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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2017

Außergewöhnlich

Der Brief
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INHALT:
Es ist ein Brief, der alles infrage stellt, was sie bisher für real gehalten hatte: Marie, Anfang 30, ist höchst irritiert, als sie die Zeilen ihrer alten Schulfreundin Christine liest. Darin ist ...

INHALT:
Es ist ein Brief, der alles infrage stellt, was sie bisher für real gehalten hatte: Marie, Anfang 30, ist höchst irritiert, als sie die Zeilen ihrer alten Schulfreundin Christine liest. Darin ist von Maries Leben in Paris die Rede, von ihrem Mann Victor, dem erfolgreichen Galeristen – und von ihrer lebensbedrohlichen Krankheit. Tatsächlich erfreut sich Marie bester Gesundheit, arbeitet als Journalistin in Hamburg und führt eine glückliche Beziehung mit Johanna. Aber der mysteriöse Brief lässt ihr keine Ruhe. Kurz entschlossen reist Marie nach Paris. Und findet sich in einem Leben wieder, das ihr seltsam vertraut ist und mit dem sie sich auf unerklärliche Weise verbunden fühlt.
MEINUNG:
Das Buch ist mir wegen seiner vielen guten bis sehr guten Meinungen ins Auge gefallen. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit dem Brief auf sich hat und ich wurde mit diesem Buch nicht enttäuscht.
Das Buch fängt gleich ohne große Umschweife mit dem besagten Brief an und nimmt dann recht zügig an Fahrt aus. Immer wenn man dachte, dass der vermeintliche Spuk in Maries Leben ein Ende hatte, dann kam es neue Hiobsbotschaft. Carolin Hagebölling weiß definitiv wie sie ihre Leser bei der Stange hält. Die Verzweiflung von Marie, die mit Verlauf des Romans immer stärker wird auf Grund der Ereignisse, die fast keine Atempause gönnen, ist zwischen den Seiten stetig spürbar und griff dann auch auf mich über. Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, welche plausible Erklärung es am Ende geben wird.
Ich bin kein großer Fan von Romanen, die in Paris spielen, weil mir dieser einfach zu klischeebeladen ist, aber die Autorin schafft selbst bei mir die Lust in ebendiese Stadt zu reisen auszulösen. Der parallel gewählte Spielort, Hamburg, gefiel mir natürlich auch sehr gut, da ich selbst dort lebe.
Leider bleibt eben diese plausible Erklärung am Ende aus. Die Autorin beabsichtigt mit ihrem Ende, dass man sich mit einer ganz gewissen Fragestellung auseinander setzt. Die Botschaft ist bei mir angekommen, aber ich war trotzdem enttäuscht. Ich hätte mir schon Auflösung, sagen wir, in einer Grauzone zwischen Realität und Wahrnehmung gewünscht.
Ich konnte mich auch nicht ganz mit der Reaktion von Marie auf ein bestimmtes Ereignis am Ende anfreunden. Natürlich musste sie auf Grund ihrer Situation Stärke beweisen, aber eine Tatsache ließ sie dagegen recht kalt. Das hat mir nicht so gut gefallen und dem Bild, was ich dahin von Marie hatte, auch nicht gut getan.

FAZIT:
Der Brief hat eine ungeheure Sogwirkung und ist durchweg spannend geschrieben. Ich hatte es in ein paar Stunden ausgelesen. Lediglich das Ende und die Entwicklung von Marie zum Schluss haben mir nicht ganz zu gesagt, trotzdem eine Leseempfehlung für dieses besondere Buch!

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Spannend!

Die Spionin
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INHALT:
Wer ist die Frau hinter dem schillernden Mythos? Paulo Coelho schlüpft in ihre Haut und lässt sie in einem fiktiven, allerletzten Brief aus dem Gefängnis ihr außergewöhnliches Leben selbst erzählen: ...

INHALT:
Wer ist die Frau hinter dem schillernden Mythos? Paulo Coelho schlüpft in ihre Haut und lässt sie in einem fiktiven, allerletzten Brief aus dem Gefängnis ihr außergewöhnliches Leben selbst erzählen: vom Mädchen Margaretha Zelle aus der holländischen Provinz zur exotischen Tänzerin Mata Hari, die nach ihren eigenen Vorstellungen lebte und liebte und so auf ihre Art zu einer der ersten Feministinnen wurde. Doch als der Erste Weltkrieg ausbricht, lässt sie sich auf ein gefährliches Doppelspiel ein.

COVER:
Es ist das erste Mal, dass ich eine gebundene Ausgabe aus dem Diogenes Verlag gelesen habe und das Buch kommt nicht nur mit dem für den Diogenes Verlag üblichen, schlichten Design auf dem Buchumschlag, sondern kann sich auch darunter sehen lassen. Denn darunter sieht es aus, wie die alten Bücher im Buchregal meiner Oma. Das hat nicht nur einen Nostalgie-Faktor, sondern gefiel mir auch ausgesprochen gut und bestärkt mich in meinem Vorhaben für nächstes Jahr mehr Bücher von Diogenes zu lesen (da schlummert ja auch noch das ein oder andere auf meinem SuB ).

MEINUNG:
Für mich war es der erste Roman von Coelho. Mir war bewusst, dass dieser sicherlich weniger vergleichbar ist mit seinen anderen bekannten Bücher Veronika beschließt zu sterben oder Der Alchimist, da es sich hier um einen biographisch geprägten Roman über Mata Hari handelt. Coelho erhebt aber keinen Anspruch darauf, dass es sich um eine vollständige, wahrheitsgemäße Biografie von Mata Hari handelt. Er nimmt sich ganz klar die Freiheiten raus, die Geschichte entsprechend anzupassen und Geschehnisse zusammenzufassen und Aspekte wegzulassen. Bis dahin habe ich zwar schon mal etwas mit Mata Hari gehört, aber wusste absolut gar nicht über die Frau.
Trotz der geringen Seitenanzahl habe ich mir Sorgen gemacht, dass das Buch vom Schreibstil sehr anspruchsvoll sein würde, aber dem war nicht so. Die ersten 100 Seiten sind nur so dahin geflogen und ich war fasziniert von der geheimnisvollen Mata Hari. Mich hat sehr überrascht, dass Coelho es gewagt hat Mata Hari ihre Geschichte selbst in der Ich-Form zu erzählen zu lassen, aber damit ist ihm gelungen so ihre Gefühle und Sichtweise deutlich besser an den Leser zu transportieren.
Ich empfand Mata Hari Erzählweise zunächst als relativ nüchtern. Im ersten Teil des Buches berichtet sie von ihrer Jugend, ihrer frühen Heirat mit einem viel älteren Mann, mit den sie dann nach Niederländisch-Ostindien geht und zwei Kinder bekommt. Man spürt frühzeitig, dass Mata Hari unbedingt raus aus der Kleinstadt und rein in die große Welt möchte. Das sollte ihr die Heirat ermöglichen. Doch Mata Hari, damals noch Margaretha Zell bzw. MacLeod (Name ihres Mannes), hat es in dieser Zeit und in ihrer Ehe nicht leicht. Sie zwingt ihren Mann zurück in die Niederlande zu gehen und beschließt dort ihre Familie zu verlassen, um nach Paris zu gehen und um frei zu sein. Dort wird sie als Tänzerin relativ schnell erfolgreich und erlangt Weltberühmtheit. Sie wird die geliebte von vielen berühmten Männern. Sex ist für sie ein Mittel, um sich ihren hohen Lebensstandard zu finanzieren. Ich finde das an sich nicht verwerflich, aber als in Frankreich der erste Weltkrieg ausbricht, erweist sich Coelhos Mata Hari als wirklich naiv und auch dann ist es ihr wichtiger gut auszusehen als den Ernst der Lage zu begreifen.
Im zweiten Teil ist Mata Hari gezwungen in die Niederland zurückzukehren, um sicher zu sein. Sie ist älter geworden und ihr einstiger Glanz verblasst langsam. Sie wurde mir aber zusehends unsympathischer, denn für sie zählten immer nur ihre Freiheit und der Erhalt ihres Lebensstandards und sie war auch nicht müde dies immer wieder zu betonen. Gefühlt war es nie genug. Natürlich war es auch in Kriegszeiten schwer für als Tänzerin irgendwo Fuß zu fassen, aber das schien sie nicht verstanden zu haben. In meinen Augen war sie unfassbar egoistisch und naiv. Auch wenn das Verlassen ihrer Familie nie wirklich Thema gewesen ist, konnte man auch keine Reue oder ein schlechtes Gewissen bei ihr spüren. Ich empfand sie als relativ gefühlskalt und berechnend. Als ihr das Geld ausgeht, stellt sie sich den Deutschen als Spionin zur Verfügung und gleichzeitig aber auch den Franzosen. Man kann ihr hier unterstellen, dass sie das tat, weil sie Frankreich, für das ihr Herz schlug nicht in den Rücken fallen wollte, aber dumm und unüberlegt war es alle mal.
Sie zum Tode zu verurteilen war in meinen Augen völlig übertrieben, aber in dem Buch wird auch geschildert, dass das Urteil der Zeit geschuldet war. Heute wäre es wahrscheinlich zu keiner Vollstreckung gekommen, denn man konnte ihr praktisch nichts nachweisen, denn Mata Hari hat gar keine aktive Spionage betrieben, sondern wahrscheinlich nur das Geld kassiert.

FAZIT:
Das Buch lädt dazu sich mit der faszinierenden Persönlichkeit Mata Haris auseinander zu setzen, zeigt selbst aber nur einen Teil ihres Lebens. Das hätte gerne noch etwas ausführlicher sein können. Mata Hari, eine Frau die definitiv schuldig war, aber den Tod absolut nicht verdient hat.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 25.06.2017

Ein nettes Schmankerl zur Einstimmung

Der Anfang
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INHALT:
Anna und Sebastiano sind zurück! Das Traumpaar der Zeitenzauber-Trilogie hat einen kühnen Plan: eine eigene Zeitreise-Akademie in Venedig, dem Ort, wo das Abenteuer ihrer Liebe begann.
Doch das ...

INHALT:
Anna und Sebastiano sind zurück! Das Traumpaar der Zeitenzauber-Trilogie hat einen kühnen Plan: eine eigene Zeitreise-Akademie in Venedig, dem Ort, wo das Abenteuer ihrer Liebe begann.
Doch das Rekrutieren neuer Schüler stellt sich als unerwartet gefährlich heraus. Ihr erster Novize heißt Ole und ist ein waschechter und ziemlich rücksichtsloser Wikinger, der völlig andere Pläne verfolgt als Anna und Sebastiano. Ehe die beiden sich versehen, stecken sie bis zum Hals in Schwierigkeiten und müssen nicht nur um Oles Leben kämpfen, sondern auch um ihr eigenes.


MEINUNG:
Der Anfang ist ein Kurzroman als Auftakt zur neuen Jugendbuch-Reihe Time School von Eva Völler. Das eBook enthält außerdem noch eine Leseprobe aus dem 1. Band Auf ewig dein, der am 21. Juli 2017 erscheint.
Ich habe die Zeitenzauber-Trilogie zwar noch nicht komplett gelesen, aber ich habe mich sehr gefreut, dass Eva Völler eine weitere Trilogie um Sebastiano und Anna veröffentlichen wird. In dem Kurzroman versuchen Anna und Sebastiano Ole, einen Wikinger zu rekrutieren. Er spielt also zeitlich vor Auf ewig dein.
In der Kürze der Handlung bekommt man einen Eindruck wer Ole ist und aus welcher Welt er entstammt. Außerdem wird klar, warum Ole sich entscheidet mit Anna und Sebastiano in die Zukunft zu kommen.
Ole Rekrutierung ist spannend und rasant verpackt. Ich habe mich gleich wieder in die Welt von Zeitenzauber, der ersten Trilogie rund um Anna und Sebastiano, zurück versetzt gefühlt und bin nun gespannt, wie es mit Ole in der Time School weiter geht und was ihn zusammen mit Anna und Sebastiano noch erwarten wird.

FAZIT:
Der Anfang ist ein kleines Schmankerl, mit dem man sich auf Eva Völlers neuen Roman Auf ewig dein einzustimmen kann und mit dem gleichzeitig in die Welt von Anna und Sebastiano zurückkehrt. Auf den wenigen Seiten lernt man Ole und dessen Hintergründe besser kennen und bekommt gleichzeitig wieder einen Vorgeschmack, wie rasant die Abenteuer von Anna und Sebastiano wieder sein werden. Für Fans ein Muss!
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Humor
  • Spannung
  • Thema
Veröffentlicht am 19.05.2017

Grummel Griff und seine Prinzessin

True North - Wo auch immer du bist
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INHALT:
Als Audrey Kidder der finstere Blick von Griffin Shipley trifft, weiß sie sofort, dass ihr Auftrag in Vermont schwieriger wird als gedacht. Doch sie hat keine Wahl: Wenn sie ihren Job behalten ...

INHALT:
Als Audrey Kidder der finstere Blick von Griffin Shipley trifft, weiß sie sofort, dass ihr Auftrag in Vermont schwieriger wird als gedacht. Doch sie hat keine Wahl: Wenn sie ihren Job behalten will, muss sie Griff davon überzeugen, seinen preisgekrönten Cider zum halben Preis zu verkaufen. Eine harte Nuss, denn der Bio-Farmer ist nicht nur ausgesprochen stur - und unheimlich attraktiv -, sondern seit ihrer heißen Affäre am College auch nicht besonders gut auf Audrey zu sprechen. Und dass sich Audrey in Griffs Nähe augenblicklich so zu Hause fühlt wie nirgends sonst auf der Welt, macht die Sache alles andere als einfach.
MEINUNG:
Ich habe bereits „Him“, welches Sarina Bowen mit Elle Kennedy zusammen geschrieben hat gelesen und war begeistert. Dementsprechend habe ich mich auf den ersten eigenen Roman von Sarina Bowen sehr gefreut. Er lässt mich allerdings mit gemischten Gefühlen zurück.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Audreys und Griffs Sicht erzählt. Der Schreibstil von Sarina Bowen lässt sich sehr flüssig lesen, ist aber leider auch relativ flach. Natürlich weiß ich, dass es sich hier nicht um hohe Literatur handelt, aber ich bin auch kein Freund davon, dass der Schreibstil in etwa zu umgangssprachlich ist wie man normalerweise redet. Vorteil war natürlich, dass man durch die Geschichte sehr schnell durchgekommen. Ich glaube, ich habe noch so schnell 100 Seiten gelesen.
Das Setting in Vermont ist großartig gewählt. Vor allem Griffs Familie ist mir sehr ans Herz gewachsen und auch das Leben als Farmer und die damit verbundene harte Arbeit und die Existenzprobleme hat Sarina Bowen sehr gut umrissen. Auch von Audreys Job bei einem großen Restaurantimperium bekommt man einen guten Einblick, auch wenn dieser nicht frei von Klischees ist. Sarina Bowen stellt das in meinen Augen etwas zu schwarz-weiß da. Die Farmer sind die Guten und die solche Konzerne die Böse, aber das nur mal so am Rande. Griffs Familie ist eine quasi eine Bilderbuchfamilie. Natürlich gibt es hier und da kleinere Konflikte, aber im Großen und Ganzen habe sich alle ein großes Herz und ausgezeichnete Wertvorstellungen. Ecke und Kanten findet man hier nicht wirklich. Es ist und bleibt ein Wohlfühlbuch.
Ich mochte Audrey und Griff, aber so richtig greifbar waren sie für mich nicht. Schon nach sehr kurzer Zeit stürzen sich die beiden aufeinander und es wird sehr schnell ziemlich heiß zwischen den beiden. Mir hat es gefallen, dass es man auf solche Annäherungen nicht erst 200 Seiten warten muss, aber in zweiten Drittel war es mir dann fast ein wenig zu viel. Natürlich sind die beiden heiß aufeinander, aber ich hatte fast den Eindruck, dass Sex mehr im Mittelpunkt stand als die tiefen Gefühle füreinander. Besonders Griff denkt ja an nichts anderes mehr und sie fallen bei jeder passenden Gelegenheit übereinander her, was natürlich auch nicht zu eine gewisse Tiefe beiträgt. Natürlich haben beide auch so ihre Träume und teilen diese sich auch gegenseitig mit, aber für mich stand das nicht wirklich im Fokus.
Es gibt auch keine wirklich spannenden Wendungen, sondern es ist relativ klar wie das Buch enden wird, was ich nicht als negativ bewerten möchte. Bei Bücher dieses Genre gehe ich von vornherein mit einer gewissen Erwartungshaltung ran und bis auf den recht hohen Erotik-Anteil in der Mitte des Buches, wurden meine Erwartungen erfüllt.

FAZIT:
Es ist ein absolutes Wohlfühlbuch mit liebenswerten Charakteren. Allerdings ist sowohl der Schreibstil als auch die Handlung im Vergleich mit anderen Büchern dieses Genres sehr flach. Die Geschichte ist vorhersehbar, glatt und relativ spannungsarm und trotzdem habe ich es gerne gelesen. Ich freue mich auf die beiden Folgebände, die deren beiden Protagonisten mich sehr interessieren. Vielleicht gibt es hier ein wenig mehr Tiefgang.

Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 05.05.2017

Außergewöhnlich und packend

The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot.
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INHALT:
Nach einem Schicksalsschlag braucht Jane dringend einen Neuanfang. Daher überlegt sie nicht lange, als sie die Möglichkeit bekommt, in ein hochmodernes Haus in einem schicken Londoner Viertel einzuziehen. ...

INHALT:
Nach einem Schicksalsschlag braucht Jane dringend einen Neuanfang. Daher überlegt sie nicht lange, als sie die Möglichkeit bekommt, in ein hochmodernes Haus in einem schicken Londoner Viertel einzuziehen. Sie kann ihr Glück kaum fassen, als sie dann auch noch den charismatischen Besitzer und Architekten des Hauses kennenlernt. Er scheint sich zu ihr hingezogen zu fühlen. Doch bald erfährt Jane, dass ihre Vormieterin im Haus verstarb – und ihr erschreckend ähnlich sah. Als sie versucht, der Wahrheit auf den Grund zu gehen, erlebt sie unwissentlich das Gleiche wie die Frau vor ihr: Sie lebt und liebt wie sie. Sie vertraut den gleichen Menschen. Und sie nähert sich der gleichen Gefahr.
MEINUNG:
Sebastian Fitzek sagt über diesen Thriller: „Ein Wirbelsturm von einem Roman“ und auch im englischsprachigen Raum wird The Girl before bereits als Bestseller behandelt. Ich hab es durch Zufall auf dem Bloggerportal von Randomhouse entdeckt und es wurde mir dann freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Schon mal so viel vorweg: Ich wurde hier nicht enttäuscht.
Die Geschichte wird aus zwei Sichten erzählt. Die heutige Sicht wird von Jane erzählt und die damalige Sicht von Janes Vormieterin, Emma. Die Kapitel wechseln sich immer ab und werden nur ab und zu von Multiple Choice-Fragen unterbrochen, auf die ich gar nicht näher eingehen möchte. Die Autorin hat Janes und Emmas Geschichte absichtlich sehr ähnlich aufgebaut und man muss beim Lesen höllisch aufpassen, dass man beide nicht miteinander verwechselt. Ich mag Bücher, die den Leser herausfordernd, aber selten habe ich mich so oft dabei ertappt, dass ich beide Frauen verwechselt habe.
Janes und Emmas Geschichten beginnen gleich und zwar mit dem Einzug in die Folgate Street 1. Beide haben auf Grund bestimmter Vorkommnisse in ihren Leben den Wunsch sich räumlich zu verändern. In der Folgate Street 1 glaube sie genau das zu finden. Jane und Emma sind sich optisch sehr ähnlich und verlieben sich beide in den Besitzer und Architekten des Hauses, Edward. Edward ist auch der Grund, warum sich ihrer beide Leben eine Zeit lang komplett gleicht. Edward ist sehr speziell, genauso wie sein Haus, wofür er mehr als 200 Regeln für den Mieter aufgestellt hat. Edward und sein Verhalten waren es auch, die mir des Öfteren Gänsehautmomente beschert haben, weil ich mir immer das schlimmste ausgemalt habe. Schließlich ist auch gleich zu Anfang klar, dass Emma in dem Haus umgekommen ist. Der Thriller ist vor allem am Anfang sehr stark und spielt sehr mit der Psyche der Lesers.
Es gibt einen Punkt, da beginnen Janes und Emmas Lebensläufe auseinander zu laufen. Nämlich an dem Punkt als Jane beginnt Nachforschungen zu Emmas Tod anzustellen. Es kommt immer mehr Wahrheiten ans Licht und es wird deutlich, dass Emma häufig gelogen hat. Die Autorin präsentiert am Ende so viele mögliche Theorien, dass ich selbst so recht wusste, was nun passiert ist und wer Emma möglicherweise auf dem Gewissen hat. Das Ende hat mich überrascht, aber ich fand es jetzt nicht ganz so spektakulär.
Mir gefiel, dass du Buch u.a. anderen auch einige wichtige Themen rund um das Thema Schwangerschaft/ Mutterschaft aufgreift. Natürlich bezieht man sich hier vor allem auf England, aber ich finde, dass es trotzdem wichtig ist diese Themen auch mal in der Literatur aufzugreifen.
FAZIT:
Das Konstrukt des Thrillers ist absolut genial und ich habe bisher auch noch nichts Vergleichbares gelesen. Der Thriller ist vor allem am Anfang sehr stark und spielt sehr mit der Psyche des Lesers. Es gab Momente, da hatte ich Angst weiterzulesen. Gegen Ende wird in meinen Augen etwas schwächer. Das Ende war für mich unvorhersehbar, spannend, aber die Auflösung hätte noch ein bisschen spektakulärer sein können. Das ist allerdings Jammern auf hohem Niveau. Ich kann hier eine klare Leseempfehlung aussprechen.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.