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Veröffentlicht am 19.08.2022

Spannende Unterhaltung mit vielen Wendungen

Das siebte Mädchen
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Zwanzig Jahre nachdem Cloes Vater für den Mord an sechs jungen Mädchen verhaftet wurde, verschwinden wieder Mädchen. Es sieht ganz nach einem Nachahmungstäter aus. Cloes mühsam aufgebautes Leben gerät ...

Zwanzig Jahre nachdem Cloes Vater für den Mord an sechs jungen Mädchen verhaftet wurde, verschwinden wieder Mädchen. Es sieht ganz nach einem Nachahmungstäter aus. Cloes mühsam aufgebautes Leben gerät erneut aus den Fugen und nicht alles ist so, wie es scheint.

Die Autorin stellt in „Das siebte Mädchen“ dabei Chloes aktuelles Leben in den Vordergrund, immer durchdrungen von Rückblenden in die Vergangenheit. Stacy Willingham schafft es durch ihren Erzählstil sehr gut, eine düstere, bedrohliche Atmosphäre zu schaffen und den inneren Konflikt, in dem Chloe sich bald befindet überzeugend darzustellen. Sehr gelungen finde ich hier, dass der Roman keine blutigen Szenen benötigt und allein durch die Darstellung von Chloes innerer Zerissenheit und den Rückblenden in die Vergangenheit Spannung aufbaut. Auch bei Thrillern muss es nicht immer brutal und blutig zugehen.
Dies zeigt sich auch in der Covergestaltung: die Düsternis des Romans klingt deutlich an, bleibt aber durch die Lichtpunkte am oberen Rand, die vermutlich Glühwürmchen darstellen, etwas aufgelockert.

Die Charaktere überzeugen mich in das siebte Mädchen nur teilweise. Chloe ist sehr gut dargestellt, sie nimmt den meisten Raum ein, was ihrer Rolle in der Geschichte entgegenkommt. Die anderen Charaktere bleiben mir teilweise etwas zu oberflächlich und blass, gerade aus Daniel und Cooper wäre mehr herauszuholen gewesen.

Der Roman nimmt im letzten Drittel nochmal richtig an Fahrt auf, teilweise fand ich es dann etwas viel des Guten. Ständig steigert sich Chloe in neue Verdächtige hinein und auch wenn dies zu ihrem allgemeinen Zustand passt, so ist es doch etwas ermüdend. Die Auflösung finde ich dann in Teilen richtig und konsequent. Ich hatte bereits relativ bald am Anfang den Verdacht, es ist aber auf keinen Fall so offensichtlich, dass es langweilig wird. Überrascht war ich nicht, die Hinführung zur Auflösung ist aber logisch und stimmig und natürlich gibt es zum Ende hin auch noch dramatische Ereignisse, die gut ins Gesamtkonzept passen.

Insgesamt ein kurzweiliger Thriller mit leichten Schwächen, der sich gut lesen lässt. Für Fans von Spannung definitiv zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Wer zuletzt backt...

Wer den Löffel abgibt
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Das Setting von "Wer den Löffel abgibt" von Jessa Maxwell klingt erstmal ganz amüsant - ein Backwettbewerb, wie sie derzeit im Fernsehen angesagt sind, angesiedelt auf einem herrschaftlichen Manor und ...

Das Setting von "Wer den Löffel abgibt" von Jessa Maxwell klingt erstmal ganz amüsant - ein Backwettbewerb, wie sie derzeit im Fernsehen angesagt sind, angesiedelt auf einem herrschaftlichen Manor und ein plötzlicher Todesfall. Gleich zu Beginn des Romans werden wir in die Situation versetzt in der Betsy Martin, Jurorin der "Bake Week" und Inhaberin von Grafton Manor, eine Leiche findet. Um wen es sich handelt, erfahren wir derzeit noch nicht. Dann katapultiert uns der Roman vier Tage in die Vergangenheit und nach und nach entfalten sich die Ereignisse, die letztlich zum Leichenfund führen.

Der Roman wird aus der Perspektive von verschiedenen Personen erzählt, dabei sind die einzelnen Kapitel mit den Namen überschrieben, das macht es relativ leicht zu folgen. Trotzdem muss man sich als Leserin hier erstmal einfinden. Die Protagonisten sind die sechs Kandidatinnen der Backshow und die Jurorin Betsy Martin. Nach und nach erfahren wir immer mehr Hintergründe über die Kandidatinnen und ihre Motivation an der Show teilzunehmen. Plätschern die Erzählungen anfangs zunächst etwas vor sich hin, nehmen sie im Mittelteil mehr Fahrt auf. Trotzdem bleibt es mir persönlich zu Klischee-behaftet: der gelangweilte Millionär, mit Alkoholproblem; das naive junge Mädel; der Groupie, der auf Berühmtheit hofft und natürlich derdie Teilnehmerin mit einem (dunklen) Geheimnis. Auch die Vergangenheit der Jurorin Betsy Martin spielt eine nicht unerhebliche Rolle und wird nach und nach eingebracht. Natürlich dürfen auch Intrigen und Eifersüchteleien am Set nicht fehlen.

Die letztliche Mordsache und deren Auflösung waren mir deutlich zu antiklimaktisch und eindeutig vorhersehbar. Nachdem vorher die Lebensgeschichten der Kandidat
innen an Fahrt aufgenommen hatten, empfand ich das Finale dann als eher langatmig und auch etwas platt.

Insgesamt ein netter Kriminalroman, der es jedoch etwas an Finesse vermissen lässt.

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Veröffentlicht am 22.09.2023

Die Abenteuer im Saum gehen weiter

Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war
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"Vergiss mein Nicht - Was bisher verloren war" ist der zweite Teil einer Trilogie von Kerstin Gier. Die Geschichte um Quinn, Mathilda und den Saum wird hier fortgesetzt, einige Fragen beantwortet und neue ...

"Vergiss mein Nicht - Was bisher verloren war" ist der zweite Teil einer Trilogie von Kerstin Gier. Die Geschichte um Quinn, Mathilda und den Saum wird hier fortgesetzt, einige Fragen beantwortet und neue aufgeworfen. So erfahren wir, warum die Nex es auf Quinn abgesehen haben und welche Rolle Quinns Vater in der Vergangenheit spielte. Mathilda findet einen Weg, selbst in den Saum zu gelangen und wir treffen alte und neue Feinde und Verbündete - wobei die Grenzen dabei fließend sind.

Im Vergleich zu Band 1 weist Band 2 meiner Meinung nach einige Schwächen auf. Nebenschauplätze nehmen deutlich mehr Bedeutung ein, als nötig, die eigentliche Geschichte um Quinn und seine Bestimmung kommen deutlich zu kurz. Auch wenn diese Nebenschauplätze durchaus amüsant und lesenswert sind, fiel es mir dadurch schwer die Story im Gesamten im Blick zu behalten. Gut gefallen hat mir der Weg, den Mathilda in den Saum gefunden hat. Diese Überschneidung zur "Silber-Trilogie" habe ich wirklich genossen, das ist Kerstin Gier hervorragend gelungen. Auch Bax ist meiner Meinung nach unverzichtbar für die Story und hilft über einige Längen hinweg.
Die Charaktere sind wieder gut dargestellt und sympathisch. Sogar Jeanne wird mir am Ende des Romans immer sympathischer. Mathilda ist mir eindeutig die liebste Figur (vielleicht mit Ausnahme von Bax), Quinn hat aber in diesem Band eine tolle Entwicklung durchgemacht. Die Saum-Charaktere traten in diesem Band deutlich weniger in Erscheinung und blieben eher blass.

Insgesamt hat mich der Roman ein wenig enttäuscht, Band 1 und auch die anderen Romane der Autorin sind deutlich stärker. Nun hoffe ich darauf, dass Band 3 da wieder mitziehen kann.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Liebe zwischen zwei Welten

Schattenwede – Folge mir nicht
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In Schattenwede: Folge mir nicht von Corinna Kalla trifft die Journalistin Nora auf den geheimnisvollen Tony. Entgegen ihrer festen Vorsätze lässt er sie nicht kalt und sie versucht, mehr über hin herauszufinden. ...

In Schattenwede: Folge mir nicht von Corinna Kalla trifft die Journalistin Nora auf den geheimnisvollen Tony. Entgegen ihrer festen Vorsätze lässt er sie nicht kalt und sie versucht, mehr über hin herauszufinden. Bald findet sie sich nicht nur in einer Achterbahn der Gefühle sondern in einer fantastischen Geschichte zwischen zwei Welten wieder.

Nora war mir von Anfang an sympathisch: eine toughe Protagonistin, die genau weiß, was sie will - und was sie eigentlich nicht will. Tony hingegen kam vor allem am Anfang wie ein echtes Ekel wieder, aber im Laufe des Buchs zeigt sich, dass er auch anders kann und warum er so abweisend ist. Zwischen prickelnder Liebesgeschichte findet sich eine Fantasy-Geschichte, die mir etwas zu oberflächlich bleibt. Die Warnung im Klappentext, dass nur 5% Fantasy vorkommen ist also durchaus ernst zu nehmen. Teilweise war es mir mit den Liebes- und Erotikszenen etwas zu viel des Guten und ich hätte mir mehr Handlung gewünscht.

Insgesamt ist der Roman gut als leichte Lektüre geeignet, Fans von Liebesromanen kommen definitiv auf ihre Kosten, eine allzu elaborierte Rahmenhandlung sollte allerdings nicht erwartet werden.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Irische Romantik

Die kleine Bücherei der Herzen
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Katherine „Kate“ Madigan wird von einer plötzlichen Erbschaft überrascht. Ihre entfremdete Tante Fiona hinterlässt Kate ein Haus in Irland. Dazu gehört, wie Kate bei einem Besuch in Irland feststellt, ...

Katherine „Kate“ Madigan wird von einer plötzlichen Erbschaft überrascht. Ihre entfremdete Tante Fiona hinterlässt Kate ein Haus in Irland. Dazu gehört, wie Kate bei einem Besuch in Irland feststellt, auch eine kleine Bücherei und Buchhandlung mit einem besonderen Geheimnis. Kate entschließt sich, dass Erbe anzutreten und verliert ihr Herz nicht nur an Irland.

„Die kleine Bücherei der Herzen“ ist ein schöner, leichter Liebesroman vor traumhafter, irischer Kulisse. Jana Schikorra beschreibt den Ort und die Menschen so gut, dass ich mir direkt vorstellen konnte selbst dort zu sein. Insgesamt ist der Roman leicht und angenehm geschrieben, ich konnte ihn gut in einem Rutsch durchlesen. An einigen Stellen haben leider kleinere Fehler den Lesefluss etwas gestört und über einen etwas größeren Logikfehler in den zeitlichen Zusammenhängen bin ich leider auch gestolpert.

Die Idee hinter der Rainbow-Hearts Library finde ich wunderschön. Sich Dinge in Briefen von der Seele zu schreiben ist ja immer sehr heilsam und dies dann mit dem Konzept der Leihbücherei zu verbinden ist wirklich gelungen. Ich hätte mir allerdings auf diesem Aspekt des Buches ein bisschen mehr Gewicht gewünscht. Die Briefe werden zwar immer wieder angesprochen und spielen auch für unsere Protagonistin eine große Rolle, aber auch für etwas mehr Hintergrundgeschichte hätte mir dieser Themenstrang in ausgebauter gut gefallen. Gleiches gilt für die Familiengeschichten von Cadan Flanagan und Kate. Kates Geschichte wird letzten Endes gut aufgelöst, ich hätte mir ein wenig mehr Tiefe in Cadans Geschichte gewünscht – vielleicht sogar einen Ausblick darauf, ob er sich mit seinem Vater nochmal auseinandersetzt.

Manchmal ist Kate, obwohl grundsätzlich ein sehr sympathischer Charakter, mir aber dann doch etwas zu impulsiv und zu naiv. Ihre Reaktion auf die vermeintliche Affäre ihres Angebeten und einer guten Freundin ist arg übertrieben und letztlich tut sie damit genau das, was zur Entfremdung ihrer Mutter und Tante geführt hat.
Die Einwohner des Ortes Howth sind ein liebenswerter und lustiger Haufen und Cadan Flanagan ein würdiger Gegenpart zu Kate.

Insgesamt ein schöner Roman der sich leicht und schnell lesen lässt, an einigen Stellen hätte es wegen mir mehr Tiefe geben können. Trotzdem auf jeden Fall empfehlenswert für alle Fans von Liebesromanen.

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