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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2023

Über den illegalen Walfang und eine Liebesgeschichte, die Probleme bereitet

The Sea in your Heart
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kann Spoiler enthalten

Das ist bereits mein viertes Buch von Kira Mohn und nachdem ich den ersten Band der Reihe geliebt habe, wollte ich auch den zweiten lesen.

In den vergangenen Monaten habe ich viele ...

kann Spoiler enthalten

Das ist bereits mein viertes Buch von Kira Mohn und nachdem ich den ersten Band der Reihe geliebt habe, wollte ich auch den zweiten lesen.

In den vergangenen Monaten habe ich viele Videos und Dokus über Wale und den (illegalen) Walfang gesehen und vieles, was ich bereits wusste, wurde auch in dem Buch behandelt. Generell war das mal eine völlig andere Konzeption von einem New-Adult-Roman, denn das zentrale Thema waren Lilja, ihre Organisation Wild & Free und der Kampf gegen einen japanischen Großkonzern, der Wäle fängt.

Die Liebesgeschichte war eher nebensächlich, und ich muss auch ehrlich sagen, dass sie mich überhaupt nicht gecatched hat. Die plötzliche, fast kontextlose Annäherung war viel zu schnell und unnahbar für meinen Geschmack und auch Jules' eigentliche Rolle in der Geschichte hat sich für mich gleich zu Beginn ergeben, wodurch der Lesespaß etwas genommen war.

Des Weiteren bin ich überhaupt nicht mit den vielen Namen und Rollen klargekommen. Vielleicht hätte hier ein Personenregister geholfen, um besser verstehen zu können, wer wer ist.

Das Thema um den Walfang und die Anklage hat, wie gesagt, das ganze Buch eingenommen und eigentlich wäre das auch interessant zu verfolgen gewesen, wenn es entweder viel ausführlicher (in dem Sinne, dass Lilja nicht immer nur als Externe erfährt, was bei den Gerichtsanhörungen herauskam) oder nicht immer dasselbe behandelt worden wäre.

Insgesamt gebe ich dem Buch 3,5 Sterne. Die Thematik fand ich spannend, die Liebesgeschichte eher unglaubwürdig und unnahbar.

Veröffentlicht am 13.09.2022

Schwächere Fortsetzung

Die Tiermagierin – Sturmseele
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Ich habe den ersten Band der Tiermagierin-Reihe geliebt. Dadurch, dass es etwas her ist, dass ich ihn gelesen habe, fiel es mir anfangs etwas schwer, wieder reinzukommen. Genau genommen hat es eine Weile ...

Ich habe den ersten Band der Tiermagierin-Reihe geliebt. Dadurch, dass es etwas her ist, dass ich ihn gelesen habe, fiel es mir anfangs etwas schwer, wieder reinzukommen. Genau genommen hat es eine Weile gedauert, bis ich realisiert habe, dass Noc ja seit vielen Jahren einen Fluch hat, der Leena immer noch gefährdet.

Generell hat sich die ganze Geschichte an vielen Stellen gezogen, weswegen ich das Lesen ziemlich ermüdend fand. Manchmal waren die Charaktere auch viel zu perfekt, und Leena z.B. war meines Erachtens nach auch viel zu overpowered. Sie konnte quasi, ohne mit der Wimper zu zucken, Tierwesen zähmen, auch wenn sie nicht einmal selbst wusste, wie sie das gemacht hatte.

Spannend fand ich dahingehend die Frage nach dem oder der Intriganten/Intrigantin im Tiermagier:innenkreis. Bereits in Band 1 wurde ja Raven verdächtigt, allerdings stellte sich heraus, dass doch jemand völlig anderes dahintersteckt. Auch wurde die Frage nach Nocs Vergangenheit geklärt, die für mich teilweise schon ersichtlich war.

Zwischendurch gab es also einige spannende Elemente, doch zwischenzeitlich war so stark die Luft raus, dass es ziemlich langweilig wurde. Letztendlich war das wirklich schade, denn ich habe den ersten Band geliebt. Dadurch fiel es mir auch schwer eine klare Bewertung für die Fortsetzung zu geben, doch schlussendlich habe ich mich auf 3,5 Sterne geeinigt.

Veröffentlicht am 01.08.2022

Eine Geschichte über einen Amoklauf, über Mobbing und Ignoranz

Was wir dachten, was wir taten
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Ich weiß nicht genau, wie ich das Buch (be-)werten soll. Ich habe es irgendwann mal auf Instagram gesehen und dachte, mich würde eine fesselnde und herzergreifende Geschichte über einen Amoklauf an einer ...

Ich weiß nicht genau, wie ich das Buch (be-)werten soll. Ich habe es irgendwann mal auf Instagram gesehen und dachte, mich würde eine fesselnde und herzergreifende Geschichte über einen Amoklauf an einer Schule und seine Auswirkungen erwarten. Dabei hat es sich eher wie eine Schullektüre gelesen, wo man hinterher nicht weiß, was genau man eigentlich gelesen hat.

Das Buch wird aus der Sicht zweier Schüler:innen und eines Lehrers auf weniger als 200 Seiten erzählt. Es geht nicht nur um den Amoklauf selbst, sondern auch um 10 Aufgaben, die die Schüler:innen und Herr Filler absolvieren müssen, um nicht erschossen zu werden.

Der Grund für diese Aufgaben wird schnell klar - sie sollen zeigen, wie ignorant und arrogant die Klasse ist, wie sehr sie bei den wirklichen Problemen ihrer Mitschüler:innen weggesehen und diese für ihr "Anderssein" gemobbt haben.

An sich ist die Lehre schön und wichtig, allerdings war die Aufmachung der Geschichte für mich etwas zu trocken und emotionslos. Sie hat mich nicht wirklich gepackt. Ich denke aber, dass das Buch beabsichtigt so geschrieben worden ist. Dennoch vergebe ich "nur" 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.03.2022

Über Wunden und Schuldgefühle

Midnight Chronicles - Seelenband
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"Midnight Chronicles - Seelenband" ist der vierte Band der Reihe und der zweite, der von Laura Kneidl geschrieben wurde. Wie auch in den vorherigen Bänden ist auch dieser von zu viel Langatmigkeit geprägt. ...

"Midnight Chronicles - Seelenband" ist der vierte Band der Reihe und der zweite, der von Laura Kneidl geschrieben wurde. Wie auch in den vorherigen Bänden ist auch dieser von zu viel Langatmigkeit geprägt. Die ersten 200 Seiten befassen sich ausschließlich mit Ellas und Wardens Vergangenheit und hauptsächlich mit ihrem Sexleben. Das ganze Hunterdasein ist deutlich in den Hintergrund gerückt und die ständigen (Liebes-)Wiederholungen waren nach einer Zeit echt ermüdend.

Ich habe für das Buch weitaus länger gebraucht als für andere mit dieser Länge - und ich bin auch kurzzeitig in eine Leseflaute gerutscht. Dies lag ausschließlich daran, dass mich die Story zu Beginn nicht sonderlich gefesselt hat. Auch konnte ich die Chemie zwischen Ella und Warden nicht ganz greifen. Das ständige "Ich liebe sie und ich würde alles für sie tun" von Warden, der dies mehr als einmal gedacht (!!!) hat, obwohl die Beziehungen der beiden gefühlt nur auf Körperlichkeiten beruhte, war für mich weder authentisch oder noch wirklich emotional.

Als dann endlich doch endlich Hunter-Jagden und die Reise in die Geisterwelt aufgeführt wurden, konnte mich doch für einige Momente die Spannung packen. Zwar wurde dieser Spannungsbogen durch die Langatmigkeit etwas aufgelöst, allerdings konnten mich die Plottwists mehr als einmal überraschen und auch überzeugen. Dies ist auch der Grund, warum ich dem Buch nicht 3 Sterne gebe, sondern wie dem zweiten Band 3,5 Sterne.

Leider ist und bleibt die Reihe für mich eher mittelklassig. Durch die fast schon gefühlt aufgezwungene Länge wirkt das Geschehen unnötig gestreckt und über viele Passagen ermüdend. Die Storyline hat an sich unglaublich viel Potenzial, aber die ständigen Wiederholungen, die spannungslosen Passagen, die langsam angetriebene Story und die, vor allem in diesem Band, sehr stark fokussierte, für mich unnahbare Liebesgeschichte holen mich nicht wirklich ab.

Mittlerweile bin ich mir sicher, dass sich das auch in den letzten beiden Bänden nicht ändern wird, allerdings werde ich diese höchstwahrscheinlich noch lesen. Da hier schon eine ganze Menge Punkte aufgelöst wurden, die in den vorherigen Bänden für Fragezeichen und Rätsel gesorgt haben, bin ich gespannt, welche Plottwists in Band 5 und 6 auftauchen werden.

Veröffentlicht am 18.02.2022

Wenn Tarotkarten gefährlich werden

All Our Hidden Gifts - Die Macht der Karten (All Our Hidden Gifts 1)
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Beim Release des Buches sah ich es überall auf Social Media und nicht zuletzt auf der Carlsen-Website, wo man sogar seine Tages-Tarotkarte ziehen kann. Vor Kurzem habe ich mich dazu entschieden, es mir ...

Beim Release des Buches sah ich es überall auf Social Media und nicht zuletzt auf der Carlsen-Website, wo man sogar seine Tages-Tarotkarte ziehen kann. Vor Kurzem habe ich mich dazu entschieden, es mir zu kaufen: Einerseits, weil mich das Thema interessierte, andererseits, weil ich noch nie ein Buch gelesen habe, in welchem ein nichtbinärer Charakter präsent war.

Zunächst etwas zu diesem Punkt: Ich fand es schön, dass das LGBTQ+-Thema solch eine große Bedeutung im Buch eingenommen hat. Roe, der große Bruder von Maeves ex-bester Freundin Lily, ist nichtbinär, Maeves Schwester ist lesbisch. Zudem gab es LGBTQ+-Veranstaltungen und Drag Queens und Kings, aber auch Leute, die sich dagegen aufgelehnt haben und sogar zur Gewalt übergegangen sind. Zum Ende hin wurde es etwas so abgetan, dass man diese Kämpfe niemals besiegen könnte, weil es diese schon immer gegeben hat und auch immer geben wird; man selbst dürfe nur niemals aufgeben und aufhören, sich dafür einzusetzen. Ich hoffe, dass im zweiten Band noch etwas stärker dagegen vorgegangen wird. Ich weiß nicht, wie die Politik in Irland ist, aber dass gegen die Jugendorganisation, die gezielt Mitglieder der LGBTQ+-Community aufsucht und angreift, nichts (juristisch) unternommen wird, finde ich etwas fraglich.

Dennoch fand ich die Tarotkartenlesungen am Anfang sehr interessant. Eine Zeitlang wusste man als Leser:in nicht wirklich, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, weil der Beginn eher ruhig dargestellt worden ist, doch als Lily dann verschwunden ist, wurde es spannender.

Maeve ist keine klischee-besetzte Protagonistin, sondern dicklich und (so beschreibt sie sich ständig) "hässlich". Dass sie sich selbst so runtergemacht hat, hatte für mich immer einen sehr unguten Beigeschmeck. Natürlich, viele Jugendliche fühlen sich in ihrer Haut nicht wohl, aber Maeve hat keine Entwicklung durchgenommen und/oder ihre Meinung bewusst verändert. Lediglich Roe hat sich für sie eingesetzt und ihr ihre Schönheit zugesprochen.

Lily, die von der ganzen Schule und später auch von Maeve gemobbt wurde, wurde ebenfalls durchweg als armselig beschrieben: Mit Hörgerät, Pickeln und Pony und natürlich als Leseratte. Auch wenn Maeve später eingesehen hat, dass das Mobbing nicht richtig gewesen war, hatte ich das Gefühl, dass nicht wirklich auf die ernsthaften Auswirkungen eingegangen worden ist.

Die Autorin befasst sich viel mit LGBTQ+, das Einsetzen für die eigenen Rechte, für PoC uvm., aber die Themen wie Mobbing, Aussehen, Gewalt an LGBTQ+-Mitgliedern, Selbstwertgefühl und Selbstwahrnehmung wurden nur negativ aufgeführt und nicht ins Positive ausgelöst. Viele Punkte beschäftigen auch Jugendliche in diesem Alter, weswegen ich finde, dass sich diese Darstellungen eher negativ auf diese Leser:innenzielgruppe auswirken könnte. Auch hätte ich mir Triggerwarnungen gewünscht, vor allem in Bezug auf Homophobie und Gewaltanwendung.

Teilweise hat mir das magische Etwas gefehlt. Ja, natürlich war es eine Fantasy-Geschichte, aber irgendwie konnte ich sie nicht ganz greifen. Auch dass Maeve angeblich Fähigkeiten besitzt, ist bei mir nicht wirklich angekommen.

Aus diesem Grund gebe ich dem Buch 3,5 Sterne.