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Veröffentlicht am 18.09.2022

Achtung, Fake-News im Meer

Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles
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Unsanft wird der Regenbogenfisch geweckt. Ein großer Fisch namens Humbrecht erzählt ihm aufgeregt von jemandem, der durch das Ziehen eines Stöpsels das Wasser aus dem Meer lassen will. Ungläubig berichtet ...

Unsanft wird der Regenbogenfisch geweckt. Ein großer Fisch namens Humbrecht erzählt ihm aufgeregt von jemandem, der durch das Ziehen eines Stöpsels das Wasser aus dem Meer lassen will. Ungläubig berichtet der Regenbogenfisch seinen Freunden von der Sache. Doch als sie Humbrecht darauf ansprechen, weiß der gar nicht, wovon sie reden und hat schon eine weitere bedrohliche Geschichte auf Lager. Als er dann auch noch Unwahrheiten über ihren Freund Wal erzählt, wird es den Fischen zu bunt.

Der Regenbogenfisch war vor 30 Jahren wegen seiner glitzernden Schuppen das Bilderbuch einer ganzen Generation. Dieses Jahr feiert er Jubiläum, da muss natürlich ein neues Abenteuer her. Der Autor hat sich ein Thema herausgegriffen, das im Hinblick auf diverse Verschwörungstheorien sehr aktuell ist. Leider schwächelt das Buch dann bei der Umsetzung. Irgendwie will für mich die Geschichte um Humbrechts Fake-News nicht so recht zum Regenbogenfisch passen.

Die Geschichten sind natürlich alle an den Haaren herbeigezogen, lassen aber doch Parallelen zur Realität erkennen, wo das bei Neuigkeiten eben auch oft so ist. Eine Mauer aus Pflanzen soll feindliche Fische fernhalten? Das erinnert an die Grenze zwischen den USA und Mexiko oder diverse andere Grenzen, die Flüchtlinge aus Europa fernhalten sollen. Doch wie sollte man so eine Mauer bitte im Meer umsetzen? So richtig durchdacht erscheint mir das alles nicht. Zudem hat Humbrecht bis zum nächsten Tag seine Geschichten schon wieder vergessen und erzählt munter andere. Nach dem Motto: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Witzig ist, dass Humboldt orange Flossen hat, die mich doch sehr an Trumps Frisur erinnern.

Der Regenbogenfisch kommt in der ganzen Erzählung etwas zu kurz, denn oft ist es Rotflosse, die Worte an die anderen richtet und Humbrechts Geschichten bezweifelt. Später wird Humbrecht dann nur noch ausgelacht, bis man Mitleid hat und ihm einen Posten als Märchenerzähler anbietet. Er darf also etwas erfinden, solange er niemandem damit Angst macht. Das Ganze wirkt für mich sehr konstruiert und aufgesetzt und kann daher nicht die gleiche Begeisterung wie früher hervorrufen, auch wenn die Illustrationen sich kaum verändert haben.

Den Aha-Effekt der Glitzerschuppen gibt es heute so gut wie nicht mehr. Meine Tochter fand sie zwar schön, aber mehr auch nicht. Der Wiederlesewert ist auch nicht so hoch, daher ist der hohe Preis von 18 Euro für dieses Bilderbuch nicht gerechtfertigt. Da gibt es wesentlich bessere Bücher. Eher aus nostalgischen Gründen von uns 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Mit eigenen Ideen nacherzählte und gemixte Geschichten bekannter Gruselmonster

Memento Monstrum (Bd. 2)
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Opa Dracula muss auf seine drei Enkelkinder aufpassen. Diese hatten die Idee, seine Freunde von früher einzuladen und so sitzen diese nun mit den Kids beim Spätstück und erzählen sich gegenseitig Geschichten ...

Opa Dracula muss auf seine drei Enkelkinder aufpassen. Diese hatten die Idee, seine Freunde von früher einzuladen und so sitzen diese nun mit den Kids beim Spätstück und erzählen sich gegenseitig Geschichten aus ihrem Leben. Warum heißt der Riesenaffe King Kong und was hat er in New York mit Dracula erlebt? War Frankensteins Monster wirklich böse? Und warum wurde der Ex-Erzfeind von Opi, Van Helsing, zum Zombie? Gespannt lauschen die Jungvampire den erstaunlichen Ausführungen der Erwachsenen.

Dies ist der zweite Band von Memento Monstrum. Schon im ersten, den wir vorher nicht kannten, saßen die Monsterfreunde von Dracula zusammen, um sich gegenseitig alte Geschichten zu erzählen. Dieser Band setzt nahtlos dort an, wo der erste Band endete, am Abend nach der Party. Mit dabei sind Opa und die Enkelkinder Dracula, ein Werwolf, eine Riesenspinne, ein Monsterfischwesen, Van Helsing, der unsichtbare Mann und Yeti. All diese Gruselmonster sind uns Erwachsenen natürlich aus diversen Büchern und/oder Filmen bekannt. Auch meine Tochter kannte natürlich einige davon bereits. Die Teile in denen auf die eigentlichen Geschichten hingearbeitet wird, sind durch die drei Vampirkinder Rhesus, Vira und Globinchen recht witzig. Vor allem letztere stellt als jüngste interessante Fragen und versteht nicht immer alles richtig, was ein bisschen Situationkomik mit sich bringt.

Die eigentlichen Geschichten, drei an der Zahl, werden von jeweils einem Erwachsenen erzählt und auch des Öfteren durch Zwischensequenzen bei Draculas durchbrochen. Sie erzählen sowohl die Geschichte King Kongs neu, als auch die von Frankensteins Monster. Die letzte Geschichte verbindet mehrere bekannte Geschichten miteinander. Der Autor lässt hier sehr viele eigene Ideen, Andeutungen und versteckte Schmunzler für Kinder und ihre Vorleser einfließen. Dadurch, dass es aber Erzählungen in einer Erzählung sind, haben wir uns jedoch nicht besonders nah am Geschehen gefühlt, sondern eher so ein bisschen am Rand als Zuschauer, so dass die Geschichten zwar manchmal ganz lustig waren, so richtig mitgenommen haben sie uns jedoch nicht und es fehlte nahezu jede brenzlige oder gruselige Situation. Gerade den Grusel hätten wir nach der Warnung auf dem Umschlag und der Altersangabe ab 9 aber erwartet. Schließlich wird auch angedeutet, dass Frankenstein Leichenteile klaut und zusammennäht. Dass es sich eigentlich um veränderte Nacherzählungen handelt, war uns nicht bewusst. Ein bisschen sehr auffällig war in jeder Geschichte die Lehre für die jungen Zuhörer.

Begeistert haben uns auf jeden Fall die äußere Aufmachung des Buches auf der einen sowie die ausdrucksstarken Illustrationen im Innenteil auf der anderen Seite. Ganz vorn lagen dabei die filigranen Zeichnungen der beteiligten Monster. Manche Doppelseite sorgte mit Gewitterblitzen und meterhoch aufgetürmten Wellen für die Stimmung, die durch die Erzählung selbst nicht richtig ankam. Insgesamt fanden wir das Vorlesevergnügen in Ordnung, aber nicht annähernd so herausragend, wie wir es durch das einzigartige Buchcover oder die begeisterten Leserstimmen erwartet hätten.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Schneller Einstieg Fehlanzeige

Five Minute Mum - Das neue Ideenbuch für Eltern
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Der Titel sagt es bereits: Das Buch soll Eltern die Möglichkeit an die Hand geben mit ihren Kindern Lerninhalte, die in der Schule behandelt werden, spielerisch in 5 Minuten zu üben und das so, dass die ...

Der Titel sagt es bereits: Das Buch soll Eltern die Möglichkeit an die Hand geben mit ihren Kindern Lerninhalte, die in der Schule behandelt werden, spielerisch in 5 Minuten zu üben und das so, dass die Kinder gar nicht merken, dass sie etwas für die Schule machen. Klingt gut, gelingt auch teilweise, aber ganz so einfach ist es dann eben doch nicht.

Zunächst einmal muss man der Autorin zugestehen, dass sie durch ihren Beruf als Teaching Assistant in der pädagogischen Frühförderung nicht unwissend ist, was zum Beispiel den Lese-Lern-Prozess angeht. So wie ich es verstanden habe, unterstützt sie Lehrer bei ihrer Arbeit. Dazu hat sie noch zwei eigene Kinder, mit denen sie die Spiele ausprobiert hat, so dass man davon ausgehen kann, dass sie funktionieren.

Bis man aber als Eltern und Leser des Buches bei den Spielen angelangt, braucht es Geduld beim Lesen der theoretischen Einheiten und beim Anfertigen von Buchstaben- und Lautkarten etc. Der theoretische Teil, das kann ich als Absolvent eines Lehramtsstudiums sagen, ist im Großen und Ganzen richtig. Ein paar Kleinigkeiten könnte man noch verbessern (eindeutigere Beispiele ...). Jedoch glaube ich gar nicht, dass die Eltern, die die Autorin als mit der Schulsituation grundsätzlich überfordert darstellt (das tut sie dann immer scherzhaft dar, ist es aber nicht so gemeint), überhaupt die Muße haben, sich das alles durchzulesen (muss man sich auch nicht merken, betont sie, aber warum steht es dann drin?). Für mich ist das viel zu viel außenrum. Dazu kommen nämlich noch die Erfahrungen mit ihren Kindern, in ihrem Job, den sie nicht müde wird zu erwähnen und dieser Schreibstil, der anscheinend gerade in Mode ist (Bloggersprache). Mir ist das zu aufgebauscht. Keep it short and simple, das KISS-Prinzip sollte auch für Texte für die Eltern gelten.

Auch das Anfertigen von Karteikarten und Material sorgt dafür, dass das 5-Minuten-Konzept nicht aufgeht, oder allenfalls, wenn man das Material im Voraus für alle Spiele gebastelt, haltbar gemacht (einlaminieren?) und in passende Einheiten zusammengefasst hat. Sehr schade finde ich es, dass hier kein Material zum Download oder Herausnehmen zur Verfügung gestellt wird, was keinen großen Aufwand für Experten bedeutet, aber Eltern jede Menge Arbeit abgenommen hätte.

Von der Aufmachung des Buches war ich im ersten Moment sehr angetan. Alles ist schön gegliedert, besonders Wichtiges ist hervorgehoben, Erklärungen dadurch verständlicher. Leider ist die Schrift sehr klein, es gibt viele Seiten, die nicht komplett gefüllt sind oder auf denen nur bunte Blöcke Platz einnehmen und das bei einer sehr kleinen Schrift, aber breiten Rändern und einem großen, eher unhandlichen und schweren Format.

Die Spiele, soweit ich sie genauer unter die Lupe genommen habe, sind mit vorbereitetem Material schnell durchführbar (so klappt es dann mit den 5 Minuten), sie sind abwechslungsreich. Manchmal geht es um Schnelligkeit, dann ist mehr Action drin, ein anderes Mal um Genauigkeit. Die Schwierigkeit steigert sich von Phase zu Phase. Die richtige Phase zu finden, in der sich die Kinder gerade in der Schule befinden erscheint möglich. Die Spielanleitungen sind übersichtlich. Die Autorin listet das benötigte Material auf und gibt eine strukturierte Durchführungsanleitung. Leider ist mir der Schreibstil auch da zu aufgebauscht. Meist zeigt ein großes Foto die Autorin beim Spiel mit ihren Kindern oder eine Spielsituation mit Material und ein kleines Bild etwas Ähnliches. Auch hier muss ich sagen ein typisches Bloggerbuch. Man weiß sich selbst groß abzulichten, auch in den Theorieblöcken. Für mich ist das - so leid es mir tut - verschwendeter Platz, der niemandem nützt. Ein kleines Bild vom Spielaufbau oder -material hätte vollkommen genügt. Ebenso unnötig für die Eltern ist die wirklich störende Produktplatzierung, da man auch anderes Material verwenden kann, das steht dann auch in den Anleitungen.

So bin ich ständig hin- und hergerissen zwischen den guten Grundlagen und abwechslungsreichen Spielen auf der einen positiven und viel unnötigem Brimborium auf der anderen negativen Seite. Da die Spielideen für mich aber ausschlaggebend sind, bekommt das Buch von mir 3 Sterne. Eltern mit Problemen beim Lesen und in der deutschen Sprache rate ich allerdings, sich eine kürzer gefasste Alternative (Lernblock) oder eine Lern-App zu suchen.

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Zu viel gewollt

Der Markisenmann
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Als Kim ihren Vater, einen relativ erfolglosen Markisenvertreter, kennenlernt, ist sie bereits 15 Jahre alt. Normalerweise verbringt sie die Ferien ganz sorglos und pompös mit Mutter, deren zweitem Mann ...

Als Kim ihren Vater, einen relativ erfolglosen Markisenvertreter, kennenlernt, ist sie bereits 15 Jahre alt. Normalerweise verbringt sie die Ferien ganz sorglos und pompös mit Mutter, deren zweitem Mann Heiko und dem gemeinsamen Sohn der beiden irgendwo in Florida. Doch ein paar Wochen vor dem Sommer eskaliert die Situation zu Hause und die wohlstandsverwahrloste Kim verletzt ein Familienmitglied schwer. So ist sie in der Familie nicht mehr tragbar und wird zu dem ihr unbekannten Vater verfrachtet, wo sie genug Zeit hat runterzukommen und über einiges nachzudenken. Vater und Vertreter Papen ist so gar nicht das, was Kim sich in ihrer Fantasie ausgemalt hat und so plant sie sofort abzuhauen. Doch dann merkt sie, dass Papen der einzige ist, der ihr die Fragen über die Vergangenheit der Eltern beantworten kann.

Das Buch war mir natürlich durch das schreiend quietschige Cover aufgefallen, ein Mix aus 70er Jahre Design und Neongrün. Das sticht in die Augen. Am Anfang liest man auch gleich heraus, dass in dieser Familie etwas nicht stimmt und man wartet nur auf die Katastrophe, die zwangsläufig kommen muss.

Auf der einen Seite hatte ich großes Verständnis für Kim, die in einem Umfeld aufwächst, bei dem Geld und Materielles die Elternliebe ersetzt, auf der anderen Seite ist Kim aber wirklich ein verwöhntes Mädchen, das sich sowas von gar nicht für ihr Umfeld interessiert. Als Kölnerin kennt sie keine Ruhrpott-Städte, sie klaut und schwänzt die Schule. Pläne für ihr Leben hat sie nicht, alles ist egal und sie fühlt sich sehr wohl in ihrer Opferrolle. Die Ferien bei Papen sind das Beste, was ihr passieren konnte. Zwar kämpft dieser mit eigenen Dämonen aus der Vergangenheit, ist aber so genügsam, ruhig und zufrieden, dass Kim einiges von ihm lernen kann.

Und während die Hitze über dem Ruhrpott flirrt, lernt Kim tatsächlich eine andere Seite des Lebens kennen, eine sehr ruhige Seite. Der Schreibstil passt hier wunderbar, denn der ist auch vorsichtig, ruhig aber gefällt dennoch durch seine präzisen Beschreibungen der entstehenden Beziehung zwischen Vater und Tochter. Die Nebencharaktere sind einfach liebenswerte Typen und nicht nur im Haustürgeschäft, sondern auch in der Freizeitgestaltung wirkt das Geschilderte sympathisch und natürlich.

Dann fällt der Fokus auf Papens Schuld, den Grund, warum er sein Leben damit zubringt superhässliche Ladenhüter-Markisen zu verkaufen bis die Rollen alle sind. Und das ist wieder der Moment für mich, wo ein deutscher Schriftsteller versucht, uns unsere deutsch-deutsche Vergangenheit zu erklären und sie aufzuarbeiten. Die Schilderung selbst ist zwar akzeptabel, Papen so für seinen jugendlichen Fehler zu bestrafen aber nicht. Am Ende ist Kim dann ganz geschäftsmäßig unterwegs, um Vaters Schuld zu tilgen, als bestünde sie nur aus ein paar Rollen Markise und natürlich gelingt ihr das. Alles löst sich in kapitalistischem Wohlgefallen auf. Das passt für mich so überhaupt nicht zu der zarten Vater-Tochter-Geschichte vorher und hat mir das Lesevergnügen ziemlich verhagelt. 3 Sterne

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Mittelmäßiger Auftakt für das Team Helsinki

TEAM HELSINKI
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Vor dem Anwesen einer Stiftung die zur Unternehmensgruppe der Familie Lehmusoja gehört, wird ein Container abgestellt. Im Inneren befindet sich eine Tote. Sie wurde ertränkt. Kommissarin Paula Pihjala ...

Vor dem Anwesen einer Stiftung die zur Unternehmensgruppe der Familie Lehmusoja gehört, wird ein Container abgestellt. Im Inneren befindet sich eine Tote. Sie wurde ertränkt. Kommissarin Paula Pihjala und ihr Team übernehmen den Fall. Leider ist die Identität der Toten unbekannt und die anwesenden Zeugen der Firma können mit ihrer Aussage nicht weiterhelfen. Da das Opfer eine Afrikanerin ist und die Firma der Lehmusojas Verbindungen nach Namibia pflegt, vermutet Paula dennoch einen Zusammenhang. Als sie den Sohn der Familie kennenlernt, ist sie sich ganz sicher, dass die Tote nicht zufällig vor dem Anwesen platziert wurde.

Der Klappentext hat sich spannend angehört. Zudem mag ich Krimi-Reihen, so dass ich neugierig auf den ersten Fall dieses neuen Teams aus Helsinki war. Hinter dem Namen A. M. Ollikainen steht ein Schriftstellerehepaar, das nun zum ersten Mal zusammen einen Krimi geschrieben hat. Der Schreibstil ist von Anfang an etwas holprig und meiner Meinung nach fehlt die Konstanz, als hätten sich die beiden tatsächlich nicht gemeinsam an den Text gemacht, sondern abwechselnd. Schon den Prolog konnte ich schlecht einordnen und hatte Probleme ihn in Beziehung zur Geschichte zu setzen. Dennoch habe ich nicht aufgegeben. Mit Auffinden der Leiche wird es dann etwas besser.

Das Team Helsinki unter der Führung von Paula Pihjala besteht aus 4 Ermittlern, die ausführlich vorgestellt werden, allerdings nicht so wirklich teamfähig sind und wenig gemeinsam haben. Vor allem Hartikainen passte für mich nicht so ganz. Die Protagonistin Paula ist sehr verschlossen, man merkt auch sofort, dass es in ihrer Vergangenheit etwas gibt, das sie belastet. Manchmal war mir die Beschreibung ihrers Charakters aber auch nicht konstant genug, passte nicht immer zusammen.

Vom Fall her handelt es sich um eine typisch angelegte Ermittlung aus Spurensuche, Zeugenbefragungen und Recherche, ein klassischer Krimi, bei dem für meinen Geschmack aber etwas zu offensichtlich versucht wird, falsche Fährten für den Leser auszulegen. Vor allem die ab dem zweiten Drittel eingeflochtenen Erinnerungen/Ausschnitte aus Namibia sollen wohl dazu dienen, waren mir aber etwas zu langatmig. Erst im letzten Drittel spitzt sich die Lage etwas zu und es kommt richtige Spannung auf, weil das Team unter Zeitdruck steht. Die Auflösung ist überraschend, so ganz überzeugt hat sie mich allerdings auch nicht. Im Privaten bleibt einiges offen.

Ich hatte mir etwas mehr erhofft. Nur die Spannung am Ende, die mich dann doch fesseln konnte, rettet diesem ersten Band der Reihe Team Helsinki den dritten Stern.

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