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Veröffentlicht am 18.09.2022

Catching Story

Catching up with the Carters - In your eyes
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"Catching up with the Carters" hat mich wirklich so richtig polarisiert. Die Geschichte um die ins Set hineingeborenen Reality-TV Stars Aphorodite und Garret, die beide doch irgendwie versuchen ihren Eigenen ...

"Catching up with the Carters" hat mich wirklich so richtig polarisiert. Die Geschichte um die ins Set hineingeborenen Reality-TV Stars Aphorodite und Garret, die beide doch irgendwie versuchen ihren Eigenen Weg in dieser Welt und vielleicht auch zueinander zu finden hat es echt in sich. Die absolute Stärke dieses Buches ist diese richtig coole Beschreibung des Set-Lebens, des Stehens in der Öffentlichkeit mit allen Problemen und Schwierigkeiten, aber auch Privilegien die das mit sich bringt. Die Nebenstorys waren richtig genial ausgedacht, kamen mir neben der Hauptstory aber etwas zu kurz. Dies mag auch daran liegen, dass ich mit beiden Protagonisten nicht warm geworden bin. Aphrodite hat für mich teils sehr schwer nachvollziehbar gehandelt und ging mir zeitweilig mit der Menge ihres Egozentrismuses und ihrem Gejammer über ihre Mediendarstellung, was sie dann an anderen Menschen ausgelassen hat, gehörig auf die Nerven. Und Garret war relativ Porfillos über das, was ihn mit Aphrodite hinaus verbindet. Man hatte das Gefühl, er lebt nur, um für sie da zu sein. Das war anstrengend. Ein Plus ist dann wiederum die Gefühlvolle und intensive Darstellung ihrer Beziehung, da merkt man einfach echt krass, wie die zwei eigentlich aneinander hängen und es wurde mit einem tollen Sinn für Romantik geschrieben.
Schließlich muss ich dem Buch zugute halten, dass OBWOHL mich wirklich einiges eklatant gestört hat, ich dennoch weitergelesen habe. Die Autorin schreibt nämlich federleicht und große Klasse, auch sehr tiefgründig und mit viel Input zum Nachdenken und ganz tollen Vibes zum Thema Freundschaft!

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Nimmt langsam Fahrt auf

Die Hennakünstlerin
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Die Henna Künstlerin beschäftigt sich mit dem Schicksal einer jungen Frau, Lakshmi, die in der fernen Stadt Jaipur ihr Glück als Hennamalerin sucht. Ehrgeizig und unermüdlich verfolgt sie seit Jahren ihren ...

Die Henna Künstlerin beschäftigt sich mit dem Schicksal einer jungen Frau, Lakshmi, die in der fernen Stadt Jaipur ihr Glück als Hennamalerin sucht. Ehrgeizig und unermüdlich verfolgt sie seit Jahren ihren Traum, eine unabhängige Starke Frau zu sein und ein eigenes Haus zu bauen und taucht dafür tief in die gehobene Gesellschaft der feinen Damen ein für die sie arbeitet. Hilfe erhält sie von dem Straßenjungen Malik, der mit seinem Charme die Seiten auflockert. All das gerät jedoch gefährlich ins Wanken, als Lakshmi ihre jüngere, nun verwaiste Schwester Radhna bei sich aufnimmt.
Für mich hat die Geschichte sehr lange gebraucht, bis sie richtig an Fahrt aufgenommen hat. Am Anfang war es spannend in die Welt einzutauchen, über den Mittelteil wurde es mir aber ein wenig langatmig. Dennoch war dieser breite Mittelteil wohl notwendig, um am Ende genau diese Entwicklung mit all den Zusammenlaufenden Fäden zu erzeugen. Hier wächst die Spannungskurve wieder an.
Auch regt der Text sehr zum Nachdenken und Nachfühlen der Rolle der Frau in Indien damals (und heute?) an und zeigt eine andere Lebensrealität, eine sehr harte, als wir sie kennen.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Brutal

Baumschläfer
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Der Baumschläfer ist ein sehr direktes und ehrliches Buch das tief in die Lebenswelt eines Opfers und Außenseiters unserer Gesellschaft eintaucht. Mir ist erst später beim Lesen klar geworden, dass es ...

Der Baumschläfer ist ein sehr direktes und ehrliches Buch das tief in die Lebenswelt eines Opfers und Außenseiters unserer Gesellschaft eintaucht. Mir ist erst später beim Lesen klar geworden, dass es sich bei der "Geschichte" um einen nacherzählten realen Fall handelt, den ich sogar bereits aus einem True Crime Podcast kannte. Um die Geschichte des Jungen zu erzählen wählte der Autor ein stilistisch sehr außergewöhnliches Mittel. Wir lesen den gesamten Text gemischt aus der nahen "Er" Perspektive, haben aber alle paar Zeilen Gedankeneinwürfe. Die sind zum Verstehen des Gesamtkontext sehr wichtig, denn oft gehen die Gedanken konträr zum wahren Geschehen und geben Aufschluss über das Innenleben des Protagonisten. Gleichzeitig schafft genau dieser Einblick auch eine ungewöhnliche emotionale Nähe, was das Geschehen noch härter und trauriger wirken lässt.
Fazit: Nichts für schwache Nerven

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Feministisch Kritische Teenager Lovestory

Falling in love was not the plan
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Feministisch Kritische Teenager Lovestory

Meistens lese ich ja eher seltener Bücher mit Protagonist*innen die noch zur Highschool gehen und bin von übermäßigem Teenie- Drama dann doch eher schnell übersättigt.
"Falling ...

Feministisch Kritische Teenager Lovestory

Meistens lese ich ja eher seltener Bücher mit Protagonist*innen die noch zur Highschool gehen und bin von übermäßigem Teenie- Drama dann doch eher schnell übersättigt.
"Falling in Love was not the Plan" dagegen wartet mit einer neuen Frische auf, die weit über die üblichen Jugendkrisen und Auseinandersetzungen mit den Eltern (und deren Generation) sowie Selbstfindungsphasen und Identitätsfindung hinaus geht. So liegt ein großer Schwerpunkt des Romans auf der Frage - Was ist eigentlich Feminismus, wie leben wir ihn und was können wir dafür tun um zu einer integrierenderen Gesellschaft zu werden? Dabei finde ich vor allem die Entwicklungen, die von Eliza durch einen verlorene Wahl entfacht aus Versehen in Gang gesetzt werden, bemerkenswert und vor allem gegen Ende hin sehr erkenntnisreich. Darüber hinaus wird auch immer wieder ein Blick in die asiatischen Familienstrukturen und sich daraus ergebende Konflikte geworfen.
Der Schreibstil ist locker, leicht und fröhlich. Man bekommt ein richtig schön rundes Bild von Len und Eliza, aber auch von ihren Mitstreiterinnen und deren Lebenswelten, wo jede so ihr ganz eigenes Schicksal mitbringt.

Fazit: Ein durchweg gelungenes Werk dass besonders für Jugendliche geeignet ist und Themen wie Feminismus, Interkulturalität, Vertrauen und Freundschaft toll integiert!

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Liebe Not und Gier

Wie man sich einen Lord angelt
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Bei "Wie man sich einen Lord angelt" begegnen wir zu Beginn einer sehr taffen und entschlossenen Protagonistin, die geneigt ist alles, wirklich alles zu tun, um sich und ihre vier Schwestern vor der Armut ...

Bei "Wie man sich einen Lord angelt" begegnen wir zu Beginn einer sehr taffen und entschlossenen Protagonistin, die geneigt ist alles, wirklich alles zu tun, um sich und ihre vier Schwestern vor der Armut und einem gigantischen Schuldenberg zu retten. Dafür greift sie auch auf sehr unmoralische Mittel zurück. Zu Beginn hat mich Kittys Fokus hier natürlich gecatcht und ermuntert weiterzulesen, ich hatte unglaublichen Spaß an der ersten Hälfte des Buches. Dann wurde es für mich allerdings etwas langatmig, eben aufgrund der Entwicklungen der Geschichte und der Nicht Entwicklung Kittys. Ich hätte mir für ab der Mitte des Buches, ähnlich wie im Vergleich mit den Bridgerton Storys beworben, mehr romantische Action zwischen den Love Interests gewünscht. Das blieb für meinen Geschmack aber viel zu sehr an der Oberfläche. Auch war ich sehr unglücklich mit dem Aufrechterhalten eines für mich eher unmoralishcen Fokus. Im Nachhinein hätte ich glaube ich viel mehr Spaß an einer Geschichte über Cecily gehabt, die für mich die heimliche Heldin der Geschichte wurde!

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