesen sofort aufgehoben, wahrgenommen und zuhause fühlt.
Große Liebe, großes Highlight und riesengroße Leseempfehlung!
5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Ein Highlight und möglicherweise eine neue Lieblingsautorin?

Loveless (deutsche Ausgabe)
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Vielen lieben Dank an den Loewe-Verlag und NetGalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.


Aufmachung:
Ich ...

Vielen lieben Dank an den Loewe-Verlag und NetGalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.


Aufmachung:
Ich liebe die Cover der Bücher der Autorin sehr! Man erkennt sofort, dass sie alle zusammengehören, gleichzeitig wird durch kleine Details und die unterschiedliche Grundfarbe deutlich, dass es sich jeweils um abgeschlossene Einzelbände handelt. Als kleines Highlight kann man sich mit den Büchern der Autorin eine Mini-Prideflag bauen! ♥
Schön finde ich im Übrigen auch, dass das Cover von „Loveless“ in den Farben der Flagge für Asexualität (Lila, Weiß, Schwarz) gehalten ist. Ein kleines Detail, das aber sehr viel ausmacht!
Der Zusammenhang zwischen dem Titel und dem Thema ist klar, aber er wird im Inhalt auch immer wieder aufgegriffen, sodass einem dessen eigentliche Bedeutung erst beim Lesen deutlich wird.
Insofern finde ich es spitze, dass der deutsche Verlag sowohl Cover als auch Titel übernommen hat!


Meine Meinung:
Hach, ich weiß gar nicht, was ich euch hier jetzt groß erzählen soll.
Bereits nach wenigen Seiten habe ich gemerkt, dass „Loveless“ Highlight-Potenzial hat. Der Schreibstil hat mich von Beginn an mit seiner Echtheit, Jugendlichkeit und dem Humor eingenommen. Unterstützt von Chats zwischen Georgia und ihren Freunden, in denen jeder eine eigene, wiedererkennbare Art zu schreiben hat (z.B. schreibt Georgia alles klein, interpunktiert nicht durchgängig und schreibt oft mehrere kürzere Nachrichten an einem Stück statt einer langen mit Absätzen), Autorin baut die Jugendsprache, Popkulturreferenzen und umgangssprachliche Ausdrücke so natürlich in die Dialoge und Gedanken der Protagonistin ein, dass man es dem Buch ohne Frage abkauft, dass Georgia und ihre Freunde 18 bzw. 19 Jahre alt sind. Das sorgt aber nicht nur für Authentizität, sondern auch dafür, dass man den Figuren viel näher ist.

Aber auch unabhängig davon wachsen einem Georgia, Pip, Jason und Rooney schnell ans Herz. Jede
r von ihnen hat hier eine eigene Geschichte, die zwar praktisch neben Georgias laufen, aber dennoch etwas zum Hauptplot beitragen, ohne dass es ihnen dabei an der nötigen Tiefe fehlt.
Man fiebert mit ihnen allen mit, wobei man manche Handlungen der vier natürlich besser nachvollziehen kann als andere. Trotzdem war ich, auch wenn ich vielleicht in manchen Situationen an der Stelle der Protagonisten anders gehandelt hätte, niemals genervt oder hatte das Gefühl, dass die Autorin manches überspitzt darstellt oder überdramatisiert. Die gesamte Erzählung ist in sich rund und stimmig, man folgt den Figuren gespannt durch alle Hochs und Tiefs und ist ganz einfach mitgerissen.

Georgias Erkenntnis über ihre Sexualität, was Asexualität und Aromantik sind, und wie sie sich selbst kennen- und lieben lernt, stellt die Autorin darüber hinaus auf wunderbar ergreifende, authentische und nachvollziehbare Art und Weise dar. Man kann Georgias Verwirrung, ihre Verzweiflung und Wut sehr gut nachempfinden und sich vorstellen, wie sie sich fühlen muss. Die Sensibilität, mit der Oseman an die Thematik herangeht, ist überaus berührend und begleitet einen nachhaltig.
Bereits nach wenigen Seiten in „Loveless“ wusste ich, dass ich die anderen Bücher der Autorin auch definitiv lesen werde!

„Ich war wütend auf die Welt, weil sie mich dazu brachte zu hassen, wer ich war. Ich war wütend auf mich selbst, weil ich zuließ, dass diese Gefühle meine Freundschaften mit den besten Menschen der Welt ruinierten. Ich war wütend auf jeden Liebesfilm, jede Fanfic-Story, jedes einzelne dumme OTP, das mich dazu gebracht hatte, mich danach zu sehnen, die perfekte romantische Beziehung zu finden. Es war zweifellos genau wegen dieser Vorgeschichte, dass sich meine Identität wie ein Verlust anfühlte, obwohl es in Wirklichkeit eine wunderschöne Entdeckung hätte sein sollen.“ (S. 259/377 im ebook)


Fazit:
„Loveless“ hat alles, was man sich von einem Buch wünscht: liebenswerte Figuren, die richtige Mischung aus ernsten Themen und Humor, Spannung, Emotionalität und ganz viel Liebe (jeglicher Art!!). 💜
Alice Osemans Darstellung von Asexualität und Aromantik sowie davon, sich selbst zu finden und besser kennenzulernen, ist authentisch, herzergreifend und sehr sensibel. Großes Highlight und natürlich 5/5 Lesehasen!!!

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