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Veröffentlicht am 15.10.2022

Ein Klassiker der Kinderliteratur

Matilda
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„Das ist schon witzig mit Müttern und Vätern. Selbst wenn ihr Kind das widerlichste kleine Blag ist, das man sich vorstellen kann, halten sie es trotzdem für ganz wunderbar.“ Diese Feststellung trifft ...

„Das ist schon witzig mit Müttern und Vätern. Selbst wenn ihr Kind das widerlichste kleine Blag ist, das man sich vorstellen kann, halten sie es trotzdem für ganz wunderbar.“ Diese Feststellung trifft sicher auf viele zu, nicht aber auf Matildas Eltern, obwohl das kleine Mädchen tatsächlich außergewöhnlich begabt ist. Im Gegenteil, seine Leidenschaft für Bücher und sein Wissensdrang machen Herrn Wurmwald, den Vater, nur wütend. Als das Kind in die Schule kommt, trifft es in Fräulein Honig endlich eine verständnisvolle, nette Lehrerin. Aber das Schulleben wird dominiert von der bösartigen Direktorin mit dem bezeichnenden Namen „Knüppelkuh", die den Kindern das Leben zur Hölle macht. Und ganz und gar nicht nur den Schülern, wie Matilda schließlich erfährt…
Nicht viele Kinderbücher erfreuen sich auch dreißig Jahre nach ihrer Erstauflage noch so großer Beliebtheit wie Roald Dahls Matilda. Nun ist der Roman aktuell bei Penguin Junior in einer Neuauflage erschienen. Andreas Steinhöfels aktuelle Übersetzung trifft sehr gut Dahls hintergründig-witzigen Stil, seinen „englischen“ Humor. Die zeitgemäße Diktion und seine schwungvolle, frische Schreibweise spricht sowohl jugendliche als auch ältere Leser an.
Ironie und Sarkasmus spiegeln sich auch in Quentin Blakes Illustrationen. Seine Zeichnungen lassen die unterschiedlichen Personen und Situationen sehr eindrucksvoll erstehen; ihr karikativer Stil passt überaus gut zum satirisch überspitzten Charakter der Geschichte und ergänzt den Roman auf einzigartige Weise.
Dass Kinder sich nicht einfach in der Erwachsenenwelt unterordnen müssen und wie sie sich ideenreich durchsetzen können, übt stets eine große Faszination auf junge Leser aus. Wenn das Buch zudem auch spannend und witzig und in einer sehr schönen Sprache geschrieben ist, gehört es in die Kategorie klassische Kinderliteratur. Und dazu zählt Matilda.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Kunterbunt

Roald Dahl – Farben
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Alle Kinder lieben die gemeinsame (Vor-)Lesezeit mit Mama oder Papa. Da lässt es sich herrlich kuscheln, Bilder ansehen - und ganz nebenbei Neues lernen.
In Roald Dahls Farben-Büchlein gelingt das auf ...

Alle Kinder lieben die gemeinsame (Vor-)Lesezeit mit Mama oder Papa. Da lässt es sich herrlich kuscheln, Bilder ansehen - und ganz nebenbei Neues lernen.
In Roald Dahls Farben-Büchlein gelingt das auf lustige, interaktive Weise. Mit "Ich sehe..." beginnt nicht nur das Vorlesen des Buches, sondern gleichzeitig ein Gespräch mit dem Kind: „Und was siehst du?“ Die Verbindung von Dahls knapp gehaltenen Textzeilen und Quentin Blakes genial schlichten Illustrationen bietet fantasievolle, witzige Unterhaltung und die Gelegenheit, sich mit unterschiedlichen Farben auseinanderzusetzen. Die kräftig lila Wolken eines „abolut perfekten Pups“ bringen die Kleinen bestimmt zum Lachen; das giftig-grüne Krokodil und den blauen Purzelbaumvogel kennen sie vielleicht schon aus anderen Kinderbüchern. Viel Spaß beim miteinander Betrachten!

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Zufall oder Fügung?

Gangster müssen clever sein
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Diese Frage stellt sich Valentin immer öfter; denn hätte er nicht Einkäufe im Dromarkt tätigen müssen, wäre er sicher nicht mit dem Einbruchdiebstahl bei der Milliardärsfamilie Ranzmeier in Berührung ...


Diese Frage stellt sich Valentin immer öfter; denn hätte er nicht Einkäufe im Dromarkt tätigen müssen, wäre er sicher nicht mit dem Einbruchdiebstahl bei der Milliardärsfamilie Ranzmeier in Berührung gekommen. Und hätte er seinen Hund Jiffel nicht an Jamie-Lees Mutter ausgeliehen, hätte alles ein böses Ende nehmen können…
Kirsten Boie führt in ihrem neuem Kinderbuch die Hauptfiguren aus zweien ihrer Vorgängerromane zusammen: Valentin („Der Junge, der Gedanken lesen konnte") begegnet zufällig Fee, in deren Villa eingebrochen wurde, und deren Freundin Jamie-Lee („Entführung mit Jagdleopard“). So kommt eine turbulente Geschichte ins Rollen; denn Valentin und sein Freund Mesut, die schon einmal einen Raub erfolgreich aufgeklärt haben, beschließen, gemeinsam mit Jamie-Lee bei dem Ranzmeier-Einbruch zu ermitteln.
Die Autorin lässt die Kinder selbst zu Wort kommen, abwechselnd Valentin und Jamie-Lee. So erfährt der Leser die Ereignisse sozusagen aus erster Hand und vor allem in dem Sprachstil des jeweiligen Kindes, so dass sich die jungen Leser mit den Protagonisten identifizieren können.
Auch die nicht ganz heile Welt der Romanhelden wirkt authentisch. Was in den Vorgängerromanen noch mehr hervorgehoben wurde, soziale und familiäre Probleme, wird hier zwar eher beiläufig erwähnt, jedoch immer wieder einmal - aus Sicht der Kinder - thematisiert. Das nicht einfache Leben in einem Hochhausviertel steht im krassen Gegensatz zu dem Luxus einer Milliardärsfamilie; der weitläufige private Park bietet einen augenfälligen Kontrast zu dem kleinen Schrebergarten oder - sogar noch extremer - zu der kleinen (aber eigenen) Grünfläche eines Grabes. Doch bleiben diese Unterschiede unaufdringlich und eine Beurteilung den Lesern überlassen.
Es ist wirklich ein spannender Detektivroman und ein bemerkenswertes Zusammentreffen unterschiedlicher Kinder, das Boie in ihrem neuen Roman inszeniert hat - gewissermaßen eine „glückliche Fügung"!

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Veröffentlicht am 16.07.2022

Lernen mit Spaß

Wo ist bloß...? Mein Zoo-Buch zum Sachen suchen
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Bei einem Besuch im Zoo gibt es so viel zu entdecken! Zusammen mit Tierpflegerin Kim gehen die jungen Leser auf Entdeckungsreise. Nicht nur verschiedene Zootiere und ihre Besucher sind zu bestaunen. Der ...

Bei einem Besuch im Zoo gibt es so viel zu entdecken! Zusammen mit Tierpflegerin Kim gehen die jungen Leser auf Entdeckungsreise. Nicht nur verschiedene Zootiere und ihre Besucher sind zu bestaunen. Der kleine Beobachter kann in den farbenfrohen Illustrationen von Jutta Wetzel nach verschiedenen Dingen forschen, die gesucht werden - diverse Drehscheiben geben die jeweiligen Gegenstände vor. Kurze, gereimte Texte, wie kleine Kinder sie mögen, begleiten die detailreichen Bilder.
Die stabilen Pappseiten halten auch neugierigen kleinen Fingern stand und sind daher schon für die jüngsten Leser geeignet. "Wo ist bloß ...?" regt zum Entdecken und Erzählen an; es schult die Beobachtungsgabe und fördert das Sprechen. Ein Bilderbuch, das schöne gemeinsame Stunden für Eltern und ihre Kinder garantiert!

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Ein wunderbarer Streifzug ...

Die außergewöhnliche Geschichte unserer Wörter
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… durch die Geschichte der deutschen Sprache: in diesem Buch schafft es der Duden, uns Lesern einige (ansonsten eher spröde) Bereiche der Linguistik auf äußerst unterhaltsame Weise nahe zu bringen. Die ...


… durch die Geschichte der deutschen Sprache: in diesem Buch schafft es der Duden, uns Lesern einige (ansonsten eher spröde) Bereiche der Linguistik auf äußerst unterhaltsame Weise nahe zu bringen. Die Wörter, die wir in der Regel ohne darüber nachzudenken tagtäglich benutzen, haben ihre Wurzeln in den unterschiedlichsten Sprachen. Wer kommt schon auf die Idee, dass der Begriff „Kirche“ ursprünglich aus dem Griechischen stammt? Oder unser "Käse“ aus dem Lateinischen? Unter anderem erfahren wir auch interessante Details über die Herleitung und Bedeutung der Bezeichnungen unserer Monats- und Wochentage. Neben Erklärungen und Einblicken in die Ursprünge zahlreicher unserer Vokabeln bietet das Buch auch eine kurz gehaltene Entwicklungsgeschichte der deutschen Sprache, vom Indogermanischen über frühe Dialekte bis hin zur Gegenwartssprache. Das alles wird nicht als trockenes Fachwissen vermittelt, sondern locker und eingängig.
Einen großen Anteil am Gelingen des Buches hat auch Carsten Aermes, der den Text grafisch gestaltet und zum Blickfang gemacht hat. Durchaus ungewöhnlich, aber mit viel Witz und Einfallsreichtum stellt er eine direkte Verbindung zwischen Inhalt und Wortbedeutungen her. So lässt er etliche der im Text erklärten Wörter bildlich erstehen und nutzt dazu - passend zum Thema - lediglich die Buchstaben und Sonderzeichen, die bei uns gebräuchlich sind.
So ergeben Text und Illustrationen ein einheitliches Gefüge, das zum Lesen und Betrachten geradezu einlädt. Wirklich eine gelungene Kombination!

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