"Der große Wunsch" oder eher "Das lange Warten"
Der große WunschMurad reist von Berlin aus in die Türkei in ein kleines Dorf in der Nähe von Mardin. Die Grenze zu Syrien liegt nicht weit entfernt. Murad sucht seine Tochter Naima, welche sich mit einem Glaubenskrieger ...
Murad reist von Berlin aus in die Türkei in ein kleines Dorf in der Nähe von Mardin. Die Grenze zu Syrien liegt nicht weit entfernt. Murad sucht seine Tochter Naima, welche sich mit einem Glaubenskrieger eingelassen hat. Diesen will sie nun in Syrien heiraten. Murad hat einen Informanten, den er "den Boten" nennt. Dieser benachrichtigt ihn in unregelmäßigen Abständen über von ihm entdeckte Audiodateien einer Deutsch sprechenden Frau. Diese soll sich, wie Naima, in Syrien aufhalten. Die Audiodateien werden für Murad zum ständigen Begleiter und einzigen Hoffnungsträger. Er taucht dabei in den privaten Alltag und den persönlichen Gedanken der Frau ein. Ob es sich überhaupt um Naima handelt, weiß Murad jedoch nicht. Als sein Freund Aziz aus Deutschland zu ihm kommt, erhofft sich Murad von ihm Unterstützung und ein Vorankommen in seiner Suche. Jedoch tun sich mit Aziz´ Ankunft immer mehr Fragen auf.
Ich habe lange überlegt, was ich über dieses Buch sagen soll. Ich wollte es so gerne mögen. Aber Fakt ist, wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es nach 150 Seiten abgebrochen. Die groß angekündigte Suche Murad´s nach seiner Tochter, entpuppt sich als ein langes elendes Warten auf irgendwelche Informationen über ihren Verbleib. Nach 100 Seiten gibt es dann den ersten Anhaltspunkt, wo sie sich aufhalten könnte. Vorher und auch im weiteren Verlauf des Buches, wandert Murad (gefühlt) ziellos in der Gegend umher, später wird er von Adnan, seinem Fahrer, chauffiert. Erst viel später im Buch, klären sich einige essentielle Fragen. Für mich war das leider viel zu spät. Im Klappentext steht "[...] Feinfühlig und scharfsinnig erzählt Sherko Fatah eine bewegende Vater-Tochter-Geschichte [...]". Bei mir ist leider nur der Ego-Trip eines Vaters hängen geblieben, der mit gestohlenem Geld seiner Tochter nachreist, die er eigentlich gar nicht kennt, um dann in einer kleinen Hütte in der Türkei als Eremit zu enden.
Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen.